Der 1. Korintherbrief greift einige recht unterschiedliche Themen auf. Paulus schreibt dabei in eine ganz konkrete Gemeindesituation hinein. Er weiß um einige Missstände in der Gemeinde und er antwortet auf Fragen, die an ihn herangetragen worden waren.

Doch wie so oft beginnt Paulus mit einem wunderbaren Dankgebet für die Gemeinde. Trotz aller Missstände liebt Paulus die Geschwister.

  • Allein das sollte uns schon herausfordern. Haben wir diesen Blick auf andere Christen, auch dann noch, wenn sie ganz offensichtlich in einigen wesentlichen Bereichen theologische und ethische Verfehlungen haben?

Im Gebet klingt dann auch schon ein Thema an, das später im Brief noch ausführlich behandelt werden wird – die Frage nach Geistesgaben. Dazu erklärt Paulus, dass die Korinther keinen Mangel an irgendeiner Gabe haben.

Dann kommt er zur Sache und ermahnt die Gläubigen zur Einheit. Parteiungen in der Gemeinde sind immer falsch. Denn letztendlich hängen wir nie an Menschen, sondern gehören gemeinsam zum Leib Christi und er ist das Haupt, das uns eint.

Natürlich kann man mal geteilter Meinung sein und Dinge diskutieren – aber Spaltungen unter Christen sind nie Gott-gefällig – zumindest dann, wenn sie eben nicht um falscher Lehre willen geschehen, sondern aufgrund von persönlichen Präferenzen.

Was trennt – und uns auch trennen sollte – ist allein unsere Stellung zur Botschaft vom Kreuz. Und das macht Paulus dann ab 1,18 deutlich. An dieser Botschaft scheiden sich die Geister. Dabei ist die gläubige und frohe Annahme dieser Botschaft etwas, dass wir aus uns heraus nicht tun werden. Geistliche Wahrheiten kann man nur mit Hilfe des Geistes verstehen (siehe Kap. 2). Genau das betont Paulus dann auch und ermahnt so zur Demut.

Ohne Gottes Eingreifen, nach seiner Berufung und Erwählung wären wir nichts.

Christus ist unser ein und alles … er ist der, in dem sich alle Schrift erfüllt. Er ist für uns zu dem geworden, was wir nicht schaffen konnten. Wenn wir im AT vom weisen oder vom Gerechten lesen, dann dürfen wir wissen, dass das zuerst Christus beschreibt und dann eben alle, die in IHM sind.

1:30-31   30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung,  31 damit, wie geschrieben steht: »Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!«“

  • Wenn wir uns nur dieser Wahrheit rühmen, dann verbindet uns das mit allen anderen, die Wahrhaft zu Christus gehören. Und so ist das Evangelium zwar einerseits etwas, das uns von Nicht-Christen trennt, aber eben auch etwas, das uns Christen eint und dabei hilft, Spaltungen zu überwinden.