Das Buch der Sprüche gehört zu den Weisheitsbüchern und vermittelt uns göttliche Weisheit. Diese findet in Jesus Christus ihren höchsten Ausdruck, denn ER ist uns zur Weisheit geworden (1. Kor 1,30).
Die Sprüche sind dabei für uns manchmal etwas herausfordernd, weil sie eben Weisheiten vermitteln, die nicht wie Gesetze in einer schwarz-weiß Manier gelesen werden sollten. Manches ist meist weise – aber manchmal eben auch nicht. So gilt es diese Weisheiten abzuwägen und zu überlegen, was immer weise ist und was evtl nur in bestimmten Situationen weise ist.
Die ersten 4 Kapitel des Buchs vermitteln einen Hauptpunkt: alle Weisheit kommt von Gott. Deshalb sollten wir auf Gott hören und uns in unserem Denken und Verstehen von ihm lehren und ggf korrigieren lassen.
Sprüche 1 ist dabei der passende Auftakt zum ganzen Buch. In Vers 7 lesen wir eine Formulierung, die in ähnlicher Form auch in anderen Weisheitsbüchern zu finden ist: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis“
In der zweiten Hälfte des Kapitels wird deutlich, dass die biblische Weisheit einen Gegenspieler hat … nämlich die Torheit der Welt, die sich oftmals selbst als Weisheit verkleidet.
- Wir sind aufgerufen, bewusst auf Gottes Stimme zu hören, damit wir nicht vom guten Weg abkommen.
Sprüche 2 ist ein Aufruf, auf Gott zu hören und sich IHM vertrauensvoll (im Gebet) zuzuwenden. Wir brauchen Gottes Weisheit, die eben in der Schrift zu finden ist … und die wir erlangen, wenn Gottes Geist uns dabei hilft, die Schrift richtig zu verstehen.
Nur diese Gottes Weisheit wird uns davor bewahren, uns dem Bösen hinzugeben.
- Ich wünsche uns dabei, dass Vers 10 immer mehr auf uns zutrifft: „Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein.“
Das Ende des Kapitels macht deutlich, dass eines Tages alles Gottlose zu einem Ende kommen wird. Dann werden wir komplett weise sein … doch bis dahin sind wir noch unterwegs und sollten aktiv nach immer mehr Weisheit streben.
Kapitel 3 ist ein klarer Aufruf dazu, die Weisheit am rechten Ort zu suchen. Wir sollen auf Gottes Weisungen hören und sie bewahren und vor allem sollten wir uns auf den Herrn verlassen.
- Deswegen sollten wir auch bereit sein, uns vom Herrn zurechtweisen zu lassen.
Ab Vers 13 wird dann deutlich, dass all das froh macht und Segen bringt. Auf den allein weisen Gott zu hören und ihm zu vertrauen, lohnt sich.
Und ein Leben entsprechend der göttlichen Weisheit führt auch dazu, dass wir einen guten Umgang mit Anderen haben.
- Von daher können wir sicher alle beten: HERR, schenk mir diese Weisheit und dieses Vertrauen!
- Zugleich dürfen wir wissen, dass Jesus Christus für uns zur Weisheit geworden ist (1. Kor 1,30), so dass wir in ihm Schutz und Hilfe finden auch dann, wenn wir mal wieder alles andere als weise waren!
In Kapitel 4 spricht der Schreiber den Leser direkt an – von Vater zu Sohn. Da diese Worte das Wort Gottes sind und nur Gott vollkommen weise ist, dürfen wir diese Worte hören, als Worte von Gott gerichtet an die Gläubigen.
Die Anrede: „mein Sohn“ ist dabei wunderschön – denn Gott offenbart sich dabei nicht als abstrakter, ferner Gott, sondern ganz persönlich als unser himmlischer Vater. Gott als Vater zu kennen, der uns als seine Söhne (oder Töchter) anspricht, ändert alles. So gibt es eine echte Beziehung … etwas, das andere Religionen nicht kennen … weil sie eben Gott nicht wirklich persönlich kennen. Genau in dieser innigen Beziehung dürfen wir leben und dabei immer mehr lernen, unserem Vater zu vertrauen. Und natürlich dürfen wir auch andere Menschen in diese Beziehung rufen. Was uns unser Vater zu sagen hat, ist pure Weisheit.
- Ich will das hier gar nicht versuchen zusammen zu fassen, sondern möchte uns einladen, diese Worte des himmlischen Vaters selber zu lesen und uns zu Herzen zu nehmen.