Der letzte Bericht im Buch Richter erinnert sehr an Soddom und Gomorrah (1. Mose 19), nur dass die Verfehlungen noch schlimmer sind. Dass der Levit sich erst einen Tag nach dem anderen rauben lässt und dann nachher in Eile ist, zeigt quasi im Vorspann schon, wie wenig weise (bzw dumm) der Levit ist.
- Der Vater der untreuen Nebenfrau (allein das zeugt ja schon von Sünde … untreu … Nebenfrau) meint wahrscheinlich, seinen „Schwiegersohn“ freundlich stimmen zu können, durch die gemeinsamen Festmähler und will so seine Tochter schützen.
- Doch letztendlich führt sein Verhalten dazu, dass seine Tochter sterben wird.
Der alte Mann in Gibea scheint zuerst der einzig vernünftige und „gute“ Mensch zu sein. Doch dann bietet er seine jungfräuliche Tochter und die Nebenfrau seines Gastes den bösen Männern an. Diese waren wohl bisexuell und von blinder sexueller Lust getrieben. Von daher kommen hier verschiedene sexuelle Sünden zusammen. Die Männer bekommen dann nicht das, was sie wollen, sondern „nur“ die Nebenfrau. Es ist ja auch schon schockierend, dass ihr Mann sich erst aufmacht, um sie zurückzugewinnen und dann schnell dabei ist, sie den bösen Männern zum Missbrauch zu geben.
Die bösen Männer gehen dann aber noch weiter und missbrauchen sie, bis sie tot zusammenbricht.
- Das ist eklig, höllisch und macht uns zornig.
- Doch das ist die Konsequenz, wenn Menschen sich selbst überlassen werden.
- Der Mensch ist nicht grundsätzlich gut … er ist böse … und Anarchie führt deshalb fast immer zu schrecklichen Gräueltaten.
Schließlich sehen wir, dass der Levit offenbar ganz seelenruhig schläft, während seine Nebenfrau erst geschändet wird und dann vor der verschlossenen Tür stirbt.
- In diesem Bericht ist einfach alles abstoßend … aber so ist die Sünde!
- Ich danke dem HERRN, dass Er unser König ist und ich preise ihn auch dafür, dass wir in einem Rechtsstaat leben, der mit seinen Gesetzen, das Böse eindämmt!
- Vor allem aber danke ich IHM, dass Er mir ein neues Herz gegeben hat und seinen Geist, der uns verändert, so dass wir – mit Gottes Hilfe – immer weniger so handeln, wie eigentlich alle Leute, von denen wir in diesem Bericht lesen.
Kapitel 20 zeigt, wie die Stämme Israels auf die Botschaft der zerstückelten Leiche der Nebenfrau des Leviten reagieren. Sie wollen richten und so ziehen sie gegen Benjamin und die Stadt Gibea. Und doch wird das Richten zur Quelle noch größeren Unrechts.
- Das sollte uns eine Warnung sein, das Gericht nicht in eigene Hand zu nehmen. Wir dürfen das Richten den dafür vorgesehenen staatlichen Organen überlassen … und dann vor allem eben dem HERRN, der in letzter Instanz vollkommen gerecht richten wird.
Nachdem um eine geschundene und ermordete Frau zu richten, 25.000 Mann getötet wurden, werden in Kapitel 21 aus Mitleid Frauen gesucht. Dieses Mal ist es nicht „nur“ eine Frau, die leiden muss, sondern zuerst 400 und später noch mehr. Außerdem werden viele andere umgebracht.
Was als Mission zur Herstellung von Gerechtigkeit beginnt, endet in noch größerem Unrecht. So endet das Buch Richter an der Stelle, die zuvor mehrmals mit den Worten „Israel tat, was dem Herrn missfiel“ beschrieben wurde.
- Nachdem die Kapitel 3-16 deutlich gemacht hatten, dass Israel einen besseren, ewig lebenden Richter/Retter braucht, zeigen uns die letzten 5 Kapitel, wie sehr Israel einen König braucht, der deutlich sagt, was gut und richtig ist. Sonst tut jeder, was ihm Recht dünkt … und das Ergebnis ist Chaos.
- Ich hoffe, dass wir alle das Buch Richter so lesen. Es geht hier nicht um Lebensbilder oder darum, normativ Dinge vom Vorbild der Richter abzuleiten. Es geht vielmehr darum, dass das was wir in diesem Buch sehen, eben nicht gut genug ist. Und so weist das Buch in die Zukunft, hin zum einen wahren Retter und zum König aller Könige!
- Ich preise Gott, dass ich mit Jesus leben darf, dass ER mein Retter und HERR ist und ich mich nicht auf solche Richter verlassen muss darauf, dass das was Menschen Recht dünkt, schon irgendwie passen wird.