2 Mose 23-27

Diese Kapitel sind viel lebensnäher, als sie im ersten Moment zu sein scheinen. Denn die biblischen Prinzipien, die hier gelehrt werden, gelten bis heute. Gleich zu Beginn sehen wir dabei den Aufruf zur Wahrheitsliebe. Auch wenn das bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen und für die einzutreten, die sonst keine Stimme haben.

Im Prinzip ist das alles klar und doch ist es in der Praxis halt leider doch so, dass auch wir Christen schnell mal dabei sind, Gerüchte weiterzugeben oder uns zumindest nicht schützend vor die zustellen, die zu Unrecht leiden und angeklagt werden.

Interessant ist vor allem auch Vers 9. Dir Rücksicht auf Fremdling ist von Gott gewollt, aber so entgegen allem, wozu wir neigen. Wir fürchten oft das Fremde und die Fremden und sind schnell bereit, den Fremden für Probleme verantwortlich zu machen.

Dann kommen einige Hinweise zur Einhaltung des Sabbats und der drei großen Jahresfeste. Da diese in Christus ihre Erfüllung gefunden haben, sind diese Anweisungen für uns so nicht mehr gültig. Das Prinzip dahinter gilt aber auch heute noch:

  • Gott will, dass wir uns regelmäßig an Seine Taten erinnern. Damals war es noch vor allem der Exodus, heute ist es natürlich das Werk Christi. Das tun wir beim Abendmahl … und etwas außerhalb der klaren Anweisungen der Bibel eben auch zu Weihnachten und Ostern.

In Kapitel 24 sehen wir dann den offiziellen Bundesschluss zwischen Gott und Mose. Das Gesetz ist dabei ja schon genannt worden … doch jetzt will Gott es Mose auch noch schriftlich geben. Zwei Dinge fallen mir hier besonders auf. Zum einen lesen wir (wie auch schon zuvor) vom Brand- und Dankopfer, das ja noch nicht eingesetzt worden ist. Es gab diese Opfer also auch schon zuvor, doch später regelte Gott dann, wann und wie sie dargebracht werden sollten.

Zum anderen sehen wir hier, wie schnell das Volk bereit ist, Gott zuzusagen „alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.“ (Vers 3 & 7).

  • Die Zukunft zeigt dann, dass Israel diesen Anspruch im Prinzip nie gerecht wird.
  • Wir sollten da wohl eher demütiger sagen, mit „Gottes Hilfe“ … und, wir wollen uns bemühen.

Vor allem dürfen wir aber auch wissen, dass zumindest Einer diese Worte zurecht sagen konnte und somit den Mose-Bund erfüllt hat: unser Retter und Herr Jesus Christus. In und durch ihn sind somit dann auch wir Christen Erben der Bundeszusagen.

Aber auch wir sollten uns sehr ernsthaft darum bemühen, zu tun was Gott sagt. Und das aus zwei Gründen:

  • Zum einen, weil unser Glaube sich ja genau darin erweist, dass wir Gott wirklich vertrauen und glauben, dass er es gut mit uns meint und genau weiß, was gut für uns ist.
  • Und zum anderen, weil Gott uns deutlich sagt, dass der Weg des Gehorsams, der Weg des Segens ist.

Ab Kap. 25 kommt ein längerer Einschub, in dem Gott genau Angaben dazu gibt, wie die Stiftshütte und alle Utensilien dafür, aussehen sollen. Spannend finde ich dabei, dass Mose diese Dinge nach dem Bilde erstellen soll, das Gott ihm zeigt (Vers 9). All diese irdischen Dinge sind also „Abbilder“ … genau das greift der Hebräerbrief dann ja in faszinierender Weise auf (z.B. Heb 8-10).

Auch in den nächsten Kapiteln lesen wir sehr detaillierte Anweisungen für den Gottesdienst in Israel. Alle Utensilien und alle Zeremonien werden sehr genau vorgegeben und Gott macht deutlich, dass absoluter Gehorsam gefordert ist.

Hier wird deutlich, Gott ist heilig und sündige Menschen können nicht einfach so zu Gott kommen, sondern nur so, wie Gott es bestimmt.

  • Durch Jesus Christus haben wir heute jederzeit Zugang zu Gott. Unser himmlischer Vater gibt uns in vielem Freiheit.
  • Trotzdem sollten auch wir heute immer mal wieder danach fragen, ob unser „Gottesdienst“ sich vor allem daran orientiert, was Gott gefällt.
  • Die Gefahr ist groß, dass wir unsere Gottesdienste primär danach ausrichten, was Menschen gerade gut finden … und das führt dann schon den Begriff Gottesdienst ad absurdum.
  • Ich denke wir tun gut daran, uns durch diese Kapitel Gottes Heiligkeit vor Augen zu führen und uns neu darauf zu besinnen, um wen es im Gottesdienst geht und welch ein Privileg es ist, dass wir einfach so zu Gott kommen können.

Das „regulative Gottesdiemst-Prinzip“, dass vor allem vom reformierten Flügel der Reformation betont wird –  nach dem wir Gott nur so und mit den Dingen Lobpreisen sollen, die ER uns aufgetragen hat (wir sollen also nicht einfach machen, was uns in den Sinn kommt oder gerade populär ist) ist hier eindeutig erkennbar. Ob das in der Enge auch noch für uns heute gilt, ist sicher etwas, das man diskutieren kann, zweifelsfrei ist die aber ein grundsätzlich hilfreiches Prinzip, über das wir nicht allzu leichtfertig hinweg gehen sollten.

Kap. 26: Die Bedeutung der Stiftshütte ist auch für uns nicht zu unterschätzen … es ist der Ort, der Gegenwart des HERR mit seinem Volk … so wie einst der Garten, später der Tempel, dann Christus selbst … und die Gemeinde und eines Tages das himmlische Jerusalem.

Aus dem gleichen Grund, aus dem wir keine Stiftshütte mehr brauchen, sind auch der Altar, die Priester und die Opfer für uns so heute nicht mehr „aktuell“ … aber sie sind lebensgroße Hinweisschilder auf den Herrn Jesus und das, was er am Kreuz für uns getan hat.

Auch den Kap 27 beschriebenen Vorhof brauchen wir nicht mehr … wir haben Zugang zu Gott durch Jesus Christus. Der Vorhof ist heute aber evtl in gewisser Weise das Missionsfeld. Da stehen Leute, die letztendlich noch in die Gegenwart Gottes gebracht werden müssen.

Unter uns Christen habe ich manchmal auch den Eindruck, dass GoDi Leiter uns aus dem Vorhof unserer weltlichen Gedanken, in die Gegenwart Gottes führen sollte …

Da meine Termine & Konferenz erst heute Abend bzw morgen beginnen, gibt es zumindest heute noch einen Blog Eintrag.

 

2 Mose 22

Die ersten 15 Verse setzen die Regelungen aus Kap. 21 fort. Hier geht es darum, wie Schaden wieder gut gemacht werden soll. Hier sehen wir, dass der HERR ein Gott der Gerechtigkeit ist. Deswegen spielt es auch eine Rolle, ob ein Schaden versehentlich oder böswillig entstanden ist.

Ab Vers 16 kommt zum Abschluss des heutigen Abschnitts noch ein heißes Eisen. Hier wird klar, Sex gehört in die Ehe! Aber Vers 16 macht auch deutlich, dass Sex allein noch keine Ehe schließt! Bedenkenswert ist, in welchem Zusammenhang dieses Gesetz steht. Es folgt auf Anordnungen zu angerichtetem „Schaden“ und danach kommen noch Anordnungen zu Götzendienst und Ungerechtigkeit vor allem gegenüber den Schwachen und Armen.

  • Klar ist auf jeden Fall, dass es hier also nicht um Kavaliersdelikte geht.
  • Bedenkenswert ist auch, dass die Frau bei vorehelichen Sex als die Verführte beschrieben wird, während der Mann als Verführer derjenige ist, der zur Rechenschaft gezogen wird. Männer sind hier also besonders in der Verantwortung, auf die voreheliche sexuelle Reinheit zu achten. Leider ist es oft aber eher umgekehrt ☹

 

Johannes 5

In Kapitel 5 offenbart sich Jesus dann sowohl als Heiler, wie auch als den HERRN über alle Dinge. Er heilt den Langzeitkranken am Teich Betestda am Sabbat. Der Geheilte erweist sich nicht als sehr dankbar, sondern verrät den Jesus an die jüdischen „Sabbatwächter“.

Jesus nutzt die Gelegenheit um gleich deutlich zu lehren, dass er das Recht hat, am Sabbat zu heilen; auch deshalb, weil Gott der Vater – der Stifter des Sabbats – ihn gesandt hat.

Die Juden wollen Jesus nun töten, aber noch ist die Zeit dafür nicht gekommen. Vielmehr nutzt Jesus nun die Gelegenheit, um sich durch eine längere Rede weiter als der Christus, der Sohn Gottes, zu offenbaren, der allein wahres und ewiges Leben geben kann.

Das ewige Leben hat jeder, der an IHN glaubt (V.24). Nur so entkommen wir dem Gericht. In Vers 29 könnte man denken, dass die Werke darüber entscheiden, ob man ins Gericht kommt oder zum wahren Leben aufersteht. Doch das gute Werk, um das es hier geht es eben das, dass wir an Jesus als den Christus, den Sohn Gottes und durch ihn an den Vater glauben. Alle anderen Werke sind dann einfach die Konsequenz dieses Glaubens.

Jesus fährt dann weiter fort und erklärt, dass er der ewige Sohn des Vaters ist und somit noch viel bedeutender als Johannes. Dabei führt er verschiedene Zeugen an. Unter anderem verweist er in Vers 39 auf die Schrift (das AT), das von IHM zeugt. Den Juden war klar, was das bedeutet. Jesus nimmt für sich klar und deutlich in Anspruch, die zentrale Figur der Bibel zu sein.

  • Sehen wir Jesus als die zentrale Figur der ganzen Bibel und v.a. auch des AT?
  • Und hören wir auf IHN und ganz allgemein auf Gottes Wort?

2 Mose 21

Mit diesem Kapitel beginnt eine lange Liste weiterer Rechtsordnungen (Gesetze). Was wir hier auf jeden Fall sehen ist, dass der Herr schon Vorsorge dafür schafft, dass Israel entgegen aller Behauptungen die 10 Gebote nicht hält. Wie gut es ist zu wissen, dass das Gesetz in Christus erfüllt ist – denn auch wir brauchen ja noch Gesetze und Regelungen zur Bestrafung von Gesetzesbruch, denn auch wir halten uns ja nicht immer an die guten Ordnungen Gottes.

Manche der hier erwähnten Gesetze sind für uns sicher schwer nachvollziehbar. Einerseits sind sie spezifisch auf die Situation Israels hin verfasst. Wir haben keine Sklaven mehr und auch kaum noch Nutztiere. Doch diese Gesetze lehren uns auch allgemeine biblische Prinzipien, die natürlich auch heute noch zutreffen. Ich denke, da brauchen wir oft Weisheit, wie wir diese Aussagen anwenden, vor allem weil wir ja nicht in einer Theokratie, sondern in einer Demokratie leben.

Kap 21,22 sollte uns bzgl Abtreibung zu denken geben. Auf den Verlust eines Kindes im Mutterleib steht Strafe! Gott sieht die „Frucht“ nicht als ein wertloses „Etwas“, mit dem man machen kann, was man will! Hier ist es dringend geboten, dass wir als Gesellschaft umdenken … und dabei ist es an uns Christen, für die Wahrheit auch mal öffentlich einzutreten.

In Vers 24 lesen wir einen oft zitierten Vers, der jedoch oftmals falsch zitiert wird. Hier geht es um Begrenzung der Strafe / Rache, nicht um befohlene Gewalt!

Überhaupt sind diese Gesetze ja vor allem deswegen gegeben, um den „rechtsfreien“ Raum zu begrenzen und klare Regelungen zu schaffen. Preis den Herrn, dass Er Gesetze gegeben hat und preis den Herrn, dass wir auch heute noch in einem Rechtsstaat leben dürfen!

 

Johannes 3

Zu Beginn von Kapitel 3 lesen wir den ganz bekannten Bericht von Jesus und Nikodemus. Dieser Pharisäer hat schon ein recht gutes Verständnis davon, wer Jesus ist. Aber Jesus geht es nicht darum, dass man seine Allmacht erkennt, sondern versteht, wie man mit Gott versöhnt sein kann. Darüber spricht er und das ist doch etwas zu viel für Nikodemus.

Nötig ist eine (geistliche) (Wieder-)Geburt. Und diese ist von Gott gewirkt, denn der Geist weht wo ER will. Wir können immer nur feststellen, dass jemand diese Geburt erlebt hat – denn das wird dann sichtbar.

Das erste Indiz ist dabei eindeutig der Glaube. Der Glaube an den Retter und Herrn Jesus Christus ist Alles entscheidend – denn durch den Glauben werden wir gerettet.

Gleichzeitig lehrt Jesus, dass kein Mensch von Natur aus zu Jesus kommen will: „Joh 3:19  19 Das ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.“

  • Deshalb muss der Geist uns erfüllen. Dann werden wir anfangen, die Wahrheit zu lieben und im Glauben gute Werke zu tun.

Das Kapitel endet mit einem weiteren Zeugnis durch Johannes den Täufer, der in aller Demut erklärt, dass sein Dienst schon wieder zu Ende geht und er nun in den Hintergrund treten muss und Jesus ins Spotlight kommt: „Joh 3:30  30 Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.“

  • Der Grund ist klar: Johannes war ein treuer Diener Gottes – aber Jesus ist der SOHN!

 

Johannes 4

Ab Kapitel 4 sehen wir Jesus nun richtig in Aktion. Dabei wird gleich deutlich, dass Jesus der Retter der ganzen Welt ist. Erst predigt er sich selbst vor der Sünderin aus Samaria. Sie war keine echte Jüdin und lebte in bewusster fortgesetzter Sünde. Aber das ist für Jesus kein Hinderungsgrund!

Und diese Frau wird dann zu einer Jesuszeugin, so dass letztendlich viele Menschen in Samaria gläubig werden.

Als nächstes lesen wir davon, wie Jesus den Sohn eines königlichen Beamten heilt – hier handelt es sich wahrscheinlich um einen Mann aus der jüdischen Elite. Der Kontrast zur Sünderin aus Samaria könnte also kaum größer sein. Aber die Herkunft spielt bei Jesus keine Rolle. Es geht allein um den Glauben.

  • Ich wünsche uns allen, dass wir diesen Glauben haben und dies jeden Tag unseres Lebens prägt!

Kapitel 19

In Kapitel 19 lesen wir nun davon, dass Israel am Sinai ankommt. In gewisser Weise ist das der Abschluss des 1. Teils des 2. Buch Mose. Jetzt ist Israel ein freies Volk. Ab Kap. 20 bekommen sie dann Gottes Gesetz, um so den Segen Gottes erfahren zu können.

In diesem Übergangskapitel zeigt sich Gott. Er ruft Mose auf den Berg hinauf. Dabei ist der Berg so etwas, wie früher der Garten Eden und später die Stiftshütte und der Tempel – der Ort, an dem Gott ist. Deswegen wird das sündige Volk mehrfach davor gewarnt, den Berg uneingeladen zu betreten.

Ab Vers 5 lesen wir von einem Bund, den Gott mit Israel schließen will. Doch nur ein „Israel“ hat diesen Bund gehalten. Und wenn wir durch den Glauben in ihm sind, gelten uns die Segenszusagen für das Halten dieses Bundes. Jesus ist also der „wahre Israel“.

Vers 8 zeigt uns, wie naiv und leichtfertig Israel reagiert.

Ab Vers 10 sehen wir, dass Gottes Volk auf die Begegnung mit ihm vorbereiten soll.

  • Bereiten wir uns auf den Gottesdienst vor?
  • Und bereiten wir uns darauf vor, dass wir eines Tages von Angesicht zu Angesicht vor dem Herrn stehen werden?

In den Anforderungen ab Vers 10 wird deutlich, dass Gott vollkommen heilig ist und wir es eben nicht sind. Wir sehen hier, dass Gottes Heiligkeit zugleich wunderbar und furchterregend ist!

  • Ich denke, dass wir die Heiligkeit Gottes heute oft aus dem Blick verloren haben.
  • Wir tun gut daran, diese Kapitel sorgfältig zu lesen und eine neue Ehrfurcht vor Gott zu bekommen!

2 Mose 20

Bevor wir die 10 Gebote hören, macht Gott deutlich, dass die 10 Gebote (zumindest primär) für die schon Erlösten sind! Auf jeden Fall sehen wir hier sehr eindeutig, dass Gott Israel zuerst aus der Sklaverei in Ägypten gerettet und Gnade erwiesen hat, bevor er dem Volk das Gesetz gibt. Gerade deshalb sollten wir Nicht-Christen nicht zuerst Moral predigen, sondern das Evangelium der Erlösung aus Gnade, durch Buße und Glauben!

Das Gesetz kann uns evangelistisch helfen, Menschen klar vor Augen zu führen, dass wir alle einen Retter brauchen, da wir alle an den 10 Geboten scheitern.

Vers 20 klingt paradox „Fürchtet Euch nicht, denn Gott ist gekommen … dass seine Furcht vor Euren Augen sei“. Aber es geht eben um den Unterschied zwischen Panik und hilfreicher Gottesfurcht. Gerade diese ist – so denke ich – in unserer Generation nicht mehr sehr ausgeprägt. Wir haben Gott „domestiziert“. Wir bilden uns oft ein, dass Er nur noch unser Kumpel, Freund, Liebhaber sei … aber nicht mehr der heilige Gott, denn wir fürchten sollen.

Ab Vers 22 lesen wir, dass die 10 Gebote noch weiter erklärt und ergänzt werden.

 

Johannes 1:

Nach dem Johannesprolog lesen wir von mehreren Zeugnissen darüber, wer Jesus ist. Johannes der Täufer kommt dabei als erster Zeuge zu Wort. Er verkündet Jesus als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt. Bei Lukas steht die Erkenntnis, dass Jesus das ein-für-alle-Mal Passalamm ist erst ganz am Ende. Bei Johannes wird diese Aussage gleich an den Anfang gestellt. Die Taufe Jesu wird hier nur aus einer Erzählung des Täufers angekündigt.

Und dann sehen wir Jesus in Aktion. Er ruft die ersten Jünger in seine Nachfolge und wird auch dabei bezeugt. Andreas erklärt seinem Bruder Simon Petrus, dass Jesus der Messias ist und Philippus erklärt seinem Bruder Nathanael: „Joh 1:45  Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.“   Und schließlich bezeugt dann Nathanael „Joh 1:49   Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!“

Erst dann bezeugt Jesus sich selbst: „Joh 1:51  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.“

  • In allem wird gleich von Anfang an deutlich, dass Johannes uns helfen will Jesus als den Christus, den Sohn Gottes zu erkennen, so dass wir an ihn glauben und so gerettet werden.

Johannes 2:

In den ersten 12 Versen des 2. Kapitels bezeugt sich Jesus durch sein erstes Wunder als der Sohn Gottes (d.h. er zeigt seine göttliche Autorität). Interessant ist dabei, dass Jesu Mutter schon davon ausging, dass Jesus Wunder tun kann.

Dann offenbart er seine Autorität im Tempel durch eine erste Tempelreinigung, die sehr wahrscheinlich deutlich früher stattfand, als die Tempelreinigung in der Karwoche kurz vor seiner Kreuzigung.

  • Es lohnt sich, diese Aussagen genauer anzusehen, denn sie lehren uns sehr viel darüber, wer Jesus ist.
  • Er erklärt dabei hier schon – noch etwas verschlüsselt durch die Selbst-Bezeichnung als Tempel, dass er sterben und auferstehen wird.

2 Mose 18

Zu Beginn von Kap. 18 lesen wir, dass Mose Frau und Kinder weggeschickt hatte. Es wird nicht klar, warum. Tat er das, weil er sich so besser auf seine schwierige Aufgabe konzentrieren konnte oder zu ihrer eigenen Sicherheit?

Auf jeden Fall sehen wir, dass die Beziehung zu Jitro von Harmonie geprägt ist. Jitro gibt Mose einen guten Rat – dabei kommt er als „externer Beobachter“, der Dinge einfach klarer sieht und grundsätzlicher hinterfragt. Er ist so eine Art Vorläufer heutiger „Consultants“ J

Das hier von Jitro erklärte Leitungsprinzip ist so wichtig … und ich befürchte, dass es ganz oft weder von Leitern, noch von Geleiteten, erkannt wird.

  • Ich bin sehr dankbar, dass unsere Gemeinde das auch ganz praktisch dadurch anerkannt hat, indem wir neulich sehr einvernehmlich eine neue Stelle zur Entlastung der Pastoren und Ältesten geschaffen haben.

 

Kapitel 24

Im letzten Kapitel seines Evangeliums zeigt uns Lukas den Auferstandenen. Die Frauen sind dabei genauso verwirrt, wie die Emmausjünger.

Die Emmausjünger müssen ja sehr eng mit Jesus vertraut gewesen sein. Immerhin waren sie ja wohl irgendwie dabei, als die Frauen vom Grab kommend den Jüngern davon berichteten, dass das Grab leer war und die Engel ihnen gesagt hatte, dass Jesus auferstanden sei. Aber auch sie erkennen Jesus nicht – wobei das aber wohl weniger damit zu tun hat, dass der auferstandene Jesus sehr anders aussah, sondern damit, dass ihnen „die Augen gehalten wurden“.

Jesus lehrt nun, dass Alles in seinem Leben, Sterben und Auferstehen so geschehen musste, weil es in der Schrift so verheißen war. Erst wenn wir verstehen, wie die ganze Schrift von Jesus zeugt, werden wir die Schrift wirklich verstehen. Ich finde es faszinierend, dass wir hier über die Jünger … die ja immerhin drei Jahre Vollzeit-Bibelschule bei Jesus selbst hinter sich haben … lesen:

Lk 24:44-47  44 Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muß alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.  45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, so dass sie die Schrift verstanden,  46 und sprach zu ihnen: So steht’s geschrieben, daß Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage;  47 und daß gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern.“

  • Wenn wir von Lukas das gelernt haben, dann sind wie zugerüstet das zu tun, wozu Jesus dann seine Jünger aufruft – nämlich IHN zu bezeugen!

2 Mose 17

Zu Beginn von Kapitel 17 sehen wir wiederum, dass Israel – wie schon in Mara (Kap. 15,22ff) – murrt und hadert, weil es kein Wasser hat. Das ist einerseits nachvollziehbar und doch ist es tragisch zu sehen, dass das Volk immer wieder Gott in Frage stellt.

  • Wir tun gut daran, uns in Krisenzeiten sowohl an die Hilfe Gottes in der Vergangenheit zu erinnern, wie auch an Seine Zusagen für die Zukunft. Dann wird unser Murren hoffentlich nie mehr als eine spontane Äußerung bleiben, die aber nicht dazu führt, Gottes gnädige Versorgung in Frage zu stellen.

Gottes Gnade wird auch hier wieder sichtbar. Anstatt auf Unglauben mit Gericht zu reagieren, hilft Gott den Murrenden.

  • Das erleben wir auch heute noch J

Ab Vers 8 taucht ein neuer Leiter auf: Josua. Wenngleich Josua kämpft, führt Gott den Krieg, wie dann ja auch später bei der Landnahme. So seltsam der Bericht von der Hand Mose ist, so gut ist doch die Lehre, dass selbst die stärksten Leiter treue Helfer brauchen. Wie demütig von Aaron und Hur, Mose die Hände zu halten.

 

Lukas 23:

Die Machthaber beraten über Jesus und Herodes freut sich, Jesus kennen zu lernen. Aber letztendlich ist es eben kein Interesse daran, Jesus als Retter und Herrn kennen zu lernen. Er ist einfach nur interessant … was die Herrscher aber genauso wenig daran hindert Jesus letztendlich zum Tode verurteilen zu lassen, wie das Volk, das ja immerhin einige Wunder gesehen bzw davon gehört hatte.

  • Ein allgemeines Interesse an Jesus rettet nicht. Wir können Jesus nicht nur aus der Distanz interessiert betrachten – wir müssen ihn als Retter und HERRN anerkennen.
  • Genau das tut Herodes aber genauso wenig, wie alle anderen, die an seinem Prozess mitwirken.

Letztendlich sind Herodes und Pilatus Populisten … und das ist selten ein guter Ratgeber.

Der Rest von Lukas 23 zeigt uns Jesus auf dem Weg zum Kreuz, seine Kreuzigung, sein Sterben und seine Grablegung.

Interessant ist die Parallel zwischen dem Bericht über das Sterben Jesu und insbesondere seiner Worte am Kreuz (Lk 23:34  Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! // Lk 23:46   Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.) mit dem Bericht über den Tod des ersten Märtyrers in Apg 7.

  • Stephanus erweist sich dabei als wahrer Nachfolger Jesu … und gleichzeitig betet er zu Jesus, so wie Jesus zu seinem Vater.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist hier der Bericht von den Worten, die Jesus dem einen Dieb am Kreuz sagt: „Lk 23:43  Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“

  • Hier wird deutlich, dass Jesus eben nicht nach dem Tod für drei Tage in der Hölle war, wie durch eine missverstandene Übertragung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses manchmal gemeint wird.
  • Jesus spricht hier davon, dass er auch schon vor seiner Auferstehung im Paradies sein wird … eben noch nicht körperlich, aber doch wirklich.

2 Mose 15 & 16:

In den Kapiteln 15 & 16 sehen wir die großartige Treue Gottes und den ständigen Kleinglauben seines Volkes.

Die Israeliten sehen immer auf das, was vor Augen ist und scheinen ständig zu vergessen, dass sie den allmächtigen Gott auf ihrer Seite haben, der sie eben erst auf wundersame Weise aus Ägypten gerettet hat. Dabei tut er Wunder um Wunder. Doch es braucht nur der nächsten „Not“, dass Israel scheinbar komplett vergisst, dass Gott auf ihrer Seite steht.

Israel klagt:

  • Als sie in Mara kein Trinkwasser fanden (15,24ff)
  • Als sie in der Wüste keine Speise hatten (16,2f)
  • Und sie misstrauten bzw missachteten Gottes Anweisungen dann auch noch im Bezug auf das Manna (16,27).

Doch Gott hilft ein ums andere Mal.

  • Er machte das Wasser in Mara zu Trinkwasser
  • Er gab Manna und Wachteln
  • Und er zeigt dem murrenden und untreuen Volk immer wieder Gnade!

Dieser historische Bericht aus einer längst vergangenen Zeit über ein uns fremdes Volk hat ganz unmittelbar mit uns zu tun.

Denn was wir hier sehen ist ein Vorschatten des großen Retter-Gottes. Er selbst gibt seinem Volk Wasser des Lebens und das Brot des Lebens. Er führt dabei sein Volk durch Anfechtungen und Not, aber er steht seinem Volk immer bei und bringt es sicher ins gelobte Land …

Das ist es, was Gott alles für uns getan hat und immer noch tut.

  • Wenn wir in diesen Kapiteln den Kopf über den Unglauben Israels schütteln, dann sollten wir uns fragen, ob wir da wirklich viel besser sind? Vertrauen wir dem Gott, der uns aus größter Not gerettet hat? Vertrauen wir unserem treuen Versorger, der uns seinen Geist gegeben hat, so dass wir nie mehr „Durst“ haben müssen und der unser Manna ist, so dass wir niemals sterben werden?
  • Wie ist es um unser Gottvertrauen bestellt, wenn wir schwere Zeiten und Nöte erleben?

Ich bete, dass uns diese Kapitel in unserem Gottvertrauen stärken und uns hilfreich dazu herausfordern, in Notzeiten zu bedenken, wer unser Gott ist.

 

Lukas 21:

Zu Beginn von Kapitel 21 sehen wir dann Jesus in der Offensive. Er zeigt den Kontrast zwischen den Scheinheiligen Schriftgelehrten und der wahren Hingabe der armen Witwe. Die ersten 4 Verse gehören deshalb wohl eher zu den Dialogen aus Kapitel 20.

Ab 21,5 folgt dann der Lukas-Bericht von Jesu Endzeitrede, von der ja auch schon Matthäus und Markus berichten.

Die große Lehre für uns ist und bleibt dabei, dass nach einer Zeit der Bedrängnis und Leiden Jesus wiederkommen wird. Deshalb sollten wir voller Zuversicht ausharren und Wachsam sein.

Wann genau dies geschehen wird und welche der hier angekündigten Dinge schon geschehen sind und was uns noch bevorsteht wird sehr unterschiedlich ausgelegt. Ich möchte mir hier eine große Offenheit bewahren und wachsam bleiben. Das ist sicher auch die Hauptintention dieser Rede:

  • Bleibt wachsam und zuversichtlich auch in schweren Zeiten.

 

Lukas 22:

In Kapitel 22 lesen wir von den letzten Vorbereitungen für Jesu Tod.

Die Hohenpriester und Schriftgelehrten planen Jesu Tötung. Dabei beschreibt Lukas hier, wie Satan von Judas Besitz ergreift, so dass dieser Jesus verrät.

  • Ich finde es sehr spannend darüber nachzudenken, wer hier der Handelnde ist … vordergründig sind es die Hohenprietser und Schriftgelehrten und Judas. Doch Lukas erkennt schon, dass hinter ihrem Tun Satan steht. Und in der Apostelgeschichte erklärt er dann mehrfach, dass auch Satan dabei (ohne das zu wollen und sich darüber im Klaren zu sein) ein Handlager Gottes war, der ja durch diese bösen Menschen das ausführt, was er vor Anbeginn der Welt in seinem Ratschluss geplant hatte.

Gleichzeitig zu dem bösen Treiben seiner Feinde, bereitet Jesus seine Jünger auf seinen Tod vor und setzt das Abendmahl ein. Dabei ist der Lukasbericht der einzige Bericht von diesem Mahl (außer der Nacherzählung im 1. Kor 11), bei dem explizit davon berichtet wird, dass Jesus das Mahl nicht nur feiert, sondern auch einsetzt „das tut zu meinem Gedächtnis“ (v.19).

Und dieses Mahl wird hier als Passalamm-Mahl bezeichnet … dabei gibt es wohl ein Lamm zu essen … auch wenn dann das echte ein-für-alle-Mal Passalamm noch mit am Tisch sitzt …

Ein ganz besonders tröstlicher Vers für mich ist Vers 32 – die ganz persönliche Zusage Jesu an Simon Petrus, dass er für ihn gebetet hat, dass sein Glaube nicht aufhört … das ist evtl das Gebet, von dem Johannes in Kapitel 17 berichtet.

  • Jesus ist eben nicht nur der Anfänger, sondern auch der Vollender unseres Glaubens! Er bewahrt uns im Glauben … gerade auch durch sein Beten für uns!

Die Jünger selber erweisen sich dann als sehr schwach und wenig zuverlässig. Sie verschlafen fast Jesu Gefangennahme und dann verleugnet Petrus auch noch den Herrn. Jesus hingegen ist nicht nur voller Liebe und Barmherzigkeit … er ist auch voller Mut und Klarheit und bekennt sich selber als den Sohn Gottes (v.70).

  • Wir sehen hier also ganz deutlich, auf wen allein Verlass ist. Wir Menschen sind schwach – aber Jesus ist ein mächtiger Retter. Er ist der gute Hirte, der keines seiner Schafe verliert.
  • Dafür preise ich IHN!