1 Mose 33

Zu Beginn von Kap. 33 sehen wir, dass Jakob nun mutig vorangeht. Die Rückkehr des reumütigen Jakobs hat schon irgendwie Anklänge an das Gleichnis vom verlorenen Sohn … wobei Esau eher die Rolle des Vaters, als des Bruders einnimmt. ER ist der gnädige und vergebungsbereite Bruder.

Nach Abrahams Kauf von Sarahs Grab, erwirbt Jakob jetzt (v. 19) das zweite Stück Erde (von dem berichtet wird) im versprochenen Land. Wenngleich das Land später mit Gewalt eingenommen wird, so sind zumindest die Anfänge hier sehr klein aber zivil.

Und nun baut auch Jakob einen Altar und benennt ihn nach seinem Gott und sich selbst.

 

Markus 5

Nach der Stillung des Sturms kommt Jesus mit seinen Jüngern an das andere Ufer des Sees und damit wohl in heidnisches Gebiet. Ich frage mich, ob Satan durch den Sturm versucht hatte, Jesus davon abzuhalten, dorthin zu kommen und nun einsieht, dass er gegen Jesus nichts zu tun vermag. So kommt dann der Gerasener zu Jesus, anstatt davon zu laufen. Offensichtlich war im klar, dass es kein Entkommen gab und so bittet er um eine mildere Behandlung. Jesus gewährt ihm (bzw der Legion Dämonen) das Anliegen. Das ist aber kein nachgeben, sondern dient letztendlich einem Zweck. Der Massensuizid der Schweine zeigt uns die zerstörerische Gewalt der Dämonen.

  • Und doch dürfen wir erkennen, dass sie gegen Jesus nichts ausrichten können. Wenn er etwas befiehlt, müssen sie gehorchen und weichen!

Die Menschen in der Region sehen in Jesus den Verursacher der Wirtschaftskrise (die Schweineherde ist futsch) und wollen Ihn loswerden. Ganz anders ist die Reaktion des Geraseners. Er sieht in Jesus seinen Retter, dem er folgen will. Doch Jesus hat einen besseren Plan mit ihm und setzt ihn quasi als „Missionar“ zu seinen eigenen Leuten ein.

  • Auch das darf uns herausfordern. Manchmal hat Jesus andere Pläne für uns, als das, was wir im Sinn haben, selbst wenn unsere Pläne – so wie der des Geraseners – grundsätzlich auf unserer Liebe zu Jesus gründen.
  • Beeindruckend ist die Dankbarkeit des Geraseners. Ich wünsche uns, dass wir immer wieder klar vor Augen haben, was Jesus für uns getan hat und dann freudig in allen Dingen das tun, wozu er uns (durch sein Wort) aufruft.

Ab Vers 21 sehen wir dann nochmals Jesus Autorität über Krankheit und Tod. Sowohl Jairus, wie auch die blutflüssige Frau zeigen dabei großen Glauben. Im Falle von Jairus finde ich das besonders bemerkenswert. Dass er Jesus auch dann noch glaubt, als ihm berichtet wird, dass sein Kind tot ist, ist weit mehr als die Tat eines Verzweifelten.

Interessant ist auch, das Jesus Handeln oftmals Furcht hervorruft. Schon am Ende von Kapitel 4 lesen wir von der Furcht der Jünger, nachdem sie erleben, dass Jesus Macht über Wind und Wellen haben. Und hier sehen wir nun, dass die Frau sich fürchtet, nachdem sie Heilung erfahren hat. Jesus schenkt Ihr dann zusätzlich zur Heilung auch noch seinen Frieden.
Jairus ergreift die Furcht wohl eher, weil er annehmen muss, dass sein Versuch durch Jesus zu bekommen, zu spät kommt. Auch hier nimmt Jesus die Furcht. Dieses Mal allein durch die Zusage, dass ER noch helfen kann und das auch tun wird! In beiden Fällen triebt der Glaube und die Erkenntnis Jesu die Furcht aus.

  • Ich denke, wer die Autorität des Herrn Jesus erkennt, der wird immer auch eine gewisse Gottesfurcht haben. Doch je mehr wir Jesus dann kennen lernen – vor allem als den Gott, der für uns ist – desto mehr wird die Furcht wahrer Lieb und tiefem Frieden Raum geben.
  • Andererseits kann ein Mangel an Gottesfurcht aber natürlich auch bedeuten, dass wir Jesus noch gar nicht richtig erkannt haben. Da fehlt dann aber eben auch die Liebe für ihn und der tiefe Friede, den nur er geben kann.
  • Möge der HERR uns wahre Gotterkenntnis schenken, mit angemessener Gottesfurcht und großer Liebe und wahrem Frieden.

Schließlich sehen wir in v.43, wie ja auch an anderen Stellen, dass Jesus seine wahre Identität noch geheim halten möchte. Das begründet sich dadurch, dass ER den Menschen erst genauer erklären möchte, wozu der Messias wirklich gekommen ist. Die Leute haben noch falsche Vorstellungen und deshalb will Jesus erst klarmachen, wozu er gekommen ist, bevor er sich dann in seiner ganzen Macht als Messias und Sohn Gottes in aller Deutlichkeit zu erkennen gibt.

1 Mose 32

In Kap. 32 sehen wir, dass die Betrügereien der Vergangenheit Jakob jetzt sehr ängstlich machen.

  • So geht es ja vielen Betrügern. Im Moment der Sünde agieren sie oft überraschend ruhig aber irgendwann holen sie ihre vergangenen Sünden ein und machen ihnen Probleme und Angst.

Das Gebet ab Vers 10 ist ein gutes Gebet – Jakob zitiert Gottes Zusagen und findet darin Zuversicht. So sollten wir auch immer mal wieder beten. Lobpreisgebete ehren Gott und stärken unseren Glauben! Und doch erscheint Jakob nur bedingt ermutigt (v.21)

Ab Vers 24 lesen wir den Bericht von Jakobs Ringkampf mit dem Engel Gottes (Christus?). Jakobs Verlangen danach gesegnet zu werden, war sehr groß. Erst erschwindelt er sich den Segen seines Vaters und jetzt kämpft er verzweifelt um den Segen Gottes.

  • Ich wünsche mir, dass ich und wir alle auch immer mehr danach streben, Gottes Segen zu erfahren – nicht durch Betrügereien und Kämpfe, sondern durch den „normalen Weg“ des Gehorsams.

Gott gibt Jakob einen neuen Namen – Israel. Gott hat die Autorität neue Namen zu verleihen. Die Bedeutung des Namens ist erstaunlich „du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen”, wobei es hier sicher nicht darum geht, dass Jakob gegen Gott gewonnen hat, sondern aus dem Kampf um den Segen erfolgreich hervorgegangen ist.

 

Markus 4

In dem Gleichnis „vom vierfachen Ackerfeld“ spricht Jesus in gewisser Weise von sich selbst. Er war damals der Sämann, aber letztendlich ist das heute auch jeder, der Gottes Wort verkündet, denn das Wort Gottes allein ist der Same, aus dem echte Frucht hervorgehen kann.

Unsere Aufgabe ist es, dieses mächtige Wort zu säen. Was dann aus der Saat wird liegt nicht an uns, sondern am Boden, auf den die Saat fällt. Das heißt sich nicht, dass wir nicht sowohl Verstand, wie auch das Herz ansprechen sollen und Menschen eindringlich zum Glauben rufen sollen. Aber dabei sollten wir immer im Blick haben, dass unser Auftrag eben nicht der ist, Menschen irgendwie zu bekehren, sondern ihnen treu das Wort Gottes zu sagen und dann Gott zu bitten, dass die Gute Saat doch aufgehen möge.

Im Gleichnis sehen wir vier Böden:

  • einer lehnt das Wort direkt ab – die Vögel nehmen es weg … es dringt nicht ein.
  • andere nehmen das Wort auf, ohne dass es tiefe Wurzeln schlägt und Frucht bringt. Nach einem Strohfeuer stirbt es ab.
  • Wieder andere nehmen das Wort auf doch es steht dann mitten unter allen möglichen anderen Dingen, die letztendlich dafür sorgen, dass die Pflanze erstickt.
  • Doch manchmal wird der Same tief eindringen und dann kann eine starke Pflanze wachsen und viel Frucht bringen.

Die Frucht allein zeigt dabei, ob ein Mensch tatsächlich bekehrt ist. Deshalb zeigt sich die wahre Bekehrung nicht zwingend in einem Übergabegebet und ersten freudigen oder auch tränenreichen Reaktionen, sondern durch ein fruchtbringendes Leben.

Etwas überraschend mag Jesu Aussage dazu klingen, warum er in Gleichnissen spricht. Gleichnisse haben einen trennenden Charakter. Denen, die durch Gottes Geist geistliches Verständnis haben, werden sich diese Lehren erschließen (wobei auch hier oft ein gewisser Fleiß beim Bibelstudium notwendig ist).

Eines Tages wird dann vollkommen klar sein, wer wahrhaft zu Gott gehört. Wer gute Frucht bringt, der wird von Gott noch mehr anvertraut bekommen – wer keine Frucht bringt, dem wird auch das bisschen Erkenntnis, das er haben mag, noch genommen werden (v.24ff). Das „Frucht bringen“ ist dabei – wie so vieles im christlichen Leben – sowohl unser Bemühen, wie auch das Werk Gottes in uns.

Schließlich macht Jesus noch deutlich, dass die gute Saat, die auf den guten Boden fällt quasi automatisch wächst (v.26ff – hier steht nun Gottes souveränes Wirken im Vordergrund) und, dass das Reich Gottes, auch wenn es noch klein und unscheinbar aussehen mag, eines Tages alles andere in den Schatten stellen wird (v.30ff).

Nach diesen Reden vom Säen und wachsen und dem Reich Gottes kommt dann der Bericht von der Stillung des Sturms. In gewisser Weise scheint dies eher zum nächsten Kapitel zu passen, da wir da ja die Werke Jesu sehen, während ansonsten in Kap. 4, die Worte / Lehren Jesu im Zentrum stehen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass bei der Kapiteleinteilung (die ja nicht göttlich inspiriert ist) jemand erkannt hat, dass die Frage am Ende des Berichts von der Stillung des Sturms („Wer ist der“, v.41), eben doch auch zu Kap. 4 passt.

  • Erkennen wir, wer ER ist?
  • Folgen wir Ihm deshalb nach und bringen wir so Frucht? Oder lehnen wir IHN ab?
  • Oder wollen wir Ihn zwar als Retter gerne annehmen, lehnen aber Seinen Anspruch ab, dass ER der Herr ist, dem es zu folgen gilt.

Frucht bringen wir nur in der Nachfolge des Herrn und deshalb ist Busse (Umkehr) eben zwingend für wahre Bekehrung und nicht allein Reue.

  • Deshalb ist die Frage wichtig: „Wer ist ER?“

Jesus ist der Herr, dem es zu folgen gilt, so dass ER in und durch uns Frucht bringen kann!

  • Möge dieses mächtige Wort Gottes uns immer wieder neu von dieser Wahrheit überzeugen, so dass wir IHM immer froher und konsequenter nachfolgen.

1 Mose 31

Zu Beginn von Kap. 31 lesen wir, dass Gott selbst Jakob nach Hause schickt.

Ab Vers 5 berichtet Jakob von dem, was Gott getan hat – auch wenn sich nicht leugnen lässt, dass er selber da gezielt nachgeholfen hat. Wie dem auch sei, Jakob ist trotz aller seiner Betrügereien und Sünden von Gott geliebt und gesegnet.

Im Fortgang (ab Vers 14) sehen wir, dass die Frauen auch eher materiell denken und selbstsüchtig handeln. Das gipfelt darin, dass Rahel den Hausgott stiehlt. Dabei ist das ja schon auch recht lächerlich – einen Gott, den man stehlen und verstecken kann, kann ja nun ganz sicher nicht helfen.

Der eine wahre Gott greift dann ein und spricht sogar zu dem Mann mit dem abhanden gekommenen Hausgott … und beschützt so seinen Erwählten.

In Vers 32 sehen wir dann, dass Jakob ein bisschen schnell dabei ist, die Todesstrafe zu verhängen. Doch Rahel lügt weiter und wird nicht entdeckt. Letztendlich schließen dann Laben und Jakob Frieden. Hier wird nochmal sichtbar, wie der Herr letztendlich Jakob beschützt und reich gesegnet in das gelobte Land zurückziehen lässt.

 

Markus 3

Die ersten 6 Verse aus Kapitel 3 gehören thematisch zum letzten Abschnitt aus Kapitel 2. Wiederum zeigt sich Jesus als der HERR über den Sabbat und erklärt, warum Gott uns den Sabbat gegeben hat. Hier ist nun aber auch die Rede davon, dass die Pharisäer auf einen „Fehler“ des Herrn lauern. Als Jesus dann nicht nur am Sabbat heilt, sondern auch deutlich sagt, dass er letztendlich genauer weiß, worum es beim Sabbat geht, haben die Pharisäer genug gehört und gesehen. Sie beginnen die Ermordung Jesu zu planen und schmieden dafür eine unheilige Allianz mit den Anhängern des Herodes.

Wenngleich sich die Pharisäer von Jesus abgewandt hatten, blieb er beim Volk sehr populär. Die Massen strömen zu Jesus, allerdings wohl vor allem, weil Er Menschen heilte und noch nicht zwingend, weil sie Ihn als Herrn anerkannten. Die bösen Geister hingegen erkennen Jesus bereits als Gottes Sohn – aber das führt eben nicht zur Anbetung.

Die Berufung der 12 (ab Vers 13) zeigt uns das effektive Rufen des Allmächtigen. Alle, die er ruft, kommen. Dabei ist auch Judas, der hier bereits als der Verräter benennt wird. Jesus ruft auch diesen ganz bewusst – und letztendlich ist ja auch das Teil des guten Plans Gottes.

Schließlich sehen wir noch Jesu Angehörigen. Sie verkennen Ihn komplett und denken, dass Er von Sinnen sei (v.20f und 31ff). Jesus nutzt diese Gelegenheit um zu erklären, wer wahrhaft zu Ihm und damit zu seiner (geistlichen) Familie gehört – nämlich die, die Gottes Willen tun. Jesu Jünger zu sein, hat also auch etwas mit Gehorsam zu tun.

In Mitten des Berichts vom Besuch seiner Mutter und Brüder kommt der Bericht über die Anklage der Schriftgelehrten, die behaupten, Jesus habe Seine Macht vom Satan. Jesus erklärt, dass dies eine absurde These ist – schließlich treibt er ja die Dämonen aus und kämpft damit gegen Satan. Zum anderen warnt er davor, bewusst das Wirken des Heiligen Geistes, durch den Jesus ja die Dämonen austreibt, zu leugnen.

  • Immer mal wieder haben Christen die Sorge, dass sie diese Sünde begangen haben könnten und deshalb nicht mehr auf Gottes Gnade hoffen können.
  • ABER diese Sünde begeht kein Christ, auch nicht aus Versehen oder aufgrund einer Versuchung. Es geht hier um ein bewusstes öffentliches Leugnen der Gottheit Jesu und eines bewusst falschen Zeugnisses über den heiligen Geist. Wer so denkt, der macht sich dann auch keine Sorgen, ob er ein Problem mit Gott haben könnte.
    Gerade deshalb ist diese eben eine Sünde, die kein Christ begehen wird.

Markus zeigt uns in diesem Kapitel noch etwas mehr, von der Autorität Jesu. Vor allem aber sehen wir hier, wie unterschiedlich Menschen auf Jesus reagieren. Einige stellen sich klar gegen, Andere folgen Ihm nach. Und wieder andere erkennen ihn noch nicht, als den, der er wirklich ist.

  • Früher oder später wird sich aber jeder positionieren müssen.
  • Möge der HERR es uns schenken, dass wir uns jeden Tag neu klar positionieren und dabei mit frohem Herzen auf Jesus vertrauen und Ihm treu nachfolgen.

1 Mose 30

Das Buch 1. Mose ist voller deja vu’s … so wie Sarai, so fordert nun Rahel ihren Mann dazu auf, die Dienerin zu schwängern … und damit beginnt der große Wettstreit ums Kinderkriegen. Obwohl Jakob weiß, dass Kinder ein Geschenk von Gott sind, lässt er sich letztendlich doch auf Rahels Plan ein. Dann kommt der seltsame Bericht über den Streit über die Liebesäpfel. Was auch immer Liebesäpfel sind, letztendlich kann es sich hier ja wohl nur um Aberglaube handeln. Und wiederum macht Jakob bei allem mit, anstatt seine Frauen zu führen. Und wieder segnet Gott dieses gottlose Treiben – das nenne ich einen wahrhaft gnädigen Gott! Nachdem der Erbe der Verheißung, Juda ja auch erst das 4. Kind war, wird dann später nochmals deutlich, dass Gott sich nicht an menschliche Hierarchien bindet … und so kommt der „Held“ des Rests des 1. Buch Mose (Josef) erst als vorerst letztes Kind zur Welt.

Ab Vers 25 sehen wir, dass Jakob in seinem Schwiegervater einen adäquaten Geschäftspartner gefunden hat J. Man betrügt sich gegenseitig. Die Strategie, mit der Jakob gefleckte Viecher zeugen lässt, klingt wiederum nach einem Aberglauben … aber aus welchem Grund auch immer, schenkt der HERR auch hier Gelingen. Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz kapiere, was es damit auf sich hat.

 

Markus 2

Nachdem Jesus das Evangelium in den umliegenden Orten gepredigt hatte (1,38) kehrt er nach Kapernaum zurück. Dort offenbart Jesus wiederrum seine einzigartige Autorität. Dem Gelähmten sagt er zu, dass ihm seine Sünden vergeben sind. Die Schriftgelehrten erkennen richtiger Weise, dass dies nur Gott zusteht und gehen deshalb (fälschlicher weise) davon aus, dass Jesus hier gotteslästerlich redet.

Deshalb bezeugt Jesus seine Macht, indem er den Gelähmten heilt. Das ist für die Menschen ein Schock. Auch damals gab es so etwas eigentlich nicht. Und so wie die Menschen damals, sollten auch wir staunen und erkennen, dass Jesus der Allmächtige ist.

  • Im Hinblick auf die Predigt von kommenden Sonntag über Lukas 4,14-30 ist bedenkenswert, dass das was hier berichtet wird, wohl in die Zeit der Verse 14-15 fällt und den Hintergrund für den Dienst Jesu in Nazareth bildet, von dem Markus dann (wohl chronologisch richtig) erst in Kapitel 6 berichtet.

Dann sehen wir, dass Jesus Menschen in Seine Nachfolge ruft, von denen sich die religiösen Eliten fernhalten würden. Auch hier sehen wir Jesu enorme Autorität. Er ruft und Levi folgt dem Ruf des Herrn ohne „wenn und aber“. Doch wiederum findet das nicht nur Zustimmung. Man könnte ihn ja feiern als den, der die miesen Typen auf den guten Weg bringt … aber stattdessen wird er kritisiert. Jesus weiß um die Kritik der „Frommen“ an seinem Umgang mit „Sündern“ und erklärt seine Mission – er ist gekommen, um Kranke, d.h. Sünder zu rufen und zu heilen.

  • Rufen wir ALLE Menschen in Jesu Nachfolge?
  • Haben wir dabei Präferenzen … freuen wir uns mehr über die Bekehrung der Reichen und Wichtigen?
  • Gibt es Menschen, die uns unwürdig erscheinen und die wir lieber nicht in der Gemeinde hätten?

Vor allem aber sollten wir immer wieder bedenken, dass alle Menschen Hilfe brauchen. Wir sind alle Sünder und deshalb brauchen alle Jesus. Aber Jesus rettet nur Menschen, die Ihn als Retter anerkennen und damit eingestehen, dass sie eben nicht „gesund“ bzw „gerecht“ sind. Und wir haben den Auftrag, Menschen sowohl ihre Not zu zeigen, wie sie dann eben auch in Jesu Nachfolge zurufen.

Ab Vers 18 lesen wir, wie Jesus im Konflikt mit den Pharisäern erklärt, dass er auch die Vollmacht hat, das AT Gesetz auszulegen und zu bestimmen, wann was dran ist.
Jesus macht deutlich, dass er der Bräutigam ist, der aber nicht immer bei Seinen Freunden sein wird. Dies ist sowohl ein messianischer Hinweis, wie auch ein ist ein erster Hinweis auf Seinen Tod.

Schließlich bezeichnet sich Jesus als den Herrn über den Sabbat. Hier lehrt Jesus uns etwas darüber, wie das Gesetz Gottes nie etwas Negatives ist. Es geht beim Sabbat auch um das Wohl der Menschen (Ruhe tut gut … und auf Gott fokussierte Zeit erst recht). Von daher wäre es absurd den Sabbat so zu verstehen, dass Menschen darunter leiden müssten.

  • Möge der Herr uns dabei helfen, IHN in seiner einzigartigen Autorität immer mehr zu erkennen und uns so zu immer konsequenteren Nachfolgern machen, die hören was Jesus lehrt und das dann auch tun.

1 Mose 29

In Kapitel 29 sehen wir, wie der Täuscher selber getäuscht wird. Und wir sehen, dass „wahre Liebe wartet“.

7 Jahre arbeitet Jakob für seine Rahel und bekommt dann doch zuerst die Lea. Für Rahel muss er dann nochmal 7 Jahre arbeiten. Er tut das, weil er zum einen darum weiß, dass das sein Auftrag war. Zum anderen ist er davon überzeugt, dass sich das Warten lohnt.

  • Hier ist zu bedenken, dass wir diesen Text nur im größeren Zusammenhang richtig verstehen. Denn aus unserer Sicht ist ja nicht nur Labans Verhalten böse. Auch der Umstand, dass Jakob sich dann einfach eine zweite Frau nimmt, ist natürlich kein Vorbild für uns.

Die Botschaft in diesem Text ist eine Andere. Wir sollten erkennen, dass Gott wieder inmitten der Betrügereien und Lieblosigkeiten der Menschen alles im Griff hat. Und er agiert so ganz anders, als wir es tun würden. Die ungeliebte Lea kriegt nicht nur einen Mann. Sie bringt auch die ersten vier Stämme hervor und dabei auch den Stamm Juda … und damit die Vorfahren der Priester und des einen Hohepriesters aus dem Hause Juda (Jesus).

  • Jakob wählt Rahel … aber Gott wählt Lea, um durch Sie die Segenslinie hin zum HERRN fortzusetzen.

 

Markus 1

„Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“ … so beginnt das Markusevangelium. Kap 1,1, ist der Anfang und in gewisser Weise ist das ganze Buch erst der Anfang, denn das Evangelium breitet sich ja erst danach noch viel weiter aus.

Uns wird Jesus hier als der Gottes Sohn bezeugt – sowohl in Vers 1, wie dann auch bei seiner Taufe (v.11) durch Johannes den Täufer. Außerdem wird er als der Christus „betitelt“. Dieser Titel stand damals nur dem Kaiser zu und doch hatte jeder Jude die Erwartung, dass ein wahrhaft von Gott-gesalbter kommen sollte, um Gottes Volk zu retten.

  • Markus verkündet hier also gleich zu Beginn, dass Jesus, sowohl der Sohn Gottes, wie auch der verheißene Retter ist.

Dann kommt Johannes der Täufer ins Blickfeld. Dieser bereitet den Weg zu Jesus durch den Aufruf zur Busse. Diesen Aufruf greift Jesus dann ja auch gleich auf (v.15). Wer an Jesus glauben will, ohne komplett umzukehren, erkennt Jesus nicht wirklich. Christ-sein heißt nicht einfach nur zu glauben, dass es Jesus wirklich gab & gibt. Es basiert auf einer völligen Umkehr: Sich von der Sünde abzuwenden und Jesus zuzuwenden, ihm zu vertrauen und ihm nachzufolgen! Nach Johannes zeugt dann auch gleich noch Gott Vater selbst von Seinem ewigen geliebten Sohn.

Und dann beginnt ab Vers 14 oder spätestens ab Vers 16 der Hauptteil des Evangeliums. Markus zeigt uns Jesus in Aktion. Dabei ist Seine Verkündigung zentral. Diese beginnt mit dem Aufruf: „Tut Busse und glaubt an das Evangelium.“

Wie sehen hier zuerst Jesu Vollmacht als Prediger. Dann kommt seine Macht über Krankheiten und Dämonen in den Blick. Und doch macht er deutlich, dass er primär gekommen ist, um den Menschen zu predigen (sie zu lehren) und dabei eben vor allem, Menschen zur Buße und zum Glauben zu rufen.

  • Das ist Sein primärer Auftrag, von dem er sich nicht abbringen lässt. Er weiß, was Sein Vater von ihm will und er tut Seinen Willen.

Später bedeutet das dann, dass die Zeit des Lehrens vorbei ist und er seinen Auftrag am Kreuz vollenden wird. Aber zu Beginn zeigt Markus uns, wer Jesus ist. Er ist der Christus und der Sohn Gottes und als solcher hat er Autorität zu lehren, zu heilen und Dämonen auszutreiben.

  • Mögen auch wir die Autorität Jesu erkennen und IHN so in allen Dingen unseren HERRN anerkennen.

1 Mose 28

Zu Beginn von Kap. 28 lesen wir, dass Issak nicht mehr zornig auf Jakob ist, der ihn ja betrogen hatte, sondern ihn jetzt ganz bewusst segnet und ihm sagt, wo er seine Frau finden soll … nämlich nicht bei den Fremdlingen, so wie Esau, sondern innerhalb der Familie.

  • Die Lehre für uns ist dabei NICHT, dass Inzest ein legitimer Weg ist … aber eben schon, dass es gut und richtig ist, innerhalb der „Familie Gottes“ zu heiraten. Sich fremde (gottlose) Ehepartner zu nehmen, ist hingegen etwas, das Gottes Kinder nicht tun sollten.

Dann sehen wir, dass Esau es nun wohl Seinen Eltern auch recht machen will und so nimmt er sich nun eine (dritte) Frau, aus der eigenen Familie und doch macht er wieder alles falsch, weil er offensichtlich nicht bedenkt, dass die Nachkommen Ismaels eben nicht die Erwählten Gottes sind.

  • Guter Wille allein genügt halt nicht – wir müssen eben auch wissen, was Gott gefällt und was nicht! Deswegen ist es so wichtig, unsere Pläne immer wieder mit Gottes Wort und somit mit seinen Plänen abzugleichen.

Ab Vers 10 zeigt Gott sich dem Jakob, segnet ihn und wiederholt seine Zusage, die schon Abraham und Isaak bekamen. er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Am Ende sehen wir dann noch eine interessante Aussage. Jakob gelobt Gott den 10ten Teil von allem zurück zu geben, von allem, was Gott ihm gibt.

  • Es ist immer wieder gut, sich klar zu machen, dass wir nicht den Zehnten geben, sondern 90% von dem, was Gott uns gegeben hat, behalten dürfen.

 

Matthäus 28

Matthäus berichtet im Zuge der Auferstehung von einem zweiten Erdbeben in Jerusalem, nachdem schon im Moment des Todes Jesu die Erde gebebt hatte (27,52).

Die zentralen Ereignisse der Heilsgeschichte werden hier also durch Naturereignisse bezeugt. Die Geburt wurde durch einen Stern verkündet, der Weise aus fernen Ländern zu Jesus führte und sein Sterben und Seine Auferstehung werden von Erdbeben begleitet. Und auch von seiner noch zukünftigen Wiederkehr wissen wir, dass diese mit kosmischen Phänomenen einhergehen wird (siehe Offenbarung, aber auch die Endzeitreden, z.B. Mt 24,29ff). Trotzdem haben die meisten Menschen in Jerusalem Jesus nicht erkannt. Nach allem, was wir aus der Bibel über die Zukunft wissen, wird es bei Jesu Widerkehr genauso sein, bis dann alle Menschen vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen werden.

Die Erscheinung des Engels, der den Stein wegwälzte und den Wachen und später den Frauen erschien, war für die Menschen. Jesus hätte wohl kaum die Hilfe des Engels gebraucht, denn er konnte nach seiner Auferstehung ja durch geschlossene Türen gehen und plötzlich an Orten erscheinen und auch wieder verschwinden. Aber natürlich ist es auch angemessen, dass die Engel dem Herrn Jesus dienen.

Wie dem auch sei, der Engel verkündet im Bezug auf die Auferstehung das Gleiche, wie schon im Bezug auf Jesu Geburt „Fürchtet euch nicht!“

  • Das ist die große Botschaft für alle Gläubigen. Auch wenn wir Vieles nicht verstehen, so dürfen wir doch wissen, dass wir nichts zu fürchten haben, denn Gott ist bei uns und wird uns durch alle Höhen und Tiefen führen und uns an ein gutes Ziel bringen!
  • Jesus selbst spricht diese Worte dann auch, als er den Frauen begegnete.

Bemerkenswert ist hier, dass Matthäus uns berichtet, dass Jesus zuerst den Frauen begegnet ist. Etwas verwirrend ist der Aufruf des Herrn, dass die Jünger nach Galiläa gehen sollen, um ihn dort zu treffen. Im Laufe des Tages erscheint Jesus dann ja noch den Emmausjüngern, dem Petrus und dann am Abend den Jüngern noch in Jerusalem, bevor die Jünger dann später nach Galiläa gehen und auch dort noch Begegnungen mit Jesus haben.

Der Missionsbefehl kommt dann in Galiläa. Dieser Befehl ist bis heute gültig und gilt nicht nur den Aposteln, sondern allen Jesus-Nachfolgern!

  • Darüber werden wir in 6 Predigten im Rahmen der E21 Regionalkonferenz Süd nachdenken, die am 23.-24.3. in der FEG MM stattfinden wird.
  • Wir sollen auch heute Menschen zu Jüngern machen (was natürlich voraussetzt, dass der allmächtige HERR an ihnen wirkt), sie taufen und sie alles lehren, was Jesus gesagt hat – mit dem Ziel, dass sie das dann auch halten.

Der erste Schritt ist dabei, dass wir selber ergründen, was Jesus gelehrt hat und danach streben, dann auch so zu leben.

  • Ich wünsche uns, dass wir den Reichtum eines solchen Lebens erleben!

In allem dürfen wir um den Beistand unseres Herrn wissen, der durch seinen Geist mitten unter uns wohnt (bzw in uns ist): „Ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende“.

Und so endet das Matthäusevangelium mit einer großartigen Zusage!

1 Mose 27

Auch wenn Jakob der „Täuscher“ ist, ist doch seine Mutter Rebekka viel mehr die Anstifterin und Täuscherin. Aber Jakob macht munter mit bei der Täuschung von Vater Isaak.

Und trotz allen Betrugs geschieht hier genau das, was Gott ja schon in 25,23 angekündigt hatte.

  • Ich lobe Gott, dass wir Ihn mit unseren Sünden nicht aufhalten, sondern ER selbst durch unsere Sünden wirkt und Seinen Willen vollbringt!

Interessant ist auch, wie die Flucht Jakobs letztendlich von Rebekka so geplant wird, dass er vom Vater gesandt wird, um dort den Willen der Eltern zu tun und eine Frau aus der eigenen Familie zu heiraten.

 

Matthäus 27

Matthäus berichtet zu Beginn dieses Kapitels davon, dass Judas so etwas wie Reue empfindet. Aufgrund der anderen biblischen Aussagen über Judas kann das wohl nicht bedeuten, dass er tatsächlich Buße getan hat und gläubig wurde. Denn auch ohne Bekehrung gibt es ja so etwas wie Reue über böse Taten bzw über die Konsequenzen der Sünde.

Wirklich spannend finde ich die Aussage in Vers 9, dass der Feldkauf durch die Hohenpriester mit dem zurückgegebenen Blutgeld eine Erfüllung der Prophetie des Jeremia darstellt. In der Lutherübersetzung wird dann darauf verwiesen, dass es sich hier um die Kombination der Worte aus Jer 32,9 und Sacharja 11,12f handelt. Aber wenn man diese Verse (und den Kontext dieser Verse) liest, käme wohl niemand auf den Gedanken, dass diese Verse in irgendeiner Weise auf die hier beschriebene Begebenheit hinweisen.

Andererseits bestätigt dies die These, dass eben das ganze AT auf das Evangelium von Jesus Christus hinweist. Selbst solch skurrilen Prophetien finden hier ihre Erfüllung.

Dann ist wieder Jesus im Fokus. Nun steht er vor Pilatus. Jesus antwortet nur auf eine Frage und bestätigt dabei, dass er der König der Juden ist. Zu allen anderen Vorwürfen schweigt er. Pilatus ist offensichtlich nicht davon überzeugt, dass Jesus den Tod verdient. Und er sucht einen eleganten Ausweg. Da zum Passafest immer ein Gefangener freigelassen wurde, könnte er Jesus freilassen ohne den Hohenpriestern zu widersprechen und Jesus als unschuldig freizusprechen. Wir wissen nicht viel über Barabbas aber offenbar war sich Pilatus ziemlich sicher, dass die Menschen ihn auf keinen Fall befreit sehen wollten. Aber der Hass gegen Jesus kennt keine Grenzen und keine vernünftige Abwägung.

  • Hinter allem steht dabei aber eindeutig Gott, der genau das tut, was ER sich vorgenommen hat, damit ER unsere Schuld auf sich nehmen kann und wir gerettet werden können.

Dann beginnt der Bericht über die Qualen Jesu. In den Versen 26-30 lesen wir die grausamen Worte von der Geißelung und Verspottung Jesu. Hier sehen wir das Böse im Menschen und die Liebe Jesu, der für Sünder all diese Qualen litt, damit alle, die an IHN glauben nicht leiden, sondern eines Tages von allem Leid befreit sein können!

Der Bericht von der Kreuzigung ist weiter sehr bewegend. Jesus ist scheinbar durch die Geißelung so geschwächt, dass er sein Kreuz nicht mehr tragen kann, so dass dann ein anderer Mann dazu hinzugezogen wird. In Allem was dann folgt, sehen wir Erfüllungen prophetischer Worte. Und Matthäus berichtet seiner jüdischen Leserschaft all diese Details, um ganz deutlich zu machen, dass sich in Jesus alle Verheißungen erfüllen. Vor allem aber will er, dass wir erkennen, dass Jesus tatsächlich der König der Juden ist und so beschreibt er, was auf dem Schild am Kreuz stand.

Matthäus erspart uns auch nicht die Details der Lästerworte derjenigen, die Jesus am Kreuz sehen. Wir sollten dabei bedenken, dass Jesus natürlich hätte tun können, was die Leute sagten. Aber er blieb voller Demut und Liebe am Kreuz und gab dort sein Leben für uns!
Die letzten uns von Matthäus berichteten Worte Jesu zeigen uns, was die größte Qual am Kreuz war … aufgrund unserer Sünden, die Jesus auf sich nahm, war er von seinem Vater verlassen.

  • Diese Liebe für uns, die er darin offenbart ist bewegend!

Und dann betont Matthäus, was Jesus durch seinen Tod erreichte: der Vorhang im Tempel zerreißt. Der Zugang zu Gott steht uns nun offen!
Was genau es mit der Auferstehung der Toten auf sich hat, die hier kurz berichtet wird, ist mir nicht vollkommen klar. Klar ist aber, dass Jesu Tod kosmische Bedeutung und Auswirkungen hatte und diese Zeichen führen dann dazu, dass einige Menschen erkennen, wer Jesus tatsächlich war (ist!). Evtl handelt es sich hier um die erste Auferstehung der Märtyrer aus Offb 20,4?

Schließlich folgt der Bericht von der Grablegung und davon, dass die Soldaten vorsorgen wollen, damit Niemand den Leichnam stiehlt. Man schien nicht für möglich zu halten, dass Jesus von den Toten auferstehen würde. Aber man wusste darum, dass Jesus das angekündigt hatte. Interessant ist, dass ja selbst die Jünger noch nach der Auferstehung genauso wenig an die Möglichkeit einer leiblichen Auferstehung glaubten, wie die Soldaten, von denen hier berichtet wird.

  • Was mich in diesem Abschnitt neben dem Bericht vom Leiden und Sterben Jesu aber am Meisten fasziniert ist, wie verschiedene Menschen auf Jesus reagieren. Die Einen verspotten und quälen IHN, aber Andere offenbaren ihre Liebe und dienen IHM (durch das Tragen des Kreuzes oder die Bereitstellung des Grabes) und erkennen IHN als den Sohn Gottes!
  • Möge der Herr uns immer wieder einen unverstellten Blick auf Jesus schenken, so dass wir IHN lieben und IHM dienen und IHN der Welt verkünden, so dass noch aus vielen Feinden Anbeter des Herrn werden mögen!

1 Mose 26

In Kapitel 26 wiederholt Gott seine Zusagen nun an Isaak, die er zuvor mehrfach seinem Vater Abraham gegeben hatte. Isaak erweist sich als der legitime Erbe seines Vaters, denn er offenbart den gleichen Kleinglauben und verleugnet seine Frau und behauptet sie sei seine Schwester, so wie es zuvor sein Vater schon zweimal mit Sarah getan hatte.

  • Während Isaak feige agiert, sehen wir, wie der König der Philister, voller Gnade handelt und dann auch noch zum Beschützer von Isaak und Rebekka wird

Der Herr segnet Isaak immer weiter – die hunderfältige Ernte ist ja ein große Segen, …. Davon spricht Jesus im dann später ja auch im geistlichen Sinne im Sämann-Gleichnis.

Ab Vers 15 sehen wir dann, dass Isaak zum Brunnenbauer wird … und zieht weiter, bis er im „Weiten Raum“ friedlich siedeln kann. Ach das mag zu einem gewissen Grad für uns als Vorbild taugen. Gott hat sicher keinen Gefallen an den vielen Territorialkriegen – und auch im übertragenen Sinne wäre es sicher oft weiser, wir würden mal nachgeben und „weiter ziehen“ … das gilt sicher gerade für kampfbereite Starrköpfe wie mich ?

  • Doch vor allem sehen wir hinter all diesen Dingen wieder die Hand Gottes, der Isaak durch all diese Dinge an den Ort bringt, wo er ihn haben will.

 

Matthäus 26

Zu Beginn des Kapitels lesen wir in Vers 2, dass Jesus präzise voraussagt, wann er sterben wird, nämlich am Passa. Dabei ist Jesus das perfekte Passalamm. Interessant ist diese Voraussage, da sie uns verdeutlicht, dass Jesus alles im Griff hat. Erst nach seiner Ankündigung lesen wir dann davon, wie die Hohepriester ihre Pläne schmieden, um dann mit bösen Herzen das auszuführen, was Gott geplant hat.

Doch vor seinem Tod steht erst noch die Salbung. Jesus betont, dass diese Salbung ein wunderbarer Akt der Liebe war und die angemessene Vorbereitung auf seinen Tod und sein Begräbnis. Wiederum macht Jesus damit deutlich, dass er genau weiß, was geschehen wird.

Erst danach geht dann Judas und verrät Jesus. Judas ist ganz im Kontrast zu der Frau überhaupt nicht daran interessiert, Jesus zu ehren. Im Gegenteil, er wird nun zum Handlanger der Hohenpriester und Ältesten und doch ist er eben letztendlich ein Handlanger Gottes, denn er sorgt dafür, dass das geschieht, was Jesus bereits angekündigt hatte.

  • Ich wünsche uns, dass wir in allen Dingen – so wie die Frau – darauf bedacht sind, den HERRN zu ehren und gleichzeitig darauf zu vertrauen, dass ER Alles im Griff hat und das tun wird, was ER sich vorgenommen hat und dass das gut für alle ist, die an Ihn glauben!

Der Bericht über die Einsetzung des Abendmahls beginnt damit, dass Jesus noch ein weiteres Mal deutlich macht, dass ER alles im Griff hat. Manche Ausleger behaupten, Jesus hätte im Vorfeld Absprachen bzgl des Ortes für das Mahl getroffen. Auszuschließen ist das natürlich nicht und doch erscheint es mir, dass Jesus hier wohl eher einfach wusste, wie Dinge laufen werden und die Herzen der Betroffenen entsprechend gelenkt hat – so wie auch schon zuvor, als er die Jünger vor dem Einzug nach Jerusalem am Palmsonntag losschickte, um ein Eselsfüllen zu holen.

Und dann erweist Jesus seine Kenntnis der Zukunft auch noch im Hinblick auf Judas.
Bemerkenswert ist dabei mal wieder, wie Gottes souveräne Vorherbestimmung und menschliche Verantwortung Hand-in Hand gehen. Einerseits war es immer schon Gottes Plan, dass Jesus sterben sollte und Gott allein hatte auch festgelegt, wann und wie. Und doch macht Jesus auch deutlich, dass der Verräter die Konsequenzen seiner bösen Tat erfahren wird (v.24). In unserer menschlichen Logik sind wir dazu geneigt, das Eine gegen das Andere auszuspielen und uns einseitig festzulegen – d.h. entweder Gott ist absolut souverän und bestimmt was geschieht oder Menschen haben eine echte Verantwortung für ihre Entscheidungen. Aber die Bibel zeigt uns, dass diese Dinge koexistieren können, auch wenn wir das mit unserer Logik nicht erfassen können.

Dann kommt es zum Mahl. Jesus nennt hier Brot und Wein „mein Leib“ und „mein Blut“. Allein diese Einsetzung führt meines Erachtens die römisch-katholische Lehre der Transubstantion (und auch die lutherische Konsubstantionslehre) ad absurdum.
Jesus multipliziert sich hier ja nicht – er meint ganz offensichtlich, dass Brot und Wein symbolisch für seinen Leib und sein Blut stehen. Viel wichtiger ist aber natürlich, was Jesus dabei lehrt. Er gibt sein Leben zur Aufrichtung eines Bundes und durch sein Opfer nimmt er unsere Schuld auf sich, so dass wir von unserer Schuld befreit, Vergebung erfahren können. ER selbst beschreibt sich hier also im Sinne des Passalamms, das ja als stellvertretendes Opfer dargebracht wurde.

Und dann gibt Jesus seinen Jüngern eine weitere großartige Zusage: Er wird das Mahl nun nicht mehr mit ihnen feiern – bis an den Tag, „an dem ich von neuem davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.“ So ist das Abendmahl eben nicht nur ein Mahl des Rückblicks, sondern auch des nach vorne Schauens hin zu diesem großartigen Tag!

 

In diese „Feier“ hinein spricht Jesus dann harte Worte. Er sagt seinen Jüngern, dass sie ihn verleugnen werden. Diese Worte klingen harsch – sind aber sehr liebevoll. Denn gerade weil Jesus es ankündigt, dürfen die Jünger darauf vertrauen, dass Ihr Herr ihnen ihre Untreue vergeben wird. Er ist der gute Hirte, der seine Schafe wieder sammeln wird!

Und dann sehen wir auch schon, wie schwach die Jünger sind. Während Jesus im Gebet mit seinem Vater ringt und sich auf sein Sterben vorbereitet, schlafen die Jünger immer wieder ein. Ich denke, dass wir uns da alle mit den Jüngern identifizieren können. Ich weiß zumindest von mir selber, wie schwer es mir fällt, ausdauernd im Gebet zu bleiben. Unsere Wachsamkeit ist immer begrenzt.

  • Wie gut, dass wir einen Herrn haben, der über uns wacht und der uns seinen Geist gegeben hat, der uns immer mal wieder weckt und auf Dinge aufmerksam macht.

Faszinierend finde ich auch die Komplexität von Gottes Willen, die hier sichtbar wird.
Wir sehen hier drei Ebenen:
1. Der situationsbedingte Wille Jesu: Er will nicht leiden und sterben, was ja sehr gut nachvollziehbar ist
2. Er will tun, was der Vater will: Er stellt also seinen eigenen Willen zurück. Das ist etwas, das für uns Vorbildfunktion haben sollte
3. Der souveräne Ratschluss-Wille des Vaters, der nach seinem ewigen Plan tut, was ER sich vorgenommen hat. Diesen Willen verstehen wir oft in einer Situation nicht – wir können das nur zur Kenntnis nehmen und darauf vertrauen, dass Gott Alles gut machen wird.

Und schließlich sehen wir, dass Gebet Dinge verändert. Jesus ist jetzt bereit, sich in die Hände der Verräter zu geben. Offensichtlich hat ihn sein Vater im Gebet gestärkt und dazu bereit gemacht.

  • Das ist eine Funktion des Gebets, die wir immer bedenken sollten. Im Gebet mit Gott können wir auch dahin kommen, Gottes Willen klarer zu erkennen und dann auch bereit dazu werden, diesem göttlichen Willen zu folgen.
  • Das ist sicher nicht die einzige Funktion des Gebets, aber es ist ein wichtiger Aspekt.

Schließlich kommt es zur Verhaftung des HERRN. Jesus macht dabei gleich deutlich, dass ER weiterhin Alles unter Kontrolle hat. Er hatte das ja schon in Vers 46 angekündigt. Die Jünger geraten nun in Panik und Petrus ergreift das Schwert. Doch Jesus betont, dass kein Schwert notwendig wäre, um ihn zu schützen. Sein Vater hat immer alles im Griff und könnte jederzeit ganze Legionen Engel senden. Doch Er tut das nicht, denn Jesu Verhaftung und Tod ist ja genau das, was Gott geplant hat und was geschehen muss damit die Schrift erfüllt wird. Trotzdem betont Jesus aber eben auch, dass die Truppe, die ihn gefangen nimmt, böse und sündig handelt. Die menschliche Verantwortung wird also nicht außer Kraft gesetzt.

Dann beginnt der Prozess. Jesus sieht nicht die Notwendigkeit, auf die Vorwürfe zu antworten. ER muss sich nicht verteidigen, denn zum einen strebt er ja gar nicht danach, freigelassen zu werden, zum anderen macht es keinen Sinn mit törichten Menschen zu rechten.

Aber dem Hohepriester antwortet er dann doch und bestätigt, dass ER der Christus, der Sohn Gottes ist. Und er verkündet, dass er demnächst zur Rechten Gottes sitzen wird und von dort kommen wird.  Diese Aussage ist natürlich eine Anmaßung aus Sicht des Hohepriesters, denn Jesus nimmt für sich hier ja sehr klar in Anspruch, Gott zu sein und wenn man das für nicht möglich hält, dann ist es Gotteslästerlich.

  • Die Reaktion des Hohepriesters ist in gewisser Weise sogar lobenswert, weil ihm scheinbar Gotteslästerung nicht egal ist – da unterscheidet er sich sehr, von vielem Menschen heute, die Jesus nicht offen ablehnen, sondern ihn einfach ignorieren.

Schließlich sehen wir noch Petrus, der entgegen seiner vollmundigen Ankündigungen mutlos Jesus verleugnet.

  • Möge der Herr uns Mut geben, da anders zu agieren.

1 Mose 25

In Kapitel 25 sehen wir dann, dass Gott Abraham selbst in ganz hohem Alter weitere Kinder schenkt. Warum dann nur kurz die Nachkommen von zwei dieser 6 Söhne, die er mit Ketura hatte, erwähnt werden, erschließt sich mir nicht.

Bemerkenswert ist dann aber, dass Abraham alles an seinen Sohn Isaak vererbt. Die anderen bekommen Geschenke und werden weggeschickt. Abraham weiß darum, dass Isaak der Sohn der Verheißung ist. Gleichzeitig sorgt er aber auch für seine anderen Söhne und er sendet sie fort, so dass es nicht zu Bruderstreit und Eifersucht kommt. Einzig Ismael ist noch in der Nähe und dann auch beim Begräbnis dabei. Das ist wohl ein Ausdruck der Liebe, die auch zwischen Abraham und seinem ersten Sohn bestand. In Vers 11 lesen wir davon, dass Gott den Isaak segnet und somit seine Verheißungen bestätigt.

Gottes Treue und Versorgung zeigt sich aber auch bei Ismael. Er hatte 12 Söhne und 12 Stämme. Da war er seinem Bruder wohl eine Generation voraus. Trotzdem ist klar, durch welchen Sohn die Verheißungen erfüllt werden sollten. Es ist schon wirklich interessant, dass der Islam hier nun in Ismael den Sohn der Verheißung sieht. Das ist mehr als nur ein Irrtum … das ist wohl eine bewusste Abkehr von dem, was Gott selbst gesagt hat.

Ab Vers 19 kommt dann ein Bericht, der nochmals verdeutlicht, dass Gott ein erwählender Gott ist. Das war ja schon bei Abraham zu erkennen: Gott hat ihn erwählt – sein (oftmals eher wankelmütiger) Glaube war ja nur die Konsequenz davon, dass Gott sich ihm offenbart hatte. Genauso war es auch bei Isaak, dem verheißenen Sohn. Ismael war nicht schlechter aber Gott hatte einfach einen anderen Plan. Bei Jakob und Esau ist das jetzt noch deutlicher. Sie sind Zwillinge und schon vor ihrer Geburt trifft Gott seine Wahl. Diese hatte nicht damit zu tun, dass Gott irgendwie wusste, wie sich die beiden entwickeln würden, sondern einfach mit seiner freien Gnadenwahl. (siehe dazu auch Römer 9,10-18)

Allein schon der Umstand, dass Rebekka – nachdem sie eigentlich unfruchtbar war – Kinder hat. Das deutet an, dass Gott hier etwas ganz Besonderes vorhat. Der Bericht über Jakob und Esau klingt ein bisschen so wie der von Kain und Abel – zwei Söhne, die unterschiedlich sind und miteinander Streit haben. Dabei ist hier die Rollenverteilung anders herum. Der Jäger ist hier nun der, der bei Gott keine Annahme findet.

Am Ende des Kapitels sehen wir dann sehr deutlich, dass die Zwillinge nun wahrlich beide nicht gerade die Super-Jungs waren. Der eine ist ein hinterlistiger Betrüger und der andere ein Dummkopf.

-> Ist es nicht ermutigend, dass der HERR auch mit solchen Leuten Geschichte schreibt? ?

 

Matthäus 25

Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen ist recht leicht zu erstehen und doch sehr eindringlich. Manche werden sich nicht auf die Wiederkehr des Herrn vorbereiten. Doch wenn ER dann kommt, wird es ein böses Erwachen geben. Denn dann ist es zu spät, sich noch auf Ihn vorzubereiten. Man wird keinen Zugang zu IHM und zum Himmelreich bekommen.

  • Dieses Gleichnis sollte uns motivieren, in unserem Leben für den Herrn nicht nachzulassen und jeden Tag in der Erwartung seiner baldigen Rückkehr zu leben.
  • Und es sollte uns motivieren, das Evangelium mit Dringlichkeit zu bezeugen und Menschen dazu aufzurufen, auf diese Botschaft hier und jetzt zu reagieren.

Wir haben ja in Kapitel 24 gesehen, dass der Herr eines Tages kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Von daher ist es wortwörtlich „lebensgefährlich“ zu meinen, man könnte noch warten, um sich mit dem Evangelium intensiver zu beschäftigen. Diese Warnung gilt gerade auch denen, die sich evtl recht leichtfertig als Christen bezeichnen. So wie die törichten Jungfrauen meinen sie, der Bräutigam käme für sie … doch letztendlich ignorieren sie ihn und werden dann eines Tages feststellen müssen, dass ihre „Herr, Herr, tu uns auf!“ genauso scheitern werden, wie die der Jungfrauen.

  • Ein Leben als Christ ist ein Leben in der Nachfolge des Christus.

Dabei wird aus dem Urteil in Vers 12: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht“ deutlich, dass diejenigen, die nicht wachsam auf den HERRN warten, IHN noch nicht wirklich kennen und echte Beziehung zu ihm haben, so dass er eben auch sie nicht wirklich kennt.

  • In anderen Worten: wer Christus wahrhaft erkannt hat, wird jederzeit bereit sein für sein Kommen.

Deshalb ist Bekehrung immer mehr, als allein ein Lippenbekenntnis. Es ist eine komplette Lebensveränderung – es ist die Wiedergeburt zu einem neuen Leben in der frohen und dankbaren Nachfolge des Herrn. Wer Christus wahrhaft kennt, der sehnt sich nach seiner Wiederkehr und lebt wachsam!

Das zweite Gleichnis ab Vers 14 ist ähnlich. Hier geht es darum, wie wir mit den Dingen umgehen, die Gott uns anvertraut. Es ist nicht entscheidend, wie viel uns Gott anvertraut hat, sondern was wir damit machen. Setzen wir uns froh und dankbar für Gott mit all dem ein, was ER uns gegeben hat, oder lassen wir die uns von Gott anvertrauten Talente brachliegen?

  • Es ist meine große Ambition eines Tages die Worte aus Vers 21 und 23 zu hören: „Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“

Der letzte Abschnitt (ab Vers 31) zeigt, dass der HERR unsere Werke sieht. Bedenkenswert ist aber dabei, was die Grundlage ist. Davon lesen wir ab Vers 34 … hier ist die Rede davon, dass die Schafe das Reich ererben, für das sie von Grundlegung der Welt bestimmt waren (so die Schlachter – Luther schreibt, dass es für sie bereitet wurde).

Im Fortgang ist dann aber ganz klar, dass die Schafe im Leben an ihren Werken erkannt werden … hier konkret an ihrer Hilfsbereitschaft. & Barmherzigkeit.

  • Das ist also ein Kriterium, an dem wir erkennen können, wer ein Schaf (und wer ein Bock) ist.

Wenn Gott uns verändert hat und uns Glauben geschenkt hat, dann sind wir also dazu aufgerufen IHM und den Menschen zu dienen. So hängt unser Tun, zudem wir berufen sind – und das gnädige Handeln Gottes – immer ganz eng zusammen, so wie es Paulus im Philipper 2,12f schreibt: „schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“

So wünsche ich uns allen diese innere Einstellung, dass wir den Menschen so begegnen, dass wir Gott dadurch ehren … denn Jesus macht hier ja deutlich, dass Er sich sehr klar mit den Schwachen und Hilfsbedürftigen identifiziert.

1 Mose 24

Kapitel 24 zeigt uns eine „heile Welt“, in der Gott alle Dinge lenkt und die Menschen in allen Dingen Gottesfürchtig und gehorsam sind. Selbst Abrahams Knecht betet zu Abrahams Gott, erlebt Gebetserhörung und preist Gott dafür.

Doch bei allem, was wir hier an menschlicher Weisheit und an Glauben sehen ist klar, dass der entscheidende Faktor nicht das Handeln der Menschen ist. Gott handelt entsprechend seiner Verheißung. Von daher tun wir gut daran, nicht primär die Menschen als Vorbilder zu betrachten, sondern Gott für seine Treue zu loben.

 

Matthäus 24

Beginnend mit dem Blick auf den Tempel beginnt Jesus nun seine Endzeitrede, in der er den bevorstehenden Niedergang und die kommende Bedrängnis ankündigt. Es ist ein Ausdruck seiner Liebe zu seinen Jüngern, dass er sie auf das kommende Leid vorbereitet, so dass diese nicht davon überrascht werden.

  • Das gilt sicher auch uns, die wir ebenfalls noch damit rechnen sollten, dass wir für unseren Glauben eines Tages eventuell harte Verfolgung erdulden müssen.

Dann wird sich deutlich zeigen, wer zum Herrn gehört, denn Jesus lehrt ja deutlich, dass so mancher „Christ“ in diesen Zeiten vom Glauben abfallen wird. Wahrer rettender Glaube offenbart sich eben oftmals erst dann in aller Deutlichkeit, wenn es etwas kostet, sich zu Christus zu bekennen.

  • Das könnte uns jetzt Angst machen, dass wir dann eventuell nicht standhaft bleiben … doch wir dürfen wissen, dass Gott uns in unserem Glauben bewahren wird, denn alle Versuchung und alles Leid wird wahren Glauben als echt und viel kostbarer als Gold erweisen (1. Petrus 1) und Jesus hat für die, die ihm der Vater gegeben hat gebetet, dass unser Glaube nicht aufhört (Joh 17,11 / Lk 22,32).

Doch neben dem Gebet des Herrn ist es eben auch sehr wichtig und hilfreich, auf die kommenden Bedrängnisse vorbereitet zu sein. Gerade deshalb sind das Wohlstandsevangelium und jede Botschaft, die uns den Himmel auf Erden in dieser Welt verspricht so teuflisch.

  • Möge der Herr uns Gnade schenken und einen Glauben und eine Hoffnung geben, die nicht aufhören, sondern uns durch alle Höhen und Tiefen hindurch zum Ziel bringen

In Fortsetzung der Betrachtung der Endzeitrede beschreibt Jesus die zukünftige große Bedrängnis. Manche Ausleger deuten diese Aussage im Bezug auf die Besetzung und Zerstörung Jerusalems in 70 n.Chr. Und es mag auch gut sein, dass das ein erster Horizont der Prophetie-Erfüllung war. Und doch ist das, was hier beschrieben wird, wohl noch mehr und wahrscheinlich noch in der Zukunft liegend. Letztendlich bereitet Jesus seine Jünger (die von damals und uns heute) darauf vor, dass schlimme Zeiten vor uns liegen.

  • Nachfolge kann uns Alles kosten und uns Alles abverlangen … und doch lohnt sie sich … und wir dürfen wissen, dass Gott inmitten all dieser Dinge bei uns ist und uns durch Seinen Geist stärken wird und unseren Glauben bewahren wird, so dass niemand, der wahrhaft zum Herrn gehört, verloren gehen wird.

Vor Allem aber dürfen wir wissen, dass die große Bedrängnis nicht das Ende aller Dinge ist, sondern nur das Vorspiel zum Kommen des Herrn. Er wird kommen „mit großer Kraft und Herrlichkeit“ … und wird „seine Auserwählten sammeln von den vier Winden“.

Das ist eine großartige Zusage für uns! Ich möchte uns ermutigen, uns diese Zusage ganz fest einzuprägen, so dass wir in schweren Zeiten die Hoffnung nicht verlieren. Diese Zusage mag heute für uns wenig „praktisch“ klingen. Wenn wir die Bibel nur nach praktischen Lebensratschlägen durchsuchen, wird diese Passage wohl kaum Beachtung finden. Aber Vieles in Gottes Wort ist nicht unbedingt dazu gedacht, dass wir es im Hier und Jetzt umsetzen können. Aber es stärkt uns in unserem tagtäglichen Vertrauen auf Gott, der bei uns und für uns ist, gerade auch dann, wenn unsere Lebensumstände mal schwer sind. Und vor allem wird unser Gott die Seinen eines Tages aus dieser Welt erlösen wird!

In Vers 34 kommt die wohl schwierigste Aussage dieser ganzen Rede: „Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht.“ Bibelkritiker können hier einfach mal behaupten, dass Jesus dachte (oder Matthäus ihn evtl einfach – ggf falsch – so verstanden hatte), dass das Ende kurz bevorstünde und Jesus bzw Matthäus sich damit einfach getäuscht hat. Aber eine solche Interpretation muss abgelehnt werden. Gottes Wort ist glaubwürdig und von daher darf darauf vertraut werden, dass Jesus sich weder täuscht noch lügt. Mögliche Interpretationen gibt es auch basierend auf dem Vertrauen in eine irrtumslose Bibel.

  • So sagen manche, dass Jesus hier meint, dass die Art Mensch (böse, ungläubig, gegen Glaubende agierend) nicht vergehen wird, bis Jesus wiederkommt. Das ist sicher eine wahre Annahme und macht im Zusammenhang auch Sinn. Weil es bis zur Rückkehr des Herrn böse Menschen geben wird, werden wir bis dahin Leid und Widerstand erfahren. Eine Hoffnung auf eine wesentliche Weltverbesserung bis zur Umgestaltung dieser Welt ist von daher sicher nicht angebracht.
  • Andererseits könnte die Aussage auch so verstanden werden, dass der Beginn der großen Leiden noch innerhalb einer Generation geschehen wird. Das könnte dann ein Hinweis darauf sein, dass die Verse 15ff zumindest auch die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr. beschreiben.
  • Ich muss zugeben, dass ich mir nicht sicher bin, was Jesus hier genau sagen will.

Auf jeden Fall ist mir klar, dass Jesus mich und alle Christen zur Wachsamkeit aufruft. Wir sollten darauf vorbereitet sein, dass er bald wiederkommt, auch wenn wir nicht wissen, wann es soweit sein wird.

  • Ich denke, dass wir uns hier immer wieder schwertun, die richtige Balance zu finden. Eine Naherwartung verbunden mit einem wachsamen Leben und die Demut anzuerkennen, dass wir nicht wissen, wann der Herr wiederkommt und es eben ggf auch noch eine ganze Zeit dauern kann (und wir das evtl nicht mehr zu unseren irdischen Lebzeiten erlenen werden).

Jesus vergleicht dann den Tag seiner Wiederkehrt und der Sammlung der Gläubigen mit den Tagen Noahs. Das ist interessant, denn Noah und die Flut werden im NT in doppelter Hinsicht als Vorbilder gedeutet. Hier eben im Bezug auf das endgültige Gericht und die Erlösung der Auserwählten … aber im 1. Petrus 3 im Hinblick auf die Rettung durch das Gläubig werden und die Taufe (mit dem Hlg. Geist und dann symbolisch die Wassertaufe). Und doch macht das Sinn, wie ja auch der doppelte Gebrauch der Vorschattung des Exodus auf die Erlösung durch Glauben und die endgültige Erlösung aus dieser Welt heraus hin zu einer Zeit voller Herrlichkeit, Fülle und Frieden.

Das große Thema unseres Textes ist aber der Aufruf zur Wachsamkeit und dazu, am Tag der Wiederkehr des Herrn als treue Knechte gefunden zu werden. Und so wie Jesus seine Jünger immer wieder darauf hinweist, sollten auch wir das tun. Dazu haben wir die Gemeinschaft der Gemeinde … damit wir einander immer wieder daran erinnern, für wen wir leben und auf das Ziel, dem wir entgegen gehen.

  • Auch hier sehen wir wieder, wie wichtig es ist, die ganze Schrift zu kennen. Die Warnungen, den falschen Christussen und Propheten nicht zu glauben und sich nicht irre machen zu lassen, ist wichtig. Wer diese Schrift kennt, der läuft dann eben nicht dahin, wo angeblich Christus ist, sondern wartet auf sein für alle sofort sichtbares und völlig eindeutiges Erscheinen. Schriftkenntnis kann uns davor bewahren, verführt zu werden.
  • Gerade das macht es für mich auch wenig plausibel, dass Jesus heimlich kommt, um die Gläubigen zu entrücken … aber das ist ein anderes heikles Thema, das ich hier jetzt nicht weiter verfolgen will ?