Die ersten Verse des Kapitels zeigen uns das rhetorische Geschick des Apostels. Er nennt die Korinther „sein Empfehlungsschreiben“. Wie können sie ihn dann noch kritisieren 🙂
Beginnend mit der Aussage in Vers 6 über den neuen Bund des Geistes, in Abgrenzung gegen den Alten Bund des Buchstabens, lehrt Paulus, wie wir das AT zu verstehen haben.
Paulus vergleicht sein Apostelamt mit dem AT Amt und hat dabei vor allem Mose im Blick, aber evtl auch allgemein das Priesteramt. Auch das AT Amt war bereits ein herrliches Amt.
Mose hatte das Gesetz empfangen und doch tötet das Gesetz letztendlich (wenn wir versuchen, durch das Gesetz vor Gott zu bestehen). Trotzdem spiegelte sein Angesicht die Herrlichkeit Gottes wider, wenn er mit Gott in Kontakt war.
Paulus hat nun ein noch viel größeres Amt inne, denn er lehrt nicht das Gesetz, sondern von der Erfüllung des Gesetzes durch Christus und der Rettung aus Gnade allein durch den Glauben an Jesus Christus.
Sein größeres Amt zeigt sich vor allem in der größeren Erkenntnis. Mose hatte immer nur eine vorübergehende Herrlichkeit, die er reflektierte. Weil diese wieder aufhörte, verdeckte er sein Gesicht. Aber Paulus zeigt uns allen den Christus, der uns dauerhaft verändert.
Die Juden verstanden das noch nicht, weil sie alle im übertragenen Sinne eine Decke über ihrem Kopf (bzw über ihrem Herzen) hatten, als sie das AT lasen. So sahen sie dort nur Gesetz.
Diese Decke wird es abgetan, wenn wir den einen großen hermeneutischen Schlüssel benutzen … nämlich das AT von Christus her zu lesen: „3:14-16 14 Aber ihre Sinne wurden verstockt. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke unaufgedeckt über dem alten Testament, wenn sie es lesen, weil sie nur in Christus abgetan wird. 15 Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, hängt die Decke vor ihrem Herzen. 16 Wenn Israel aber sich bekehrt zu dem Herrn, so wird die Decke abgetan.“
- Ein tiefgehendes Verständnis des AT ist also nur durch die Bekehrung zu Christus möglich.
- Wer das AT so lehrt, dass ein jüdischer Rabbi damit einverstanden wäre, der hat das AT noch nicht vollständig verstanden und lehrt es selber noch mit einer „Decke über dem Kopf“.
- Und das führt dann eben auch dazu, dass wir die Herrlichkeit Gottes nicht klar erkennen, denn diese offenbart uns in Christus.
- Deshalb sollten wir das AT und die ganze Bibel immer mit einem klaren Fokus auf Christus hin lesen … so werden wir dann im Schauen auf IHN immer weiter umgestaltet, hinein in sein herrliches Ebenbild, auf das wir aller Schöpfung die Herrlichkeit des HERRN widerspiegeln.
Matthias Lohmann vor 9 Jahren