11,17-24: „17 Wenn aber nun einige von den Zweigen ausgebrochen wurden und du, der du ein wilder Ölzweig warst, in den Ölbaum eingepfropft worden bist und teilbekommen hast an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums, 18 so rühme dich nicht gegenüber den Zweigen. Rühmst du dich aber, so sollst du wissen, dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich. 19 Nun sprichst du: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde. 20 Ganz recht! Sie wurden ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du aber stehst fest durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich! 21 Hat Gott die natürlichen Zweige nicht verschont, wird er dich doch wohl auch nicht verschonen. 22 Darum sieh die Güte und den Ernst Gottes: den Ernst gegenüber denen, die gefallen sind, die Güte Gottes aber dir gegenüber, sofern du bei seiner Güte bleibst; sonst wirst du auch abgehauen werden. 23 Jene aber, sofern sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott kann sie wieder einpfropfen. 24 Denn wenn du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, abgehauen und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden die natürlichen Zweige wieder eingepfropft werden in ihren eigenen Ölbaum.“
Ab Vers 17 greift Paulus das Bild der Zweige und der Wurzel aus Vers 16 weiter auf und spricht hier nun von Gottes Volk als Ölbaum. Dabei wird deutlich, dass Gottes Volk aus Menschen aus vielen Völkern besteht, wenngleich es mit Israel seinen Anfang nimmt und auch als internationales Volk noch Israel genannt werden kann.
Was Menschen zu wahren Juden macht ist eben nicht die ethnische Abstammung (Röm 2,28f: „Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; 29 sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und das ist die Beschneidung des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht“ … siehe auch Römer 9,6: „Denn nicht alle sind Israeliten, die von Israel stammen“
Paulus führt hier nun aus, wie in den einen Ölbaum Zweige eingepfropft werden und andere ausgebrochen werden. In diesem Sprachbild ist der Baum Gottes Volk und die Zweige sind Menschen. Die einen werden wegen ihres Unglaubens ausgebrochen und verworfen. Andere werden wegen ihres Glaubens eingepfropft. Aber jeder sollte auf seinen eigenen Glauben Acht haben und sich nicht über Andere erheben.
- Hier sehen wir ein sehr hilfreiches Beispiel, wie bei Paulus die menschliche Verantwortung und Gottes Souveränität Hand in Hand gehen.
- Wir sollen uns nicht über andere erheben, weil unsere Erlösung einfach ein Gnadenwerk Gottes ist.
- Gleichzeitig appelliert Paulus hier eindeutig an die menschliche Verantwortung.
Was Paulus hier auch verdeutlicht ist, dass es eben auch eine Hoffnung für Israel gibt. Sie sind die natürlichen Zweige, die einst ausgebrochen wurden, die aber eben auch wieder eingepfropft werden können.