Maleachi war der letzte schreibende Prophet des AT und wirkte wohl ungefähr zur Zeit Nehemias (Mitte bis Ende des 5.Jhdts v.Chr.).

In diesem Buch wird aus der Geschichte Israels etwas beschrieben, das auch für uns heute eine große Herausforderung ist – eine zunehmende Verweltlichung und damit eine Abkehr von Gott.

Das Buch beschreibt sechs Dialoge (Gegenreden) zwischen Gott und seinem Volk.

Nachdem Gott Israel seine Liebe zugesagt und mit seiner Erwählung begründet hat beginnen die Reden und Gegenreden.

So lesen wir z.B. in 1,13-14:  Und ihr sprecht: »Siehe, welch eine Mühsal!« und bringt mich in Zorn, spricht der HERR Zebaoth, denn ihr bringt herzu, was geraubt, lahm und krank ist, und bringt es dar zum Opfer. Sollte mir solches gefallen von eurer Hand? spricht der HERR.  14 Verflucht sei der Betrüger, der in seiner Herde ein gutes männliches Tier hat und es gelobt, aber dem Herrn ein fehlerhaftes opfert. Denn ich bin ein großer König, spricht der HERR Zebaoth, und mein Name ist gefürchtet unter den Heiden.

Wir sehen hier, dass Gott das Volk für seinen rein formalistischen Gottesdienst anklagt. Das Volk gibt nicht mehr das Beste und aus vollem Herzen, sondern das, was nicht mehr gebraucht wird, eher aus Routine. Damit verkennt das Volk, wer Gott wahrhaft ist: Ein großer Herr, dem unsere Anbetung und Hingabe verdient!

  • Ich denke, dass wir gut daran tun, uns das immer wieder zu Herzen zu nehmen. Sonst kann es passieren, dass wahrer Glaube zu purer Religiosität verkommt.
  • Aber Gott ist ein großer Gott und ein ganz persönlicher Herr und unsere Gottesdienste sollten Herzenssache sein.

Die ersten Verse aus Kapitel 13 scheinen noch relativ klar. Am Tag des Herrn wird Gott die Sünde überwinden und Götzen vernichten und so sein Volk freisetzen.

Der Rest des Buchs ist deutlich schwerer zu verstehen.

Ab 13,7 lesen wir von Kämpfen die dann doch erst einmal wieder nach Gericht klingen. Es scheint mir so, als wenn hier ein Schwenk zurück kommt.

Auf jeden Fall wird auch hier (v.a. in Kap. 14) deutlich, dass wenngleich Gottes Volk noch schwere Zeiten durchstehen muss, Gott sein Volk letztendlich retten und befreien wird.

  • Das ist ja auch heute noch unsere Erfahrung und die Zuversicht, mit der wir leben dürfen. Gerade in Anbetracht der Gräueltaten von ISIS müssen wir Christen erkennen, dass wir in dieser Zeit noch keine Zusagen eines einfachen, unbedrängten Lebens haben.

Das Buch endet dann auf einer sehr hoffnungsfrohen Note:

14:9  Und der HERR wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der HERR der einzige sein und sein Name der einzige.

14:16  Und alle, die übriggeblieben sind von allen Heiden, die gegen Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, um anzubeten den König, den HERRN Zebaoth, und um das Laubhüttenfest zu halten.

  • Der Herr wird letztendlich triumphieren!

14:20-21   Zu der Zeit wird auf den Schellen der Rosse stehen »Heilig dem HERRN«. Und die Töpfe im Hause des HERRN werden dem Becken vor dem Altar gleichgestellt sein.  21 Und es werden alle Töpfe in Jerusalem und Juda dem HERRN Zebaoth heilig sein, so daß alle, die da opfern wollen, kommen werden und sie nehmen und darin kochen werden. Und es wird keinen Händler mehr geben im Hause des HERRN Zebaoth zu der Zeit.

  • Sacharja war sich evtl nicht im Klaren, um was es sich bei seinen Visionen und prophetischen Reden handelte, aber das NT zeigt eindeutig, dass Christus die Erfüllung all dieser Dinge ist!
  • Dabei spielen das erste und zweite Kommen des Herrn offensichtlich immer wieder zusammen.
  • Kapitel 14 ist dabei ein Abschnitt, der mich davon abhält, den historischen Prämillenianismus vollkommen zu verwerfen und mich ohne Vorbehalte der Position des Amillenianismus zuzuwenden, die ich aber aufgrund des Gesamtzeugnisses der Schrift für durchaus plausibel halte.

Wie dem auch sei. Sacharja will sicher nicht solche Spekulationen provozieren, sondern die lau gewordenen Kinder Gottes zu einem bewusst Gott-hingegebenen Leben rufen. Und dazu lenkt er ihren Fokus auf die zukünftigen Zusagen.

In Kapitel 11 kommen nochmals Gerichtsworte über böse Hirten. Nun klingt es so, als seien dies Führer fremder Völker. Auch hier wird Gott richtend eingreifen. Und Gott selbst wird sich der Herde annehmen. Manches in diesem Kapitel verstehe ich nicht so ganz klar … aber klar ist, dass Gott die bösen Hirten richten wird.

Kapitel 12 beschreibt Jerusalem. Von hier wird das Heil kommen. Gott wird die Seinen beschützen und sich ein großes Volk sammeln. Gleichzeitig wird Gott seinem Volk seinen Geist geben und das wird u.a. dazu führen, dass sein Volk über den getöteten Erstgeborenen weinen wird.

Ich verstehe das so, dass wir Christen durch das Wirken des Geistes über unsere Sünden weinen werden, wegen derer Christus ja sterben musste.

Das scheint mir deutlich zu zeigen, wie sehr Gottes Volk den HERRN lieben wird.

  • Ich bete, dass wir immer mehr dahin wachsen und tatsächlich den HERRN anbeten und unsere Sünde uns immer mehr zur Last wird, so dass wir mit vollem Herzen dem Herrn nachfolgen und Seinen Willen tun.

Diese Visionen in Kapitel 4-6 enden mit der Beschreibung einer Krönung, die sicher hilft, die Visionen richtig einzuordnen:

6:9-15  Und des HERRN Wort geschah zu mir:  10 Nimm von den Weggeführten, von Heldai und von Tobija und von Jedaja, die von Babel gekommen sind, und geh an diesem selben Tage ins Haus Josias, des Sohnes Zefanjas,  11 nimm von ihnen Silber und Gold und mache Kronen und kröne das Haupt Jeschuas, des Hohenpriesters, des Sohnes Jozadaks,  12 und sprich zu ihm: So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt »Sproß«; denn unter ihm wird’s sprossen, und er wird bauen des HERRN Tempel13 Ja, den Tempel des HERRN wird er bauen, und er wird herrlich geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron. Und ein Priester wird sein zu seiner Rechten, und es wird Friede sein zwischen den beiden.  14 Und die Kronen sollen zum Andenken an Heldai, Tobija, Jedaja und den Sohn Zefanjas im Tempel des HERRN bleiben.  15 Und es werden kommen von ferne, die am Tempel des HERRN bauen werden. Da werdet ihr erkennen, daß mich der HERR Zebaoth zu euch gesandt hat; und das soll geschehen, wenn ihr gehorchen werdet der Stimme des HERRN, eures Gottes.

 

  • Der Hohepriester wird gekrönt und dann auf dem Thron sitzen und herrschen! Das geht ja eigentlich nicht, da das Priestergeschlecht die Leviten sind, während die Könige von Juda abstammen. Von daher braucht es dafür einen Hohenpriester einer neuen Ordnung (Heb 5,5f; 7,14ff) … und das ist eindeutig Jesus.
  • Er wird den Tempel bauen (siehe auch Haggai)
  • Er wird „Spross“ heißen (Jes 11,1). Hier kommen nun die scheinbar zwei unterschiedlichen Personen aus Kap 3 zusammen.

Das deutet alles auf Christus hin!

  • Und so dürfen wir wissen, dass die Zusagen des Propheten in Christus ihre Erfüllung gefunden haben bzw noch finden werden: (2 Kor 1:20 Denn auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zum Lobe.)

 

Die Kapitel 7-8 bilden den Abschluss des ersten Teils des Buchs. In Kapitel 7 macht Gott deutlich, dass ihm die scheinbare Reue Israels nicht gefällt, da sie weder Fasten noch Essen zu seiner Ehre getan haben. Paulus greift das im 1. Kor 10,31 auf wo er erklärt, dass was auch immer wir tun, alles zur Ehre Gottes geschehen sollte.

Deshalb ist Gott auch viel mehr daran interessiert, wie die Menschen leben und nicht so sehr, ob sie bestimmten Riten folgen. Das Problem in Israel war, dass sie sich eben nicht um Gerechtigkeit bemüht haben, sondern hartherzig waren.

 

Doch in Kapitel 8 kommt dann eine Wende. Gott wird nicht ewig zornig bleiben. Da wo zuvor unwürdig gefastet wurde, soll es wieder frohe und dankbare Festmahle geben.

  • Unser Gott ist ein Gott voller Geduld, Gnade und Barmherzigkeit und deshalb ist es richtig, dass wir zu seiner Ehre leben!

Die Botschaft der ersten 8 Kapitel war der des Propheten Haggai recht ähnlich.

Doch ab Kapitel 9 schaut Sacharja viel deutlicher in die Zukunft und verkündet den kommenden Messias sehr viel deutlicher als Haggai. Sacharja ist ein sehr komplexes Buch mit zwei wesentlichen Abschnitten (Kap. 1-8 / 9-14)

In Kapitel 9 beginnen dann konkrete Verheißungen für die Zukunft. Zu Beginn lesen wir davon, dass Gott die Feinde Juds richten wird. Ab Vers 9 kommt dann die Verheißung eines neuen Königs … Gott wird seinem Volk zur Hilfe kommen und es retten.

  • Es ist offensichtlich, dass sich diese Prophetie in Jesus erfüllt hat. Vers 9 hat sich dabei konkret am Palmsonntag erfüllt.

Und wir dürfen aufgrund der großen Gnade Gottes nun Teil Seines Volkes sein und so gelten diese Verheißungen auch uns!

Zu Beginn von Kapitel 10 lesen wir eine Klage über schlechte Hirten … die bösen Leiter im Volk, die das Volk (die Herde Gottes) vernachlässigen.

Doch dann, ab 10,6 kommen Zusagen Gottes. Er wird eingreifen und sich seines Volkes erbarmen. Er wird es aus der Verstreuung sammeln und die Feinde besiegen. Das Ganze wird einhergehen mit Naturphänomenen, die scheint darauf hinzudeuten, dass das hier verkündete Heil aus heutiger Sicht nur bedingt schon gekommen ist und auch wir noch erwarten dürfen, dass Gott uns endgültig befreit und das Böse besiegt.

  • Das ist die große und sichere zukünftige Zuversicht, die wir auch heute noch haben!

In der 4. Vision sehen wir den Hohenpriester Jeschua (Joschua). Das ist eine schwierige Vision, denn einerseits erinnert Jeschua natürlich an Jesus – unseren Hohenpriester. Andererseits wird er selber dazu aufgerufen, auf den kommenden „Knecht“, „den Spross“ zu warten – und dabei handelt es sich ganz offensichtlich um Jesus.

Auch stellt sich die Frage, ob die schmutzigen Kleider Jeschuas deshalb schmutzig sind, weil er unseren Schmutz auf sich genommen hat – oder ob er eben nicht Jesus ist und selber noch schmutzige Kleider hat.

Es mag gut sein, dass er quasi der Hohenpriester der damaligen Zeit war. Jesus ist dann der perfekte Hohenpriester und unser Fürsprecher beim Vater.

 

  • Diese ersten sind auf jeden Fall alle samt Vision, die die Juden damals genauso ermutigt haben müssen, wie uns heute. Gott erlaubt einen Einblick in die zukünftigen Dinge, um den Glauben seiner Kinder zu stärken!

Urlaubs- und Arbeitsbedingt, konnte ich die letzten 10 Tage nicht bloggen und werde auch zu Beginn der kommenden Woche kaum dazu kommen. Und in der Woche darauf bin ich dann wegen der Evangelium21 Konferenz komplett unterwegs, so dass es auch dann wieder schwer werden wird, täglich zu bloggen

Von daher kommt hier nun eine Zusammenfassung des Buchs Sacharja. Ähnlich wird es dann evtl auch zu Maleachi nur eine Zusammenfassung geben. Beginnend mit dem 4. Mose werde ich dann versuchen, wieder täglich zu bloggen.

Die zweite Vision zeigt, dass die Feinde Judas zerstört werden sollen.

Dann folgt die dritte Vision. Hier lesen wir von einem „neuen“ Jerusalem. Es hat keine Mauern (da es wohl diesen Schutz nicht braucht) und es ist viel größer wie zuvor, da viele Menschen hineinströmen werden. Dabei kommen dann auch viele Heiden in diese Stadt Gottes, in der Gott selber wohnt.

  • Diese Visionen/Träume waren sicher sehr tröstlich. Gott zeigt sich hier als ein Gott, der für die Seinen ist.
  • In der Gemeinde ist dies schon ein bisschen Wirklichkeit geworden … und eines Tages wird dann das neue Jerusalem kommen, in dem alle Gläubigen Platz finden werden.
  • Von daher hoffe ich, dass auch wir durch dieses Kapitel ermutigt sind, auf Gott zu vertrauen, der stärker ist, als alle seine Feinde und auch die Mächtigen eines Tages gerecht richten wird.

Sacharja begann seinen Dienst im gleichen Kontext wie Haggai (einige Monate nach Haggai) und führte ihn bis nach der Vollendung des Tempels fort.

Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch besonders schwer zu verstehen finde. Was mir gelegentlich eine Hilfe ist, wenn ich Schwierigkeiten habe, Zugang zu einem Buch zu bekommen, sind die kurzen Videos vom Bible Project (www.thebibleproject.com).

Das Video zu Sacharja findet sich hier:  https://youtu.be/_106IfO6Kc0

Gleich zu Beginn ruft Gott sein Volk dazu auf, zu IHM zurückzukehren. Wer Buße tut darf wissen, dass Gott ihm vergeben wird und für ihn ist. Wer den Herrn missachtet wird hingegen gerichtet werden. Sacharja verweist dabei auf die Geschichte, die das deutlich belegt.

Dann kommt die erst von 9 Visionen (Träumen), über die in den ersten 6 Kapiteln berichtet wird. In der ersten Vision kommt die grundsätzliche Hoffnung auf die Wiederherstellung von Gottes Volk zum Ausdruck. Die 70 Jahre des Exils werden bald vorüber sein.

Diese erste Vision zeigt uns also unseren gnädigen Gott, der seinem auserwählten Volk verheißt, dass er sich über Jerusalems erbarmen wird.

  • Ich hoffe, dass wir alle diesen gnädigen Gott kennen und uns ihm immer wieder zuwenden. Denn wer sich ihm zuwendet, wird erleben, wie auch ER für uns ist.

Scheinbar ist Gott mit dem (noch gar nicht fertig gebauten) Tempel nicht völlig zufrieden.

Prophetisch wird betont, dass dieser Tempel längst nicht so prächtig ist, wie der vorherige.

Nachdem die Juden im Gehorsam zu Gott mit dem Wiederaufbau des Tempels wieder begonnen haben, kündigt Gott jetzt selbst einen Tempel an, der noch herrlicher sein wird, als der erste.

Das Buch endet mit etwas verwirrenden Worten an Serubbabel. Es ist wohl so, dass Serubbabel, wie auch der Tempel, hier eher symbolisch erwähnt wird.

  • Serubbabel steht dabei wohl für Jesus …
  • … und der Tempel, von dem hier die Rede ist, steht für das neue Haus Gottes (siehe auch 2. Kor 6,16; 1. Pet 2,4ff)
  • Von daher darf uns dieses Buch herausfordern, über die Gnade und Großzügigkeit Gottes zu staunen und uns selbst dabei zu hinterfragen, ob wir großzügig für das Werk des Herrn geben. Heute muss dazu kein physischer Tempel gebaut werden. Das Haus Gottes wird anders gebaut, nämlich durch die Verkündigung des Evangeliums. Gemeinden sollten ihre Finanzen so einsetzen, dass das im Zentrum steht. Und dafür sollten wir Christen großzügig geben.