Nachdem am Ende von Kapitel 4 Jesus bereits als großer Hohepriester beschrieben wurde, wird dieses Thema in den Kapiteln 5-8 noch ausführlicher behandelt.

Dabei sehen wir in Kapitel 5 primär, dass Christus ein Hohepriester ist, so wie auch die Hohepriester der Aaronitischen Ordnung, bevor dann später (Kap. 7) stärker der Kontrast zwischen den Hohepriestern der Aaronitischen Ordnung und dem Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks, zu der Jesus gehört, im Fokus steht.

Aber wie gesagt, Kapitel 5 greift die Gedanken von 2,17f und 4,15f auf und zeigt uns Jesus als einen Hohepriester, der so wie die Aaronitischen Priester mit uns mitleiden kann und dem eben auch seine Priesterschaft von Gott verliehen wurde.

Gerade weil Jesus selber gelitten hat und schon auf Erden für uns eingetreten ist, dürfen wir uns voll und ganz auf seinen Priesterdienst verlassen.

Am Ende von Kapitel 5 kommt dann ein Einschub. Obwohl der Schreiber noch viel dazu zu sagen hätte (was er dann ja auch ab Kap. 7 tut) kommt hier nun erst mal eine scharfe Ermahnung. Seine Adressaten sind offenbar noch so unreif, dass sie die überlegene und ewige Priesterschaft Jesu nicht völlig anerkennen. Und so brauchen sie scheinbar die grundlegende Lehre, obwohl sie eigentlich schon viel weiter sein sollten.

  • Neben dem, was wir hier über Jesus lernen, sollten uns diese ermahnenden Worte eines vor Augen führen. Gott erwartet von uns, dass wir im Glauben und in der Erkenntnis wachsen.
  • Wer meint, dass Theologie etwas für Experten sei und wir mit einigen grundlegenden Erkenntnissen gut durchs Leben kommen, sollte sich durch die Ermahnung vom Ende des 5. Kapitels in seinem Denken korrigieren lassen.
  • Und als Christen sollten wir einander dabei anspornen und helfen, in der Erkenntnis der biblischen Lehren und vor allem in der Erkenntnis Jesus zu wachsen.
  • Ich danke Gott für die, die mich gelehrt haben und dazu ermuntert haben (und weiterhin ermuntern), weiter im Glauben zu wachsen.