16 Weisheit erwerben ist besser als Gold und Einsicht erwerben edler als Silber. 17 Der Frommen Weg meidet das Arge; und wer auf seinen Weg achtet, bewahrt sein Leben. 18 Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall. 19 Besser niedrig sein mit den Demütigen als Beute austeilen mit den Hoffärtigen. 20 Wer auf das Wort merkt, der findet Glück; und wohl dem, der sich auf den HERRN verlässt! 21 Ein Verständiger wird gerühmt als ein weiser Mann, und liebliche Rede mehrt die Erkenntnis. 22 Klugheit ist ein Brunnen des Lebens dem, der sie hat; aber die Strafe der Toren ist ihre Torheit. 23 Des Weisen Herz redet klug und mehrt auf seinen Lippen die Lehre. 24 Freundliche Reden sind Honigseim, trösten die Seele und erfrischen die Gebeine. 25 Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode. 26 Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn; denn sein Mund treibt ihn an. 27 Ein heilloser Mensch gräbt nach Unheil, und in seinem Munde ist’s wie brennendes Feuer. 28 Ein falscher Mensch richtet Zank an, und ein Verleumder macht Freunde uneins. 29 Ein Frevler verlockt seinen Nächsten und führt ihn auf keinen guten Weg. 30 Wer mit den Augen winkt, denkt nichts Gutes; und wer mit den Lippen andeutet, vollbringt Böses. 31 Graue Haare sind eine Krone der Ehre; auf dem Weg der Gerechtigkeit wird sie gefunden. 32 Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt. 33 Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will.“

Bei den Versen in der 2. Hälfte von Kapitel 16 finde ich kein verbindendes Thema. Aber ein Thema, das hier mindestens zweimal angesprochen wird ist die Souveränität Gottes.

Das ist auffällig, da ja sonst die Sprüche primär ein Appell an die Verantwortung des Menschen sind und Gott jeweils derjenige ist, der entsprechend die Menschen belohnt oder bestraft. Doch hier lesen wir nun in Vers 18, davon, dass etwas geschehen soll. Das klingt nach einer Vorherbestimmung des Falls, der dann zu einem falschen Leben führt.

Nach einigen Versen, bei denen dann davon die Rede ist, wie unterschiedlich Menschen agieren und welche Konsequenzen das hat, folgt dann am Ende des Kapitels sehr überraschend die Aussage: „Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will.“ Hier lesen wir also wiederum von dem unabhängigen Gott, der nach seinem freien Willen handelt und alles lenkt.

Wir tun gut daran, diese beiden Seiten der gleichen Medaille zusammenzuhalten … gerade eben auch beim Lesen des Sprüche-Buchs, dass ja ansonsten den Eindruck vermitteln könnte, dass Gott in allem immer nur auf den Menschen reagiert und belohnt beziehungsweise bestraft.

Also -> es ist gut um unseren unabhängigen, allmächtigen Gott zu vertrauen, der seinen ewigen Ratschluss ausführt.

Und es ist gut darauf bedacht zu sein, dass der gleiche Gott unser Richter ist, dem es nicht egal ist, wie wir leben.