1 Könige 6

Der in Kapitel 6 beschriebene Bau des Tempels muss für Israel eine großartige Sache gewesen sein. Endlich gab es ein tolles Haus zur Ehre Gottes und die Zusage, dass Gott da mitten unter seinem Volk wohnen würde. Ich denke, dass wir das so ein wenig nachvollziehen können, wenn wir uns vorstellen, wie es wäre, wenn wir uns ein neues ganz tolles Gemeindehaus bauen würden – oder wenn uns Gem-Gründungen tolle eigene Räume beziehen könnte.

Der Hebräerbrief greift diese Gedanken ja auf und zeigt, dass wir leicht versucht sein können, uns auch ein sichtbares Haus für Gott zu wünschen … einen pompösen Tempel, o.ä..

Dabei besteht die Gefahr, dass wir übersehen, dass wir eine viel bessere Zusage haben. Wenn wir zu Gott gehören, sind wir selber der Tempel des allmächtigen Gottes. Wir müssen nicht zu einem Tempel gehen, um in die Gegenwart Gottes zu kommen. Wir können das an allen Orten zu jeder Zeit.  Und doch sollten auch wir darauf achten, dass unser Tempel schön ist und Gott ehrt. Von daher sind die Ermahnungen des Paulus aus 1. Kor 3,16f und 6,12ff immer wieder eine hilfreiche Erinnerung.

Außerdem dürfen wir wissen, dass die Gemeinde als Tempel beschrieben wird. In der Versammlung der Gläubigen ist Christus besonders gegenwärtig. Aber auch hier geht es natürlich nicht um den Versammlungsort, sondern um die Gemeinschaft der Menschen, die sich in Jesu Namen treffen.

  • Wir haben also einen viel größeren und besseren Tempel als den, den Solomon hier baut!

 

Hebräer 1

Der Hebräerbrief zeigt uns Christus in all seiner Einzigartigkeit und damit in seiner Überlegenheit über alle Dinge.

Gleich zu Beginn lesen wir davon, dass er größer als die Propheten ist. Seine Offenbarung ist das letzte Wort und er ist nicht nur ein Bote Gottes, sondern Gott selbst – „er ist der Abglanz von Gottes Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens.“ Sein Wort ist voller Macht, er hat unsere Erlösung bewirkt und er regiert.

  • Diese Eingangsworte sind voller tiefer Christologie! Und so kann dann der Schreiber auch klar und deutlich festhalten, dass Jesus größer als die Engel ist.

Manche Ausleger verstehen hier „Engel“ nicht im Sinne der himmlischen Wesen, sondern im Sinne von Boten und beziehen das auf die Propheten. Im Zusammenhang mit den ersten 3 Versen kann ich das gut nachvollziehen. Andererseits wird im Fortgang dann das Wort Engel eindeutig im Hinblick auf himmlische Wesen (1,7 / 1,14) gebraucht und es erscheint mit eher unwahrscheinlich, dass der Hebräerbrief das gleiche Wort innerhalb weniger Verse auf zwei ganz unterschiedliche Weisen gebraucht.

Fakt ist aber auf jeden Fall, dass Jesus größer als die Propheten und größer als die Engel ist J Diese Grundthese belegt der Schreiber durch verschiedene AT Zitate.

  • Mein Gebet für uns ist, dass wir durch das Lesen des Hebräerbriefs wieder neu ins Staunen darüber kommen, wer Jesus ist und was er für uns getan hat.