In Kapitel 18 lehrt uns Jesus, wie wir zu Gott kommen sollten.

In den ersten beiden Gelichnissen geht es um das Beten. Das Gleichnis von der bittenden Witwe und dem nicht-gottesfürchtigen Richter mag im ersten Moment ähnlich seltsam klingen, wie das Gleichnis in Kapitel 11 vom bittenden Freund (11,5ff). Der Punkt ist hier jeweils, dass Gott doch noch viel mehr und eher bereit dazu ist, den Bittenden zu helfen. Von daher sollten wir Gott beharrlich bitten. Genau das erklärt Lukas uns ja auch schon in Vers 1: „Er sagte ihnen aber ein Gleichnis darüber, dass sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten.“

Ab Vers 9 lehrt Jesus dann durch das Gleichnis vom Zöllner und Pharisäer, dass unser Gebet dabei aus einer Haltung der Demut kommen sollte. Wir kommen nicht fordernd und erwarten, dass Gott unsere Gebete erhört, weil wir so toll sind, sondern wir kommen in Demut im Wissen darum, dass wir von Gott gar nichts fordern können und einfach Bittsteller sind.

  • Im Januar habe ich zu diesen beiden Abschnitten jeweils eine Predigt gehalten … wer Interesse daran hat, kann hier die Videos sehen:

https://www.feg-mm.de/predigt/von-jesus-beten-lernen/

https://www.feg-mm.de/predigt/gnade-und-gebet/

Ab Vers 15 illustriert Jesus diese Haltung des Vertrauens auf Gott durch Kinder, die zu ihm gebracht wurden und dann wohl in seine Arme liefen. Sie kommen einfach voll vertrauen – nicht auf sich selbst und ihren Wert bedacht, sondern einfach voll kindlichem Zutrauen.

  • So sollten wir zu Gott kommen.

Auch der Bericht über den reichen Jüngling illustriert diesen Punkt – dieses Mal nur von der anderen (negativen) Seite. Der reiche Jüngling kommt mit viel „Selbstvertrauen“ und fragt, was er tun müsse … er denkt also, dass er etwas tun könne, um in das Reich Gottes zu kommen.

Jesus zeigt ihm anhand der Gebote seine Limitationen, doch der Jüngling erkennt diese nicht und meint, die Gesetze gehalten zu haben. Dann wird Jesus deutlicher, indem er ihm klar sagt, was sein Götze ist, den er dem HERRN vorzieht … nämlich sein Reichtum. Und nun geht der Jüngling tatsächlich davon.

  • Das sollte uns eine Warnung sein und uns dazu bringen, uns zu hinterfragen. Gibt es einen Götzen … oder eine Lieblingssünde, die wir nicht bereit sind, los zu lassen?

 

Die Jünger sind schockiert, denn der reiche Jüngling sah doch so gut aus. Er hatte es zu etwas gebracht, sicher aus gutem Elternhaus, klug, erfolgreich und auch noch sehr moralisch. Doch gerade solche Leute tun sich oft schwer damit, ihre eigene Schuld und Hilfsbedürftigkeit zu erkennen. Jesus erklärt dann, wer überhaupt zu Gott kommen kann. Aus eigener Kraft kann das niemand. Es bedarf des gnädigen Eingreifens Gottes.

Die Jünger offenbaren durch ihre konsequente Nachfolge, dass sie genau das erlebt haben.

Jesus zeigt dann, welchen Weg er gehen muss. Doch das ist noch zu viel … die Jünger verstehen es noch nicht, obwohl Jesus deutlich macht, dass das was geschehen wird schon im AT angekündigt wurde.

Der abschließende Bericht der Heilung des Blinden illustriert sehr gut die wesentliche Botschaft des Kapitels. Der Blinde bittet inständig und lässt sich auch nicht von Anderen dazu bringen, zu schweigen. Er weiß, dass er Hilfe braucht und bittet darum. Und dann wird deutlich, dass es Jesus ist, der uns Erkenntnis schenken muss. So wie er den Blinden sehend macht, muss er auch geistlich Blinde sehend machen. Und wer Ihn dann wirklich erkennt, der folgt ihm konsequent nach, so wie der Blinde und so wie seine Jünger.

  • Möge das auch auf uns zutreffen.
    • Mögen wir viel und ausdauernd beten und dabei demütig vor Gott kommen
    • Möge der Herr uns kindliches Gottvertrauen schenken und klar erkennen lassen, dass wir allein auf sein Wirken angewiesen sind.
    • Und möge er uns bereitmachen, IHM konsequent zu folgen!