Die erste Hälfte dieses Kapitels war ja am letzten Sonntag mein Predigttext (https://www.feg-mm.de/predigt/sicher-als-kinder-gottes/) und die zweite folgt dann nach dem Erntedankfest nächste Woche.

Das Kapitel beginnt mit wunderbaren Worten. Hier betont Johannes, dass wir Christen Kinder Gottes sind. Das ist noch nicht allen offenbar (auch uns selbst mag es manchmal nicht so vorkommen), aber es ist schon jetzt so und eines Tages wird es für alle sichtbar werden und dann werden wir IHM (Jesus) gleichgestaltet werden.

Diese Hoffnung sollte niemanden passiv werden lassen. Im Gegenteil, das sollte uns dazu bewegen, uns darum zu bemühen auch hier auf Erden schon immer mehr so zu werden, wie unser HERR.

Unsere Werke und unsere Liebe zu Gott und den Gläubigen sind dabei Indizien dafür, dass wir wirklich Kinder Gottes sind.

  • Mir ist dabei klar, dass diese Dinge nicht von alleine geschehen. Ich muss auch immer mal wieder erinnert und motiviert werden, um ganz bewusst als Kind Gottes zu leben.

Gerade deshalb ist es ein großer Segen, Teil einer Gemeinde zu sein, in der ich von anderen Geschwistern dazu herausgefordert werde.

Nachdem Johannes in Kap. 1 klar gemacht hat, dass wir alle Sünder sind, die Vergebung brauchen, macht er zu Beginn von Kap. 2 klar, dass unser Ziel aber sein sollte, die Sünde zu meiden. Aber wenn wir sündigen, gibt es Vergebung durch Jesu Werk – und das eben nicht nur für die Juden, sondern für alle Welt!

Dann folgen konkrete Aufrufe zum Gehorsam und zur Bruderliebe. Das ist ein Indiz dafür, dass Gottes Geist in uns wirkt. Wer andererseits keine Bruderliebe hat, der sollte sich selbst hinterfragen, denn das wirft die Frage auf, ob der Geist Gottes in ihm ist.

Ab 2,18 macht Johannes dann deutlich, dass es auch in Gemeinden Leute geben kann, die nicht bekehrt sind. Erkennen kann man diese vor allem dann, wenn sie sich von der Gemeinde lösen und in die Welt zurückkehren. Wer das dauerhaft tut offenbart damit, dass er nie zum HERRN gehört hat. (2,19). Über diese Verse haben wir in der Predigt vor 10 Tagen nachgedacht:

https://www.feg-mm.de/predigt/sicher-in-der-wahrheit/

  • Ihr Lieben: wir können voller Zuversicht an dem festhalten, was wir gehört haben. Denn Gottes Wort ist zuverlässig und wer daran im Glauben festhält, wird errettet werden!

Der 1. Johannesbrief ist ja Gegenstand der derzeitigen Predigtserie. Von daher denke ich, dass es nicht nötig ist, dass ich hier viel blogge J

So wie Johannesevangelium (Joh. 20,31 „Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“), beschreibt Johannes auch im 1. Johannes die Intention für diesen Brief. 1 Joh 5,13 („Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wißt, daß ihr das ewige Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.“).

Allerdings enthält der 1. Johannesbrief noch verschiede andere Aussagen dazu, warum dieser Brief geschrieben wurde. Dazu sehen wir gleich zu Beginn:

  • 1,3 was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
  • 1,4 Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.

Ähnliche Aussagen finden sich dann auch noch in 2,1/ 2,12-14/ 2, 21/ 2,26

Aber wie gesagt, die Kernfunktion ist sicher die, dass wir Heilsgewissheit haben können.

Johannes beginnt damit, dass er betont, dass er Jesus gesehen, gehört und angefasst hat – er weiß wovon er spricht.  Er ruft uns dazu auf, im Licht des HERRN zu leben und die Dunkelheit der Sünde zu meiden. Gleichzeitig macht er deutlich, dass er scheinheilig wäre so zu tun, als habe man keine „dunklen Flecken“. Wir sind alle Sünder und bedürfen der Gnade und Vergebung und die hat uns Gott in Christus zugesagt.

Über dieses Kapitel habe ich bei der letztjährigen Evangelium21 Konferenz gepredigt. Wer sich also ausführlich mit meinen Gedanken zu diesem Kapitel beschäftigen möchte, kann hier die Predigt nach-hören bzw -sehen.:  http://www.evangelium21.net/ressourcen/titus-3

Kapitel 3 setzt bei der guten Nachricht des Evangeliums an, mit der Kapitel 2 geendet hatte. Diese sollte dem Leben Fokus geben und eben zu einem veränderten Leben führen.

Und genau deshalb sollte die gute evangeliumstreue Lehre zu guten Werken führen – während Irrlehren nur Unheil anrichten. Paulus endet dann damit, dass er ganz konkret zu einigen guten Werken aufruft, die Timotheus tun sollte – auch um so als Vorbild zu dienen.

  • Für uns stellt sich dann also die Frage, ob wir als Gläubige begierig danach sind, immer mehr in der Erkenntnis Gottes zu wachsen und so dann auch immer mehr das zu tun, was ihm gefällt und gut für die Menschen ist … und ob wir das eben mit dem klaren Ziel vor Augen tun, dass unser Leben hier auf Erden nicht der Erfüllung aller Dinge sein muss, weil wir darauf vertrauen, dass uns das Beste noch bevorsteht!

In der ersten Hälfte des 2. Kapitels gibt Paulus dem Titus klare Anweisungen, was er verschiedenen Gruppen in der Gemeinde lehren soll.

Bedenkenswert ist dabei, dass Titus alte und junge Männer und alte Frauen lehren soll. Nur die Lehre der jungen Frauen, sollte er den alten Frauen überlassen und diese entsprechend instruieren.

Dieses Prinzip ist sicherlich weise. Ich könnte mir vorstellen, dass hier zwei Überlegungen eine Rolle gespielt haben:

  • Titus war selber wohl noch nicht sehr alt. Eine zu enge Beziehung zu jungen Frauen wäre von daher evtl unschicklich gewesen, bzw hätte zu Versuchungen führen können.
  • Die jungen Frauen tun sich evtl sehr viel leichter, die Lehre von älteren Frauen, anstatt von Männern, anzunehmen.

In allen Dingen geht es darum, dass die Christen ein gutes Zeugnis sind und das Wort Gottes für alle klar erkennbar, wertgeschätzt und beachtet wird.

Schließlich bekommt auch Titus konkrete Anweisungen, wie er leben soll. Er soll vorbildlich leben und treu lehren.

Und er soll Sklaven lehren – auch das ist ein Weg, um den HERRN aller Herrn zu ehren.

Ab Vers 11 kommt dann die Begründung für alle Aufrufe – die heilsame Lehre nimmt uns in Zucht! Das Evangelium und die zukünftige Hoffnung, die darin enthalten ist, sollte uns zu einem frommen Leben motiviere.

  • Ich wünsche uns, dass wir alle immer wieder klar in den Blick bekommen, was Jesus für uns getan hat (13 und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus, 14 der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.), und dass uns das dazu motiviert, ihm treu und froh nachzufolgen.

Nach den beiden Briefen des Apostels Paulus an Timotheus kommen wir nun zum dritten der sogenannten Pastoralbriefe, dem Brief an Titus.

Paulus schreibt Titus, um ihm Anweisungen für seinen Dienst in den Gemeinden auf Kreta zu geben.

Nach einer theologisch sehr reichhaltigen Begrüßung, erinnert Paulus den Titus, warum er ihn auf Kreta zurückgelassen hatte.

Er soll in den Gemeinden Älteste einsetzen. Dabei sollte jede Gemeinde mehrere Älteste haben. Dafür gibt es viele gute Gründe, die hier nicht explizit erwähnt werden, aber vielleicht im Blog trotzdem mal erwähnt werden können:

  • In der Pluralität steckt Ergänzung. Älteste können einander mit ihren Stärken ergänzen, was sicher zum Nutzen der Gemeinde ist.
  • Die Ältesten können auch einander als Quelle der Weisheit und als Korrektiv dienen.
  • Und mit mehreren Ältesten kann man besser für die Gemeinde sorgen.
  • Ich bin dankbar für unsere Ältestenschaft und möchte keinen der Brüder missen. Im Gegenteil, ich würde mir noch mehr Älteste wünschen, die mit uns Acht auf die Herde Gottes haben.

 

In den Versen 5-9 erklärt Paulus, dass Titus nach tadellosen Ältesten suchen sollte, die vorbildlich leben und treu lehren.

Ein wichtiges Kriterium ist dabei auch, dass die Ältesten bereit dazu sein müssen, falsche Lehren zu korrigieren und falscher Lehrer zurechtzuweisen.

Das war auf Kreta dringend notwendig. Die Verse 9-16 verdeutlichen, dass es dort Irrlehrer und die Fehlgeleitete gab, die Widerspruch und Korrektur brauchen.

  • Nach allem was die Bibel lehrt, sollten wir auch heute nicht aufhören, wachsam zu sein. Natürlich sollte die Liebe in Wahrheit gesagt werden und auch Älteste sollten in aller Demut eingestehen, dass auch ihre Erkenntnis Stückwerk ist. Andererseits kann es manchmal dringend notwendig sein, korrigierend einzugreifen. Das macht keinen Spaß, ist aber wichtig, damit die Herde Gottes geschützt wird.
  • Hirten sollten also nicht nur darauf bedacht sein, Schafe zu streicheln, sondern müssen auch bereit sein, mit Wölfen zu kämpfen.

In diesem Kapitel lesen wir die letzten uns überlieferten Worte des Apostels Paulus. Es ist also so etwas wie sein Testament an Timotheus und an uns.

Nachdem Paulus am Ende von Kapitel 3 betont hat, dass die Bibel das von Gott ausgehauchte Wort ist, das Leben geben und verändern kann, ermahnt er nun Timotheus, dieses Wort treu zu verkünden und dabei vor allem die Kernbotschaft der Bibel, das Evangelium!

Wie wir schon zu Beginn des Briefes gesehen haben, war Timotheus scheinbar durch äußere Umstände eingeschüchtert. Hier macht Paulus nun deutlich, dass wir nicht Menschen und das, was sie uns antun können fürchten sollen, sondern Gott, der wiederkommen wird um zu richten.

Ganz realistisch sagt Paulus dabei, dass die Verkündigung des Wortes oftmals unpopulär sein wird. Die Ohren der Menschen jucken nach anderen Dingen und sie wünschen sich oftmals Prediger, die ihnen sagen, was sie hören wollen. Aber das ist nicht Gottes Wille.

  • Bitte betet für mich und andere Prediger – aber auch für Euch selbst, dass wir immer treu Gottes Wort weitersagen. Dabei dürfen wir uns darauf besinnen, was dieses Wort zu tun vermag (sieh Kap 3,14-17).

Ab Vers 6 kommt Paulus dann nochmals auf sich selbst zu sprechen. Er weiß darum, dass er bald sterben wird. Das ist okay für ihn. Er hat hier auf Erden getan, was Gott von ihm wollte und so kann er gehen und die „Krone der Gerechtigkeit“ in Empfang nehmen, die allen versprochen ist, die Gott treu bleiben.

  • Das sollte Timotheus (und uns) dazu motivieren, ebenfalls treu weiter Gott zu folgen und Sein Wort weiter zu sagen.

Ab Vers 9 folgen abschließende Grüße. Dabei tauchen mit Lukas und Markus zwei der Evangeliumsschreiber auf.

Paulus erklärt nochmal, wie der Herr im treu zur Seite stand, selbst als die Menschen ihn im Stich gelassen hatten und so vertraut er auf die baldige letztendliche Erlösung durch Gott.

  • Möge der HERR uns diese Zuversicht schenken und uns bis zu diesem Tag immer wieder stärken, so dass wir IHM treu nachfolgen!

Nach dem Aufruf vom Ende des 2. Kapitels, „törichte und unnütze Fragen“ zurückzuweisen erklärt Paulus seinem Zögling Timotheus in Kapitel 3, dass es ihn nicht überraschen sollte, wenn er „Schlimmes“ erlebt. Das muss kommen und die Sünde wird viel Raum haben – das eben auch bei Leuten, die sich als Gläubige ausgeben. Durch ihr Leben offenbaren sie jedoch, dass sie eben nicht wirklich zu Gott gehören.

Das falsche Leben fördert dann wiederum falsche Lehren, die von diesen Irrlehrern neu erfunden werden. All das ist letztendlich zum Scheitern verurteilt – dessen dürfen wir uns gewiss sein.

  • Diese Erkenntnis kann eine Ermutigung in schweren Zeiten sein und sie ist eine Warnung für jeden, der in Gefahr steht, sich vom guten Leben und der guten Lehre zu entfernen.

Ab Vers 10 wagt Paulus es, sich selbst ganz explizit zum Vorbild für Timotheus zu erklären. Doch die letztendliche Basis für Alles ist das Wort Gottes. Dies lehrt uns das Evangelium und rüstet uns zu jedem guten Werk zu.

  • Genau deshalb ist gute Lehre und die klare Verkündigung des Evangeliums so wichtig!

Und weil die Worte aus Vers 14-17 so grundlegend sind, möchte ich sie hier nochmal zitieren: „Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und daß du von Kind auf die heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“

Zu Beginn von Kap. 2 appelliert Paulus nochmals an Timotheus, seine Stärke in der Gnade des Herrn zu finden. Und dann soll er das tun, was auch Paulus tut.

Vers 2 liefert uns das Prinzip der Multiplikation: „Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren.“

  • Jeder Leiter in der Gemeinde sollte diesen Aufruf ernst nehmen. Neben eigenem Einsatz sind wir auch dazu aufgerufen, unseren Dienst zu multiplizieren. Ein guter Lehrer & Leiter fördert multiplikative Leiter und Lehrer.

Im Fortgang berichtet Paulus von seinen Leiden, um des Evangeliums willen. Er ruft Timotheus dazu auf, seinem Vorbild zu folgen. Denn Gottes Wort kann nicht gebunden werden. Wenn wir auch gebunden werden und Widerstand erfahren, so dürfen wir doch wissen, dass die Botschaft, die wir verkünden, nicht aufgehalten werden kann.

Wir dürfen also wissen, dass wir mit Jesus auf der Seite des Siegers stehen, auch wenn es sich für uns persönlich nicht immer so anfühlt. Im eigenen Dienst sollten wir unseren Fokus wahren und uns nicht leicht ablenken lassen. Das bedeutet zum einen, dass wir entschlossen unseren Weg gehen und zum anderen, dass wir dabei das Evangelium immer vor Augen haben bzw im Herzen tragen.

Ab Vers 14 folgt dann ein Aufruf, sich genau zu überlegen, welche Kämpfe man kämpft. Manches ist unnütz oder sogar für manche Zuhörer verwirrend und somit schädlich. Davon sollten wir uns fernhalten.

Neben dem Fokus auf gute und erbauliche Lehre weißt Paulus den Timotheus immer wieder darauf hin, dass die gute Lehre mit einem guten Leben einhergehen muss.

-> Wir tun gut daran, dass zu beherzigen.

Ein falsches Leben führt fast zwangsläufig auch zu falscher Lehre, mit der dann Sünden gerechtfertigt werden sollen. Und andersherum, wird die gute Lehre erst dann wirklich glaubwürdig, wenn sie durch ein vorbildliches Leben unterstützt wird.

Trotz des Aufrufs, sich aus manches Dingen heraus zu halten, macht Paulus dann ab Vers 23 auch deutlich, dass es manchmal dringend nötig ist, Position zu beziehen und falsche Lehre als solche zu entlarven. Manchmal muß man die ermahnen, die falsche Kämpfe führen und dann beten, dass Gott ihnen Umkehr schenkt.

Gleich zu Beginn sehen wir, dass Paulus Timotheus sehr darin ermutigt, in seinem Eifer für den Herrn zu leben, nicht nachzulassen und sich auch nicht durch Widerstände ängstigen zu lassen. Dabei schreibt Paulus in einem sehr liebevollen, väterlichen Ton und erinnert Timotheus an das Gute, was er sowohl von Menschen, wie auch von Gott empfangen hat.

Da der Dienst am Evangelium immer auch ein umkämpfter Dienst ist, ist es gut und richtig, einen Mann wie Timotheus zu ermutigen.

  • Diese Ermutigung brauchen sicher auch heute viele Menschen, die sich für das Evangelium einsetzen und damit im Prinzip alle Christen.

Paulus verweist dann auch noch auf sein eigenes Vorbild. Das finde ich sehr herausfordernd, denn ich frage mich, in wie weit auch mein Leben für Andere ein gutes Vorbild ist.

  • Möge der Herr uns allen da immer wieder viel Gnade schenken und uns zur rechten Zeit ermutigen.