Jetzt kommen wir zu den Kapiteln, die uns keine weiteren Richter vorstellen, sondern uns das Herrscher-lose Israel in seiner ganzen Gottlosigkeit zeigen. So ist der Refrain der letzten 5 Kapitel im Buch Richter nicht mehr „und der Richter starb und die Israeliten taten wiederum, was dem Herrn missfiel“, sondern „Zu der Zeit war kein König in Israel, und jeder tat, was ihn recht dünkte“. Das Problem ist dabei natürlich nicht, dass Israel keinen König oder Richter hat, sondern den wahren Herrscher einfach nicht anerkennt. Der König, den Israel braucht ist ein König, der nicht nur dauerhaft rettet und gut führt, sondern eben auch die Herzen der Menschen verändert.
In Kapitel 17 und 18 lesen wir die Geschichte von Micha. Er weiß offensichtlich, dass die Leviten als Priester dienen, doch meint er, sich einfach seinen ganz privaten Priester engagieren zu können. Die Verse 10 und 11 machen sehr deutlich, wie absurd das Verhältnis zwischen dem Levit und Micha ist. Wer ist jetzt eigentlich wessen „Vater“?
- Das Fazit in V.13 offenbart, wie sehr wir beruhend auf Halbwissen Dinge falsch deuten können. Leider habe ich in „christlichen“ Kreisen manchmal einen ganz ähnlichen Eindruck. Einiges sieht nach „christlich“ aus und hört und fühlt sich so an, aber tatsächlich geht es total am Kern des wahren Glaubens vorbei.
- Deshalb müssen wir immer wieder auf Gottes Wort hören und wir brauchen Menschen in unserem Leben, die Gottes Wort gut kennen und uns darauf hinweisen können, wenn wir auf Abwege geraten sind.
Die ersten 13 Verse setzen die Argumentation aus Kapitel 14 fort. Es geht hier weiterhin darum, wie Christen gerade auch bei unterschiedlichen Überzeugungen miteinander leben sollen: „Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. 2 Jeder von uns lebe so, daß er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung. 3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.« 4 Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. 7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“
- Die Herausforderung dieser Verse sollten wir immer mal wieder im Blick haben.
- Das ist gut für uns individuell und gemeinsam als Gemeinde und es stärkt unser Zeugnis nach außen.
Ab Vers 8 wird dann sehr deutlich, dass Paulus hier wohl vor allem das Miteinander von Juden und Heiden im Blick hat.
Das veranlasst Paulus dann schließlich auch dazu, eine Verteidigung seines Dienstes zu geben. Er schließt das Kapitel dann mit der Nennung seiner Reisepläne ab.