Die letzten drei Prophten im AT taten ihren Dienst in der Zeit nach dem Babylonischen Exil, also nach dem Dekret des Cyrus (538 v. Chr.), durch das die Rückkehr der Juden aus dem Babylonischen Exil ermöglicht wurde. 536 v. Chr, begann der Wiederaufbau des Tempels. Dieser wurde bald – wohl aufgrund äußerer Widerstände unterbrochen. Nachdem die äußeren Widerstände überwunden waren, schienen sich die Juden auf ihre eigenen Häuser etc zu konzentrieren und den Wiederaufbau des Tempels als weniger wichtig betrachtet zu haben. Haggais Reden waren ein Aufruf, den Wiederaufbau des Tempels wieder aufzunehmen.

Gleich zu Beginn ermahnt Gott die Juden durch Haggai, den Aufbau des Tempels zu priorisieren. Dabei macht ER deutlich, dass das Volk keinen Segen erfährt, weil es Gott gering achtet

Obwohl die äußere Bedrohung nicht mehr existiert, findet der Wiederaufbau nicht statt, weil der innere Feind der Sünde und des Selbstzentriert-seins weiter mächtig herrscht!

  • Die Lehre dieses Abschnitts für uns ist: Wenn wir zu Gottes Ehre leben, wird es uns gut ergehen!
  • Das sollte nicht im Sinne eines Wohlstandsevangeliums verstanden werden, sondern eher so, dass Gott uns ganz allgemein segnet – das ggf durch das Tal des Todes gehen, aber es führt dann immer hin zum ewigen segen.

Ab Vers 13 lesen wir, dass Gott eingreift und die Herzen von Menschen verändert, so dass sie wieder nach dem Streben, was Gott von Ihnen will und was wirklich gut für sie ist!

  • Das ist das Prinzip des Evangeliums! Gott muss unsere Herzen verändern, damit wir Gott wirklich glauben, zu Seiner Ehre leben und so auch selber Segen erfahren.

Zu Beginn von Kapitel 3 schwenkt der Fokus zurück auf das kommende Gericht über Jerusalem.

Dabei lesen wir zum einen, dass der HERR um sein Volk wirbt und zum anderen, dass er gerecht richten wird. Das geht nur so zusammen, dass er eben für die, die seinen Ruf zur Buße hören, das gerechte Gericht selbst auf sich nimmt. So weist uns dieses Buch auf Jesus hin.

Nach weiteren Gerichtsankündigungen lesen wir am Ende des Briefs, dass der Tag des Herrn für Viele ein Tag der Rettung sein wird.

Am Tag des Herrn wird ein neues Gottesvolk aus alle Völkern den Herrn mit reinen Lippen und einträchtig loben und Ihm dienen.

Dabei wird deutlich, dass wir diesen Zustand nur bedingt schon erreicht haben … ein neues Gottesvolk (ja), reine Lippen und Einträchtigkeit unter den Gläubigen (nur sehr bedingt)

Zefanja endet mit Zusagen, die – wie viele Prophetien – nur schwer eindeutig einer bestimmten Zeit zuordenbar sind. Babylon agiert in gewisser Weise als eine Typologie für das Kommende Gericht des Herrn. Die Befreiung aus dem Exil ist ein Schatten der Rettung a) durch das Erlösungswerk Christi und b) der endgültigen Rettung beim Jüngsten Gericht.

  • Ich freue mich über diese Verheißungen und bete, Herr, komme bald!
  • Bis dahin sollte unsere Haltung in Anbetracht der Zusagen so sein, wie wir es in 3,14f lesen: „Jauchze, du Tochter Zion! Frohlocke, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! 15 Denn der HERR hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der HERR, der König Israels, ist bei dir, daß du dich vor keinem Unheil mehr fürchten mußt.“

Hier zeigt uns Zefanja nun, dass der Tag des Herrn auch über alle Welt kommen wird.

Die Ankündigung des Gerichts über alle Welt wird dabei verbunden mit einem Aufruf zur Umkehr. Das offenbart die Gnade und Geduld unseres Retter-Gottes. Er ruft zur Buße … so dass Menschen eben nicht gerichtet werden, sondern Gnade erfahren können. Und das tut Gott auch heute noch … und wir dürfen und sollen dabei seine Werkzeuge sein.

Zefanja prophezeite ungefähr zur gleichen Zeit wie Nahum und Habakuk

Seine Botschaft ist sehr simpel – Gottes Geduld ist zum Ende gekommen und nun wird ER Juda strafen. Ähnlich wie beim Propheten Joel steht der kommende „Tag des Herrn“ im Zentrum dieses Buchs.

Dieser Tag des Herrn wird ein furchtbarer Tag sein, an dem alle falschen Götter von dem einen wahren Gott gerichtet werden.

Zefanja beginnt damit, dass er lehrt, dass der Tag des Herrn zuerst über Juda kommen wird. Dabei erwähnt er den von Gott zur Bestrafung seines Volks benutzten Feind nicht namentlich, aber es ist historisch ziemlich klar, dass dieser Feind Babylon ist.

Letztendlich steht eben nicht das Instrument der Strafe, sondern der rund dafür im Zentrum des Kapitels. Und der Grund ist ganz offensichtlich der Götzendienst und die Mißachtung Gottes. Das Volk fühlt sich sicher und unterschätzt Gott. Vers 12 könnte wohl ganz ähnlich auch die Gedanken vieler Menschen aus unserem Umfeld beschreiben:

12 Zur selben Zeit will ich Jerusalem mit der Lampe durchsuchen und aufschrecken die Leute, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und sprechen in ihrem Herzen: Der HERR wird weder Gutes noch Böses tun.“

Es klingt dabei fast so, als wäre das Gericht durch die Babylonier schon der erste Akt des End-Gerichts … oder aber eben ein Vorläufer und Schatten eines noch viel größeren Gerichts. Der Herr wird kommen, um falsche Götter und Götzenanbeter auszurotten.

  • So hart diese Worte klingen so tröstlich ist es doch, dass Gott eben kein passiver Gott ist, sondern ein Herr, der sich zuverlässig für seine Sache einsetzt.
  • Wir tun gut daran, es ihm gleich zu tun – zu seiner Ehre zu leben und mit IHM zu rechnen!

Kapitel 3 ist ein Lobpreis Habakuks in Antwort auf Gottes Offenbarung. Es ist eine interessante Mischung aus einem Klagelied und einem Lobpreis Gottes, da Habakuk zwar das Gericht Gottes beklagt, aber gleichzeitig sein Gottvertrauen zum Ausdruck bringt und den Gott, der Großes getan hat und große Verheißungen gegeben hat, aus vollem Herzen lobt!

Dabei sind die ersten 15 Verse teilweise eine Rückschau, in der Habakuk, Gott für das lobt und preist, was ER in der Geschichte (Israels) getan hat, bevor er dann in den Versen 16-19 zwar einerseits über Not klagt, aber andererseits eben auch sein Vertrauen auf Gott bekennt.

 

  • Die Freude Habakuks an Gott in mitten von Leid ist vorbildlich und das Wissen um Rettung durch Glauben (aus Gnade) ist die Kernbotschaft dieses Propheten!
  • Ich wünsche uns eben diesen Glauben und ich wünsche uns (auch mir ganz persönlich), dass das Gebet des Habakuk, auch meine Gebet immer mehr informiert.

Zu Beginn von Kapitel 2 lesen wir Gottes Antwort auf die 2. Frage des Habakuk. Habakuk hatte ja gefragt, wie es denn sein könnte, dass der Herr sein untreues Volk durch ein noch viel böseres Volk strafen könnte. Wäre er dann nicht ungerecht. Kann der Herr das Böse der Babylonier einfach ungestraft zulassen.

Gott macht hier nun deutlich, dass die alles entscheidende Frage nicht die ist, welche Nationalität jemand hat, sondern ob er halsstarrig ist oder „als Gerechter durch seinen Glauben lebt“.

Gott wird Gerechtigkeit herstellen und die Babylonier (wenn sie im Unglauben als Ungerechte leben) nicht ungestraft davonkommen lassen. Paulus greift diese Worte im Römerbrief auf und entwickelt daraus seine Kernthese (Römer 1,16-17)

  • Gott selbst lehrt hier also, dass er ein absolut gerechter Richter ist.
  • Und er lehrt uns hier das Evangelium der Gerechtigkeit und Rettung durch Glauben!

Zu Beginn ruft Habakuk Gott um Hilfe an, und beklagt die Bosheit und Gewalt seiner Landsleute. Dieser Ruf des „wie lange“ ist ein Ruf, den wir in der Bibel immer wieder hören. Das ist tröstlich vor allem dann, wenn es uns so vorkommt, als ob Gott schlimme oder schwierige Dinge zu lange zulässt.

Gott antwortet auf Habakuks Gebet und kündigt Sein Eingreifen an und erklärt, dass ER Judas Feinde (die Chaldäer – sie werden oft auch als Babylonier bezeichnet) dazu gebrauchen wird, um Juda zu strafen.

Ab Vers 12 ergreift dann wieder Habakuk das Wort. Wir lesen von seiner Verwunderung über das, was Gott angekündigt hat. Wie kann ein guter Gott ein böses Volk über Sein Volk siegen lassen?

  • Diese Frage wird dann erst im 2. Kapitel beantwortet. Was wir hier aber bereits erfahren ist, dass der HERR das Böse nicht ungestraft lässt. Dabei ist er der HERR über alle Völker. Der Herr hat auch die Gottlosen in der Hand und agiert auch durch sei.
  • Das sollten wir nie vergessen. Auch wenn wir Böses und Gottlosigkeit erleben sollten wir das nie so deuten, als sei Gott da nicht dabei. ER ist der Souverän über Alle und Alles … und als gerechter Richter, wird er kein Unrecht ungesühnt lassen …

… das werden wir dann morgen noch weiter bedenken.

Das letzte Kapitel beschreibt in klaren Worten den Untergang Assyriens und vor allem der Hauptstadt Ninive. Dieses Buch endet mit Worten voller Gericht. Aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass diese Gerichtsworte eben nicht Juda, sondern den Feinden von Gottes Volk gelten und somit eben auch Worte voller Hoffnung für diejenigen sind, die zu Gott gehören!

  • Das dürfen wir auch wissen. Die Feinde Gottes werden eines Tages besiegt werden. Das Böse wird nicht das letzte Wort haben!

Letztendlich lehrt uns Nahum, dass Gott mächtig und stark ist und die SEINEN beschützen wird. Deshalb brauchen wir nichts und niemanden zu fürchten, wenn wir unter der Herrschaft des HERRN leben.

  • Lebst Du ganz bewusst unter Jesu Herrschaft?

Kapitel 2 beginnt mit Zusagen Gottes an sein Volk, die an die Zusagen aus Jesaja 52 erinnern. Gott wird sein Volk retten. Die gute Nachricht bezieht sich hier wohl erstmal auf die Zerstörung des Feindes Ninive, der wohl auch symbolisch für den großen Feind Gottes und der Menschen steht – den Satan und die Sünde.

Dann beschreibt Nahum in sehr bildhafter Sprache die Zerstörung Ninives. Auch der mächtigste Feind kann nicht bestehen, wenn Gott eingreift.

  • Das sollte uns Mut machen, gerade auch wenn wir den Feind Gottes selber noch erleben und für unüberwindbar halten.
  • Selbst die Sünde, die oft ein noch so starker Feind zu sein scheint, wird eines Tages vollkommen besiegt sein. Und der Sieg ist durch Jesus bereits errungen. Das ist die frohe Botschaft für uns.

Heute hat TGC einen Predigtausschnitt einer Predigt von John Piper aus dem Jahr 2000 gepostet. Als Piper 2009 in der FEG MM an einem Do-Abend gepredigt hat, hatte ich ihn gebeten, diese Predigt zu halten. Er hatte dann eine andere Idee.

Hier nun die Botschaft, die ich gepredigt hören wollte … und die mich seitdem bewegt.

How John Piper’s Seashells Swept Over a Generation

Ich habe das häufiger zitiert und das gibt es inzwischen auch auf Deutsch in Buchform (sogar als kostenloses PDF-Download):

http://clv.de/Buecher/Glaube-Nachfolge/Dein-Leben-ist-einmalig.html