Kapitel 13 greift ganz ähnliche Themen auf, wie Kapitel 12. Auch hier bekommt man den Eindruck, dass es denen, die auf Gott vertrauen und das Richtige tun besser gehen wird, als den Gottlosen. Das erleben wir nicht immer unmittelbar, aber es stimmt zumindest auf lange Sicht (spätestens im Hinblick auf das, was nach dem Tod kommt).

Die Parallele zwischen Kapitel 12 und 13 zeigt sich auch an einem anderen Thema, mit dem Kapitel 12 beginnt und Kapitel 13 endet – nämlich bei dem Thema der Züchtigung. Ein Vater züchtigt seinen Sohn, den er liebt. Das dann auf häusliches Schlagen von Kindern anzuwenden, ist nicht nur in Dtld strafbar, sondern wird sicher auch nicht der Kernaussage gerecht.

  • Zuallererst ist es unser himmlischer Vater, der uns gelegentlich züchtigt, um uns vom Weg der Sünde wegzubringen und uns wieder auf gute Pfade zu führen. Genau das ist die Lehre, die dann ja auch in Hebräer 12 aufgegriffen wird.
  • Das dieses Prinzip dann auch von uns gelebt werden sollte ist sicher richtig … aber wir tun gut daran zu erkennen, dass wir nicht Gott sind und sehr sorgfältig darauf achten, dass wir Züchtigung immer nur aus und in Liebe praktizieren. Dabei beginnt jede Züchtigung mit positiver Zucht. Es geht also nicht immer und auch nicht primär um Korrektur, sondern erst einmal darum, das Gute zu lehren. Erst dann ist Korrektur auch wirklich sinnvoll.
  • So lehrt auch dieses Kapitel vor allem positiv, wie ein Gerechter leben sollte. Dabei ist klar, dass nur Einer immer so gelebt hat und damit komplett gerecht ist … Jesus Christus … doch IHM gilt es auch in diesen Dingen nachzufolgen: das ist wahre Weisheit!

Kapitel 14 hat ein Echo – nämlich das, was in Vers 2 und 26 gelehrt und in 27 weitergeführt wird:

14:2   Wer den HERRN fürchtet, der wandelt auf rechter Bahn; wer ihn aber verachtet, der geht auf Abwegen.

14:26-27   Wer den HERRN fürchtet, hat eine sichere Festung, und auch seine Kinder werden beschirmt.  27 Die Furcht des HERRN ist eine Quelle des Lebens, daß man meide die Stricke des Todes.

  • Die Furcht des Herrn ist eben genauso der Anfang aller Weisheit, wie die Liebe zum Herrn

Die Furcht vor dem Gott, der alles weiß und alles gerecht richten wird, lässt uns das tun, was ihm gefällt … und die Liebe zu ihm wirkt ebenso. Es ist das gesunde Nebeneinander von Ermahnung und Ermutigung.

  • Ich wünsche uns, dass wir diese Dinge immer in einer guten Balance halten.
  • So sind wir vor einem falschen Gottesverständnis geschützt, das ja immer wieder in den Gedanken von Menschen Raum einnimmt. Die einen verniedlichen Gott und machen ihn zum „Kuschelgott“, andere übersehen seine Liebe und sehen in ihm einen „zornigen Gott“, den sie bewusst ablehnen.
  • Ich wünsche uns, dass wir Gott immer wieder erkennen als einen zugleich heiligen und gnädigen Gott, wie er uns in der ganzen Schrift geoffenbart wird.

Auch in Kapitel 15 lesen wir an prominenter Stelle von der Furcht des Herrn – nämlich im Schlußvers. Davor ist ein großes Thema (v.a. am Anfang) das Reden.

Die Zunge offenbart das Herz. Und Weisheit bändigt und kontrolliert die Zunge.

  • Hier weiß ich mich herausgefordert. Ich rede viel und schnell … und manchmal fehlt da die Bedacht & Weisheit.
  • Und ich höre viel und merke, dass auch andere ihre Zunge manchmal nicht im Griff haben.
  • Hier dürfen wir den Herrn bitten, uns weiter zu verändern.

Ähnlich ist es mit dem Streben nach immer mehr, das leicht destruktiv werden kann. Dazu spricht Vers 16: „Besser wenig mit der Furcht des HERRN als ein großer Schatz, bei dem Unruhe ist.“

  • Möge der Herr uns immer wieder neu solche Weisheit geben!

In Kapitel 16 geht es vor allem um Stolz und das falsche Gefühl der Unabhängigkeit. Es ist dumm zu meinen, dass man selber irgendetwas bewirken könne, wenn Gott das nicht bewusst zulässt und fördert. Natürlich tun wir vieles, bei dem wir den Herrn nicht bewusst um Hilfe und Gelingen bitten … und in seiner Gnade schenkt der Herr dann trotzdem auch immer mal wieder Gelingen.

Aber gegen den versordnenden Willen Gottes (gegen seinen Ratschluss) können wir nichts tun. Von daher sind die Sprüche aus Kapitel 16 ein hilfreicher Aufruf, uns in allen Dingen immer wieder dem Herrn zuzuwenden und IHN darum zu bitten, uns zu zeigen was wir tun sollen und dann unser Tun zu segnen.

So lesen wir z.B.:

16:3  Befiehl dem HERRN deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen.

Vers 4 zeigt uns dann, dass der HERR sogar Böses gebrauchen kann, um seinen Willen auszuführen:

16:4  Der HERR macht alles zu seinem Zweck, auch den Gottlosen für den bösen Tag.

  • Das hat er getan, als er seinen einen geliebten Sohn entsprechend seines ewigen Ratschlusses und doch eben auch durch das böse Tun von Menschen am Kreuz stellvertretend für uns geopfert hat.
  • Diese Erkenntnis kann uns in allen Situationen sehr gelassen machen – unser Herr hat alles im Griff!