1 Mose 13

In Kapitel 13 sehen wir dann, dass der wohl zumindest teilweise in Ägypten erworbene Reichtum dazu führt, dass Abram und Lot getrennte Wege gehen. Abram fordert Lot dazu auf, sich das Land auszusuchen. Das mag überraschen, da Gott ihm ja konkret ein bestimmtes Land zugesagt hatte. Aber Gott agiert in dem allem und lenkt die Schritte und führt Abram zu dem Land, das er ihm geben will und wiederholt seine Segenszusagen (13,14ff). Lot hat hingegen zwar gut auf das Land geachtet und fruchtbares Land gewählt, aber dabei eben übersehen, dass die Menschen dort böse sind.

Letztendlich wird hier aber die Wahl des Lot nicht als durch Gier motiviert verurteilt. Von daher ist die Lehre dieses Kapitels wohl vor allem, dass der Herr seinen Plan auch durch die Entscheidungen von Menschen ausführt.

 

Matthäus 13:

Zu Beginn von Kapitel 13 predigt Jesus das Gleichnis vom Sämann bzw vom vierfachen Ackerfeld. Ab Vers 18 erklärt er dann, was er mit dem Gleichnis sagen will.
Der gute Same – Gottes Wort – wird gesät aber es hat nicht immer die gleiche Wirkung. Das liegt am Boden (den Herzen). Das natürliche Herz ist verstockt und ungläubig. Manchmal findet das Wort vordergründig Gehör, ohne dass es dann wirklich Frucht bringt. Was hier beschrieben wird, sind Schein-Bekehrungem. Wo das Wort aber wirklich angenommen wird und es eindringt, da wird Frucht bringen. Das Verstehen ist dabei etwas, das von Gott gegeben werden muss (v.11).

So wie Jesus selbst, sollten auch wir freigiebig das Wort weitersagen (säen) und dann darauf vertrauen, dass Gott das Wort gebrauchen wird. Und aufgrund von Gottes großer Gnade, wird das Wort in manche Menschen eindringen und Frucht bringen.

Interessant ist, dass Jesus hier nicht nur lehrt, sondern dabei auch selber der Sämann ist. Die Jünger sind die, bei denen der Same auf guten Boden gefallen ist – und die er dann später selber zum Säen beruft.

  • Ich möchte uns ermutigen, treu den guten Samen zu säen, für Frucht zu beten und dankbar Gott zu loben, dass er uns seine Wahrheiten offenbart hat!

Zwischen dem Gleichnis und der Erklärung finden sich in den Versen 10-17 Worte, mit denen Jesus erklärt, warum er überhaupt in Gleichnissen lehrt. Diese Worte sind sicher für viele Hörer/Leser schwer anzunehmen, denn Jesus scheint hier die doppelte Prädestination anzudeuten.

Ab Vers 24 kommen weitere Gleichnisse. Es geht dabei jeweils darum, dass Gottes Reich nicht ungestört und nicht immer sehr offensichtlich wächst – und doch kommt es unaufhaltsam und eines Tages wird alles offenbar werden und gerichtet werden. In dieser Welt ist das Reich Gottes dabei immer dort, wo (Jesus als) der König anerkannt wird. Das heißt dann eben auch, dass das Reich mit jedem neuen Bürger (Bekehrten) wächst auch wenn von den Mächtigen in dieser Welt der christliche Glaube bekämpft wird.

  • Und da wo Menschen wirklich zum Reich Gottes gehören, wachsen sie selbst und bringen Frucht. Das ist das äußere Erkennungszeichen eines Christem.

Zum Abschluss von Kapitel 13 lesen wir dann, wie Jesus in seiner Heimatstadt abgelehnt wird. Matthäus gibt uns nur sehr wenig Info und macht einfach nur deutlich, dass Jesus in Nazareth zum ersten Mal wohl auf breiter Front Ablehnung erfuhr. Bisher waren es ja vor allem die Würdenträger, die ihn ablehnten, während die meisten Menschen gerne auf ihn hörten.

  • Wir sind gut beraten, Jesus und seinen Zeugen – auch wenn wir sie gut kennen und evtl nicht besonders viel von ihnen halten – gut zuzuhören.
  • Ich erlebe das z.B. immer wieder in der Bibelstunde, wenn Redebeiträge mir helfen, den Text, den ich gerade lehre, selber noch besser zu verstehen.

1 Mose 12

Die ersten 9 Verse zeigen uns eine sehr umfangreiche Verheißung Gottes. Er erwählt Abram, um ihn zu segnen  und durch ihn alle Völker. Konkret gibt Gott hier die Verheißungen, dass Abram viele Nachkommen haben wird (ein Volk Gottes), dass ER ihn segnen wird und ihn beschützen wird (3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen), dass er durch Abraham und seinen Nachkommen alle Geschlechter auf Erden segnen will, und dass er ihm ein Land geben wird.

  • Die Verheißung ist letztendlich die, dass alles wieder so werden wird, wie im Paradies. Gottes Volk wird an Gottes Ort und Gottes Herrschaft und Segen leben.

Im Galater 3 erfahren wir, dass der Segen dabei durch den EINEN Nachkommen Abrahams kommen wird (Jesus) … das wird auch in Mt 1,2 angedeutet.

Im Fortgang des AT werden wir sehen, wie diese Verheißung schrittweise und partiell erfüllt. Erst entsteht aus Abram kommend Gottes Volk, dann wird Gott es retten und segnen und die Feinde besiegen (Ägypten), dann gibt Gott dem Volk Anordnungen, um seinen Segen zu erleben (die Gebote) und dann führt Gott sein Volk in das gelobte Land.

  • Doch das ist eben nur eine partielle Erfüllung von dem, was wir eines Tages erleben werden.

Ab Vers 10 sehen wir dann etwas, dass eine gewisse Parallele zu dem ist, was später mit ganz Israel geschehen wird. Die Flucht nach Ägypten aufgrund einer Hungersnot. Hier sehen wir nun, dass Abrams Gottvertrauen klare Grenzen hat und er sich einen Plan ausdenkt, um letztendlich sich selbst zu schützen. Er denkt selbstsüchtig und lügt über seine Frau – quasi das komplette Gegenteil davon, wie Ehemänner für ihre Frauen sorgen sollen (siehe Eph 5,23ff. Trotz der Lüge Abrams bleibt Gott treu und bringt seine Erwählten zurück in Richtung des gelobten Landes.

  • Bemerkenswert ist dabei auch noch, dass Abram eben nicht einfach viel besser ist, als alle Anderen und Gott ihn deshalb auserwählt. Er ist genauso auf Gottes Gnade angewiesen, wie wir alle.

 

Matthäus 12:

In Kapitel 12 sehen wir, dass Jesus inzwischen unter kritischer Beobachtung der Pharisäer steht. Dabei kritisieren sie in zwei verschiedenen Situationen das Verhalten von Jesus und seinen Jüngern am Sabbat.

Jesus erklärt daraufhin, dass der Sabbat (und das ganze Gesetz) uns zum Besten gegeben ist und er der HERR über diese Dinge ist. Die Pharisäer propagierten hingegen einen blinden und gedankenlosen Gehorsam – wobei sich natürlich die Frage stellt, ob sie denn selber tatsächlich das Gesetz makellos halten?

Mit ihren klaren Regeln finden die Pharisäer sicher viel Zustimmung. So ist das in gewisser Weise vielerorts auch heute noch. Denn uns Menschen gefällt es oft besser, Regeln zu haben, die man auch mal umgehen kann, als zu einem Herzensgehorsam gerufen zu werden.

  • Aber Gott will keinen „blinden Gehorsam“, sondern wahren Glauben – echte Beziehung und Liebe. Das hebt das Gesetz nicht auf, aber es hilft dabei, das Gesetz richtig zu verstehen und in Gottes Sinne anzuwenden.

Und so erklärt Jesus seinen Anklägern, dass es letztendlich nicht um das Halten von Gesetzen geht, sondern darum, IHN zu erkennen, denn er ist „größer als der Tempel“ und der „Herr über den Sabbat“.

Jesus lässt sich von seinen Widersachern nicht einschüchtern, sondern tut auch gleich noch ein Wunder, indem er den Behinderten heilt. Und wiederum erklärt er, dass das Gesetz keinen blinden Gehorsam verlangt, der ggf dazu führen könnte, dass wir Gottes Willen sogar missachten.

  • Liebe zu Gott und zu den Menschen ist die Summe des Gesetzes.

Ab Vers 15 sehen wir, dass Jesus sich auch mal zurückzog. Noch gab es Dinge, die er als Gottesknecht zu tun hatte und dazu musste er auch mal Konfrontationen aus dem Weg gehen.

Im Anschluss lesen wir, dass ER auch Macht über böse Geister hat. Der demütige Knecht ist eben auch der allmächtige Herr!

  • Viele Menschen lehnen beides ab. Mal sehen sie in Jesus einen Schwächling und mal einen anmaßenden Spinner. Doch Jesus betont, dass seine Taten deutlich machen, wer er wirklich ist. Seine Macht ist real und gegen die bösen Mächte gerichtet.
    Und so lässt er keine Neutralität zu: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“.

Dann kommt ab Vers 31die oft diskutierte Aussage zur Sünde wider den Heiligen Geist. Hier geht es darum, dass das Wirken des Geistes durch Jesus dem Teufel zugeordnet wird. Es ist also die krasseste Form der Missachtung des dreieinen Gottes!

Und so wie man Jesus an seinen Werken und Worten als den Sohn Gottes erkennen kann, kann man auch an den Werken und Worten von Menschen erkennen, zu wem sie gehören. Wer ein von Gott verändertes Herz hat, wird aus diesem Herzen heraus „Frucht“ bringen … und er wird Christus auch in Worten bezeugen. Worte allein, sind dabei wertlos. Wahrer Glaube offenbart sich immer auch in Werken und im Gehorsam gegenüber Gottes Wort.

  • Diese Ermahnung werden wir bei der Predigt am Sonntag auch aus dem Mund von Johannes dem Täufer hören (Lk 3,1-20)

Die Kritiker erkennen Jesus aber natürlich nicht. Und so fordern sie ein (weiteres) Zeichen. Doch Jesus gibt ihnen kein Zeichen. Das würde ohnehin nichts ändern, denn letztendlich ist Glaube nie eine Frage der Zeichen und Wunder. Da wo Unglaube herrscht, werden Menschen auch die Zeichen und Wunder verwerfen. Das eine Zeichen, das Jesus hier ankündigt ist das Zeichen des Jona, also seine Auferstehung. Interessant ist die Aussage zu Ninive und zur Königin vom Süden. Diese werden im Gericht Kronzeugen sein und das, obwohl sie Heiden waren und Feinde von Gottes Volk. Aber sie haben dann eben doch Gott erkannt.

Was wirklich nötig ist, ist weit mehr als nur die Austreibung böser Geister oder die Heilung von Krankheiten. Wir brauchen mehr als Befreiung. Wir brauchen neues Leben!

Es geht also darum, Jesus nicht nur oberflächlich anzuerkennen. Jesus illustriert das anhand seiner Beziehung zu seinen leiblichen Verwandten und erklärt, dass diejenigen wahrhaft zu ihm gehören, die auf IHN hören und den Willen des himmlischen Vaters tun.

  • Und so können wir als Kinder Gottes der Welt unseren Vater bezeugen.
  • Möge der HERR uns dabei helfen, das heute zu tun!

1 Mose 11

Da am Ende von Kapitel 10 (v.31). schon Sprachen (im Plural) erwähnt werden findet der Bericht aus Kapitel 11 wohl irgendwo zeitlich während der Berichte aus Kapitel 10 statt. Kap. 11 zeigt uns, dass das was die Menschen eint die Rebellion gegen Gott ist.

Der Bericht ist voller Ironie. Die Menschen meinen sich erheben zu können, indem sie einen Turm bis in den Himmel bauen und dann beschreibt Gott sich in menschlicher Weise als jemand, der mal nach unten ging um nachzusehen, was da unten denn so los ist. Von daher verstehe ich auch den Kommentar aus Vers 6 eher als Ironie:

6 Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.

Der Ungehorsam des Menschen zeigt sich dabei nicht nur in dem Streben, Gott gleich sein zu wollen (wie schon bei Adam & Eva), sondern auch in dem bewussten Streben, sich nicht auf der Erde ausbreiten zu wollen, obwohl dieses Gebot sowohl an Adam, wie auch an Noah erging.

Die Sprachenvermehrung bedeutet, dass Menschen sich nicht mehr verstehen … das ist Fluch – die Umkehrung sehen wir dann am Pfingsttag, und das wird den Menschen zum Segen.

Und dann kommt eine Familienlinie in den Fokus. Was hier auffällt ist, dass in den ersten Generationen die Menschen noch länger leben, als die Noah angekündigten 120 Jahre. In Vers 26 taucht dann Abram auf, um den es dann in den nächsten Kapitel gehen wird.

 

Matthäus 11

Zu Beginn von Kapitel 11 kommt Johannes der Täufer in den Blick, um den es (d.v.) am Sonntag auch in der Predigt gehen wird. Dabei erfahren wir, dass Johannes der Täufer während seiner Inhaftierung eine Glaubenskrise hatte. Das ist in Anbetracht seiner Situation im Gefängnis sicher gut nachvollziehbar. Johannes tut dabei das Richtige. Er sieht nicht auf seine Umstände, sondern überprüft die Fakten. Und so sendet er seine Jünger zu Jesus, damit Jesus selbst erklären kann, wer er ist. In seiner Antwort lässt Jesus keine Zweifel aufkommen. Er beschreibt sich selbst als den, durch den die alttestamentlichen Verheißungen erfüllt werden und stärkt so den Glauben des Johannes.

Jesus weiß gleichzeitig aber eben auch, dass falsche Erwartungen dazu führen können, dass sich Menschen enttäuscht und verärgert von ihm abwenden.

Jesus verkündet ab Vers 7 klar und deutlich, dass weder Johannes der Täufer, noch er selbst gekommen sind, um menschliche Erwartungen zu befriedigen. Sie kamen so, wie es in der Schrift verheißen war. Johannes der Täufer war dabei der Vorläufer, der den Weg bereitet hat und sich selbst beschreibt Jesus hier als „den Menschensohn“. Genau diese Botschaft gilt es zu verkünden. Nur so können wir Menschen helfen, nicht falsche Erwartungen zu haben, die dann enttäuscht werden, sondern eben wirklich das Evangelium zu verstehen und darin eine sichere Zuversicht über alle Lebensumstände hinaus zu finden.

  • Und so sollten auch wir heute immer wieder bereit sein zu hören und so unser Gottesbild formen zu lassen, anstatt uns unser eigenes „Gottesbild“ auszudenken.
  • Ich weiß, wie groß die Gefahr ist, einfach seine eigenen Wünsche und Gedanken auf Gott zu projizieren und IHN dann anzuklagen, wenn sich Dinge anders entwickeln, als wir uns das wünschen würden.
  • Aber Gott ist Gott und er sagt uns, wer er ist und was er tun wird. Darum: „Wer Ohren hat, der höre!“ (v.15)

Ab Vers 20 lesen wir, wie Jesus die Städte anklagt, in denen er Wunder getan und gelehrt hat. Viele der Menschen dort lehnen ihn – nach anfänglicher Begeisterung – ab.

  • Wohlgemerkt, diese Ablehnung des ewigen Sohns Gottes ist eine noch größere Sünde, als all das, was in Sodom geschehen ist – und diese Stadt steht ja als Inbegriff des Bösen schlechthin.

Was Jesus dann ab Vers 25 betet, ist politisch sicher inkorrekt. Denn letztendlich macht Jesus durch sein Gebet deutlich, dass die Erkenntnis geistlicher Dinge allein von Gott kommt. Die Weisen und Klugen dieser Welt verstehen nichts – denn die Sünde macht uns alle Unverständig und nicht empfänglich für geistliche Wahrheiten. Es bedarf des Eingreifens Gottes, der uns „Unmündigen“ geistliche Wahrheiten offenbaren muss (siehe dazu auch 1. Kor 2,10ff).

  • Und so dürfen wir Gott preisen und danken für all das, was wir aufgrund seiner Gnade und Barmherzigkeit verstehen dürfen.

1 Mose 10

Dieses Kapitel zeigt uns, wie sich die Familie Noahs durch seine drei Söhne vermehrt und auf der Erde ausgebreitet hat. Was hier beschrieben wird, umfasst ziemlich sicher eine recht lange Zeitspanne, unter anderem auch die Zeit, um die es dann im nächsten Kapitel geht. Denn der Turmbau zu Babel muss eher am Anfang der Epoche, die hier beschrieben wird, stattgefunden haben. In Kapitel 10 ist ja bereits die Rede zum einen eben von der Ausbreitung der Menschen auf der ganzen Erde und zum anderen von unterschiedlichen Sprachen.

Letztendlich dürfen wir aber wissen, dass das hier dem Plan Gottes entspricht (trotz aller menschlicher Sünde), denn so machen sich die Menschen nun die ganze Erde untertan.

 

Matthäus 10

Zu Beginn des Kapitels werden die 12 Jünger namentlich vorgestellt, bevor wir dann von ihrer Aussendung lesen. Jesus gibt seinen Jüngern die Fähigkeit, große Wunder zu tun. Diese Wunder sind kein Selbstzweck und auch keine Fähigkeit, die Jesus grundsätzlichen allen seinen Nachfolgern gibt. Vielmehr sind diese Wundertaten Zeichen, die spezifisch die Apostel ausweisen (2. Kor 12,12).

Die Hauptaufgabe der Jünger ist aber das Predigen und dabei zentral die Botschaft vom kommenden Reich Gottes (dem Evangelium), denn das Reich Gottes kommt durch Jesus und dadurch, dass er durch seinen Tod und seine Auferstehung Menschen durch den Glauben zu Teilhabern dieses Reiches macht.

 

Der Auftrag an die Jünger ist sehr herausfordernd: Jesus sendet seine Jünger „wie Schafe unter die Wölfe“. Das ist ganz offensichtlich eine gefährliche Mission. Andererseits sollten wir nie vergessen, dass Jesus der gute Hirte ist, der immer auf uns Acht hat. Das entlässt uns aber nicht aus der Verantwortung, weise zu agieren. Einerseits sollen wir „klug wie die Schlangen“ sein. Andererseits sollen wir uns dabei makellos verhalten und eben „unschuldig wie die Tauben sein.“

Jesus redet hier also ganz offen davon, dass Christen Widerstand und Leid erleben werden. Aber auch das wird Gott gebrauchen, um durch uns das zu erreichen, was ER sich vorgenommen hat. Und so dürfen wir getrost unserem Herrn folgen, im Wissen darum, dass er bei uns ist, uns gebrauchen wird und uns letztendlich sicher nach Hause bringen wird.

In Vers 27 lesen wir dann den sehr klaren Auftrag des Herrn: „Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das predigt auf den Dächern“ – dieser Auftrag galt den Aposteln und er gilt auch uns heute.

Jesus weiß darum, was uns immer wieder davon abhält, das zu tun, wozu ER uns hier aufgerufen hat, nämlich unsere Menschenfurcht. Der Weg die Menschenfurcht zu überwinden ist die Erkenntnis Gottes und damit eine gesunde Gottesfurcht.

  • Ich wünsche uns allen, dass wir immer mehr darin wachsen, Gott mehr zu fürchten und mehr zu lieben, als irgendetwas oder irgendjemand anderes.

Dann erklärt Jesus, dass ER nicht gekommen ist, um Frieden zu bringen (sondern das Schwert). Das mag seltsam klingen, denn ER ist ja auch der Friedefürst. Aber den Frieden, den Jesus bringt, ist Friede mit Gott. Von Menschen werden wir Widerstand erfahren, wenn wir uns klar zu Jesus bekennen – umso wichtiger ist es, dass wir zumindest in der Gemeinde und als Christen in Liebe und Frieden miteinander leben. Vor allem aber dürfen wir Christen wissen, dass wir Frieden mit Gott haben.

Jesus macht deutlich, dass unsere Positionierung ihm gegenüber entscheidend ist und eben auch große Veränderung mit sich bringt. Das kann auch bedeuten, dass alte Loyalitäten weichen müssen. Dafür schenkt er uns neue, indem er uns zu Kindern Gottes und zu Gliedern an Seinem Leib (der Gemeinde) macht.

  • Von daher ist auch klar, dass Christen in eine Gemeinde gehören und das heißt ganz sicher mehr, als ab und zu einen Gottesdienst zu besuchen. Gemeinde ist die Gemeinschaft der Gläubigen, die in enger Verbundenheit miteinander leben.
  • Von daher sollte jeder Christ eben auch mit seinen Glaubensgeschwistern verbunden und aktives Mitglied einer lebendigen lokalen Gemeinde sein.

Die Jesu-Worte in diesem Kapitel sind herausfordernd. Wir sollten uns in unserem Denken immer wieder von den Denkschemata dieser Welt lösen und sollten unser Denken durch Gottes Wort und Gottes Geist reformieren lassen.

1 Mose 9

In Kapitel sehen wir dann, dass Noah in die Fußstapfen Adams tritt … nun ist er der Vorfahre aller Menschen. Und Gott gibt wiederum Anordnungen für das Leben … inkl Starfandrohungen, um das Böse einzudämmen.

  • Doch nun ist auch das Essen von Fleisch explizit erlaubt.
  • Gleichzeitig sehen wir auch neue Gebote. Während es bei Adam nur ein Verbot gab, gibt es für die nun gefallene Menschheit klare Verbote und Strafmaßnahmen.

Nach dem Bundesschluss mit Noah, in dem uns nochmals Gottes Gnade vor Augen geführt wird, sehen wir, dass Sünde und Fluch nach wie vor Teil des Lebens auch auf der Erde nach der Flut sind. Dabei sehen wir, wie verworren das Leben von Sündern ist. Noahs Trunkenheit führt dazu, dass er seinen Sohn verflucht …

 

Matthäus 9

Zu Beginn von Kapitel 9 offenbart Jesus wiederum seine Vollmacht. Er kann Kranke heilen. Dabei erklärt Jesus, dass die Heilung des Gelähmten vor allem ein Zeichen dafür ist, dass ER die Macht hat, uns Menschen von der größten aller Krankheiten zu heilen – von unserer Sündennatur, die uns den ewigen Tod einbringt, wenn Jesus nicht eingreift.

Genau diese Macht erweist Jesus dann auch bei der Berufung des Matthäus. Hier taucht der Schreiber dieses Evangeliums selbst auf. Wiederum nutzt Jesus die kritischen Rückfragen und Kommentare, um den Menschen zu erklären, wozu ER (und nur er) im Stande ist. Er ist der Arzt für die Sünder/Kranken. Die Gerechten brauchen Jesus nicht.  Aber natürlich gibt es gar keine wahrhaft Gerechten.

  • Die Frage ist von daher einfach, ob wir uns selbst demütig als Sünder erkennen, die Hilfe brauchen. Jesus hilft jedem, der zu IHM kommt. Er ist der perfekte Arzt, der jeden „Sündenkranken“ heilt und zwar so, dass er dann das ewige Leben hat.
  • Genau damit tun sich viele Menschen schwer. Selbstverliebtheit und Stolz sind sehr menschlich … aber sie entspringen unserer Sündennatur, die sich letztendlich gegen Jesus stellt.
  • Möge der HERR uns die Demut schenken zu erkennen, dass wir Erlösung brauchen und dann den Glauben, uns ganz IHM anzuvertrauen.

Ab Vers 14 kommt dann eine weitere kritische Frage – die angeblich mangelhafte Frömmigkeit der Jesu Jünger wird angeklagt. Jesus nutzt diese Frage, um zu lehren. Er betont, dass wahre Frömmigkeit damit beginnt, sich an Jesus zu erfreuen. Deshalb wäre es absurd, wenn seine Jünger fasten und trauern würden, während Jesus selbst noch bei ihnen ist.
Alles hat seine Zeit und wir dürfen heute natürlich fasten und sollten das in bestimmten Situationen vielleicht sogar – das ist kein „Muss“ und macht uns nicht besser vor Gott – aber es kann ein von Gott gegebener Weg sein, um unsere Gebete zu stärken.

Ab Vers 16 erklärt Jesus, dass mit ihm eine neue Zeit angebrochen hat, für die die Kategorien der jüdischen Religion nicht passen. Er illustriert das anhand der Gleichnisse von den Weinschläuchen und Kleidern.

  • Jesus verändert Alles.
  • Ich bete für uns alle, dass Jesus immer mehr Raum in unseren Leben einnimmt und alle Lebensbereiche von IHM so (um)gestaltet werden, dass ER in und durch uns alle Ehre bekommt!

In den Versen 18-26 offenbart Jesus, dass er nicht nur Vollmacht hat, sondern auch allwissend ist. Er weiß, wer ihn warum berührt hat. Und dann zeigt er, dass er nicht nur alles weiß, sondern auch alles tun kann und so bringt er das tote Kind zum Leben zurück.

Viele Menschen, die von Jesus geheilt werden, können nicht davon schweigen. Die Blinden haben volle Herzen und reden und der vormals Stumme & Besessene fängt auch an zu reden, nachdem Jesus ihn geheilt hat.

  • Möge uns das ein Vorbild sein. Wenn Jesus uns geistliche Erkenntnis (Glauben) geschenkt hat und von der Macht der Finsternis befreit hat, dann sollten auch wir ihn mutig und froh aller Orten bekennen.
  • Die Ernte ist auch heute noch groß. Möge uns Gott eine ähnliche Herzenshaltung geben, wie die, die Jesus hatte und mögen wir dann intensiv darum beten, dass der Herr der Ernte Arbeiter in seine Ernte sende.
  • Wichtig ist aber auch, dass wir erkennen, wer der Herr der Ernte ist. Wir können keine Ernte produzieren, denn Gottes Wort ist der Same, den Gott selbst aufgehen lässt und Gott ist es, der das Gedeihen schenkt und so die Ernte schenkt. Wir sind dabei die Arbeiter Gottes.

1 Mose 8

Nach der Flut kommt eine Zusage der großen Gnade Gottes (8,21f), wobei gleich deutlich wird, dass das nichts damit zu tun hat, dass die Menschen jetzt irgendwie besser wären. Die Arche konnte vor dem Gericht retten, aber sie macht die Menschen noch nicht neu … das wird dann erst der Heilige Geist tun, nachdem Menschen durch Jesus gerettet wurden.

 

Kapitel 8

Nachdem Matthäus uns einen ausführlichen Einblick in das gegeben hat, was Jesus gelehrt hat, sehen wir jetzt wieder Jesus in Aktion. Dabei offenbart Er durch die Heilung eines Aussätzigen seine Barmherzigkeit. Er tut das nicht, um dadurch berühmt zu werden. Vielmehr gebietet er dem Mann, darüber zu schweigen und stattdessen Gott die Ehre zu geben. Der Geheilte soll nicht erzählen, dass er von Jesus geheilt wurde, denn noch sind die Menschen nicht so weit, dass sie verstehen würden, wer Jesus wirklich ist. Genau das lehrt Jesus hier zumindest indirekt dadurch, dass er dem Mann aufträgt, Gott dafür zu danken, dass ER ihn geheilt hat.

Ab Vers 5 sehen wir dann, dass Jesus offensichtlich von einigen Menschen schon als „Heiland“ erkannt wurde. Dies gilt erstaunlicher Weise vor allem für einen römischen Hauptmann. Dieser vertraut auf die Allmacht Jesu, durch die Jesus seinen Knecht nach seiner Überzeugung auch aus der Distanz heilen kann.
Jesus sagt, dass er einen solchen Glauben in Israel noch nicht erlebt hat und dann erklärt Jesus etwas, das zwar schon im Alten Testament gelehrt aber meist missverstanden wurde.
Menschen aus allen Himmelsrichtungen werden in das Reich Gottes kommen und gleichzeitig wird es Menschen in Israel geben, die erleben werden, dass sie eben nicht wirklich zum Reich Gottes gehören.

  • Haben wir ein solches Vertrauen in Jesus?
  • Auch wir dürfen IHM unsere Nöte bringen und um Hilfe bitte im Vertrauen, dass IHM nichts unmöglich ist.

Was Jesus dann in Vers 12 sagt, ist natürlich sehr anstößig. Er predigt die ewige Verdammnis und das auch noch den Menschen, die sich in besonderer Weise von Gott privilegiert sahen. Jesus betont, dass das zum Reich Gottes gehören eben nicht damit zu tun hat, wo wir herkommen. Das erinnert an die Predigt von Johannes dem Täufer, über die ich in 10 Tagen predigen werde.

  • Was wirklich zählt ist Jesus als dem Retter und Herrn zu vertrauen.

Der Hauptmann aus Kapernaum tat das und ich bete, dass wir alle dies genauso erkennen und uns eben nicht einfach nur darauf verlassen, z.B. in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen zu sein oder zu einer Gemeinde zu gehören. Beides ist gut und segensreich aber allein das genügt nicht. Genau das hat später Paulus den Juden in Rom verdeutlicht (Römer 3,1ff).

Im Hause von Petrus offenbart Jesus dann, dass er in der Tat der Heiland ist. Er heilt die Schwiegermutter des Petrus und später noch viele Andere, die krank und von bösen Geistern besessen waren. Bemerkenswert ist dabei, dass die Schwiegermutter, kaum geheilt, anfängt dem Herrn Jesus zu dienen. Darin sollte sie uns ein Vorbild sein.

  • Diese Frau sollte uns darin ein Vorbild sein: Wer von Jesus das Heil geschenkt bekommen hat, sollte für IHN leben.

Ab Vers 18 sehen wir, dass Jesus lehrt, dass Nachfolge nie etwas Halbherziges sein kann. Aufgrund unserer Sündennatur werden wir daran natürlich immer wieder scheitern, Jesus in allen Dingen zu folgen. Die entscheidende Frage ist, ob wir den Willen haben, Jesus voll und ganz HERR sein zu lassen – auch wenn wir das dann aufgrund unserer Schwachheit und Sündennatur immer mal wieder nicht tun werden.

Jesus offenbart dann seine Herrschaft und diese erstreckt sich auf die ganze Schöpfung. Selbst Wind und Wellen sind ihm gehorsam. Für die Menschen wird darin erkennbar, dass Jesus tatsächlich kein normaler Mensch ist. Auf der anderen Seeseite offenbart Jesus dann seine Macht über bösen Geister. Und so werden diese zu Bettlern, die Jesus um Gnade bitten.

  • Diesem mächtigen Herrn dürfen wir folgen.
  • Warum sollten wir da Kompromisse machen wollen?
  • Wohin sonst sollten wir gehen, als den Weg diesem Herrn hinterher?

1 Mose 7

Ähnlich wie schon in Kapitel 6 (Vers 9) lesen wir zu Beginn dieses Kapitels davon, dass Noah von Gott als „gerecht erfunden“ wurde. Das bedeutet sicher nicht, dass Noah frei von Sünde war, aber eben schon, dass er auf Gott vertraute und danach strebte, ihm zu gefallen. Seine (nicht vollkommene) Gerechtigkeit war also Ausdruck seines Gottvertrauens.

  • So sollte das auch bei uns sein. Wir dürfen auf Jesu perfekte Gerechtigkeit vertrauen, durch die wir vor Gott bestehen können. Aber unser Glaube ist nur dann echt, wenn er sich eben auch in unseren Werken offenbart.

Im Folgenden lesen wir dann von der Sintflut und der Arche. Petrus hilft uns zu verstehen, was die Bedeutung dieses Berichts für uns: „1 Pt 3:20-21  als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch.  21 Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet. Denn in ihr wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen, sondern wir bitten Gott um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi,“

  • Wir lernen hier also durch den Bericht von Noah, der Arche und der Flut etwas über das Rettungshandeln Gottes. Dabei ist der Bezug nicht der zur Wassertaufe, sondern zu der geistlichen Realität, die durch die Wassertaufe zum Ausdruck kommt, nämlich des mit Christus Sterbens und Auferstehens.
  • So wie Christus gestorben und wieder auferstanden ist, und wir dadurch gerettet werden, dass wir durch den Glauben „in IHM“ sind, so wurden Noah und seine Familie gerettet, weil sie aufgrund ihres Glaubens an Gottes Ankündigung in der Arche durch das Gericht der Flut gerettet wurden.

Der historische Bericht über Noah ist also ein lebensgroßes Hinweisschild auf das Evangelium!

 

Matthäus 7

Die Ermahnung zu Beginn von Kapitel 7, dass wir nicht richten sollen wird manchmal so erklärt, als wäre jegliches Richten untersagt.

In gewisser Weise stimmt das. Denn in letzter Instanz ist Gott allein der Richter. Andererseits sind wir alle dazu aufgerufen, Urteile zu treffen und ggf zu ermahnen und zu widersprechen. Das sollte mit der richtigen Herzenshaltung geschehen. Dazu gehört, sich selber im Blick zu haben: „7:5  zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.“

Was mich an den Versen 7,1ff & 12 besonders herausfordert ist, dass wir sowohl im Richten, wie auch im Handeln gegenüber Anderen immer uns selber als Referenz im Blick haben sollten.

  • Wir sollten an Andere keinen strengeren Maßstab anlegen, als bei uns selbst und wir sollten Andere nicht schlechter behandeln, als wir selber behandelt werden wollen.

Immanuel Kant hat diesen „kategorischen imperativ“ ja auch außerhalb christlicher Kreise bekannt gemacht. Und tatsächlich wäre es für alle Menschen gut, wenn sie nach diesem Grundsatz leben würden. Gerade als Christen sollten wir das vormachen. Und doch muss ich eingestehen, dass ich viel zu oft nicht so handle. Deshalb brauche ich die Ermahnung, die Jesus hier ausspricht.

Die Verse 7-11 wirken ein bisschen wir ein Einschub. Gott liebt seine Kinder und erhört Gebet … und dann geht es ab Vers 12 weiter mit der Ermahnung, dass wahrer Glaube immer mehr sein muss als ein Lippenbekenntnis oder große „Showveranstaltungen“. Gott will nicht einfach nur Lippenbekenntnisse und ein paar spektakuläre Aktionen. ER will unsere Herzen und er will Beziehung.

Und so endet auch Kapitel 7 (ähnlich wie Kap. 6) – und damit auch die Bergpredigt – mit einem Aufruf, auf Gott zu vertrauen und unser Leben auf IHM zu gründen.

1 Mose 6

Der Beginn von Kapitel 6 ist in seiner Auslegung sehr umstritten. In Dtld hat der Kommentar in den Erklärungen der Lutherbibel eine Lesart sehr populär gemacht, die ich nicht teile. So denke ich nicht, dass Gottessöhne in diesem Fall tatsächlich Engel sind.

Wenngleich das Wort Gottessöhne häufiger in der Bibel Engel beschreiben, muss es sich hier meines Erachtens nach um Menschen handeln, die von Gott wussten. Das aus mehreren Gründen.

  • Zum einen sind die Gottessöhne hier die Handelnden und die dann ausgesprochene Strafe betrifft die Menschen. In Vers 3 lesen wir von der Begrenzung auf 120 Lebensjahre. Das mag die Zeit bis zur Flut sein oder aber eine Verkürzung des menschlichen Lebens, die dann langsam kam … denn im weiteren Verlauf kommt es dann ja tatsächlich dazu, dass die hohen Lebensalter der Frühgeschichte nicht mehr erreicht werden. Wenn Gott die straft, die hier gehandelt haben, dann müssen die Gottessöhne Menschen sein.
  • Zum anderen lehrt die Bibel anderswo, dass Engel nicht heiraten (Mt. 22,30). Die ganze Beschreibung klingt eher danach, dass sie Menschen, die Gott kennen, hier Beziehungen mit denen eingehen, die nicht von Gott wissen (wollen).

In Vers 5 lesen wir eine traurige Beschreibung der Bosheit der Menschen, die bis heute noch gilt. Die Flut konnte das „Problem“ nicht lösen. Dazu braucht es Jesus! Und so findet sich in diesem Kontext dann auch ein weiterer Hinweis auf Gottes Gnade – denn Vers 5 beschreibt natürlich auch Noah und seine Familie … auch wenn Noah offenbar gläubig war und darum wusste, dass Gott rettend eingreifen muss und er vergleichsweise fromm war – nur das kann mit den Worten in Vers 9 gemeint sein.

Genau das zeigt sich dann auch am Ende des Kapitels. Noah hört auf Gott und tut, was er sagt!
Das ist ein klarer Beleg für Glauben!

  • Auch das gilt heute noch: wer wirklich gläubig ist, wird gehorsam sein … denn Ungehorsam ist immer Ausdruck unseres Unglaubens.
  • Noch ist unser Glaube nicht vollkommen. Aber wer sich damit arrangiert, hat ein fundamentales Problem, denn das bedeutet, dass wir uns bewusst für den Unglauben entscheiden. Andererseits dürfen wir, die wir immer mal wieder in Unglauben verfallen, darauf vertrauen, dass Gottes Gnade auch heute noch mächtig wirkt.
  • Und auch wir dürfen zu Gott beten … „ich glaube, hilf meinem Unglauben!“

 

Matthäus 6:

Zu Beginn von Kapitel 6 kommt Jesus im Fortgang seiner Bergpredigt auf drei Bereiche zu sprechen, in denen er jeweils betont, dass wir für Gott leben sollen. Dabei geht es hier konkret um unser Geben, Beten und Fasten. Dieses sollte immer mit Blick auf den Herrn getan werden und eben nicht zum Showeffekt.

  • Diese Erinnerung brauchen wir immer wieder, denn es ist sehr leicht, Dinge irgendwann nur noch aus Routine zu tun oder gar, um vor den Menschen gut da zu stehen.
  • Gott will keine Religiosität, sondern wahren Glauben – eine echte Beziehung.

Auch im Rest des Kapitels geht es um gelebten Glauben. Der Herr ruft uns dazu auf, Gott zu vertrauen, auch wenn es ums Geld geht und um sonstige Dinge im Leben. Wir dürfen Gott vertrauen und müssen von daher nicht selber Besitztümer horten und uns Sorgen machen.

Letztendlich ist dieses Kapitel eine echte Herausforderung für uns alle, denn wir müssen uns fragen, für wen wir leben? Leben wir wirklich bewusst für Gott?

Und auf wen vertrauen wir? Auf Gott?

  • Möge das immer mehr so sein!

1 Mose 5

Zu Beginn von Kapitel 5 lesen wir einen dritten Schöpfungsbericht, wiederum in einer anderen Erzählform (nach Poesie in Kap 1 und Geschichte in Kap 2, kommt nun ein Geschlechtsregister).
Der Bericht über Henoch (v.21-24) gibt uns einen Hinweis darauf, dass es Hoffnung für ein ewiges Leben gibt – und das ist nicht irdisch, sondern findet in der Gegenwart Gottes statt.

Matthäus 5

Zu Beginn der Bergpredigt lesen wir die Seligpreisungen. Diese beschreiben letztendlich die Herzenshaltung und Lebenseinstellung, durch die unser Christ-sein sichtbar wird.
Unser Auftrag ist es eben nicht, hier auf Erden gut dazu stehen – das gelingt wahrscheinlich am besten durch Anpassung. Wir sollten eine Ewigkeitsperspektive haben und deshalb hier auf Erden bewusst Salz und Licht sein, also Menschen die ihr Umfeld prägen und sich auch mal gegen den Strom stellen.

  • Wir sollten so leben, dass wir uns nicht dieser Welt anpassen, sondern sie prägen und ihr Orientierung geben. Das wird Widerstand provozieren und doch liegt darauf großer Segen. Genau das verheißt Jesus hier ja

Dann folgen Worte (v.17-20), die von zentraler Bedeutung für das richtige Verständnis der Bergpredigt sind.  Die Wichtigkeit dieser Aussage ist kaum zu überschätzen. Es geht eben letztendlich nicht darum, dass wir gut genug leben, um dadurch Gottes Annahme zu finden – denn das schaffen wir nicht. Vor Gott bestehen können wir nur deshalb, weil Jesus das Gesetz für alle seine Nachfolger erfüllt hat.

Jesus hat alles für uns getan, damit wir vor Gott bestehen können. Wer meint noch etwas selber tun zu wollen und es dann letztendlich auch ohne Jesus zu schaffen, der bekommt von Jesus dann auch gleich erklärt, was er tun müsste. Er müsste eine Gerechtigkeit haben, die „besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer“.
Was das konkret bedeutet, wird dann im Fortgang klar. Wir alle müssen erkennen, dass wir daran scheitern werden … diese Gerechtigkeit können wir nicht selbst erwerben, sie muss uns von Christus zugerechnet werden – d.h. sie kommt nicht aus uns heraus, sondern kommt von außen (durch den Glauben) zu uns.

Der Abschnitt, der mit 5,21 begonnen hatte, setzt sich bis zum Ende des Kapitels fort. In diesem Abschnitt der Bergpredigt erklärt Jesus, was der tatsächliche Anspruch Gottes ist.
All diese Aussagen sind für uns sicher eine große Herausforderung, und doch dürfen wir wissen, dass es gut für uns ist, so zu leben:

  • Wir wollen uns um die Reinheit nicht nur unserer Handlungen, sondern auch unserer Gedanken bemühen.
  • Wir wollen uns darum bemühen, immer ehrlich zu sein, denn wir können darauf vertrauen, dass Gott letztendlich den Gehorsam segnet.
  • Wir wollen auch denen in Liebe und Gnade begegnen, die uns Unrecht tun, denn das verhindert eine Eskalation und rd bezeugt unser Wissen darum, dass der HERR uns auch geliebt hat und uns gnädig war, als wir noch seine Feinde waren und uns eben auch nicht unsere Sünden anrechnet.

Als Christen sollten wir also danach streben, dem Anspruch Gottes gerecht zu werden und dabei dürfen wir gelichzeitig wissen, dass unsere Annahme bei Gott nicht davon abhängt, denn Jesus hat für uns bereits das Gesetz erfüllt, so dass wir aus Gnade allein, durch den Glauben allein bei Gott Annahme finden.

1 Mose 4

Nach dem Sündenfall lesen wir nun davon, wie das Leben außerhalb des Gartens weitergeht.
Adam und Eva haben nun Kinder und kommen damit dem Auftrag des sich Vermehrens nach.

In den Versen 3-5 kommt indirekt zum Ausdruck, dass Kains Opfer im Gegensatz zu Abels nicht aus Glauben (Hebr 11,4), und Frömmigkeit (1. Mo 4,7) kommt. Ganz sicher spielt die Art des Opfers keine Rolle, da später die Situation bei Jakob und Esau ja andersherum ist.
Was aber vor allem auffällt ist, dass hier nun schon verstanden wird, dass Menschen sich Gott nur durch ein Opfer nahen können … wobei diese Opfer natürlich nur Schatten des Opfers sind, dass wir alle brauchen. Von daher ist dann auch klar, dass es nicht um die genaue Art des Opfers gehen kann … schon gar nicht, bevor Gott dazu Anordnungen gegeben hat.
Es geht um die Herzenshaltung und da hapert es bei Kain.

Schon vor seinem Brudermord, ist Kain weit von Gott entfernt. Er kann nicht einmal in Richtung Gott sehen.

  • Möge Gott schenken, dass ich immer öfter meinen Blick auf Gott erheben kann.

Und dann kommt es zum Brudermord … und dieser erste Mord der Bibel geht dann gleich einher mit der nächsten Sünde … Kain lügt Gott an.
Kains absurder Vorwurf, dass die Strafe zu hart sei, trifft auf Gottes unverdiente Gnade. Hier zeigt sich schon zum zweiten Mal (nach 3,15) in mitten von Sünde und verdientem Gericht die große Gnade Gottes.

In Vers 17 kommen wir dann zu der überraschenden Aussage, dass Kain eine Frau hat. Das kann dann ja wohl nur seine Schwester sein. Gott hat kein Problem damit, uns nicht alle Details zu nennen und uns mit einigen Fragen einfach so stehen zu lassen. Daraus eine bibelkritische Haltung werden zu lassen, ist völlig verkehrt. Denn wenn diese Berichte Menschenwerk wären, würde sicher mehr dazu gesagt werden. Aber das hat Gott nicht nötig. Er ist Gott und sagt uns nur das, was wir wissen müssen und was ER uns offenbaren will … und nicht unbedingt auch das, was wir evtl gerne wissen würden.

Vers 26 scheint dann regelmäßigen Gottesdienst bzw Gebet zu beschreiben.

 

Matthäus 4:

Nach seiner Taufe wird Jesus direkt in die Wüste geführt, wo er 40 Tage bleibt und versucht wird (Kap. 4). Wie schon in Kapitel 2, sehen wir auch hier wieder, wie das Leben Jesus in vielen Dingen die Geschichte Israels wiederholt. Die Geschichte Israels ist dabei ein Schatten des, was Jesus dann in perfekter Form durchleben bzw erfüllen würde.

Letztendlich hilft uns das AT, das Leben Jesu noch besser zu verstehen und vor allem eben auch andersherum. Wer Jesus erkennt, versteht dann das AT eigentlich erst richtig (2. Kor 3,14).

So wie Israel wird auch Jesus in der Wüste versucht. Doch da wo Israel versagte und gegen Gott murrte, widersteht Jesus den Versuchungen Satans und hält ihm Gottes Wort entgegen. Interessant ist, dass Jesus auf Passagen aus dem Bericht aus der Zeit der Wüstenwanderung zurückgreift und uns so den Zusammenhang vor Augen führt.

Jesus erweist sich hier als der bessere Israel. Er ist der, der jeder Versuchung widersteht und genau deshalb letztendlich eben auch in der Lage ist, als das heilige und perfekte Opferlamm stellvertretend für Sünder zu sterben und so unsere Schuld auf sich zu nehmen. Wir sehen hier, dass das auch für Jesus nicht einfach war. Er wurde versucht – wie wir – und doch blieb er ohne Sünde (Heb 4,15) und deshalb kann er auch mit uns mitfühlen, die wir selber versucht werden.

Jesus wird von Satan höchst persönlich versucht und dieser arbeitet dabei sehr trickreich auch noch mit biblischen Zitaten. Er zitiert Psalm 91 und doch wendet er die Verse entgegen ihrer eigentlich Bedeutung an.
Das gleiche passiert letztendlich eben auch, wenn wir Bibelstellen aus dem Kontext reißen oder missachten, dass der übergeordnete Kontext aller Bibelverse und –abschnitte immer das Evangelium von Jesus Christus ist. Dann kann es passieren, dass wir AT Texte direkt auf uns beziehen und z.B. sehr gesetzlich auslegen, obwohl sie uns eben primär zeigen, dass wir Christus brauchen, der allein alle Gesetze gehalten und alle Zusagen ererbt hat.

  • Lasst uns Jesus loben und preisen, der für uns allen Versuchungen widerstanden hat und Satan besiegt hat, so dass wir durch IHN Miterben aller Verheißungen Gottes sein können!

Nach zwei Kapiteln, in denen es um Geburt und Kleinkindphase bei Jesus ging und 1,5 Kapiteln, die sich mit der Zeit der unmittelbaren Vorbereitung seines öffentlichen Dienstes durch Taufe und Versuchungszeit, geht es ab Kapitel 4, Vers 12 richtig los.

Irgendwie wirkt es fast so, als würde Matthäus ziemlich mit der Tür ins Haus fallen, denn die Gefangennahme des Johannes war ja bisher nicht erwähnt worden. Es ist aus dem Matthäusevangelium nicht klar, was Jesus evtl bereits in Nazareth getan/gewirkt hat. Der Bericht beginnt mit seiner Rückkehr nach Galiläa. Matthäus erwähnt dies wohl vor allem auch deshalb, weil sich hier wiederum zeigt, wie der Dienst Jesu im AT gegründet ist. Auch dieser Rückzug und der daraus folgende Dienst in Galiläa war schon prophetisch angekündigt wurden. Gott lenkt halt die ganze Geschichte und „Umstände“ sind eben nicht dem Zufall überlassen, sondern fest im Griff des Allmächtigen.

Was Jesus vor allem in seinem öffentlichen Wirken tut, ist zu predigen. Er heilt und tut auch andere Wunder, aber das ist alles nur Beiwerk. Seine Hauptaufgabe vor seinem stellvertretenden Sühnetod war, ihnen zu predigen. Das betont ja auch Jesus selbst (Mk 1,38). Matthäus beschreibt die Predigtbotschaft Jesu mit den Worten „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“.
Am Anfang der Predigtbotschaft Jesu steht die unbequeme Wahrheit, dass wir Menschen auf Abwegen sind, wir sind Sünder, die Umkehr brauchen. Genau dazu ruft er mit den Worten „tut Buße“ auf – und greift dabei die Botschaft seines Vorläufers Johannes des Täufers auf. Und dann betont er, dass das „Himmelreich nahe ist“.
Das Himmelreich ist nahe, weil der Herr dieses Reiches – Jesus – nahe ist. Und da wo Jesus als Herr anerkannt wird und man ihm folgt, da ist Himmelreich (oder auch „Reich Gottes“, das ist das Gleiche, aber Matthäus umschreibt in seinem sehr auf Juden ausgerichteten Evangelium fast immer den Gottesnamen, weil das bei Juden so üblich ist.)
Das Reich Gottes kam also mit Jesus und es kam so richtig, als Jesus nach seiner Himmelfahrt Macht, Ehre und Reichtum empfing (siehe dazu die Prophetie bei Daniel 7,14) und es wird in ganzer Fülle kommen, wenn Jesus dieses Reich bei seiner Wiederkehr in aller Pracht und für alle sichtbar aufrichten wird.

Und doch können wir eben schon heute Teil des Himmelreichs sein. Wir Christen haben dort unser Bürgerrecht. Noch leben wir im Exil dieser Welt, aber wir haben schon eine neue Heimat und gehören eben auch schon zu einem neuen Regiment. Jesus beginnt damit, sein Reich zu bauen, in dem er Menschen in seine Nachfolge ruft und so sammelt er die ersten Jünger, die offensichtlich in Jesus eine attraktive Autorität erkennen, so dass sie Alles stehen und liegen lassen, um ihm zu folgen.

Und dann sehen wir, dass Jesus die Autorität seiner Predigtbotschaft durch mächtige Zeichen bestätigt. Dabei tut er, was er predigt. Er macht Menschen heil und befreit sie vom Bösen.

  • Das haben wir alle erlebt, wenn wir zum Reich Gottes gehören.
  • Wir mögen noch Krankheiten haben, aber die größte und ewig tödlichste aller Krankheiten, unsere Sündennatur, hat Jesus geheilt. Wenn wir auch noch nicht frei von der Gegenwart der Sünde in unserem Leben ist, so ist die Schuld der Sünde getilgt und die Macht der Sünde gebrochen, denn Jesus ist für die Schuld der Seinen ans Kreuz gegangen und hat in seiner Auferstehung über die Sünde triumphiert.
  • So lasst uns dann auch als Bürger des Himmelreichs leben und von unserem großen Retter und Herrn Zeugnis geben.