Mit diesem Kapitel beginnen nun die Sprüche Salomos. Diesen werde ich im Blog in keinster Weise gerecht werden können, da dies im Prinzip eine lose Sammlung aller möglicher Weisheiten sind. Die Kapiteleinteilung ist dabei fast ein bisschen beliebig.

Ein großes Thema in diesem Kapitel ist das Reden. Ähnlich wie sexuelle Versuchung ist sicher auch das ein Bereich, in dem jeder Christ Acht geben muss. Mit unseren Worten können wir so leicht Schaden anrichten und Menschen verletzen. Ich erlebe das selber immer wieder, wie Menschen einfach mal harte und verletzende Worte sagen und ich weiß, dass ich selber immer mal wieder Dinge sage, die mir nachher leid tun.

  • Herr, schenk uns die Weisheit zur rechten Zeit zu schweigen und weise Worte, wenn Schweigen fehl am Platze ist.

Die Personifizierung von Weisheit geht in diesem Kapitel weiter. Dazu gesellt sich nun auch das „unbändige Weib Torheit“.

Im Kontrast wird hier verdeutlicht, dass weise zu sein bedeutet, belehrbar und korrigierbar zu sein, während sich Torheit darin zeigt, dass man sich nichts sagen lässt. Von daher ist auch klar, dass Stolz eine Untugend der Torheit ist, während der Weise demütig ist.

Vers 10 ist sicher der Kernvers des Kapitels: „Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand.“

Die Weisheit, die wir erkennen können ist dabei „der Heilige“ … denn Jesus ist die Weisheit in Person. Und wer ihn erkennt, auf den trifft dann auch Vers 11 zu: „Denn durch mich werden deine Tage viel werden und die Jahre deines Lebens sich mehren.“

Wenngleich die Torheit auf den ersten Blick auch sehr attraktiv aussehen mag, so ist sie doch letztendlich tödlich (v.17f).

  • Und so wünsche ich uns, dass wir immer wieder zu dem kommen, der unsere Weisheit ist und uns Weisheit gibt, so dass die Torheit in unserem Leben immer weniger Raum hat.

Dieses Kapitel zeigt uns die personifizierte Weisheit. Ich habe dieses Kapitel bewusst so gelesen, dass ich Gott gebeten habe, mich anzusprechen.
Und so spricht ER uns dann ganz direkt an und ruft uns dazu auf, zuzuhören (v.1-9). Ab Vers 10 betont der HERR, dass das, was Er uns zu sagen hat – also seine Weisheit – kostbarer ist als alle Schätze dieser Welt – denn seine Weisheit regiert über alles.
Ab Vers 22 lesen wir davon, dass Gottes Weisheit ewig ist und deshalb auch über aller Schöpfung steht.
Und schließlich sagt uns der Herr, dass Seine Weisheit rettet und Leben gibt.
-> Lasst uns ganz bewusst nach Weisheit suchen und sie wird sich finden lassen, so wie sie es uns versprochen hat (v.17)

Kapitel 7 beginnt mit einem Aufruf zum Halten der Gebote. Dieser Aufruf findet seine Begründung darin, dass Gottes Gebote eben gut sind und uns den Weg zum ewigen Leben weisen. Auch in diesem Kapitel steht die sexuelle Verführung im Zentrum. Die beschriebene Verführung klingt schon sehr drastisch. Doch gerade so zeigt uns der Schreiber, wie real die Gefahr ist. Wer da nicht schon bei den ersten Schritten aufpasst, befindet sich bald auf einem rutschigen Abhang.

Weisheit ist es, sich von vorneherein von solchen Wegen fern zu halten!

Kapitel 6 besteht aus mehreren Teilen. Der erste Teil ruft uns dazu auf nicht Bindungen einzugehen, bei denen wir Verantwortung übernehmen, die wir nicht abschätzen können. Und wenn wir uns doch mal in eine solche Situation hineinmanövriert haben, sollten wir alles daran setzen, uns daraus wieder zu lösen.

Ab Vers 6 folgt ein Aufruf dazu, fleißig zu sein, verbunden mit der Warnung wohin Faulheit führt.

Beginnend in Vers 12 wird dann allgemein vor dem Bösen gewarnt, das der Herr verurteilt.

Und schließlich folgt ab Vers 20, eine weitere Warnung vor dem Ehebruch – hier nicht (wie wohl in Kap. 5) durch die Verführung einer Prostituierten, sondern durch das sündige Verlangen nach der Frau eines Anderen.

Diese Gefahr ist wahrscheinlich noch größer, als die durch eine Prostituierte. Die Verse 27ff sind dabei sehr klar und voller Ermahnung. Ein solches Verlangen kann scheinbar unbemerkt wachsen … und genau da liegt die Gefahr. Denn Sünde beginnt halt oftmals im Kopf und irgendwann können dann Gedanken zu Taten werden.

  • Möge der Herr uns auch in diesem Bereich immer wieder die Weisheit geben, der Sünde (auch in den Gedanken) zu fliehen!

Dieses Kapitel greift sehr direkt das Thema „Verführung“ auf. Dabei geht es hier ganz konkret um sexuelle Verführung, verbunden mit dem Aufruf zur Treue. Vers 15 ist ein Vers, der sowohl eheliche Treue anmahnt, wie auch deutlich macht, dass Sex eben in einen Schutzraum gehört: „15 Trinke Wasser aus deiner Zisterne und was quillt aus deinem Brunnen.“

Das hier durchklingende Besitzverhältniss deutet zumindest an, dass dies eben nur in den Rahmen der Ehe gehört.

  • Die Sprüche sind hier sehr konkret. Gott weiß, dass sexuelle Verführung ein Stolperstein für Viele ist und gerade deshalb ruft uns der Herr hier dazu auf, weise zu leben und der Versuchung zu fliehen.
  • Dieses Kapitel zeigt uns sehr hilfreich, wie zerstörerisch sexuelle Sünde ist. Von daher ist es sicher sehr hilfreich, dieses Kapitel immer mal wieder zu lesen … denn es macht weise.

In Kapitel 4 spricht der Schreiber den Leser direkt an – von Vater zu Sohn. Da diese Worte das Wort Gottes sind und nur Gott vollkommen weise ist, dürfen wir diese Worte hören, als Worte von Gott gerichtet an die Gläubigen.

Die Anrede: „mein Sohn“ ist dabei wunderschön – denn Gott offenbart sich dabei nicht als abstrakter, ferner Gott, sondern ganz persönlich als unser himmlischer Vater. Gott als Vater zu kennen, der uns als seine Söhne (oder Töchter) anspricht, ändert alles. So gibt es eine echte Beziehung … etwas, das andere Religionen nicht kennen … weil sie eben Gott nicht wirlich persönlich kennen. Genau in dieser innigen Beziehung dürfen wir leben und dabei immer mehr lernen, unserem Vater zu vertrauen. Und natürlich dürfen wir auch andere Menschen in diese Beziehung rufen.

Was uns unser Vater zu sagen hat, ist pure Weisheit.

Ich will das hier gar nicht versuchen zusammen zu fassen, sondern möchte uns einladen, diese Worte des himmlischen Vaters selber zu lesen und uns zu Herzen zu nehmen.

Dieses Kapitel ist ein klarer Aufruf dazu, die Weisheit am rechten Ort zu suchen. Wir sollen auf Gottes Weisungen hören und sie bewahren und vor allem sollten wir uns auf den Herrn verlassen. Deswegen sollten wir auch bereit sein, uns vom Herrn zurechtweisen zu lassen.

Ab Vers 13 wird dann deutlich, dass all das froh macht und Segen bringt. Auf den allein weisen Gott zu hören und ihm zu vertrauen, lohnt sich. Und ein Leben entsprechend der göttlichen Weisheit führt auch dazu, dass wir einen guten Umgang mit Anderen haben.

  • Von daher können wir sicher alle beten: HERR, schenk mir diese Weisheit und dieses Vertrauen!
  • Zugleich dürfen wir wissen, dass Jesus Christus für uns zur Weisheit geworden ist (1. Kor 1,30), so dass wir in ihm Schutz und Hilfe finden auch dann, wenn wir mal wieder alles andere als weise waren!

Sprüche 2 ist ein Aufruf, auf Gott zu hören und sich IHM vertrauensvoll (im Gebet) zuzuwenden. Wir brauchen Gottes Weisheit, die eben in der Schrift zu finden ist … und die wir erlangen, wenn Gottes Geist uns dabei hilft, die Schrift richtig zu verstehen.

Nur diese Gottes Weisheit wird uns davor bewahren, uns dem Bösen hinzugeben.

  • Ich wünsche uns dabei, dass Vers 10 immer mehr auf uns zutrifft: „Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein.“

Das Ende des Kapitels macht deutlich, dass eines Tages alles Gottlose zu einem Ende kommen wird. Dann werden wir komplett weise sein … doch bis dahin sind wir noch unterwegs und sollten aktiv nach immer mehr Weisheit streben.

Das Buch der Sprüche gehört zu den Weisheitsbüchern und vermittelt uns göttliche Weisheit. Diese findet in Jesus Christus ihren höchsten Ausdruck, denn ER ist uns zur Weisheit geworden (1. Kor 1,30).

Die Sprüche sind dabei für uns manchmal etwas herausfordernd, weil sie eben Weisheiten vermitteln, die nicht wie Gesetze in einer schwarz-weiß Manier gelesen werden sollten. Manches ist meist weise – aber manchmal eben auch nicht. So gilt es diese Weisheiten abzuwägen und zu überlegen, was immer weise ist und was evtl nur in bestimmten Situationen weise ist. Die ersten 4 Kapitel des Buchs vermitteln einen Hauptpunkt: alle Weisheit kommt von Gott. Deshalb sollten wir auf Gott hören und uns in unserem Denken und Verstehen von ihm lehren und ggf korrigieren lassen.

Sprüche 1 ist dabei der passende Auftakt zum ganzen Buch. In Vers 7 lesen wir eine Formulierung, die in ähnlicher Form auch in anderen Weisheitsbüchern zu finden ist: „Die Furcht des Herr ist der Anfang der Erkenntnis“ In der zweiten Hälfte des Kapitel wird deutlich, dass die biblische Weisheit einen Gegenspieler hat … nämlich die Torheit der Welt, die sich oftmals selbst als Weisheit verkleidet. Und so sind wir aufgerufen, bewusst auf Gottes Stimme zu hören, damit wir nicht vom guten Weg abkommen.