Zu Beginn von Kapitel 18 steht die Frage der Jünger: „Wer ist doch der Größte im Himmelreich?“

 

Jesus erklärt am Beispiel der Kinder, dass das nichts damit zu tun hat, was wir leisten oder wer wir sind. So wie die Kinder voller Vertrauen zu Jesus kommen, sollen auch wir zu Gott kommen, nämlich mit kindlichem Vertrauen. Spätestens ab dem Jugendalter kommt man meist mit dem, was man anzubieten hat … aber kleine Kinder kommen einfach so, mit leeren Händen und voller Erwartung. So dürfen und sollen wir zu Gott kommen.

 

Matthäus berichtet uns nun an dieser Stelle vom Gleichnis vom verlorenen Schaf. Es ist gut möglich, dass Jesus seine Gleichnisse mehrfach und immer mal wieder leicht unterschiedlich verwandt hat … das machen wir ja auch so.

Hier scheinen zwei Aspekte angedeutet zu werden.

  1. Ein gläubiges Gotteskind wird nicht letztendlich zum Abfall verführt werden. Verführung zum Abfall ist eine große Sünde – aber Gott weiß seine Kinder trotzdem zu retten, so wie das verlorene Schaf.
  2. Anhand des Schafs wird aber vor allem auch deutlich, dass unser Zugang zum Himmelreich eben nichts ist, was wir tun und was uns groß machen könnte. Denn die Rettung ist das Werk desjenigen, der das verlorene Schaf findet und nach Hause bringt!

 

Ab Vers 15 lesen wir von der Zurechtweisung in der Gemeinde. Sünde sollte angesprochen werden und zwar mit dem Ziel der Widerherstellung des Sünders. Doch wenn dieser nicht hören will, sollte der Widerspruch verstärkt werden. In letzter Instanz muss dann ein solcher Fall vor die Gemeinde gebracht werden und müsste dann ggf auch zum Gemeindeausschluss führen.

Interessant ist dabei, dass Jesus hier zum zweiten Mal von der Gemeinde spricht und dieser hier scheinbar die apostolische Autorität gibt, die er zuvor schon Petrus gegeben hatte (Kap. 16).

 

Wichtig ist aber bei aller Zurechtweisung immer die Bereitschaft zur Vergebung. Das macht Jesus ganz klar, als Petrus die Grenzen des Vergebens erfragt. Die sollte es nicht geben, denn wir werden niemals so viel vergeben müssen, wie uns in Christus vergeben wurde.

 

  • Hier sehen wir mal wieder, wie wichtig es ist, sich immer wieder auf das Evangelium der Gnade zu besinnen. Es schützt vor Stolz und vor Hartherzigkeit!