Diese Visionen in Kapitel 4-6 enden mit der Beschreibung einer Krönung, die sicher hilft, die Visionen richtig einzuordnen:
6:9-15 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 10 Nimm von den Weggeführten, von Heldai und von Tobija und von Jedaja, die von Babel gekommen sind, und geh an diesem selben Tage ins Haus Josias, des Sohnes Zefanjas, 11 nimm von ihnen Silber und Gold und mache Kronen und kröne das Haupt Jeschuas, des Hohenpriesters, des Sohnes Jozadaks, 12 und sprich zu ihm: So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt »Sproß«; denn unter ihm wird’s sprossen, und er wird bauen des HERRN Tempel. 13 Ja, den Tempel des HERRN wird er bauen, und er wird herrlich geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron. Und ein Priester wird sein zu seiner Rechten, und es wird Friede sein zwischen den beiden. 14 Und die Kronen sollen zum Andenken an Heldai, Tobija, Jedaja und den Sohn Zefanjas im Tempel des HERRN bleiben. 15 Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN bauen werden. Da werdet ihr erkennen, daß mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat; und das soll geschehen, wenn ihr gehorchen werdet der Stimme des HERRN, eures Gottes.
- Der Hohepriester wird gekrönt und dann auf dem Thron sitzen und herrschen! Das geht ja eigentlich nicht, da das Priestergeschlecht die Leviten sind, während die Könige von Juda abstammen. Von daher braucht es dafür einen Hohenpriester einer neuen Ordnung (Heb 5,5f; 7,14ff) … und das ist eindeutig Jesus.
- Er wird den Tempel bauen (siehe auch Haggai)
- Er wird „Spross“ heißen (Jes 11,1). Hier kommen nun die scheinbar zwei unterschiedlichen Personen aus Kap 3 zusammen.
Das deutet alles auf Christus hin!
- Und so dürfen wir wissen, dass die Zusagen des Propheten in Christus ihre Erfüllung gefunden haben bzw noch finden werden: (2 Kor 1:20 Denn auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zum Lobe.)
Die Kapitel 7-8 bilden den Abschluss des ersten Teils des Buchs. In Kapitel 7 macht Gott deutlich, dass ihm die scheinbare Reue Israels nicht gefällt, da sie weder Fasten noch Essen zu seiner Ehre getan haben. Paulus greift das im 1. Kor 10,31 auf wo er erklärt, dass was auch immer wir tun, alles zur Ehre Gottes geschehen sollte.
Deshalb ist Gott auch viel mehr daran interessiert, wie die Menschen leben und nicht so sehr, ob sie bestimmten Riten folgen. Das Problem in Israel war, dass sie sich eben nicht um Gerechtigkeit bemüht haben, sondern hartherzig waren.
Doch in Kapitel 8 kommt dann eine Wende. Gott wird nicht ewig zornig bleiben. Da wo zuvor unwürdig gefastet wurde, soll es wieder frohe und dankbare Festmahle geben.
- Unser Gott ist ein Gott voller Geduld, Gnade und Barmherzigkeit und deshalb ist es richtig, dass wir zu seiner Ehre leben!
Die Botschaft der ersten 8 Kapitel war der des Propheten Haggai recht ähnlich.
Doch ab Kapitel 9 schaut Sacharja viel deutlicher in die Zukunft und verkündet den kommenden Messias sehr viel deutlicher als Haggai. Sacharja ist ein sehr komplexes Buch mit zwei wesentlichen Abschnitten (Kap. 1-8 / 9-14)
In Kapitel 9 beginnen dann konkrete Verheißungen für die Zukunft. Zu Beginn lesen wir davon, dass Gott die Feinde Juds richten wird. Ab Vers 9 kommt dann die Verheißung eines neuen Königs … Gott wird seinem Volk zur Hilfe kommen und es retten.
- Es ist offensichtlich, dass sich diese Prophetie in Jesus erfüllt hat. Vers 9 hat sich dabei konkret am Palmsonntag erfüllt.
Und wir dürfen aufgrund der großen Gnade Gottes nun Teil Seines Volkes sein und so gelten diese Verheißungen auch uns!
Zu Beginn von Kapitel 10 lesen wir eine Klage über schlechte Hirten … die bösen Leiter im Volk, die das Volk (die Herde Gottes) vernachlässigen.
Doch dann, ab 10,6 kommen Zusagen Gottes. Er wird eingreifen und sich seines Volkes erbarmen. Er wird es aus der Verstreuung sammeln und die Feinde besiegen. Das Ganze wird einhergehen mit Naturphänomenen, die scheint darauf hinzudeuten, dass das hier verkündete Heil aus heutiger Sicht nur bedingt schon gekommen ist und auch wir noch erwarten dürfen, dass Gott uns endgültig befreit und das Böse besiegt.
- Das ist die große und sichere zukünftige Zuversicht, die wir auch heute noch haben!
Matthias Lohmann vor 8 Jahren