1 Mose 3

In diesem Kapitel wird nun das monumentale & verheerende Ereignis beschrieben, unter dem wir alle noch heute leiden.

In Kapitel 1 hatten wir gesehen, dass Mann und Frau von Gott mit folgendem Ziel geschaffen worden: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.“ (Kap. 1,26)

Und nun kommt ein Kriechtier daher und versucht die Frau, in dem es das Wort Gottes in Frage stellt und dann sogar behauptet, dass das Wort Gottes nicht glaubwürdig sei.

  • Das ist immer noch der Ansatzpunkt Satans. Er will unser Vertrauen in Gottes Wort unterminieren. Das kann ganz persönlich geschehen, in dem wir auf einmal Zweifel haben, ob das, was Gottes Wort sagt, wirklich das Beste für uns ist oder ob wir nicht lieber selber einen Weg suchen, auch wenn der nicht ganz zu dem passt, was Gottes Wort sagt.
    Das kann aber auch weitreichender dadurch geschehen, dass ganz pauschal die Irrtumslosigkeit und Autorität der Bibel unterminiert wird. Das fängt mit kleinen Zweifeln an … und ich kenne viele echte Geschwister im Herrn, bei denen solche Zweifel gesät wurden und die dann gar nicht merkten, wie zerstörerisch diese falsche Theologie ist.
    Ich bete da für uns als Gemeinde, dass wir konsequent an der absoluten Autorität und Glaubwürdigkeit der Bibel festhalten!

Wir sehen in dem Bericht, dass die Strategie des Satans funktionierte. Und wir sehen dabei gleich das nächste große Scheitern. Es ist nicht nur die Frau, die sich verführen lässt. Der Mann greift nicht ein, sondern folgt der Frau in die Sünde.

  • Das sollte uns Männer herausfordern. Wir haben eine Verantwortung auch für unsere Frauen. Wir sollen leiten und zwar in Richtung Heiligung! (siehe dazu Eph 5,25ff).

Gott offenbart sich nun als der Richter!
Der Mensch war ihm ungehorsam und das war und bleibt ein Riesenproblem. Der Tod ist die Konsequenz … erst der geistliche Tod und dann der physische. Und Fluch ist eine Konsequenz, denn Sünder können nicht mehr in Harmonie mit Gott leben.
Interessant ist dabei, dass selbst im Gericht die Angeklagten nicht einfach ihre offensichtliche Schuld eingestehen, sondern immer versuchen, die Schuld abzuwälzen.
Interessant ist auch, bei wem Gott beginnt! Beim Mann! Der trägt die Hauptverantwortung … und dann die Frau, denn auch sie sollte über das Kriechtier herrschen!

Dann spricht Gott das Urteil. Doch schon in den ersten Worten an die Schlange lesen wir von Gottes großem Plan. “ Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“
Im Fortgang der Bibel wird dann immer deutlicher werden, wer dieser Nachkomme der Frau ist. An Weihnachten haben gefeiert, dass er gekommen ist. An Ostern bedenken wir, dass er in die Verse gestochen wurde … doch eines Tages werden wir dann feiern, dass er der Schlange den Kopf zertritt.

Auch Mann und Frau kriegen Fluch-Worte zu hören.
Die Frau wird in der Ambivalenz zwischen Verlangen nach dem Mann und dem Leiden unter dem „Herrschen“ des Mannes erfahren. Aus einer guten „Hauptschaft“, wird im Sündenfall ein „egoistisches Herrschen“. In der christlichen Ehe soll das wieder korrigiert werden. Christus soll den Ehemännern hier Vorbild sein. Das heißt die richtige biblische Korrektur gegen das selbstsüchtige Herrschen des Mannes über seine Frau ist nicht Passivität – sondern eine biblische Hauptschaft des für die Frau selbstlos sorgens, ganz im Sinne dessen, was Christus diurch seinen Tod für die Gemeinde getan hat (Eph 5,25ff)

Ab Vers 20 sind die Fluch-Worte vorbei. Adam ändert den Namen seiner Frau … jetzt heißt sie Eva, was so viel wie ‚Leben‘ bedeutet.
Ab Vers 21 sehen wir dann, dass Gott auch nach dem Sündenfall noch für die Menschen sorgt.
Selbst der Cherubim am Zugang des Gartens hat eine Schutzfunktion. Denn wenn der sündige Mensch zurück in die Gegenwart Gottes gehen würde, müsste er sterben. Der Cherub bewahrt den Menschen also davor, in dem er den Zugang zu Gott versperrt.
Gott selbst wird diesen Zugang eines Tages wieder möglich machen … nämlich wenn er als Nachkomme der Frau zu uns Menschen kommt.

  • Das ist geschehen und so braucht es heute keines Cherubim mehr und auch keines Vorhangs im Tempel. Der Weg zum Gnadenthron Gottes ist wieder frei

 

Matthäus 3:

In Kapitel 3 betritt Johannes der Täufer die Bühne. Er ist der im AT verheißene Wegbereiter des Herrn Jesus. Und so geht er voran und ruft Menschen zur Buße, bevor Jesus seinen öffentlichen Dienst beginnt.

Der wesentliche Unterschied der Taufe des Johannes zu unserer Taufe heute ist, dass Johannes eine Buße predigt, die noch nicht unmittelbar zur Nachfolge des Herrn führt, sondern die Menschen „nur“ darauf vorbereitet. Seine Taufe rettet „Scheinheilige“ genauso wenig, wie die Wassertaufe heute irgendjemanden rettet. Was nötig ist, ist wahre Umkehr und die zeigte sich auch schon bei Johannes in der „rechtschaffenen Frucht der Buße“. Diese Buße sollte uns dann dazu führen, uns dem Retter Jesus zuzuwenden. Dabei ist wahre Buße und Glauben etwas, das Gott in Menschen wirken muss.

  • Das ist das Werk des Heiligen Geistes, der Menschen von Sünde überführt, sie zur Buße bringt und in ihnen Glauben weckt.

Die dann ab Vers 13 beschriebene Taufe Jesu ist sicher eine nicht so ganz leicht zu verstehende Begebenheit. Interessant ist, dass Johannes der Täufer offensichtlich weiß, mit wem er es zu tun hat. Natürlich kann das mit dem familiären Hintergrund zu tun haben. Johannes der Täufer und Jesus waren ja verwandt und die Mutter des Johannes wusste ja ganz bestimmt von der Verheißung, die Jesu Mutter, Maria, vom Engel bekommen hatte. Johannes hatte ja angekündigt, dass der dessen Wegebreiter er war, mit dem Heiligen Geist taufen würde. Von daher ist nachvollziehbar, dass er sagt, dass er die Taufe durch Jesus braucht. Und es ist auch richtig, dass Jesus die Taufe des Johannes nicht braucht, denn Jesu bedarf keiner Umkehr. Er allein war immer auf dem rechten Weg. Er brauchte keine Buße – darin ist er anders, als alle anderen Menschen. In seiner Taufe nimmt Jesus für sich NICHT sein „anders sein“ Anspruch, sondern er identifiziert sich voll und ganz mit uns Menschen.

Gott der Vater bezeugt bei dieser Gelegenheit Jesus als seinen „lieben Sohn“. Hier wird nun sichtbar und hörbar, dass sich Gott der Vater vom Himmel zu seinem einen Sohn bekennt und betont, dass ER an IHM Wohlgefallen hat. Und auch die dritte Person des drei-einen Gottes taucht hier sichtbar auf. Der Heilige Geist kommt für alle sichtbar auf Jesus. Nun ist Jesu in besonderer Weise zugerüstet für Seinen Dienst.

So wie Israel geht Jesus also hier durch das Wasser und hat dann eine Begegnung mit Gott.

1 Mose 2

Nach dem Abschluss des 1. Schöpfungsberichts in den ersten drei Versen, liefert dieses Kapitel einen 2. Schöpfungsbericht aus anderer Perspektive.

Doch es lohnt sich kurz, die ersten 3 Verse zu betrachten. Hier sehen wir, dass nach dem Schöpfungswerk Ruhe einkehrt. Das ist das Vorbild für den Sabbat und heute für den Sonntag und etwas, nach dem wir Menschen uns sehnen und auf das wir zuleben. Eines Tages dürfen die Gläubigen in die Ruhe Gottes einziehen. Diese Ruhe, die damals schon herrschte, war nicht langweilig. Es war perfekte Harmonie und sehr gut!

Der zweite Schöpfungsbericht ab Vers 4 in Kap. 2 zeigt uns die Schöpfung aus einer auf den Menschen fokussierten Sicht (während in Kap 1 Gott selbst im Fokus stand). Wir sehen hier, wie Gott den Menschen (Adam) macht und ihm Leben gibt und ihn in den perfekten Lebensraum stellt und alles um ihn herum und für ihn schön macht, so wie Eltern das Babyzimmer einrichten.
Der Reichtum und die Schönheit des Gartens ist unübersehbar. Man ahnt schon, dass die beiden Bäume, die in Vers 9 erwähnt werden, eine besondere Bedeutung haben: „… den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.“
Nach dem positiven Auftrage an die Menschen in Kapitel 1, folgt hier nun ein erstes Verbot: „Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, mußt du des Todes sterben.

An dieser Stelle klingt das Verbot noch sehr harmlos. Doch wir wissen, dass dieses eine Gebot, letztendlich zum Niedergang der ganzen Schöpfung führen würde. Doch hier lesen wir erst einmal davon, dass Gott den Menschen segnet, indem er dem Menschen eine Menschin zur Seite stellt. Vers 23 zeigt dann gleich zwei wichtige Dinge.

  • Mann und Frau sind gleichwertig. Das war schon in Kapitel 1 ganz deutlich geworden. Beide wurden von Gott und in Seinem Ebenbild geschaffen. Und hier klingt das auch wieder durch „Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch“
  • Gleichzeitig sind Mann und Frau nicht identisch, sondern darauf angelegt, einander zu ergänzen.

Und so war dann alles vollkommen gut. Perfekte Harmonie. Eine großartige Schöpfung …

 

Matthäus 2:

Kapitel 2 beginnt mit der Nach-Weihnachtsgeschichte vom Besuch der Weisen aus dem Morgenland. Wie schon in Kapitel 1 sehen wir hier, dass Engel (und Träume) eine zentrale Rolle spielen und zum Schutz von Jesus und seiner Familie agieren.

Zum anderen sehen wir hier wiederum einen engen Bezug zum AT. Nachdem in Kapitel 1 die Verbindung von Jesus zu Abraham und David betont wurde, sehen wir hier viele Parallelen zwischen Jesus und Mose.

Der Bericht von der Flucht nach Ägypten findet sich nur hier. Lukas erwähnt nach dem Bericht von der Darbringung Jesu im Tempel nur, dass seine Familie letztendlich nach Nazareth zurückkehrte. Für den Bericht des Lukas war die Zeit in Ägypten nicht sonderlich bedeutend, da er nicht speziell für jüdische Leser schreibt. Das ist bei Matthäus anders.

Nach der Flucht nach Ägypten und der Engelsbotschaft, dass nun eine Rückkehr möglich ist, kommt etwas überraschende Zitat aus Hosea 11,1. Hier sehen wir, dass Matthäus die Propheten und letztendlich die ganze Geschichte Israels konsequent im Bezug auf Jesus auslegt. Das scheint die zentrale hermeneutische Methode in der Auslegung des AT zu sein, die uns das NT lehrt und wir tun gut daran, dem zu folgen.

Matthäus deutet hier an, dass Jesus der wahre Israel ist. So wie Mose und das Volk lange zuvor, so war auch er durch einen königlich angeordneten Kindermord eine existenzielle Bedrohung. Und wie Israel, so wurde auch Jesus aus Ägypten herausgerufen. Was hier (noch) nicht steht ist, dass ER allein dann aber eben auch das Gesetz Israels erfüllt hat und somit der Erbe der Bundesverheißungen ist. Das wird Jesus dann zu Beginn der Bergpredigt andeuten (Mt 5,17ff).

  • Und weil Jesus der „wahre Israel“ ist, dürfen wir wissen, dass wir – wenn wir durch den Glauben an IHN zu IHM gehören, eben auch Erben der Verheißung sind und somit dem Volk Gottes hinzugetan wurden.

Ich wünsche Euch allen ein frohes und gesegnetes Neues Jahr!

Wir starten heute mit dem Ziel, in den nächsten 365 Tagen durch die Geschichtsbücher des AT (mit Ausnahme vom 3-5 Mose, 1. & 2. Chronik und Esra, Nehemia und Ester) und das gesamte NT zu lesen. So kommen wir auf jeweils ein Kapitel im AT und im NT. Der Bibelleseplan ist auf dem Blog verlinkt, liegt in der Gemeinde aus oder kann bei mir direkt angefragt werden.

1 Mose 1:

Das 1. Kapitel der Bibel berichtet sehr wichtige Dinge und ist zugleich in seiner Auslegung durchaus umstritten.

In Vers 1 steht die Kernaussage des Kapitels „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Gott ist also der Schöpfer aller Dinge. Er war schon vor dem Anfang.

In Vers 2 taucht neben „Gott“ auch der „Geist Gottes“ auf und in Vers 3 lesen wir zum ersten Mal davon, dass Gott spricht – und im Johannesevangelium wird dann später klar erklärt, dass das Wort eine weitere Person des dreieinigen Gottes ist. In Vers 26 redet Gott über sich selbst im Plural. In diesem ersten Kapitel lesen wir also auch schon zumindest andeutungsweise vom dreieinen Gott.

Außerdem lesen wir in diesem Vers, dass die geschaffene Erde „wüst und leer“ war – im hebräischen „tohu wa bohu.“ Was dann in den Versen 3-30 beschrieben wird ist, wie Gott die Erde in ihre Existenz spricht. Hier ist von 6 Tagen die Rede, wobei auch unter absolut bibeltreuen evangelikalen Christen umstritten ist, ob das zwingend 6 24-Stunden Tage gewesen sein müssen. Klar ist auf jeden fall, dass hier auch sehr stark poetisch aufgezeigt wird, dass an den ersten 3 Tagen das „tohu“ (wüst), geordnet wird und dann an den Tagen 4-6 das „bohu“ (leer) gefüllt wird.

Schließlich lesen wir, dass alles, was Gott der Schöpfer geschaffen hat, sehr gut war. Dabei ist der Mensch als Krone der Schöpfung, im Bilde Gottes geschaffen – was für ein Privileg. Und doch sollten wir nicht übersehen, dass Gott der Schöpfer und Herr aller Dinge ist. Als der HERR hat er den Menschen eine besondere Aufgabe zugedacht:
„v.28-29 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. 29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.“

  • Und damit beginnt das an uns Menschen gerichtete Sprechen unseres Schöpfers und HERRN

Matthäus 1:

Während das Lukasevangelium in seiner Ahnentafel wunderbar bei Adam und damit beim 1. Mose anknüpft, lesen wir im Matthäusevangelium gleich zu Beginn, dass Jesus der Nachfolger von David und Abraham ist. Der dann folgende Stammbaum Jesu verdeutlicht noch weiter, wie Jesus sich in die Geschichte des AT einfügt und der ist, in dem die AT Verheißungen ihre Erfüllung finden.

Ab 1,18 lesen wir dann den Bericht von der Geburt des Herrn. Auch hier sehen wir die Kontinuität zum AT, die Matthäus klar betont. Dabei wird hier dem Josef vom Engel sowohl der Name des Sohnes mit „Jesus“ diktiert, wie dann eben auch betont, dass dieser Sohn der verheißene Immanuel ist.

Wir sehen hier aber auch etwas Wunderbares über den Charakter Gottes. Er sorgt für Maria, in dem er einen Engel zu Josef schickt, damit dieser die Maria nicht verlässt. So bewahrt er die Beiden vor dem Zerbruch ihrer Beziehung und er stellt sicher, dass Jesus mit Vater und Mutter aufwachsen kann.

Vor allem aber sehen wir gleich in den ersten Versen des NT, dass das NT eben nicht etwas ganz Neues ist, sondern die bis dahin im AT beschriebene Geschichte Gottes mit den Menschen fortsetzt.

  • Durch den Glauben an den Retter und Herrn Jesus Christus können auch wir Teil dieser besonderen Geschichte sein bzw. werden!