Gleich zu Beginn ruft der Psalmist Gott dazu auf, Vergeltung gegen die zu üben, die sich gegen Gott und Gottes Volk aufspielen.

Nach diesem Aufruf kommt die Klage, wie lange Gott das Unrecht noch zulassen wird. Anscheinend gab es einflussreiche gottlose Menschen, die den Armen und Schwachen Menschen in Gottes Volk böses taten und dabei wohl davon ausgingen, dass Gott dies nicht sehen und sich nicht darum kümmern würde.

  • Das scheint ja bis heute das Denken der Gottlosen zu sein.
  • Sie verkennen, dass Gott Alles sieht und weiß (V.8-11) und eines Tages alles Böse richten wird (V.22).

Der Psalmist erkennt in allem Klagen den souveränen Herrn, der selbst das Leid seiner Kinder gebraucht, um sie zu heiligen (V.12-15) und sie eines Tages aus allem Leid retten wird.

Der Psalm springt dabei hin und her von einem Gebet zu Gott, einem Anerkennen der Dinge, die Gott tut, und Worten, die eher eine Reflektion über die eigene Situation darstellen.

  • Mich erinnert das daran, dass wir gerade in schwierigen Situationen diese Balance brauchen, zwischen …
    • dem Beten zu Gott, dass er helfen möge,
    • dem Anerkennen, dass Gott Alles im Griff hat und gut machen wird,
    • und dem sich selber predigen.
  • Wenn wir dabei stehen bleiben, nur Fragen zu unserer Situation zu haben, werden wir ggf verzweifeln und vom guten Weg abkommen.
  • Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder Gott zuwenden und uns darauf besinnen, dass er gut und allmächtig ist und eines Tages gerecht richten und sein Volk von allem Leid befreien wird.

Der Psalm endet mit genau dieser Erkenntnis. Ich wünsche uns, dass uns diese Erkenntnis ermutigt und stärkt!