Auch heute greife ich wieder einige Aspekte aus der Sprüchesammlung auf.
Kapitel 27 beginnt damit, dass wir ermahnt werden anzuerkennen, dass wir die Zukunft nicht in der Hand haben. Jakobus greift das in Kapitel 4, ab Vers 13 auf. Vers 5 macht uns Mut, Dinge beim Namen zu nennen. So wie Paulus in Eph 4,15 so ruft uns 27,5 dazu auf, die Wahrheit in Liebe zu reden und nicht aus angeblicher Liebe zu schweigen: „Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt.“
Aber natürlich bedarf auch dieser Spruch der Weisheit zu erkennen, dass es eben manchmal dann doch besser sein kann, zu schweigen.
In Kapitel 28 in Vers 1 lesen wir eine interessante Beobachtung: „Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt; der Gerechte aber ist furchtlos wie ein junger Löwe.“
- Es ist eben doch so, dass auch die Gottlosen ein Schuldbewusstsein haben.
Ein anderer wichtiger Spruch ist Vers 13: „Wer seine Sünde leugnet, dem wird’s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.“ Das erinnert an 1. Joh 1,8-10.
- Ich denke, dass eine große Schwäche vieler Christen die Bereitschaft zum Sündenbekenntnis ist.
- Dabei liegt eine solche Verheißung darauf, seine Sünden zu bekennen … von daher bin ich dankbar, dass wir da als Gemeinde seit einigen Jahren in Gottesdiensten häufiger ganz bewusst unsere Sünden bekennen und Gottes Gnade und Barmherzigkeit in Anspruch nehmen.
Vers 26 ist eine Herausforderung zu erkennen, dass unser Verstand und göttliche Weisheit nicht das Gleiche sind. Es ist gut, den Verstand einzusetzen … aber wir sollten uns niemals allein darauf verlassen: „Wer sich auf seinen Verstand verläßt, ist ein Tor; wer aber in der Weisheit wandelt, wird entrinnen.“
Kapitel 29 zeigt uns unter anderem, wie wichtig sowohl die göttliche Offenbarung an sich, wie auch die rechte Gottesfurcht ist, die uns vor Menschenfurcht bewahrt, die wiederum dazu führen kann, dass wir Gottes Offenbarung und seine Gebote weniger schätzen, als eben das, was Menschen sagen bzw denken.
So lesen wir die Warnungen:
„29:18 Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!“
„29:25 Menschenfurcht bringt zu Fall; wer sich aber auf den HERRN verläßt, wird beschützt.“