Der Bericht zu Beginn von Kapitel 14 zeigt wie Jesus den Menschen verdeutlichte, um was es bei den guten Ordnungen Gottes geht. Ziel ist nie ein blinder Gehorsam, sondern immer ein Streben nach dem Guten – die Gebote sollen uns genau das lehren.

Dann geht es um Demut und Nachfolge. Die beiden Berichte in v.7-24 zeigen dabei zwei Extreme, die jeweils falsch sind.

  • Das eine ist ein Ehrgeiz, der uns dazu bringt, uns nicht mehr richtig selbst einzuschätzen. Wir sollten da demütig unseren Platz einnehmen. Wenn Gott dann mehr für uns hat, wird er uns das schon deutlich machen.
  • Andererseits sollten wir immer kommen, wenn er einlädt. Wer Gottes Einladung nicht annimmt, ist verloren. Hier klingt auch deutlich durch, dass alle Menschen eine echte Verantwortung dafür haben, Gottes Ruf zu hören und ihm zu folgen.

Die Nachfolge soll dann eine demütige Nachfolge bis hin zur Selbstverleugnung sein … denn wir vertrauen darauf, dass Gott uns eines Tages erhöhen wird.

Die ersten 5 Verse sind ein hilfreiches Korrektiv gegen Aussagen, dass jede Katastrophe Gottes Strafe für bestimmte Sünden sei. Jesus betont hier die universelle Schuld aller Menschen und das uns allen drohende Gericht. Und er zeigt den einen Ausweg auf: Umkehr und Glaube!

  • Ich bin mir sicher, dass eine solche Verkündigung im Sinne des allgemein drohenden Gerichts im Angesicht einer Katastrophe heute politisch inkorrekt wäre.
  • Und doch ist es durchaus biblisch, Menschen zu verdeutlichen, dass uns ohne Umkehr etwas Schlimmeres droht, als selbst die größten Katastrophen auf Erden.

Ab Vers 6 sehen lehrt Jesus dann durch ein Gleichnis, dass die Zeit zur Buße und zum Fruchtbringen begrenzt ist. Eines Tages wird Gottes Geduld ein Ende haben und dann kommt das Gericht.

Schließlich sehen wir zwei kurze Berichte, in denen uns jeweils Menschen begegnen, die Jesus feindlich gesinnt gegenüber stehen (der Synagogenvorsteher in 13,10ff und Herodes in 13,31ff) ergänzt durch weitere Gleichnisse, durch die Jesus betont, dass nicht jeder beim Vater ankommen wird. Und genau das lässt ihn dann am Ende über Jerusalem klagen … da steht der Tempel und dort sollte man Gott kennen und anbeten und doch ist dort so viel Unglaube.

  • Dieses Klagen Jesu über die Verlorenen finde ich immer wieder beeindruckend und ich wünsche mir, dass wir da auch immer mehr hin kommen … und dann aktiv werden um ihnen das Evangelium nahe zu bringen.

In diesem Kapitel finden wir viele Aussagen, die uns Matthäus aus der Bergpredigt überliefert. Eventuell ist dies hier ein Bericht von genau dieser Predigt – oder Jesus hat diese Lehren noch zu einer anderen Zeit gepredigt.

Die zwei großen Themen, die ich hier sehe sind: der weise Umgang mit Worten und der rechte Fokus im Leben. Diese beiden Themen hängen eng miteinander zusammen

Im ersten Teil des Kapitels geht es darum, dass alle Worte eines Tages bekannt gemacht werden. Deshalb ist es gut und richtig, seine Worte weise zu wählen. Ungutes Geschwätz wird genauso gerichtet werden, wie die Verleugnung des Herrn und vor allem des Heiligen Geistes. Wenn wir in rechter Gottesfurcht leben, werden wir nicht das sagen, was Menschen hören wollen und auch nicht aus Furcht vor Menschen schweigen.

  • Ich denke, dass wir alle diese Herausforderung immer wieder brauchen.
    • Ich habe schon viel gesagt, von dem ich nicht wollen würde, dass es von den Dächern gepredigt wird.
    • Und ich habe schon oft geschwiegen, wenn ich hätte den Herrn bezeugen sollen.

Eine Ursache dafür findet sich sicher darin, dass wir oft eben nicht den Herrn im Blick haben und sein Wiederkommen.

Wir sehen oftmals zu sehr auf das Irdische, machen und darüber Sorgen und suchen irdische Schätze, anstatt uns in das zu investieren, was ewigen Wert hat.

Jesus korrigiert hier dieses Denken und macht deutlich, dass ER jederzeit zurückkommen kann. In dieser Erwartung sollten wir leben. Dann werden unsere Worte, Sorgen und taten anders aussehen.

  • Möge der uns diesen Fokus jeden Tag neu geben, so dass unsere Worte, Gedanken und Werke IHM gefallen.

Auf Seinem Weg nach Jerusalem lehrt Jesus seine Jünger sehr gezielt für die Zeit, wenn er nicht mehr (physisch) bei ihnen sein wird. Zu Beginn von Kapitel 11 steht dabei eine Lektion zum Gebet.

Nachdem Jesus seine Jünger das „Vater Unser“ gelehrt hat (wobei es wohl weniger darum geht, den Wortlaut zu beten, als vielmehr darum, sich am Inhalt zu orientieren) lehrt er ab Vers 5 durch zwei Gleichnisse, dass wir Gott bitten sollen und darauf vertrauen dürfen, dass unser himmlischer Vater unsere Gebete hört und uns wie ein guter Vater das gibt, was wir brauchen.

  • Mich ermutigt das mehr zu beten, da es mir zeigt, dass Gott wirklich auch gebeten werden möchte und dann aber auch Gebete beantwortet.

Dann kommt basieren auf einer Geisteraustreibung eine Lektion für alle Menschen … Jesus ist der allmächtige HERR über alle Dinge und es ist alles entscheidend, wie man zu ihm steht. Da gibt es keine Neutralität: „23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich“.

Deswegen brauchen wir auch mehr als nur eine einmalige Hilfe durch Jesus. Weder Heilung noch die Befreiung von Besessenheit helfen langfristig, wenn nicht Gottes Geist in uns wohnt … und Gottes Geist wohnt eben nur in denen, die zu IHM gehören (an ihn glauben).

 

Die Seligpreisung aus 11,28 sollte uns ermutigen, unsere Bibellese nicht nur als „Pflichtprogramm“ abzuspulen. Es geht darum, zu hören UND zu bewahren! „Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“

Ab Vers 29 folgen einige härtere Worte. Jesus lehnt die Forderung nach Zeichen ab und reagiert stattdessen mit Weherufen gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten. Es ist Grundverkehrt, Jesus auf den Prüfstand zu stellen. Wir sollen IHN anerkennen und uns durch IHN prüfen lassen. Das heißt natürlich nicht, dass wir Fragen stellen dürfen, um Jesus besser kennen zu lernen. Aber auf die Haltung kommt es an. Die Schriftgelehrten und Pharisäer wollten IHM nicht glauben und lehnten seine Autorität ab. Deswegen lässt Jesus sich nicht auf sie ein.

  • Ich denke, dass uns das eine hilfreiche Lehre sein kann. Auch wir sollten nicht weiter versuchen, Jesus gegen Kritik zu verteidigen, wenn die Kritiker letztendlich einfach nicht glauben wollen. Da hört Apologetik auf und es wird Zeit, die Kritiker einfach direkt mit dem Anspruch Jesu zu konfrontieren.
  • Für Manche wird das zur Bekehrung führen. Für andere wird Jesus dann komplett zum Stolperstein.

In Kapitel 10 lesen wir den sehr interessanten Bericht von der Aussendung der 72 (oder 70, je nach Grundlagentext).

Vers 6 bildet heute in manchen Kreisen die Grundlage für eine Missionsstrategie. Demnach sollte man einen „Mann des Friedens“ finden, durch den man dann ganze Gruppen evangelisieren könnte. Im Kontext betrachtet und im Hinblick auf die sonstigen Lehren der Schrift erscheint mir das aber nicht wirklich eine solide biblische Grundlage zu haben – wenngleich das natürlich ein Weg sein kann, wie Menschen erreicht werden können.

Was hier viel zentraler erscheint ist das, was Jesus den 72 nach deren Rückkehr lehrt.

Er betont, worüber wir uns VOR ALLEM freuen sollten: „Lk 10:20  Doch darüber freut euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.“

  • Diese Freude wünsche ich uns allen!

Das ist gerade da von Bedeutung und Bedenkenswert, wo Wunder und besondere Geistesgaben sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Ohne hier jetzt eine große theologische Diskussion beginnen zu wollen möchte ich zu bedenken geben, dass Jesus hier andere Schwerpunkte setzt und eine zu große Begeisterung für das Übernatürlich bremst und in ein gesundes Verhältnis zu dem setzt, worum es vor allem geht.

Der Bericht ab Vers 25 klingt sehr ähnlich wie der Bericht vom reichen Jüngling in Kap 18,18ff. Aber hier geht es Jesus nun konkret darum zu erklären, wie sich wahre Nächstenliebe offenbaren sollte.

Das Kapitel schließt mit dem sicher sehr bekannten Marta & Maria Bericht.

  • Es gibt kein besseres Werk, als Jesus zuzuhören.

Wenn wir das tun, werden wir zwangsläufig auch handeln und gute Werke tun. Aber alles beginnt und hängt an der guten biblischen Lehre!

Kapitel 9 ist in mehrfacher Hinsicht der große Wendepunkt im Lukasevangelium.

In diesem Kapitel lesen wir das Christus-Bekenntnis des Petrus (v.20), das Bekenntnis des Vaters zu seinem Sohn bei der Verklärung (v.28-36), und wir lesen dann (in Vers 51), dass Jesus sich auf den Weg nach Jerusalem macht. Von da an geht er zielstrebig auf das Kreuz zu.

Außerdem lesen wir in diesem Kapitel davon, wie Jesus seine Jünger auf ihren Dienst als Apostel vorbereitet.

Erst sendet er die 12 aus (v.1-6). Später lehrt er dann über sein Sterben und seine Auferstehung (v.21-22 & v.43-45). Und er lehrt seine Jünger über wahre Nachfolge und die Kosten der Nachfolge (v.23ff & v.57ff).

Und schließlich lesen wir, wie Jesus seine Jünger lehrt und sie auch so für den Aposteldienst zurüstet.

  • Wenngleich wir keine Apostel im engeren Sinne sind, so sind auch wir dazu berufen, Jesus zu bezeugen und ihm treu nachzufolgen. Von daher ist dieses Kapitel nicht nur ein heilsgeschichtlicher Wendepunkt, sondern auch sehr konkret lehrreich für uns!

Am Anfang des Kapitels sehen wir Jesus als Lehrer, am Ende ist der Fokus dann eindeutig auf seiner göttlichen Autorität.

Das Sämann Gleichnis ist sehr bekannt und eine wichtige Lehre für uns. Bekehrung sollte man nie zu schnell an einem Lippenbekenntnis festmachen. Wahre Bekehrung zeigt sich daran, dass jemand längerfristig Frucht bringt. Es gibt eben auch Strohfeuer und Leute, die einen bedingten Glauben haben, der verloren gehen kann. Jesus macht deutlich, dass das eben nicht rettet.

Jesus verbindet das dann mit dem Aufruf zu aufmerksamen Zuhören.

  • Wir sollen unser Licht leuchten lassen und Frucht bringen … das ist der Weg wahrer Nachfolge.

Jesus erklärt dann auch gleich anhand seines eigenen Beispiels, dass der Glaube uns in eine ganz neue Gemeinschaft bringt. Familie ist jetzt vor allem, wer den gleichen Vater hat.

  • Das ist sicher keine Missachtung unserer Abstammungsfamilien, aber es zeigt uns, wie viel wertvoller es ist, Teil der Familie Gottes zu sein. Am Schönsten ist es natürlich, wenn das eine mit dem anderen einhergeht und unsere natürliche Familie auch zur Familie Gottes gehört.

Ab Vers 22 sehen wir dann die göttliche Autorität Jesu. Der Wind ist im Untertan, die Dämonen sind es und selbst Krankheit und Tod sind es. Jesus hat Macht über Alles!

  • Wir tun gut daran, uns immer wieder darauf zu besinnen. Mit Gott ist Alles möglich.
  • Auf Ihn können wir in allen Dingen vertrauen.

Wenn ER nicht eingreift, hat das einen guten Grund und es liegt nie daran, dass er es nicht könnte.

In Kapitel 7 lesen wir dann nochmal einige Berichte von Wundertaten Jesu. Jesus heilt den Knecht des Hauptmanns aus der Entfernung und lobt den Glauben des Hauptmanns.

Dann weckt ER voller Barmherzigkeit den toten Sohn der Frau in Nain wieder zum Leben auf, was dazu führt, dass die Menschen in Furcht geraten aber auch Gott loben.

Nach diesen beiden Berichten geht der Blick zurück zu Johannes dem Täufer. Jesus lässt dem scheinbar zweifelnden Johannes durch seine Jünger ausrichten, dass er tatsächlich der ist, auf den Johannes gehofft hat. Und dann lehrt er seine eigenen Jünger über Johannes und klagt die Ungläubigen religiösen Führer an.

Den Kontrast dazu bildet dann die Sünderin, die Jesus salbt.

Spannend ist in der Zusammenschau dieser Berichte, dass Jesus hier die Ausgegrenzten der Gesellschaft – ein römischer Hauptmann, der für die verhasste römische Besatzungsmacht steht und eine Sünderin (wahrscheinlich eine Prostituierte) – für ihren Glauben lobt, während er die religiösen Führer scharf kritisiert. Bei Gott gibt es eben kein Ansehen der Person.

Was alleine zählt ist der Glaube.

  • Und so wünsche ich auch uns einen Glauben, der nicht auf sich selbst sieht und das, was wir Gott bringen können, sondern auf unseren mächtigen und barmherzigen Herrn!

Nachdem am Ende von Kap. 5 die Frage nach dem Fasten gestellt wurde, geht es jetzt um das Sabbat-halten. Jesus betont, dass ER der Herr über all diese Dinge ist und Gottes Gebote nie dazu da sind, uns zu knebeln, sondern dass es Gott darum geht, dass wir seinen Segen erleben.

Jesu Feinde erkennen das nicht und sind voller Zorn gegen ihn und verkennen die Freiheit, die Jesus verkündet.

Nach der Berufung der 12 lesen wir die erste längere Predigt Jesu (6,17ff). Diese Predigt klingt ähnlich wie die Bergpredigt, wobei Lukas berichtet, dass Jesus diese Predigt auf einem ebenen Feld gehalten hat. Von daher ist es wahrscheinlich eine andere Predigt, wobei es ja auch durchaus Sinn macht, dass Jesus an verschiedenen Orten ähnliche Dinge gelehrt hat.

Hier geht es vor allem darum, den Menschen zu erklären, wie ein Gott-gefälliges Leben aussehen sollte. Das ist nicht der Weg zum Heil, sondern der Weg für die, die aus Gnade, durch den Glauben „heil“ geworden sind.

  • Von daher sind das Worte Jesu für uns. Lasst sie uns hören und danach leben!
  • Als meine Frau und ich diese Predigt heute früh lasen, wurde uns wieder klar, wie schön diese Predigt ist – und doch, wie sehr sie uns auch herausfordert.
  • Doch gerade das sollte sie tun – wir sollten also nicht nur anerkennend nicken, wenn wir solche Worte lesen oder hören, sondern uns durch diese Worte auch ganz persönlich herausfordern lassen, so dass unser Leben immer mehr dem entspricht, was sich unser HERR für uns wünscht.

In Kapitel 5 demonstriert Jesus seine göttliche Autorität. Der Fischzug zeigt seine Autorität über die Natur und die zwei Heilungen zeigen seine Autorität über Krankheiten – und letztendlich eben auch seine Macht, Sünden zu vergeben. Und dann betont Jesus auch noch, dass er die Autorität hat, zu erklären, wozu Gott das Fasten gegeben hat und dass er so besonders ist, dass es jeden Grund gibt, in seiner Gegenwart zu feiern

Beim Fischzug erkennt Petrus, dass Jesus göttliche Macht hat, was ihn dazu bringt, seine eigene Sündhaftigkeit sehr klar zu erkennen und Gottesfurcht in ihm aufkommen lässt.

Doch Jesus spricht ihm Mut zu und erklärt dann auch gleich, was die neue Berufung des Petrus ist. Er wird ein Menschenfischer sein. Das Wort mag für unsere Ohren ungewöhnlich klingen. Doch letztendlich ist völlig klar, was Jesus damit meint.

Und in gewisser Weise ist das die Berufung aller Jesu Jünger, wie ich in der gestrigen Predigt zu Mt 28,18-20 versucht habe aufzuzeigen.

Auch bei den nächsten Berichten über Jesu Wunder liefert Luks immer auch den Bericht mit, was Jesus im Zusammenhang mit seinen Wundern lehrt.

  • Die Heilung des Gelähmten weist auf seine Macht hin, Sünden zu vergeben.
  • De Berufung des Levi zeigt, dass Jesus gekommen ist, um Sünder zur Buße zu rufen.
  • Und bei der Frage nach dem Fasten geht es Jesus letztendlich nicht um de Frage des Gesetzes, sondern darum, wer er ist.

Ich wünsche uns, dass auch wir immer über Wunder und die Dinge dieser Welt hinausschauen und vor allem davon begeistert sind, dass Gott in Jesus Christus gekommen ist, um Sünder zu retten!