Die ersten beiden Verse sind direkte Aufrufe an den Leser. Vers 1 ( Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was der Tag bringt.) erinnert dabei an Jakobus 4,13ff. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Deswegen sollen wir den Mund nicht zu voll nehmen. Jakobus macht aus dieser Ermahnung das bekannte „So Gott will, …“.

Und auch in Vers 2 wird davor gewarnt, sich selbst zu rühmen / zu loben. Hier jetzt ganz allgemein: „Lass dich von einem andern loben und nicht von deinem Mund, von einem Fremden und nicht von deinen eignen Lippen.“ Solche Form von Stolz gefällt Gott nicht … denn alles was wir sind und haben kommt von Gott, dem aller Ruhm und Lob gebührt.

Die Verse 3-9 sind dann allgemeine Weisheiten. Vers 6 fällt mir dabei besonders auf: „Die Schläge des Freundes meinen es gut; aber die Küsse des Hassers sind trügerisch.“ -> Hier muss ich an Jesu Verrat denken. ,Und auch wir sollten nicht zu sehr auf Lob und Zuspruch bedacht sein. Denn das kann uns blind machen dafür, dass es jemand es evtl gar nicht gut mit uns meint. Andererseits sind Ermahnungen, die von Freunden kommen, fast immer etwas, das uns zum Besten dienen kann.

Die abschließenden Verse 23-27 sprechen in eine Zeit, in der Viehzucht ein wichtiger Wirtschaftszweig war. Aber sie sprechen mich auch in übertragenem Sinne an 🙂 „Auf deine Schafe hab Acht und nimm dich deiner Herden an; 24 denn Vorräte währen nicht ewig, und auch eine Krone währt nicht für und für. 25 Ist das Gras abgeweidet und wiederum Grünes nachgewachsen und ist das Futter auf den Bergen gesammelt, 26 dann kleiden dich die Lämmer, und die Böcke geben dir das Geld, einen Acker zu kaufen; 27 du hast Ziegenmilch genug zu deiner Speise, zur Speise deines Hauses und zur Nahrung deiner Mägde.“

-> Für den Pastor einer recht großen Gemeinde, in der es immer viel zu tun gibt ist Vers 23 ein Aufruf, der mich oft überfordert. Da könnt Ihr gerne für mich und die anderen Ältesten beten  … und natürlich können wir alle mithelfen, so dass wir Acht aufeinander haben!