In Kapitel 7 lesen wir recht kurze Berichte über die Stämme, die später zum Nordreich Israel gehörten. Der Autor berichtet also deutlich weniger über die Stämme im Ostjordanland und im Nordreich, die dann ja 722 v.Chr. zerstört wurden, während das Südreich inkl der Leviten den Rahmen bilden bzw im Zentrum stehen … denn diese Stämme kehrten dann ja aus dem babylonischen Exil zurück und Jesus war dann ja in gewisser Weise der Erbe der beiden Linien … der sowohl der Königsherrschaft, wie auch der eine und letzte Hohepriester.
Monat: Juni 2017
In Kapitel 6 lesen wir dann den zweitlängsten Bericht zu einem Stamm. Nach dem längsten Bericht über das Königsgeschlecht Juda, findet hier nun auch das Priestergeschlecht Levi ausführliche Erwähnung. Das Kapitel liest sich sicher für die Meisten unter uns recht zäh. Und doch ist es Gottes Wort und deshalb lesenswert. Der besondere Fokus auf Levi macht deutlich, wie wichtig der Dienst am Herrn ist.
Dabei ist es sicher von Bedeutung, dass das Geschlechtsregister der Leviten mitten zwischen den anderen Stämmen kommt, so wie die Leviten eben auch zwischen den anderen Stämmen lebten.
Zentral ist hier auch das Thema des Opferdienstes, aber auch des musikalischen Lobpreises. Während Jesus als DER Hoheprietser das ein-für-alle Mal Opfer gebracht hat, sind wir alle dazu aufgerufen, Gott mit Liedern aber auch mit unserem ganzen Leben zu loben!
Nach der ausführlichen Darstellung der Nachkommen Judas in Kap. 2-4 und dem kurzen Bericht über die Nachkommen Simeons am Ende von Kapitel 4, lesen wir in Kapitel 5 recht kurze Zusammenfassungen der Nachkommenschaft weiterer Söhne Israels.
Hier werden die Stämme erwähnt, die östlich des Jordans verblieben waren. Dabei wird betont, dass der erstgeborene Ruben, sein Erstgeburtsrecht aufgrund seiner Sünde an Josef verloren hatte. Hier wird dann auch gleich deutlich, dass das Erstgeburtsrecht nicht zwingend bedeutet, dass das die Linie der Herrscher ist, denn das fällt den Nachkommen Judas zu.
- Ich denke, dass uns das gleich zwei wichtige Dinge lehrt:
- Gott sieht und bestraft Sünde … und so verliert Ruben das Erstgeburtsrecht
- Gott erwählt nach seiner freien Gnadenwahl und so bestimmt er entsprechend seiner Verheißung, dass Juda das Königsgeschlecht sein soll.
Ansonsten werden in dieser Kette von Nachkommen immer mal wieder kurze Berichte aus der Geschichte Israels erwähnt, die uns an Gottes Charakter erinnern und uns mal schlimme Sünden und mal besonderen Glauben zeigen.
Auch in Kapitel 4 geht es – wie schon in Kap. 2-3 – um die Nachkommen Judas. Dieser Stamm hat eindeutig die größte Bedeutung für die weitere Geschichte Israels, da aus diesem Stamm (inkl. Benjamin und Simeon) das Südreich Juda hervorging, auf das nach dem Ende des Nordreichs im Jahr 722 v.Chr. der Name Israel überging.
Aus diesem Stamm sollte der Messias (Jesus) komm, in dem die Verheißungen für Israel ihre Erfüllung fanden/finden.
In den ersten 20 Versen liegt der Schwerpunkt nochmals auf der Nachkommenschaft von Perez bzw Hezrons, des ersten Sohns von Perez. Dabei bilden die anderen Geschwister den Rahmen. Dabei greift der Schreiber auf das zurück, was er bereits zu Beginn von Kapitel 2 berichtet hatte. Denn auch in Kap. 2, Vers 3-4 war ja bereits von Shela und den Nachkommen Perez und Hezron die Rede. Nachdem dann in Kapitel 4, ab Vers 4 Perez und Hezron und seine Nachkommen erwähnt werden, kommt dann in den Versen 21-23 nochmals Schela in den Fokus. Diese Berichte bilden de Klammer um den ausführlichen Bericht über die Nachkommen Judas.
Die zweite Hälfte des Kapitels beschreibt dann – deutlich kürzer – die Nachkommenschaft Simeons. Dieser Stamm wird hier mit Juda erwähnt, weil er später in Juda aufging und damit – zusammen auch noch mit Benjamin – das Südreich bilden würde. Neben den Nachkommen, werden hier auch Städte und Siedlungsräume beschrieben.
- Ich muss zugeben, dass ich mich schwer tue in diesem Text konkrete Anwendungen zu finden. Aber eines ist klar – diese Berichte zeigen uns, dass die Bibel den Anspruch hat, nachvollziehbare Fakten zu berichten. Und so sollten wir sie dann eben auch lesen.
Nach dem Fokus auf Abraham in Kap. 1 und Juda in kap. 2, ist in diesem Kapitel David die zentrale Figur.
Auch wenn wir noch nicht wüssten, um wen es sich bei David handelt oder warum seine Linie besonders bedeutend ist, so würde hier doch klar werden, dass ER irgendwie wichtig ist.
Genau da knüpft dann ja auch das NT in Matthäus 1,1 an: „Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“
- In allem was wir hier lesen, klingt nichts danach, als ob sich diese eine Linie irgendwie durch einen besonders guten Charakter hervorhebt.
- Es ist allein Gottes Gnadenwahl, nach der wir von Adam über Noah und Abraham zu David bis hin zu Jesus kommen … und genauso geht es dann auch weiter, so dass wir nichts zu protzen haben, über unsere Zugehörigkeit zu Jesus.
- Das ist allein Gnade und so preise ich meinen HERRN und Gott für seine freie, unverdiente Gnade!
Interessant ist hier neben dem Fokus auf der Königsklinie auch die erwähnung eines weiteren Sohnes Davids, nämlich Nathans.
In Lukas 3 wird Nathan als der Sohn Davids erwähnt, von dem wohl Maria, die Mutter Jesu abstammte.
Das finde ich vor allem auch deshalb interessant, weil es ja der Prophet Nathan war, der David einst mit seiner Sünde mit Batseba konfrontiert hatte. David ehrt diesen mutigen Propheten, der ihn konfrontiert hatte, indem er einen Sohn nach ihm benennt.
- Ich wünsche uns, dass wir zum einen auch immer eine Kultur haben, in der wir uns nicht scheuen, einander in Liebe und Sanftmut zurecht zu weisen, wenn das erforderlich sein sollte.
- Und ich wünsche uns, dass wir dann auch eine solche Wertschätzung für diejenigen entwickeln, die uns mutig konfrontieren, so dass wir zur Buße geführt werden.
Nachdem zu Beginn von Kapitel 2 die 12 Söhne Jakobs/Israels genannt werden, sehen wir dann, wie das 1. Buch Chronik verschiedene Stilmittel gebraucht, um dem Leser zu zeigen, auf wen es ankommt.
Dazu wird zuerst und mit Abstand am ausführlichsten die Nachkommenschaft Judas beschrieben. Das füllt die nächsten Kapitel.
Wo ich dabei gleich hängen blieb waren die Worte aus Vers 7: „Der Sohn Karmis ist: Achan, der Israel ins Unglück brachte, als er sich am Gebannten vergriff.“
Achan hatte einst gedacht im Verborgenen sich etwas aneignen zu können, obwohl es ihm von Gott verboten war. Doch was dachte, im Verborgenen zu tun, wurde so bekannt, dass es sogar in der Chronik berichtet.
Wir tun gut daran, alles was wir tun sehr bewusst vor Gott zu tun!
Die Bücher Chronik fassen im Prinzip die gesamte Zeit des AT zusammen, wobei das Volk Juda im Zentrum steht.
Kapitel 1 ist dabei ein kurzer Rückblick auf das, was uns in der ersten Hälfte des 1. Mose berichtet wird.
Auf den ersten Blick liest sich das sehr langweilig … aber wenn wir das Ziel erkennen, dann wird es spannend. Letztendlich zeigen uns die beiden Chronik-Bücher Gottes Treue und die Vorfahren des Herrn Jesus und bereiten uns so auf Sein Kommen vor!
Auch in diesem letzten Klagelied ruft Juda den Herrn an und bittet um sein baldiges Eingreifen.
Dabei wird die Not beschrieben aber es wird nirgends behauptet, dass diese unverdient sein. Aber man hofft auf Gottes Eingreifen und vertraut auf seine Gnade und darauf, dass er sich für sein Volk einsetzen wird.
- Diese Zuversicht dürfen auch wir haben, wenn wir in guten und schlechten Zeiten auf den Herrn vertrauen.
Das Kapitel beginnt mit ähnlich tragisch-verzweifelten Worten, wie wir sie schon in den ersten beiden Klageliedern gehört haben.
Ich muss dabei an Menschen denken, die aufgrund von Putschen oder Bürgerkriegen ihren Reichtum und ihre Privilegien verloren haben. Da wo einst Reichtum und Luxus ganz normal war, gibt es nun große Armut und Verzweiflung.
Ich muss dabei auch an viele Menschen hier in Deutschland denken, die sich ihres Wohlstands so sicher sind und dabei zwei Dinge übersehen:
- Dinge können sich schnell ändern. Wir haben Dinge nicht im Griff und so manches reiche Land ist schon im Chaos untergegangen.
- Noch viel wesentlicher – eines Tages wird all das irdische vergehen … und ohne Jesus bleibt dann eine Verzweiflung, die das in unserem Klagelied beschriebene bei weitem übersteigt.
Aber auch dieses Klagelied endet auf einer Note der Hoffnung.
Für diejenigen, die auf Gott vertrauen, wird alles Leid eines Tages ein Ende haben. Er wird kommen und die Feinde richten und dann wird für die Gläubigen aus Verzweiflung und Not, Freude und Fülle werden.
- Das ist die Zuversicht, die wir als Christen haben dürfen … gerade auch in schweren Stunden.
Nach zwei recht verzweifelt klingenden Klageliedern, folgt nun ein Klagelied, bei dem viel Zuversicht durchklingt. Hier lesen wir die durch Lieder (eher in Engl) sehr bekannten Verse 22ff:
„20 Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir’s. 21 Dies nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch: 22 Die Güte des HERRN ist’s, daß wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, 23 sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. 24 Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. 25 Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. 26 Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. 27 Es ist ein köstlich Ding für einen Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage.“
Der Beter leidet, aber mit Hoffnung und der festen Zuversicht, dass der HERR sich ihm zuwenden wird, wenn er sich ihm zuwendet.
- Ich wünsche uns, dass wir diese Zuversicht in jeder Not haben.