Der historische Hintergrund dieses Psalms scheint recht deutlich zu sein. Jerusalem und der Tempel wurden zerstört – was auf den Beginn der Babylonischen Gefangenschaft hinweist.
Der Psalmist bittet Gott um Hilfe. Dabei erhebt er keinen Anspruch an Gott, sondern appelliert an Gottes Interesse an seiner eigenen Ehre.
Das könnte so klingen, wie ein geschickter strategischer Schachzug, oder aber – und ich denke, dass das hier der Fall ist – der Psalmist ist tatsächlich ein solch Gott-liebender Mensch, dass ihm die Ehre Gottes wirklich wichtig ist und er es nicht ertragen kann, dass Gottes Name durch Israels Feinde verspottet und gelästert wird.
Wie dem auch sei, der Psalmist fleht Gott um Hilfe an. Wir wissen heute, dass die Babylonische Gefangenschaft 70 Jahre währte. Von daher wurde dieses Gebet nicht sehr schnell beantwortet. Und doch hat Gott eingegriffen und das Südreich entsprechend Seiner Verheißung wiederhergestellt.
Zum Abschluss dankt der Psalmist Gott – und das wahrscheinlich schon bevor Gott tatsächlich eingegriffen hat. Er tut das, weil ER Gott so gut kennt, dass er darauf vertraut, dass Gott tun wird, was er verheißen hat und deshalb seinem Volk letztendlich zur Hilfe kommen wird.
- Können wir Gott danken, auch wenn unsere Gebete noch nicht erhört wurden?
Vertrauen wir darauf, dass Gott alles gut machen wird?
- Ich wünsche mir für mich selbst und uns alle, dass wir alle immer mehr lernen Gott in allen Dingen zu vertrauen und ihm deshalb immer auch zu danken!