In diesem Kapitel ermahnt Jakobus die Christen vor der Bevorzugung bzw Geringschätzung von Menschen basierend auf ihrem gesellschaftlichen Status anspricht. Jakobus erinnert die Gläubigen daran, dass Gott Menschen nicht nach solchen Kriterien betrachtet.
- Das Gebot der Nächstenliebe gilt allen Menschen gleich und wir missachten sowohl das Gebot, wie auch die geistliche Realität, wenn wir Menschen entsprechend weltlicher Kategorien unterschiedlich behandeln.
Jakobus betont dann, dass uns auch eine solche (scheinbar unbedeutende und oftmals völlig übersehende) Sünde vor Gott zu Gesetzesbrechern macht. Da uns schon eine Übertretung des göttlichen Gesetzes zu Gesetzesbrechern macht und wir so vor Gott nicht bestehen können, sind wir alle auf Barmherzigkeit angewiesen. Wenn wir das erkennen, dann sollte uns das dazu bringen, auch anderen in Barmherzigkeit zu begegnen.
- In diesen Versen klingt deutlich die Notwendigkeit der Gnade durch. Von daher ist es schlichtweg falsch zu behaupten, dass Jakobus im Gegensatz zu Paulus die Werkegerechtigkeit lehrt. Die ganze Schrift zeugt von der Erlösung aus Gnade allein, durch Glauben allein. Jakobus lehrt aber eben auch, das wahrer Glaube zu werken führt … hier konkret, dass die erlebte Barmherzigkeit (Gott ggb uns), uns dazu bringen sollte, andere Menschen genauso zu behandeln.
Von daher sind die Aussagen ab Vers 14 zu der Notwendigkeit der Werke ganz eindeutig nicht so zu verstehen, dass wir gut genug sein müssen, um gerettet zu werden. Da zeigt uns die erste Hälfte des Kapitels ja bereits, wie hoffnungslos dieses Unterfangen wäre.
Nein, hier geht es darum, dass wir – die wir aus Gnade, durch Glaube allein gerettet sind – einen echten, lebendigen Glauben brauchen … ein solcher Glaube ist mehr als ein Lippenbekenntnis, sondern zeigt sich an den Werken.
- Möge unsere Werke unseren Glauben klar und deutlich offenbaren!