In dem Gleichnis „vom vierfachen Ackerfeld“ spricht Jesus in gewisser Weise von sich selbst. Er war damals der Sämann, aber letztendlich ist das heute auch jeder, der Gottes Wort verkündet, denn das Wort Gottes allein ist der Same, aus dem echte Frucht hervorgehen kann.

Unsere Aufgabe ist es, dieses mächtige Wort zu säen. Was dann aus der Saat wird liegt nicht an uns, sondern am Boden, auf den die Saat fällt. Das heißt nicht, dass wir nicht sowohl Verstand, wie auch das Herz ansprechen sollen und Menschen eindringlich zum Glauben rufen sollen. Aber dabei sollten wir immer im Blick haben, dass unser Auftrag eben nicht der ist, Menschen irgendwie zu bekehren, sondern ihnen treu das Wort Gottes zu sagen und dann Gott zu bitten, dass die Gute Saat doch aufgehen möge.

Im Gleichnis sehen wir vier Böden:

  • einer lehnt das Wort direkt ab – die Vögel nehmen es weg … es dringt nicht ein.
  • andere nehmen das Wort auf, ohne dass es tiefe Wurzeln schlägt und Frucht bringt. Nach einem Strohfeuer stirbt es ab.
  • Wieder andere nehmen das Wort auf doch es steht dann mitten unter allen möglichen anderen Dingen, die letztendlich dafür sorgen, dass die Pflanze erstickt.
  • Doch manchmal wird der Same tief eindringen und dann kann eine starke Pflanze wachsen und viel Frucht bringen.

Die Frucht allein zeigt dabei, ob ein Mensch tatsächlich bekehrt ist. Deshalb zeigt sich die wahre Bekehrung nicht zwingend in einem Übergabegebet und ersten freudigen oder auch tränenreichen Reaktionen, sondern durch ein fruchtbringendes Leben.

Etwas überraschend mag Jesu Aussage dazu klingen, warum er in Gleichnissen spricht. Gleichnisse haben einen trennenden Charakter. Denen, die durch Gottes Geist geistliches Verständnis haben, werden sich diese Lehren erschließen (wobei auch hier oft ein gewisser Fleiß beim Bibelstudium notwendig ist).

Eines Tages wird dann vollkommen klar sein, wer wahrhaft zu Gott gehört. Wer gute Frucht bringt, der wird von Gott noch mehr anvertraut bekommen – wer keine Frucht bringt, dem wird auch das bisschen Erkenntnis, das er haben mag, noch genommen werden (V.24ff). Das „Frucht bringen“ ist dabei – wie so vieles im christlichen Leben – sowohl unser Bemühen wie auch das Werk Gottes in uns.

Schließlich macht Jesus noch deutlich, dass die gute Saat, die auf den guten Boden fällt quasi automatisch wächst (V.26ff – hier steht nun Gottes souveränes Wirken im Vordergrund) und, dass das Reich Gottes, auch wenn es noch klein und unscheinbar aussehen mag, eines Tages alles andere in den Schatten stellen wird (V.30ff).