Es gab ja schon einige Berichte davon, wie Menschen sich gegen Mose und letztendlich gegen Gott aufgelehnt haben. Aber der Bericht von der Rebellion Korahs ist sicher ein besonders krasses Beispiel davon, wie ernst Rebellion gegen Gott ist.

Die Strafe ist der Tot. Das ist bis heute so, auch wenn der Tot nicht sofort kommt. Und doch erwartet alle, die in der Rebellion gegen Gott verharren nichts Besseres, als der Rotte Korach.

Was wir hier aber auch sehen ist, dass wir gut daran tun, die von Gott eingesetzten Leiter zu respektieren und ihnen nicht mit einem rebellischen Geist zu begegnen. D.h. natürlich nicht, dass nicht auch die Leiter hinterfragt und ggf  korrigiert werden müssen. Aber ohne echten Anlass einfach nur nach Einfluss zu streben und sich gegen die von Gott eingesetzten Leiter zu stellen, findet nicht Gottes Gefallen.

Es ist schon interessant, dass Gott dann zu Beginn von Kap. 15 Anweisungen für die Zeit nach der Landnahme gibt, da es ja noch 40 Jahre dauern wird und die ganze Generation, zu der er hier spricht, dann ja nicht mehr dabei sein wird. Schließlich haben die Israeliten oft Gottes Wort für aktuelle Situationen sehr schnell wieder vergessen. Oder vertraut Gott hier auf Kalb und Josua oder die Kinder? Außerdem ist es ja interessant, dass hier Anweisungen zum Speis- und Trankopfer kommen … und das zu einer Zeit, zu der nun 40 Jahre nur Wüstensand zu sehen sein wird. So steckt in diesen Anordnungen indirekt auch die Zusage für eine bessere Zeit.

  • Wahrscheinlich ist das alles aber vor allem eine Bestätigung, dass das Volk das Land eines Tages einnehmen wird. Diese Zusage kommt inmitten von Berichten über Rebellion und Strafe und ist somit eine bemerkenswerte Zusage der Gnade und Treue Gottes.

In den Versen 22-36 wird nochmals betont, dass Gott klar unterscheidet zwischen der versehentlichen und der vorsätzlichen Sünde. Bedenkenswert ist dabei, dass es eben auch so etwas, wie versehentliche Sünden gibt, die dann einer Sühnung bedürfen. Das wird heute sicher oft übersehen und man tut so, als wäre allein die Intention bedeutend.

Die Anweisungen zum Umgang mit vorsätzlicher Sünde machen deutlich, dass das aber noch viel schlimmer ist. Wir sehen hier im Prinzip schon einen Gemeindeausschluss …

Das Kapitel endet mit der Anweisung zur Herstellung der Quasten. Der Herr gibt sichtbare Zeichen, damit wir uns an IHN erinnern. Ich denke, dass das auch heute noch helfen kann. Als klare Anordnungen haben wir dabei Taufe und Abendmahl.

Wir tun gut daran, das weiterhin sehr bewusst zu feiern!

Kapitel 14 ist ganz zentral für den Fortgang des Buchs, denn er findet sich nun die Erklärung dafür, dass Israel 40 Jahre in der Wüste bleiben musste und eine ganze Generation wegen ihres Unglaubens gerichtet wurde. Nur Kaleb und Josua wissen darum, dass Gott mächtig ist und ER alles zu tun vermag. Alle Anderen beurteilen die Situation rein menschlich.

  • Das ist eine Gefahr, der wir alle ausgesetzt sind. Wir müssen und immer wieder darauf besinnen, dass wir mit Gott alles zu tun vermögen, wozu ER uns berufen hat! Dazu müssen wir manchmal aufhören, so viel auf die Umstände zu sehen und uns selbst zuzuhören. Stattdessen sollten wir auf Gott sehen und uns selber predigen!

Ab Vers 10 greift Gott selbst ein. Wie schon nach dem Ereignis mit dem Goldenen Kalb wird Mose hier von Gott getestet. Gott verkündet ihm, dass er das Volk vernichten würde. Das wäre entgegen dem, was Gott selbst verheißen hat. Aber seine Enttäuschung über das Volk und sein Zorn ist real. Mose erweist sich hier wiederum als Schatten des Christus. Er tritt für das Volk ein und erinnert Gott an seine Verheißungen und ist auf Gottes Ehre bedacht – was für ein Kontrast im Vergleich zum Volk, das nicht auf Gottes Verheißungen vertraut hat und ihm nicht die Ehre gibt.

Gottes Barmherzigkeit und Gnade gehen einher mit seiner Gerechtigkeit. Deshalb richtet er die untreue Generation indem er sie bis zum Ende ihres Lebens durch die Wüste ziehen lässt und damit eben nicht dahin gehen lässt, wohin sie nicht wollten. Dadurch, dass er sie aber weiter am Leben lässt, stellt Gott sicher, dass sie Nachkommen haben können, denen er dann das gelobte Land geben wird.

Nur die 10 Leiter, die gegen Kaleb und Josua werden sofort gerichtet. Für sie gibt es die sofortige Todesstrafe. -> Auch das macht Sinn. Leiter werden in schärferem Masse gerichtet.

Das Volk zeigt aber gleich nochmal, wie wenig sie verstanden haben. Nachdem Gott sein Urteil verkündet hat, wollen sie nun doch schnell noch gehorchen. Aber es ist zu spät und der Versuch ist letztendlich wiederum ein Akt des Ungehorsams und findet Gottes Strafe durch die Hand der Feinde.

In Kapitel 13 lesen wir von der Aussendung der 12 Kundschafter in das gelobte Land.

Nach 40 Tagen kommen die Kundschafter zurück und bringen den Beleg mit, dass das Land genau so ist, wie der HER es verheißen hat … es ist extrem fruchtbar. Doch die Kundschafter verbreiten keinen Optimismus. Sie sehen nicht die großen Möglichkeiten, sondern eher die Probleme. Sie machen dem Volk Angst mit ihrer Beschreibung der Menschen, die dort leben. Nur Kaleb stellt sich gegen diesen Pessimismus und ruft das Volk dazu auf, darauf zu vertrauen, dass sie das Land einnehmen können.

Doch die anderen Botschafter verbreiten Gerüchte, so dass das Volk aufbegehrt. Hier wird die Grundlage gelegt für das Drama von 40 Jahren in der Wüste und dem Tod einer ganzen Generation.

  • Ihr Lieben: ich befürchte, dass so manche Gott-gewollte Initiative daran scheitert, dass manche Leiter kein Gottvertrauen haben und dann mit Gerüchten und Übertreibungen auch andere davon abhalten, den Segen u erleben, den sie sonst erleben dürften.
  • Lasst uns nicht solche Menschen sein. Lasst uns einander im Gott-vertrauen anspornen und einander so helfen, wenn wir mal Glaubensschwach sind!

Nachdem Mose schon in Kapitel 11 sehr darunter gelitten hatte, dass das Volk so untreu und klagend war, muss Mose nun in Kapitel 12 Widerstand von seinen eigenen Geschwistern erdulden.

  • Mose ist hier eindeutig ein Schatten des HERRMN Jesus, der auch viel erleiden musste und auch von den seinen abgelehnt wurde … aber von Gott als Gottes Knecht und Herr bestätigt wurde. Und so wie Jesus, so tritt hier Mose für die ein, die sich gegen ihn gewandt hatten.

Kaum hat sich das Volk Israel auf den Weg zum gelobten Land gemacht, beginnt es auch schon zu klagen. Gott straft diese Einstellung durch ein Feuer. In ihrer Not ruft das Volk zu Mose, der für das Volk vor dem Herrn eintritt und damit eine Mittler-Rolle ähnlich der des Christus einnimmt.

Dann lesen wir, wie Fremde, die mit Israel unterwegs sind, das Volk wieder vom guten Weg abbringen.

  • Das ist ein ziemlich klares Beispiel dafür, was geschehen kann, wenn Ungläubige inmitten der Gläubigen leben. Sie fördern nicht den Gehorsam und die Treue zu Gott. Aber natürlich entlässt das die Gläubigen nicht aus ihrer Verantwortung.

Es ist schon erstaunlich, wie schnell diese wieder klagen. Noch erstaunlicher ist es, dass Gott dieses Mal darauf eingeht … und das, obwohl Mose dieses Mal nicht für das Volk eintritt, sondern selber gegen Gott klagt.

Der Herr erhört beide Klagen. Das Volk bekommt Fleisch, bis es ihnen aus den Ohren raushängt und Mose bekommt Unterstützung. Das ist schon fast ein kleines Pfingsten. Gottes Geist erfüllt auch noch 70 Andere. Und Mose sagt etwas, dass ich dann an Pfingsten erfüllen sollte: „Wollte Gott, daß alle im Volk des HERRN Propheten wären und der HERR seinen Geist über sie kommen ließe!“

  • In diesem Kapitel sehen wir also unseren geduldigen Gott, der uns in seiner Gnade nicht immer das gibt, was wir verdient hätten, sondern uns immer wieder reich beschenkt!

Nachdem im letzten Kapitel erklärt wurde, wie Gott selbst das Volk durch die Wolken- und Feuersäule geleitet hat, lesen wir nun davon, wie das auch durch die Trompeten geschehen soll.

Und dann beginnt die Wüstenwanderung. Die Zeit der Vorbereitung ist vorüber und nun wird zum Marsch geblasen. Rückblickend ist es interessant, wie Gott die frisch Geretteten erst einmal instruiert, bevor sie ihren Marsch beginnen. Das sollte uns zu denken geben.

  • Wenn wir erleben, dass Menschen zum Glauben kommen, sollten wir uns auch darum bemühen, sie möglichst schnell fit zu machen, für den nun beginnenden Weg mit Gott in Richtung Ewigkeit. Ich bin davon überzeugt, dass viele Nöte von Christen und in der Gemeinde damit zu tun haben, dass frisch-Bekehrte oftmals nicht wirklich mit guter Lehre zugerüstet werden.

In mitten des Berichts vom Aufbruch kommt ab Vers 29 der Einschub bzgl Hobab. Mose bittet diesen Midianiter dabei zu bleiben, weil er besondere Kenntnisse hat. Hobab scheint gläubig zu sein – gehört aber eben (noch) nicht zu Gottes Volk. Wir sehen hier (wie auch an anderen Stellen), dass Gott immer wieder auch „Heiden“ gebraucht und seinem Volk hinzutut. Das mag schon ein Schatten darauf sein, dass eines Tages ja ohnehin Menschen aus allen Völkern zu Gottes Volk gehören werden.

In Kapitel 9 gibt der HERR Anweisungen zum Feiern des Passafestes.

Neben der allgemeinen Anordnung sehen wir hier, dass der HERR Möglichkeiten schafft, wie auch diejenigen das Fest feiern können, denen es ohne Sonderregelung nicht möglich ist. Das ist sicher zum einen Ausdruck der Gnade Gottes. Zum anderen zeigt uns das aber auch, wie wichtig dem HERRN das Passafest ist. Deswegen gibt es auch die harte Gerichtsandrohung für diejenigen, die das Mahl ohne Grund versäumt.

  • Ich frage mich manchmal, ob wir das Abendmahl nicht sehr ähnlich sehen sollten und dieses Mahl nicht leichtfertig verpassen sollten.

Ab Vers 15 kommen dann Anordnungen für die Wüstenwanderung. Gott gibt seinem Volk durch die Wolken- und Feuersäule klare Anweisungen, wann sie weiterziehen und wann sie warten sollen. Auf mich wirkt das ein wenig so, wie wenn Gott den Seinen beibringt, alles in direkter Abhängigkeit und im völligen Gehorsam ihm gegenüber zu tun.

  • Auch wenn Gott uns sicher meist nicht so direkt leitet, so tun auch wir gut daran, komplett auf IHN zu vertrauen und IHM Gehorsam zu sein.

In Kapitel 8 gibt Gott weitere Anweisungen zum Dienst in der Stiftshütte und für besondere Fälle. Auch hier sehen wir wieder, dass Gott ein heiliger Gott und ein Gott der Ordnung ist.

In den letzten Versen lesen wir, dass die Leviten über 50 zu Helfern der jüngeren Priester werden sollten.

  • Ich denke, dass eine solche Praxis in vielen Gemeinden auch sehr hilfreich sein könnte. Den Gedanken am Ende der aktiven Zeit eher Mentor als Leiter zu sein, finde ich gut!
  • Heute ist das sicher erst in einem höheren Alter der Fall. Aber was hier eben durchklingt ist, dass Gott auch mit den älteren Geschwistern noch etwas vorhat. Einen Ruhestand vom Dienst für Gott gibt es nicht – denn solange der HERR uns noch hier auf Erden hat, hat er mit uns auch noch etwas vor.

Das 7. Kapitel liest sich sicher etwas zäh … wir sehen hier, wie die anderen Stämme, die Leviten beim Tempeldienst zu unterstützen und zu versorgen haben. Auch wenn dies eines der längsten Kapitel der Bibel ist, fällt mir da jetzt nicht viel zu ein … außer dass hier die Stämme auch noch der Fertigstellung der Stiftshütte noch weiter geben. Hier ist kein zurücklehnen zu sehen, sondern eine Freude an Gott, die ich wunderbar finde.

Der letzte Vers (v.89) zeigt uns dann eine großartige Szene: Die Vorbereitung hat ein Ende und nun spricht Gott bzw Mose hört Gottes Stimme. Ich denke, dass wir oft das Gefühl haben, Gott sei weit weg, weil wir uns nicht wirklich auf Ihn vorbereiten und so Seine Stimme einfach nicht vernehmen, die natürlich v.a. durch Sein Wort zu uns spricht.

  • Haben Ihr schon mal Gebetsversammlungen erlebt, wo Menschen Gott baten zu Ihnen zu sprechen, aber die Bibel zugeschlagen ließen?
  • Und habt ihr schon mal das Gefühl gehabt, dass Euch eine Predigt nichts zu sagen hatte, obwohl Gottes Wort verkündet wurde (wenn einfach nur so etwas erzählt wird, kann ich mir gut vorstellen, dass uns eine Predigt nichts zu sagen hat). Ich fürchte, dass wir einfach manchmal innerlich nicht bereit sind, auf gott zu hören … da mag es helfen, sich auf das Hören durch Gebet vorzubereiten.