1 Mose 23

Ähnlich wie schon in Kap 21 beim Bund von Abraham mit Abimelech, durch den die Stätte Beerscheba als Abrahams Eigentum anerkannt wird, die später Teil des gelobten Landes sein wird, ist es nun auch hier mit der Grabstätte für Sarah. Hier wird noch deutlicher betont, dass Abraham rechtmäßig Land mitten im gelobten Land erwirbt. Als Grabstätte ist dies nicht nur ein vorübergehender Besitzanspruch, sondern eine ewige Stätte. Gott wird diesen Rechtsanspruch entsprechend seiner ja schon Kap 12 gegebenen Landverheißung später immer wieder durchsetzen und seinem Volk dieses Land immer wieder zurückgeben, wenn sie es verloren haben.

 

Matthäus 23

Zu Beginn von Kapitel 23 sehen wir, dass Jesus keine klaren Worte scheut und die Dinge beim Namen nennt. Hier redet er gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten. Sein Vorwurf ist dabei evtl nicht in allen Dingen auf den ersten Blick sofort verständlich. Klar ist, dass er ihnen ihre Scheinheiligkeit und ihre bösen Herzen vorwirft. Aber er geht ja noch weiter und kritisiert auch das, was sie lehren, da sie den Menschen „schwere und unerträgliche Bürden… auf die Schultern“ legen. Gleichzeitig sagt Jesus den Menschen, „was sie euch sagen, das tut und haltet“.

  • Die Lösung dieses scheinbaren Widerspruchs ist darin zu finden, dass Jesus die Pharisäer nicht dafür kritisiert, dass sie das Gesetz des Moses lehren, sondern dafür, was sie daraus machen. Die Pharisäer lehren Gerechtigkeit durch Werke … und diese Last kann keiner Tragen.
  • Sie vernachlässigen hingegen das, was wahrhaft gerecht macht – die Lehre von der Gnade Gottes und den Aufruf zum Glauben.
  • Das Lehren biblischer Gebote ist gut und richtig … aber eben niemals als Heilsweg.

Jesus kritisiert also die Heuchelei und den Umstand, dass solche Menschen in ihrer Selbstgerechtigkeit schon immer den Boten Gottes im Weg standen.

  • Ich denke, dass wir gut daran tun, uns diese Lehren zu Herzen zu nehmen. Ein Streben nach Gerechtigkeit und Frömmigkeit ist gut und richtig, aber es sollte nie den Blick darauf versperren, dass wir und alle Anderen auch letztendlich voll und ganz von der Gnade Gottes abhängig sind, die wir nur durch den Glauben erfahren, der uns zur Gerechtigkeit gerechnet wird, gerade auch da, wo wir mal am Gesetz scheitern.

In den letzten Versen des Kapitels sehen wir dann, dass Jesus trotz all seinen harten Worten, ein liebender Herr ist, den es tief betrübt, dass die Menschen IHN ablehnen und die Rettung nicht wollen.

  • Ich wünsche uns den Mut, biblische Wahrheiten so klar und deutlich zu sagen … und die Menschenliebe, dies eben nie mit kaltem Herzen zu tun, sondern um Jeden zu ringen!

1 Mose 22

Die Verse 1-19 haben eine Vielzahl an Bezügen zu Jesus und ein paar interessante Nebenaspekte. Im Zentrum steht der Glaube Abrahams. Er vertraut darauf, dass Gott einen guten Plan hat und selbst den Sohn der Verheißung durch den Tod hindurch retten und wieder lebendig machen kann (siehe Hebr. 11,17ff). Isaak selbst musste das nicht erleben – aber ein anderer Sohn der Verheißung würde den Weg bis ganz zu Ende gehen.

  • Dieser Sohn ist genauso wie Isaak ein einziger und geliebter Sohn. Jesus bezieht diese Worte in einem Gleichnis auf sich selbst (Mk 12,6ff).

Dieser Sohn trug das Holz den Berg herauf, auf dem er sterben sollte … wiederum sehen wir das bei Isaak … und später bei Jesus. Doch da wo für Isaak ein stellvertretendes Opferlamm gefunden wird, so dass Isaak gerettet werden kann, wird Jesus selbst zum stellvertretenden Opferlamm, damit wir gerettet werden können.

  • Dieser Bericht endet dann mit der Wiederholung der Segenszusagen Gottes. Diese beruht nicht auf dem was Abraham getan hat … denn Gott hatte diese Zusagen schon zuvor gegeben und zwar ohne Bedingungen. Aber durch Abrahams Glauben werden sie hier nochmals bestätigt. Gott ist treu und tut, was er sagt!

Dabei ist diese Segenszusage noch nicht vollständig erfüllt. Noch gibt es unerreichte Völker, noch sind die Feinde nicht vollkommen besiegt und noch haben wir nicht das himmlische Jerusalem bezogen. Und doch sehen wir schon teilweise Erfüllungen. Gottes Volk ist heute sehr eindeutig multi-ethnisch, der Feind ist gebunden und das Reich Gottes breitet sich aus … und wir haben bereits das himmlische Bürgerrecht.

  • Gerade auch im Anbetracht der uns hier offenbarten Treue Gottes können wir fest darauf vertrauen, dass Gott auch die vollkommene Erfüllung seiner Verheißungen schenken wird.

 

Matthäus 22

Jesus macht durch das Gleichnis von der königlichen Hochzeit deutlich, dass zum Reich Gottes nicht alle gehören, die ursprünglich eingeladen wurde, d.h. hier konkret, alle Juden.
Zum Reich gehören die, die zum Hochzeitsfest kommen und dabei den König ehren.
Manche kommen nicht und wollen einfach nicht zu Christus. Andere kommen, aber missachten dabei den König.

  • Zum Reich Gottes gehören nur die, die zu Jesus kommen und ihn ehren.

Jesus erklärt dann, wer die Menschen sind, die so kommen – es sind die Erwählten, denn nur sie haben von Gott das neue Herz bekommen, das dann Menschen dazu bringt, dann auch wirklich Kommen zu wollen und Jesus anerkennt und ehrt.

Dann kommen die Pharisäer mit dem Ziel Jesus dazu zu bringen, sich gegen den Kaiser zu wenden. Das ist ja naheliegend, da er in dem Gleichnis sich ja gerade selbst quasi als König bezeichnet hat. Doch Jesus lässt sich nicht austricksen. Seine Antwort: „So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ ist sehr weise.

Vordergründig klingt es so, als wenn Jesus deutlich macht, dass der Kaiser und Gott auf verschiedenen Ebenen Anspruch an uns haben, so dass Treue zu Gott nicht in Konkurrenz zur Treue dem Kaiser gegenübertritt. Aber von der Prägung der Münze her kommend wird klar: da wir in Gottes Abbild geschaffen wurden, sollten wir uns voll und ganz Gott hingeben. Das bedeutet dann aber natürlich auch, dass wir die Autoritäten anerkennen, die Gott über uns gestellt hat (Röm 13,1ff).

  • So möchte ich uns alle ermutigen, für den König zu leben und dann auch die zu ehren, die Gott als Autoritäten in unser Leben bringt.

Matthäus fährt fort mit Berichten von Versuchungen, die Jesus über sich ergehen lassen musste. Die Sadduzäer sind sich sicher, dass es keine Auferstehung der Toten gibt und kommen mit ihrer Lieblingsfrage, um den Anhängern der Auferstehung der Toten die angebliche Absurdität dieser Position aufzuzeigen.

Wie schon die Pharisäer zuvor, als diese über den Zinsgroschen fragten, erleben nun auch die Sadduzäer, dass sie keine Ahnung haben. Sie haben einfach einen grundsätzlichen Denkfehler in ihrer Fragestellung, nämlich, dass die Auferstehung der Toten Menschen zurückbringt, in quasi identische Lebensumstände. Doch das Leben nach dem Tod ist grundlegend anders und es gibt keine Ehe mehr. Aber noch grundlegend problematischer ist, dass die Sadduzäer die Kraft Gottes verkennen, der Macht über den Tod hat und ein Gott der Lebenden ist. Das Grundproblem ist also die defizitäre Gotteserkenntnis der Sadduzäer.

  • Ich denke, dass viele theologische Fragen auch bei uns damit zusammenhängen, dass wir ein defizitäres Verständnis von Gott haben und oft Dinge viel zu menschlich betrachten.
  • Ich kann uns da nur ermutigen, immer wieder Gottes Wort zu uns sprechen zu lassen und dann die Dinge, die uns schwer oder widersprüchlich erscheinen, einfach erst einmal stehen zu lassen.

Dann werden wir auch das tun, was Jesus dann als das höchste Gebot lehrt, nämlich Gott zu lieben. Gott zu lieben heißt ja gerade auch, seine Worte dankbar anzunehmen.
Gerade das wird uns dann auch dazu bringen, andere Menschen zu lieben, denn das ist ja der klare Auftrag, den wir durch Gottes Wort erhalten.

Schließlich offenbart sich Jesus als der Davidsohn, der gleichzeitig auch der Herr Davids ist. Er lässt keinen Zweifel, dass er der Christus ist, der Sohn von König David, der rechtmäßige und ewige König und Herr, den wir lieben und ehren sollen, der uns Kraft seiner Autorität beruft und uns ewiges Leben schenkt und der uns bedingungslos liebt und dazu befähigt, Gott und die Menschen zu lieben.

1 Mose 21

Zu Beginn sehen wir, dass Gott zu seinem Wort steht. Dreimal heißt es in den ersten zwei Versen, dass Gott tat, was er gesagt hatte.

  • Die Botschaft für uns ist klar: Gottes Worten dürfen wir absolut vertrauen, denn Gott ist absolut vertrauenswürdig!

Der Sohn heißt Isaak, was so viel wie „Gelächter“ oder „Lachen“ bedeutet. Das stimmt in mehrfacher Hinsicht. Beide Eltern haben einst auf die Ankündigung des Sohnes mit spöttischem Lachen reagiert und nun lachen sie vor Freude.

Doch die Freude der Sarah wird getrübt durch Ismael und so will sie ihn und seine Mutter zum zweiten Mal aus dem Weg schaffen. Beim ersten Mal war Abraham passiv geblieben, doch Gott hatte Hagar und das Kind gerettet (Kap. 15). Dieses Mal agiert Abraham anders und stellt sich schützend vor Hagar und Ismael. Doch Gott greift ein und fordert Abraham auf, das zu tun, was seine Frau will.

Das ist sicher kein Vorbild für uns, denn Abraham hatte Recht damit, sich schützend vor Hagar und ihren Sohn zu stellen. Doch Gott hat einen anderen Plan und so rettet er Hagar und Ismael nicht durch Abrahams eingreifen, sondern ganz direkt, in dem ER das tut, was wir alle brauchen – ER öffnet Hagar die Augen, auf das sie erkennt, wo Rettung zu finden ist.

  • Das ist ein wunderbares Bild für geistliche Erkenntnis. Gott zwingt Hagar nicht, gerettet zu werden. Aber er schenkt Ihr die Erkenntnis, die sie natürlich freudig dazu gebraucht, um ihre Rettung zu ergreifen. In gleicher Weise muss Gott uns geistliche Erkenntnis des Evangeliums geben. Wem er das schenkt, wird voller Freude Buße tun und glauben. Der Glaube ist somit ein Gnadengeschenk Gottes und doch auch eine Verantwortung des Menschen … aber jeder, dem ER die Augen für die Herrlichkeit des Evangeliums auftut, wird eben auch glauben, weil es absurd würde, trotz geistlicher Sünden- und Evangeliums-erkenntnis, nicht zum Retter zu kommen.

Ab Vers 22 lesen wir dann einen Bericht davon, wie Abraham einen Bund mit Abimelech schließt und dabei sein Eigentum der Stätte Beerscheba anerkannt bekommt, die später Teil des gelobten Landes sein wird.

 

Matthäus 21:

Mit diesem Kapitel beginnt die letzte Woche im Leben des Herrn Jesus. Sein Einzug in die Stadt Jerusalem ist die Erfüllung von gleich mehreren Verheißungen und sehr lehrreich.
Er zieht, wie von Sacharja prophezeit, auf einem Eselsfüllen ein. Hier wird erkennbar: Jesus ist der lang erwartete Messias – der König, der doch so demütig daherkommt.
Die Menschen erkennen das scheinbar und so jubeln sie ihm mit Psalm 118,25f zu.

Das alles war so Aufsehen erregend, dass die Menschen, die Jesus noch nicht erkannt hatten, neugierig wurden und fragten, „Wer ist der?
Die Menge, die Jesus eben noch als König empfangen hat, identifiziert diesen demütigen König jetzt als einen Propheten … und auch das ist richtig! Und doch haben sie noch nicht wirklich erkannt, wer Jesus ist. Das ist sicher auch der Grund, warum sich viele nur einige Tage später enttäuscht gegen ihn stellen.

  • Es ist faszinierend, wie viel Erkenntnis die Menschen einerseits haben und wie wenig sie letztendlich doch verstehen.

Jesus setzt seine Selbstoffenbarung fort. Er kommt in den Tempel und räumt auf. Dabei zitiert er Jesaja 56,7 und nennt dabei den Tempel „mein Haus“.
Und dann stehen auch schon die nächsten Zeugen bereit. Die Kinder bekennen Jesus als den verheißenen Sohn Davids und Jesus zitiert Psalm 8,3 zur Bestätigung, dass auch dieses Bekenntnis der Verheißung Gottes entsprach.

  • Und so sehen wir Zeugnis über Zeugnis darüber, wer hier nach Jerusalem gekommen ist. Und doch hat Gottes es so geführt, dass sich diese Erkenntnis (noch) nicht durchsetzt … und auch damit erfüllen sich dann die Verheißungen, so dass Jesus eben tatsächlich als stellvertretendes Opfer für Sünder stirbt, so wie es z.B. im Jesaja 53 beschrieben wird.
  • Ich lobe meinen Gott, der Alles gut macht und treu zu dem steht, was ER verheißen hat!

Das Feigenbaumgleichnis ist bei Matthäus besonders bedeutend, da seine jüdischen Leser sicher sehr schnell verstanden haben, dass der Feigenbaum symbolisch für Israel steht. Was keine Frucht bringt, wird gerichtet.

Dann zeigt sich, dass die Juden nicht wirklich daran interessiert sind, das Richtige zu tun und die Wahrheit zu erkennen. Sie sind nur auf ihren Vorteil bedacht.

Das Gleichnis von den zwei Söhnen ist dann wirklich Gericht und passt inhaltlich zu den beiden Abschnitten davor. Der eine Sohn ist wie der Feigenbaum. Eine tolle Show aber letztendlich ist das alles nicht wirklich Fruchtbringend. Er ist wie die ungläubigen Tempel-Juden, die nicht nach wahrer Erkenntnis und Gottes Willen fragen, sondern einfach nur das tun, was gerade strategisch sinnvoll erscheint. Sie sagen artig „ja“ zu Vater, tun dann aber, was sie wollen.

  • Das sollte uns eine Warnung sein, dass ein verbales Christusbekenntnis und z.B. ein sogenanntes „Übergabegebet“ letztendlich belanglos sein kann. Wahre Bekehrung führt zu Veränderung. Wir können nicht einen neuen Herrn haben aber so weiterleben wie zuvor. Wenn es tatsächlich zu einer Herzensveränderung gekommen ist, werden wir einen neuen und somit veränderten Willen haben und dieser offenbart sich dann in dem, was wir tun.

Der andere Sohn stellt keine Behauptungen auf, tut aber das, was getan werden muss. Er ist zumindest in seinem Handeln dann so, wie Jesus und alle Gläubigen, die letztendlich das tun, was der Vater will. Das findet Anerkennung! Denn es geht um die Frucht und nicht um Blätter. Dabei sollten wir bedenken, dass dies eben ein Gleichnis und keine Allegorie ist … d.h., nicht alle Details haben eine genaue Entsprechung, sondern es geht um die Vermittlung eines Hauptaspektes.

Das Ganze kulminiert dann im Gleichnis von den bösen Weingärtnern. Auch in diesem Gleichnis lehrt Jesus wieder eine klare Botschaft. Nach vielen Boten (Propheten), sendet der Vater seinen Sohn. Die bösen Weingärtner – die jüdische Elite – tötet ihn.
Doch in Erfüllung von Psalm 118 wird dieser teuflische Plan fehlschlagen: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen«?

  • Ich bete, dass wir diesen Eckstein immer wieder erkennen und uns mit erbauen lassen, in den wahren Tempel und gerade so dann auch viel Frucht bringen!

1 Mose 20

In Kapitel 20 erleben wir ein deja vu … Abraham hat aus der Zeit in Ägypten (Kap 12) nichts dazu gelernt. Dabei ist mir völlig unklar, warum Abraham und Sarah überhaupt in eine Region umziehen, die Abraham später als gottlos bezeichnet.

  • Auch wenn das hier sicher nicht der Hauptpunkt ist, möchte ich doch anmerken, dass wir bei jedem angedachten Umzug wesentlich mitbedenken sollten, ob es dort eine gute Gemeinde gibt. Denn in gottlosen Umgebungen leidet auch unsere Frömmigkeit.

Obwohl Sarah sehr alt und hochbetagt ist (18,11) muss sie eine sehr hübsche Rentnerin gewesen sein.

  • Wiederum sehen wir, dass Abraham nur sehr bedingt als Vorbild taugt.

Was aber wirklich hervorsticht ist, dass Gott in seiner großen Gnade wiederum eingreift und Schlimmeres verhindert und dann das Gebet des Abrahams hört und auch den angeblich so gottlosen Abimelech heilt.

 

Matthäus 20

Zu Beginn von Kap. 20 spricht Jesus in Form eines Gleichnisses über den Zugang zum Himmelreich und den Lohn der Nachfolge.  Im Gleichnis geht jeder Arbeiter freiwillig mit, weil er mit dem vereinbarten Lohn bzw der allgemeinen Aussicht auf Entlohnung einverstanden ist. Doch als sie dann bezahlt werden, neiden die ersten Arbeiter es denen, die für nur eine Stunde Arbeit den gleichen Lohn bekommen. Sie erwarten jetzt für sich mehr, als den vereinbarten Lohn.

Das mag nach unserem Gerechtigkeitsempfinden sogar gut nachvollziehbar sein … aber andererseits ist es halt so, dass der Arbeitgeber natürlich das Recht hat, großzügig zu sein.

  • Der Punkt dieses Gleichnisses ist nun natürlich nicht, dass wir uns das Himmelreich verdienen müssen, sondern, dass der HERR das Recht hat, jedem gnädig zu sein, dem er gnädig sein will. Jeder, der zu ihm kommt und sich in seinen Dienst stellt, wird das Reich ererben. Dabei geht es dann aber eben nicht darum, wie lange wir als Christen auf Erden gelebt haben, oder wie viel wir gearbeitet haben. Es geht allein darum, dass wir zum Herrn kommen.

Dieses „Nicht-Leistungs-Prinzip“ kommt dann auch in den Worten Jesus auf die Frage der Mutter der Zebedäus-Söhne zum Ausdruck: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!“ … auch wenn diese Aussage nicht in allen Schriftzeugnissen an dieser Stelle steht (sie kommt dann aber auf jeden Fall in 22,14).

Die Aussage „die Letzten werden die ersten sein“ deutet an, dass Gott eben nicht nach weltlichen Maßstäben richtet.

  • Uns sollte das nicht dazu motivieren, weniger zu machen … aber unsere Motivation in allem sollte eben nicht allein der Lohn sein, sondern unsere Liebe zum HERRN! Und vor allen sollten wir niemals anderen die Gnade Gottes neiden, auf die wir selber angewiesen sind.

So werden wir dann in allen Dingen froh voran gehen, auch wenn der Weg mal schwer wird … und damit sollten wir rechnen, denn Jesus kündigt ja in den Versen 17ff nicht nur sein eigenes Leiden an, sondern ergänzt dann in v.23, dass die Jünger auch schwere Zeiten erleben werden.

Die Heilung der Blinden am Ende des Kapitels zeigt Jesu Barmherzigkeit und ist ein großartiges Bild dafür, wie wir alle davon abhängig sind, dass Jesus uns die Augen (für geistliche Wahrheiten) auftut. Außerdem macht es uns Mut, unsere Bitten vor Jesus zu bringen, denn wenngleich er manchmal Bitten nicht direkt annimmt (wie bei der Mutter und Frau des Zebedäus), so tut er es eben doch immer wieder.

1 Mose 19:

Zu Beginn von Kapitel 19 sehen wir, wie Lot sich inmitten perverser Sodomiter selbst ziemlich pervers verhält und den Triebtätern seine jungfräulichen Töchter anbietet. In Mitten von Sünde ist unser eigener Blick auf das Richtige halt eben auch oft getrübt … ABER in seiner großen Gnade greift Gott ein. Es gibt eine bessere Lösung und so rettet Gott Lot und seine Familie.

In Vers 14 sehen wir das Drama des Unglaubens. Lot will Rettung bringen und wird verlacht. Ganz ähnliches erleben auch heute noch viele Menschen, denen das Evangelium bezeugt wird. Sie lehnen Jesus und Seine Zeugen ab und gehen lachend ihrem Verderben entgegen.

  • Herr, gib mir mehr Liebe und Mut, diesen Menschen nach besten Kräften zu helfen, die Wahrheit zu erkennen und so gerettet zu werden.

Und dann rettet Gott! Selbst da wo Lot noch zögert, bringt ER die Seinen zur Rettung. Lots Frau sollte uns dabei eine Warnung sein. Sie flieht nicht konsequent vor der Sünde Sodoms, sondern sieht wehmütig zurück, was ihr zum Verderben wird. Das erinnert an die Warnung Jesu aus Lukas 9,62: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“

Doch auch die Geretteten sind noch Sünder – So wie ihr Vater zuvor, so leiden auch die Töchter Lots unter ethischer Verwirrung. Der Wunsch nach Nachkommen war so groß, dass alle Mittel Recht erschienen.

 

Matthäus 19

Die ersten 12 Verse sind sehr klare Worte des Herrn Jesus zu Ehe & Scheidung. Hier wird deutlich, dass Scheidung gegen Gottes Willen ist – es aber einen biblisch legitimen Scheidungsgrund geben kann (Ehebruch). Dabei sollte aber auch hier immer danach gefragt werden, in wie weit man nicht grundsätzlich selbst in einem solchen Fall danach streben sollte, dem Sünder zu vergeben und die Ehe wenn irgend möglich weiterzuführen – ganz im Sinne dessen, was wir gestern am Ende von Kapitel 18 gelesen haben.

Grundsätzlich ist die Ehe ein Bund fürs Leben – der schon in der Einsetzung der Ehe aus dem 1. Mose 2 gründet. Jesus erklärt dabei, dass zwei Eheleute nachdem sie den Bund der Ehe eingegangen sind, kein Recht zur Scheidung haben, weil Gott ihre Verbindung jetzt genauso ansieht, wie die von ihm zusammengeführte Ehe zwischen Adam und Eva.

  • Von daher sollten Christen die Scheidung niemals als eine legitime Option ansehen – sondern bestenfalls als eine Notordnung, die nur in sehr spezifischen Fällen greift.

Ab Vers 13 kommen nochmals Kinder in den Fokus. Wie schon zu Beginn von Kapitel 18 nimmt Jesus sie auch hier wieder als Vorbilder. Wer so wie ein Kind – voll Vertrauen und ohne viel Abwägen – zu Jesus kommt, dem gehört das Himmelreich.

  • Möge der Herr uns immer wieder ein solches Gottvertrauen schenken!

Das Gleichnis vom reichen Jüngling offenbart dann andererseits, dass unser Zugang zum ewigen Leben eben nie etwas ist, das wir uns durch unsere Werke verdienen können. Das ist uns Menschen unmöglich und Gott muss das schenken.

  • Hier ist Demut gefragt … und es sollte uns Christen dankbar machen!
  • Während der reiche Jüngling fragt, was er tun muss … kommen die Kinder einfach zu Jesus. Tun können wir niemals genug. Das muss Gott tun. Wir dürfen einfach voll Vertrauen zu Jesus kommen.

Die Jünger vertrauen auf Jesus und folgen IHM im Glauben nach … und so werden sie – wie die Kinder – das Himmelreich ererben!

1 Mose 18

Der Besuch des Herrn bei Abraham ist schon interessant. Drei Männer erscheinen und irgendwie erkennt Abraham dabei, dass Gott da ist. Später wird dann deutlich, dass wir hier wohl tatsächlich wieder eine AT Erscheinung des Herrn haben (18,22), während die beiden anderen „Männer“ Engel sind (19,1).

Abraham begegnet Gott jetzt so, wie es sein sollte – voller Demut und Gastfreundschaft. Wiederum sagt der HERR Abraham die Geburt eines Nachkommens zu. So wie Abraham zuvor (Kap.17) lacht nun Sarah über diese „unrealistische“ Zusage. Doch der Herr antwortet mit großartigen Wort (v.14): Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? … diese Frage sollten wir uns immer wieder klar machen – und die darin implizit beinhaltete Antwort!

Sarah wird mit ihrem (sündigen) Unglauben konfrontiert. Wie so oft, wenn Menschen mit Sünde konfrontiert werden, ist auch ihre Reaktion das Leugnen der Sünde, statt echter Buße.

  • Herr, schenk uns die Bereitschaft, unsere Sünden offen einzugestehen und gerade so immer wieder zu bekennen, dass wir Dich als unseren gnädigen Retter brauchen!

Ab Vers 16 lesen wir dann über „Verhandlungen“ die Abraham mit dem Herrn führt. Abraham meint, dass es in Sodom sicher einige Gerechte gibt, die das Gericht Gottes nicht verdienen. Dabei verkennt Abraham, dass aus sicher selbst nicht einmal Lot, Lots Frau und die zwei Töchter gerecht sind und es verdienen würden, gerettet zu werden. Es gibt keine Gerechten … es sei denn, Gott macht uns durch den Glauben dazu. Gericht über die Ungläubigen ist also nie ungerecht und Rettung ist immer nur Gnade! Ohne Gnade gehören wir alle zu Sodom und hätten nichts Besseres verdient!

 

Matthäus 18

Zu Beginn von Kapitel 18 steht die Frage der Jünger: „Wer ist doch der Größte im Himmelreich?“

Jesus erklärt am Beispiel der Kinder, dass das nichts damit zu tun hat, was wir leisten oder wer wir sind. So wie die Kinder voller Vertrauen zu Jesus kommen, sollen auch wir zu Gott kommen, nämlich mit kindlichem Vertrauen. Spätestens ab dem Jugendalter kommt man meist mit dem, was man anzubieten hat … aber kleine Kinder kommen einfach so, mit leeren Händen und voller Erwartung. So dürfen und sollen wir zu Gott kommen.

Matthäus berichtet uns nun an dieser Stelle vom Gleichnis vom verlorenen Schaf. Es ist gut möglich, dass Jesus seine Gleichnisse mehrfach und immer mal wieder leicht unterschiedlich verwandt hat … das machen wir ja auch so.

Hier scheinen zwei Aspekte angedeutet zu werden.

  1. Ein gläubiges Gotteskind wird nicht letztendlich zum Abfall verführt werden. Verführung zum Abfall ist eine große Sünde – aber Gott weiß seine Kinder trotzdem zu retten, so wie das verlorene Schaf. Wenn es in Vers 14 heißt, dass Gott nicht will, dass auch nur eines von diesen Kleinen verloren gehe, dann ist das wohl mehr, als nur sein allgemeiner Wille, mit dem er will, dass alle Menschen gerettet werden. Hier geht es wohl um den Willen, den er als allmächtiger Gott (und guter Hirte) konsequent umsetzt.
  2. Anhand des Schafs wird deshalb auch deutlich, dass unser Zugang zum Himmelreich eben nichts ist, was wir tun und was uns groß machen könnte. Denn die Rettung ist das Werk desjenigen, der das verlorene Schaf findet und nach Hause bringt!

Ab Vers 15 lesen wir von der Zurechtweisung in der Gemeinde. Sünde sollte angesprochen werden und zwar mit dem Ziel der Widerherstellung des Sünders. Doch wenn dieser nicht hören will, sollte der Widerspruch verstärkt werden. In letzter Instanz muss dann ein solcher Fall vor die Gemeinde gebracht werden und müsste dann ggf auch zum Gemeindeausschluss führen.

Interessant ist dabei, dass Jesus hier zum zweiten Mal von der Gemeinde spricht und dieser hier scheinbar die apostolische Autorität gibt, die er zuvor schon Petrus gegeben hatte (Kap. 16).

Wichtig ist aber bei aller Zurechtweisung immer die Bereitschaft zur Vergebung. Das macht Jesus ganz klar, als Petrus die Grenzen des Vergebens erfragt. Die sollte es nicht geben, denn wir werden niemals so viel vergeben müssen, wie uns in Christus vergeben wurde.

  • Hier sehen wir mal wieder, wie wichtig es ist, sich immer wieder auf das Evangelium der Gnade zu besinnen. Es schützt vor Stolz und vor Hartherzigkeit!

1 Mose 17:

Zu Beginn von Kapitel 17 lesen wir nochmals eine großartige Zusage Gottes. Hier wird nun deutlich, dass die Zusagen eines Nachkommens (Samens) Abrahams tatsächlich im Singular steht. Das NT hilft uns, das besser zu verstehen. Der Same ist letztendlich eben nicht Isaak, sondern Jesus. Isaak ist nur eine vorläufige und teilwiese Erfüllung dieser Gottesverheißung, die dann erst in Jesus ihr wirkliches „Ja und Amen“ findet (2. Kor 1,20).

  • So sind auch wir Kinder Abrahams, wenn wir durch den Glauben zu Jesus gehören und so werden auch wir eines Tages Erben der Verheißung sein, dass Gott seinem Volk einen Ort schenken wird, wo es in vollkommenen Frieden, seine Segnungen erfahren wird.

Ab Vers 9 lesen wir von der Einsetzung der Beschneidung – Gott schenkt seinem Volk sichtbare Zeichen seines Bundes … so wie später dann ja auch das Passamahl und uns heute Taufe und Abendmahl.

Der Mann, dem sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet wurde, zeigt uns dann in Vers 17, dass sein Glaube genauso schwach und schwankend war, wie unserer oft ist.

  • Wenn wir unseren Glauben selbst bewahren müssten, würden wir wohl alle scheitern. Aber der Herr ist treu und macht uns immer wieder deutlich, dass ‚unser‘ Glaube eben vor allem ‚sein‘ Werk ist. Er ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens (Heb 12,2) und er wird das gute Werk, das er in uns begonnen hat, auch vollenden (Phil 1,6). Preis den Herrn, dass Er mit uns Zweiflern und Kleingläubigen so geduldig ist!
  • Gott ist treu – und auch wenn die Beschneidung dann zuerst an Ismael vollzogen wird, hat Gott eben doch einen anderen Sohn erwählt und will durch ihn seine Geschichte mit seinem Volk weiterführen bis hin zu dem SOHN, den er vor aller Zeit als unseren Erlöser ausersehen hat (1. Pet 1,20).

Gott ist gut …. IHM dürfen wir vertrauen … und wir dürfen darauf vertrauen, dass ER uns auch dann immer wieder aufhilft und Gnade erweist, wenn unser Glaube mal schwach ist und wir vom richtigen Weg abgekommen sind.

Diese Kapitel führen uns das auf wunderbare Weise vor Augen!

 

Matthäus 17

Der Bericht von der Verklärung Jesu zu Beginn von Kap. 17 ist von großer Bedeutung. Hier werden mindestens vier wichtige Dinge gelehrt:

1) die Kontinuität, in der Jesus steht (er steht dort mit den zwei wichtigen Personen des AT, Mose und Elia);

2) das Bekenntnis des Vaters zu seinem Sohn (Jesus ist der eine geliebte Sohn, an dem Gott der Vater perfekten Wohlgefallen hat);

3) das Ziel, auf das sich Alles zubewegt (die Herrlichkeit, die hier schon mal kurz sichtbar wird);

4) die Vorrangstellung und Exklusivität Jesu (die Jünger sollen auf Jesus hören … und sehen dann „niemand als Jesus allein“ siehe Vers 8)

Wir sehen hier also in der historischen Situation vor der Kreuzigung, wie sich alles zusammenfügt. Mose und Elia als zwei große Repräsentanten des AT stellen sich zu Jesus. Sie bezeugen hier also IHN und dann spricht Gott der Vater selbst und hebt Jesus hervor als den einen „lieben Sohn“.

Ab Vers 10 zeigt uns dieser Bericht noch etwas wirklich Spannendes. Die Jünger fragen nach Elia … und Jesus sagt, dass dieser gekommen sei. Er bezieht sich hier auf Johannes den Täufer. Dieser ist natürlich nicht im engsten Sinne der historische Elia … aber er ist der „verheißene Elia“ – der legitime Nachfolger des entrückten Elia und so wird hier deutlich, dass die AT Verheißung aus dem Propheten Maleachi symbolisch/typologisch zu verstehen sind. Es geht nicht um die Person, sondern die Funktion. In gleicher Weise lehrt uns die Bibel ja auch z.B. über den neuen Tempel oder das Opferlamm … Jesus ist Beides und doch ist er natürlich nicht wortwörtlich ein Bauwerk ein Lamm.

Jesus hilft uns somit, AT Verheißungen besser zu verstehen und zu erkennen, dass sie tatsächlich im Kommen, Sterben, Auferstehen und Wiederkommen des Christus ihre Erfüllung finden – in IHM finden alle Gottesverheißungen ihr Ja und Amen.

Als Jesus vom Berg der Verklärung zurückkommt, kommt es zu der Begegnung mit dem „mondsüchtigen“ Knaben, den die Jünger nicht heilen konnten. Die Jünger haben wohl recht unabhängig von Gott agiert. In Parallelstellen wird ja berichtet, dass Jesus lehrte, dass Gebet und Fasten notwendig wären. Und hier kritisiert er den Kleinglauben der Jünger.

Scheinbar haben die Jünger versucht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen – wahrer Glaube agiert aber aus festem Glauben nicht in unsere eigenen Fähigkeiten, sondern in Abhängigkeit von Gott.

  • Es geht eben nicht darum, dass wir die „richtigen“ Strategien und Methoden anwenden, sondern, dass wir darauf vertrauen, dass Gott selbst Alles zu tun vermag. Und so beten wir „Dein Wille geschehe“ … aber auch „Herr, erbarme Dich“.

Dann erklärt Jesus zum zweiten Mal, was ihm bevorsteht. Die Jünger müssen darum wissen, dass Jesus sie bald verlassen wird. Das ist aber kein Aufruf zur Unabhängigkeit, sondern zu einer neuen Form von Abhängigkeit – zu einem Glauben, der das sieht, was nicht (mehr) vor Augen ist und auf den unsichtbaren Gott vertraut, der alles tun kann.

  • Ich wünsche uns diesen Glauben!

Schließlich berichtet Matthäus von der Frage nach der Legitimität der Tempelsteuer. Als Sohn Gottes hätte Jesus streng genommen ja eigentlich keine Tempelsteuer zahlen müssen – er ist ja der Tempel, der durch den Bau in Jerusalem nur schattenhaft abgebildet wurde. Aber es geht ihm nicht darum, sein Recht durchzusetzen – aus diesem Grund will er (und sollten wir) keinen Anstoß erregen. Er weiß darum, dass Gott uns eines Tages Recht verschafft und hier auf Erden für uns sorgt. Das wird hier auf faszinierende Weise durch den Fisch deutlich, der die Tempelsteuer zur Verfügung stellt.

1 Mose 16

Das große Verlangen nach Nachkommen lässt Abram und Sarai an Gottes Zusage zweifeln und so kommt es zur Verzweiflungstat der Sarai. Und Abram wandelt auf den Spuren Adams – statt seine Frau zu leiten, folgt er ihr willig und sündigt und überlässt ihr dann auch die Entscheidung darüber, wie mit Hagar umzugehen ist.

  • Liebe Ehemänner: ein Mangel an Leitung ist nicht Demut, Rücksicht oder Liebe – sondern Sünde.

Doch wir sehen auch, dass Gottes Gnade gegenüber seinen Erwählten immer größer ist, als ihre Sünden

Gott richtet Abram und Sarai nicht. Und Er sorgt für Hagar und ihren Sohn. Der Engel des Herrn ist hier ganz offensichtlich Gott selbst (d.h. die 2. Person des dreieinigen Gottes), denn Hagar nennt den Engel des Herrn, den „Gott, der sie sieht“. Kein Engel würde sich so nennen lassen, es sei denn, er wäre ein gefallener Engel oder aber eben wirklich Gott.

 

Matthäus 16

Wie schon in Kapitel 12 lesen wir zu Beginn von Kapitel 16 nochmals, dass die Pharisäer und Sadduzäer von Jesus ein Zeichen vom Himmel fordern. Doch die Geschichte Israels beweist, dass sich Ungläubige nie durch Zeichen haben überzeugen lassen.
Und so verwehrt Jesus das Zeichen und erklärt, dass seine Identität so klar ist, dass man keine weiteren Zeichen bräuchte. So, wie sich oftmals klar erkennen lässt, ob es ein schöner Tag werden wird, so klar ist in all Seinem Reden und Tun zu erkennen, dass Jesus der Messias ist.
Und doch erwähnt Jesus dann noch nochmals das Zeichen des Jona (wie schon in 12,39ff),

Die Verse 13-20 in Kap. 16 sind sicher eine ganz zentrale Stelle im Evangelium. Mit dem Christusbekenntnis des Petrus ändert sich nun der Fokus: von der Selbstoffenbarung Jesu hin zum Kreuz, auf das er von nun an zugeht.
Dabei wird dieses Zeugnis von Jesus selbst herausgefordert. Erst kommt eine allgemeine Frage auf die er verschiedene Antworten bekommt – die alle zwar nachvollziehbar aber eben nicht ganz zutreffend sind – und dann fordert er die Jünger selbst dazu raus, Stellung zu beziehen.

Jetzt müssen sie wirklich nachdenken und können nicht nur andere zitieren – sie müssen sich positionieren. Und so bekennt Petrus Jesus nun als den Christus.

Jesus macht sofort klar, dass diese Erkenntnis nicht aus dem sündigen Fleisch kommt. Jede wahre Christuserkenntnis kommt von Gott dem Vater durch den heiligen Geist, der somit eine ganz wichtige Rolle bei der Bekehrung spielt, da er geistliche Erkenntnis schenkt, die zur Bekehrung notwendig ist!

Jesus erklärt dann in Vers 18f etwas, das in der Kirchengeschichte und bis zum heutigen Tag sehr unterschiedlich interpretiert wird. Klar ist aber auf jeden Fall:
1) JESUS wird seine Gemeinde bauen. „Petrus“ ist dabei das Fundament.
2) Die Pforten der Hölle beziehen sich das Reich Satans bzw das Totenreich, d.h. weder Satan noch der Tod (z.B. der des Herrn Jesus oder der der Apostel) werden die Kirche zerstören können.
3) Die „Schlüssel zum Himmelreich“ sind letztendlich der Zugang zum Reich Gottes. Es geht hier also um eine Deklaration darüber, wer zu diesem Reich gehört und wer nicht.

Wenn man das alles bedenkt wird schon klar, dass diese Aussage nicht allein die Person des Petrus im Blick haben kann, sondern er wohl eher als Repräsentant auch für Andere steht, die Jesus als den Christus er- und bekennen.

In Eph 2,20 wird ja weiter ausgeführt, auf wem die Gemeinde erbaut wird und dort ist die Reden von den Aposteln & Propheten, die uns ja die Bibel gegeben haben, die von Jesus als dem Christus zeugt. Petrus steht hier also wohl zumindest in gewisser Weise als Repräsentant der Männer, durch den wir Gottes offenbarten Willen überliefert bekommen haben.
Gerade der 2. Aspekt macht auch schon deutlich, dass es sich um etwas handelt, dass den Tod des Petrus überdauert, nämlich das Christuszeugnis. Und daraus jetzt ein Argument dafür zu finden, dass diese Aufgabe jetzt auf die „Nachfolger“ des Petrus übergegangen sei und zwar auf die Bischöfe von Rom in der Annahme, dass das das primäre Amt des Petrus gewesen wäre, ist gleich an verschiedenen Stellen sehr weit hergeholt.

Der Schlüssel zum Reich Gottes scheint dann ja in Kapitel 18 der gesamten Gemeinde gegeben zu sein, die von Gott die Autorität bekommen hat, Menschen aus der Gemeinde zu entfernen (und sicher eben auch, Menschen in die Gemeinde aufzunehmen bzw in ihr zu belassen).

Wichtig und unumstritten ist aber vor allem, die großartige Zusage, dass Jesus seine Gemeinde bauen wird und diese durch nichts und niemanden überwältigt werden kann!

Nach dem Bekenntnis und dieser Zusage kommen nun Worte, die scheinbar im Widerspruch zu der eben gemachten Zusage stehen. Jesus erklärt nun, dass er getötet werden „muss“. Das passt nicht in das Denkschema des Petrus, der Jesus hier widerspricht. Doch das ist nun nicht von Gott gegebene Erkenntnis. Hier spricht das sündige Fleisch und so ist Petrus mit seinem Worten in diesem Moment ein Sprachrohr Satans und zieht sich so eine scharfe Ermahnung des Herrn Jesus zu.

Und so erklärt Jesus uns nun, was seine Nachfolger zu erwarten haben … erst Leiden, dann Herrlichkeit! Wer den Weg des Kreuzes mitgeht, wird auch die Herrlichkeit ererben!
Ich bete für uns alle, dass wir diesen Weg voller Zuversicht gehen!

1 Mose 15

Gott naht sich Abram und spricht zu ihm, doch Abram ist noch kein Glaubensheld. Er zweifelt an Gottes Zusage aus Kap. 12 und klingt fast etwas vorwurfsvoll. Doch Gott ist voller Gnade und wiederholt seine Zusage.

Und so wie es ja auch oftmals bei uns ist, braucht Abram einfach noch mal diese Zusage, um dann auch wirklich zu Glauben. Dieser Glaube ist also nicht sein Werk, sondern etwas, das Gott in ihm durch seine wiederholten Zusagen wirkt. Und dann rechnet Gott ihm seinen Glauben zur Gerechtigkeit! Dieser Vers 6 wird dann ja im Gal 3 und Römer 4 von Paulus aufgegriffen, um uns zu verdeutlichen, dass auch im AT keine Werkegerechtigkeit gelehrt wird, sondern Gnade & die durch den Glauben zugerechnete Gerechtigkeit.

  • Das NT hilft uns dann zu verstehen, wo diese Gerechtigkeit herkommt, die hier dem Abram zugerechnet wird. Es ist die Gerechtigkeit des Herrn Jesus. Diese wird jedem zugerechnet, der an ihn glaubt. Bei Abram war dieser Glaube sicher noch sehr unscharf und doch hat er eben an den Retter geglaubt, der dann tausende von Jahren später kam.

Nach der erneuten Zusage on Nachkommen, folgt nun auch die Erneuerung der Zusage, dass Gott seinem Volk eine Heimat geben will. Im Folgenden lesen wir dann vom Bundesschluss und davon, wie Gott dem Abram sagt, was in Zukunft geschehen wird.  In den Versen 12-16 zeigt sich der souveräne Gott, der die Zukunft nicht nur kennt, sondern sie in allen Dingen bestimmt.

So sehen wir dann auch, dass der Bundesschluss in Vers 17 ohne jede Bedingungen geschieht!

 

Matthäus 15

Zu Beginn von Kapitel 15 erklärt Jesus, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten sich ihre eigenen Gesetze gemacht haben. Diese haben zwar einen Bezug zu den biblischen Geboten und doch waren sie ein Irrweg und das gleich in zweifacher Hinsicht:
1) Zum einen gehen diese menschlichen Gesetze über das hinaus, was Gott fordert.
2) Und zum anderen wurden diese Gesetze zu etwas, was kein Gebot (auch nicht die biblischen) jemals sein sollte, nämlich der angebliche Weg zum Heil. Dieser Weg ist für uns ungangbar und damit eine Sackgasse.

Jesus lehrt, dass wir primär keine Gesetzestreue brauchen, sondern Herzen, die sich danach sehnen, Gottes Willen zu tun. Echte Reinheit kommt genauso wie die Unreinheit aus dem Herzen. Da unsere Herzen alle von Geburt an unrein sind, brauchen wir eine grundlegende Herzensveränderung. Diese neuen, reinen Herzen kann uns nur Gott schenken. Das ist die großartige Zusage der Propheten Jeremia (24,7; 31,33) und Hesekiel (11,19; 36,26).

Die Reinheitsgesetze im AT weisen uns darauf hin, dass Gott wahre Reinheit will, weil er selber heilig ist Und sie zeigen uns, dass wir es nicht schaffen dauerhaft und komplett rein zu sein. Deshalb sind wir alle auf Gottes Gnade und seine uns verändernde Kraft angewiesen.

  • Ihr Lieben, ich bete für uns, dass wir immer wieder neu von Dankbarkeit erfüllt sind, für die Herzensveränderung, die Gott in uns bewirkt hat
  • Und ich bete, dass wir immer weiter im Glauben wachsen und der destruktiven Sünde immer weniger Raum geben und gerade so dann Gottes reichen Segen erfahren!

Ab Vers 21 sehen wir Jesus mit einer ausländischen Frau – die ja im Prinzip für Juden „unrein“ war. Diese Frau hat ein großes Vertrauen darauf, dass Jesus helfen kann und so lässt sie nicht locker. Sie kommt nicht fordernd zu Jesus, sondern ganz demütig, und akzeptiert, dass sie von den Juden gesehen wird, wie ein Straßenköter, der nur das bekommt, was vom Tisch fällt. Und sie vertraut darauf, dass das bei Jesus genug ist, um ihre Tochter zu retten.

Jesus lobt diesen demütigen und großen Glauben und ist der Frau gnädig!

  • Ich bete dafür, dass ich und wir alle immer mehr einen solchen demütigen, festen Glauben haben, der Jesus in jeder Situation vertraut und an ihm festhält.

Im Rest des Kapitels sehen wir dann nochmal die Barmherzigkeit Jesu. Er heilt Viele und versorgt die Hungrigen. In alledem offenbart er sich als der Messias, den Jesaja bereits angekündigt hatte (Mt 11,1-6; Jes 35 & 61). Von daher sind diese Berichte mehr, als allein eine Offenbarung der Barmherzigkeit des HERRN, sie sind eben auch Zeugnisse, die uns helfen sollen, Jesus als den lang erwarteten Messias zu erkennen.

1 Mose 14

Abram erfährt von Lots Schicksal und wird zu seinem Retter. Abram zeigt durch seine Handlung deutlich, dass die Trennung in 13,8f auf brüderlicher Basis geschah. So wird Abram selbst zu einem Christus-Schatten – hier ist er der Mann Gottes, der die Seinen aus der Gefangenschaft befreit!

Dann taucht Melchizedek auf. Er ist dann ja später ein Vorbild des Christus (Hebräerbrief Kap 5-7). Dort wird ganz klar, wen dieser ansonsten anonyme Priester verkörpert bzw. wessen Schatten er ist, nämlich des Herrn Jesus Christus. Beide agieren als Priester einer anderen und höheren Ordnung als die der Leviten.

Am Ende von Kapitel 14 (21ff) sehen wir dann, dass Abram auf Gott und nicht auf weltliche Dinge vertraut. Er handelt sehr weise und begibt sich in keine auch nur indirekte Abhängigkeit.

  • Sicher können wir so manches von Abram lernen … und doch sollten wir hier immer zuerst darauf achten, wie treu Gott zu seinen Verheißungen steht und wie ER Abram und sein Leben gebraucht, um uns über Christus zu lehren.
  • Das Vorbild Abram ist eben auch nur ein bedingt hilfreiches Vorbild. Neben vielen guten und weisen Handlungen, sehen wir bei ihm auch immer wieder Lügen, Unglauben und Dummheiten.

Wenn wir das AT also primär mit diesem Fokus lesen, müssen wir sehr selektiv lesen und wir übersehen, in wie weit wir schon in der Frühgeschichte Einblicke in das bekommen, um das es in der ganzen Schrift geht: Das Evangelium von Jesus Christus!

 

Matthäus 14

Zu Beginn von Kapitel 14 erwähnt Matthäus noch ein letztes Mal Johannes den Täufer und zwar seine brutale Tötung durch einen populistischen Machthaber.

In gewisser Weise könnte man sagen, dass Johannes der erste christliche Märtyrer ist … denn er verkündet ja, dass wir Menschen Umkehr und Rettung brauchen und dann auch den Herrn Jesus Christus. Diese Botschaft war und wird immer anstößig sein.

  • In diesem Sinne könnt Ihr gerne für die Predigt am Sonntag beten. Denn genau darum geht es dann ja (Lukas 3,1-20)

Jesus zieht sich nach der Todesnachricht zurück. Doch ihm bleibt wenig Zeit, um zu trauern. Viele Menschen kommen, um ihn zu hören und dann versorgt er sie nicht nur mit dem Wort Gottes, sondern auch Fisch & Brot. Jesus offenbart seine übernatürliche Kraft, durch die er Brote und Fische vermehrt. Nach der Speisung der 5000 sendet Jesus seine Jünger alleine aus, so dass sie ohne ihn in den Sturm geraten. Er betet in aller Stille, allein auf dem Berg.

  • Ich finde es immer wieder faszinierend, das Gebetsleben unseres Herrn zu sehen. Er lebt in enger Beziehung zu seinem Vater. Ich bin da immer wieder etwas traurig über mich selbst und möchte gerade auch in diesem Punkt meinem Herrn ähnlicher werden.

In seinem Beten ist Jesus nicht abgewandt von dem, was um ihn herum geschieht. Er sieht den Sturm und die Not der Jünger und kommt zu ihnen. Dabei zeigt Jesus, dass die Naturgesetze keine Macht über IHN haben. Er ist der Herr über alle Dinge und so kann ihn auch das Wasser tragen. Ich kann gut verstehen, dass die Jünger bei diesem Anblick in Panik geraten. Doch dann wird Petrus übermütig und will tun, was Jesus tut. Das erfüllt ja eigentlich keinen Zweck und letztendlich muss Petrus einsehen, dass er nicht wie Jesus ist und sein Glaube auch klare Grenzen kennt. Aber Jesus hilft ihm und rettet ihn – aber nicht, ohne ihm deutlich zu machen, dass seine Not selbst verursacht ist.

  • Das ist ja das, was Jesus immer wieder tut. Er rettet Menschen aus ihrer selbst-verursachten Not. Er tut dies, indem er Menschen zur Erkenntnis ihrer eigenen Sündhaftigkeit bringt. Das ist die Grundlage der Rettung.

In Genezareth fährt Jesus fort, Menschen in Not zu helfen. Er heilt die Kranken. Hier zeigt sich die Barmherzigkeit und Macht Jesu. Dabei ist das vor allem ein Zeichen dafür, dass er der Messias ist, der noch viel mehr tut, als „nur“ physisch Kranke zu heilen.