2 Samuel 4

Das 4. Kapitel fängt etwas seltsam an. Die kurzen Berichte über Rechab und Baana und dann über Mefi-Boschet kommen unvermittelt. Im Anschluss verstehen wir dann aber, warum sie erwähnt werden. David bleibt sich treu und bestraft auch den Mord an seinen Feinden. Damit agiert er treu dem Gebot „Du sollst nicht töten“ bzw morden. David erkennt hier den klaren Unterschied zwischen Mord und dem Töten im Krieg oder zur rechtmäßigen Bestrafung

  • Ich wünschte mir, dass unsere Gesellschaft eine ähnliche Einstellung zum Recht entwickelt. Unrechtmäßig erzielte Erfolge sollten nie gepriesen werden.
  • David agier hier aber vor allem eben auch als ein Mann, der keine Rache will, sondern Frieden … und so ist er ein Schatten des Herrn Jesus, unseres Friedefürsten! Es bleibt aber bei einem blassen Schatten, den die Verstümmelung der zum Tode bestraften Männer, ist sicher völlig unnötig.

 

Epheser 6

Die ersten 9 Verse aus Kapitel 6 setzen den Abschnitt zur Unterordnung fort, der in Kapitel 5, 21 mit einer allgemeinen Aufforderung begonnen hatte und dann zuerst auf die Ehe hin angewandt wurde. In den Versen 1-4 kommt nun die Anwendung im Hinblick auf Väter und Kinder und dann in den Versen 5-9 von Sklaven zu Herren.

Ich finde es interessant, dass hier auch die Kinder direkt angesprochen wurden. Da diese Briefe für gewöhnlich in der Gemeinde gelesen wurden, waren die Kinder wohl dabei und es wurde auch erwartet, dass sie zuhören.

  • Das sollte uns zu denken geben, wenn wir unsere Kids am Sonntag in KiGos stecken oder uns damit zufriedengeben, wenn sie im GoDi leise und brav sind.
  • Das Wort Gottes ist auch für Kinder und man darf ihnen da ruhig etwas zumuten.
  • Von daher freue ich mich, dass wir beim 12 Uhr GoDi in Zukunft die Möglichkeit haben, die Kids zumindest teilweise mit ihm GoDi zu haben.

Wir sehen hier auch, dass es jeweils klare Rollen gibt. Kinder sollen sich genauso unterordnen, wie die „Sklaven“ damals und beides sollte uns etwas darüber vermitteln, wie wir uns unserem himmlischen Vater und HERRN unterordnen sollten. Andererseits sind Väter und „Herren“ aufgefordert, ihre Position nicht zu missbrauchen, sondern sie so auszuüben, wie es eben auch Gott gegenüber uns tut.

Manchmal wird das biblische Rollenverständnis von Mann & Frau in Familie und Gemeinde damit versucht zu relativieren, dass darauf verwiesen wird, dass hier ja auch Sklaverei erwähnt wird und diese ja letztendlich Gott nicht gefallen kann. Wenn das also einfach Ausdruck der damaligen Dinge war, dann sollte auch das Verhältnis von Mann und Frau als zeitbedingt angesehen werden.

Richtig ist, dass es hier in Bezug auf Sklaven und Herrn tatsächlich keine Bewertung der Sklaverei gibt. Es geht also tatsächlich nur darum, sich in seiner jeweiligen Rolle so zu verhalten, dass man seinen Glauben an den HERRN aller HERRN bezeugt. Sklaverei wird aber eben nie als eine gute Einrichtung beschrieben.

Bzgl der Ehe und dem Rollenverständnis ist das anders. Die Rollen in der Ehe sollen etwas reflektieren von der Beziehung der Gemeinde zu Christus und die unterschiedlichen Rollen in Familie und Gemeinde werden außerdem beschrieben als etwas, dass dem inner-trinitarischen Verhältnis entspricht (1. Kor 11) und in Schöpfung und Sündenfall begründet ist (1. Tim 2).

In unserem Text sehen wir heute neben der Beziehung Herr-Sklave dann auch noch eine dritte Beziehung, nämlich Väter und Kinder. Wiederum wird hier nur gelehrt, wie man sich in der jeweiligen Rolle verhalten soll. Es wird hier nicht bewertet. Aber kaum jemand würde in Analogie zur Sklaverei sagen, dass heute auch Kinder aus dem Gebot der Unterordnung entlassen werden sollten.

Der Brief endet dann in Kap 6, ab Vers 10 mit einer Erinnerung daran, dass das christliche Leben nicht immer leicht ist. Wir stehen in einem Kampf und Gott hat uns für diesen Kampf eine Rüstung gegeben. Diese gilt es anzuziehen.

Und so endet dieser Brief des inhaftierten und doch sehr mutigen Kämpfers Paulus.

2 Samuel 3

Zu Beginn des Kapitels lesen wir, dass der Kampf zwischen den Männern Davids und denen von Isch-Boschet weiter tobt. Dabei sind die Truppen Davids bereist auf der Siegerstraße, als es auf der Gegenseite zum Streit zwischen den beiden führenden Männern (Abner & Isch-Boschet) kommt. Isch-Boschet nimmt Anstoß daran, dass sich Abner die Nebenfrau seines Vaters zur Frau genommen hat. Das könnte natürlich ein Versuch gewesen sein, sich selber einen gewissen Anspruch auf den Thron zu sichern. Vielleicht war es aber auch einfach etwas, dass Isch-Boschet ehrenrührig fand. Auf jeden Fall ist Abner nun seinerseits beleidigt und wendet sich von Isch-Boschet ab und David zu.

David seinerseits fordert nun Michal – die Tochter Sauls, die ihm einst versprochen aber dann einem anderen Mann gegebene worden war. Dabei haben wir zu Beginn des Kapitels gelesen, dass David schon mit verschiedenen anderen Frauen Kinder hatte. Er war also auch nicht perfekt, sondern in diesem Bereich eher maßlos und brutal und lässt Michal ihrem Mann wegnehmen.

Abner wird dann aber auch auf Davids Seite von seiner Vergangenheit eingeholt und ermordet. Während die Trauer Davids um Saul evtl noch damit zu begründen war, dass Saul einst der von Gott eingesetzte König war, wirkt die Trauer um Abner nun doch sehr nach politischen Kalkül.

  • Wir sehen in diesem Kapitel also recht deutlich, dass der große König David, doch sehr menschlich war.
  • Wie gut, dass unser König viel größer und besser als David ist!

 

Epheser 5

Die erste Hälfte von Kapitel 5 setzt das fort, was am Ende von Kap. 4 begonnen hat. Paulus lehrt die Epheser (und uns), wie Christen leben sollten. Als Kinder Gottes, sollten wir seinem Beispiel folgen und in seiner Liebe und in seinem Licht leben. Wer sich hingegen der Sünde hingibt zeigt dadurch, dass er kein Kind Gottes ist.

  • Meist ist es kurzfristig nicht klar erkennbar, ob jemand nur vorübergehend auf Abwegen ist oder eben (noch) gar nicht auf dem richtigen Weg.
  • Wir sollten aber gerade in solchen Situationen nicht tatenlos abwarten.
    • Wenn wir Andere sehen, die den guten Weg verlassen haben, dann sollten wir sie in aller Liebe und Klarheit aufrufen: „wach auf, der du schläfst!“ (5,14).
    • Und wenn wir selber den guten Weg etwas aus dem Blick verloren haben, dann gibt es nur eins: sofort Umkehren!

Als Christen sollten wir danach streben, den Willen des Herrn zu erkennen und ihn dann freudig zu tun. Dazu müssen wir auf IHN hören. Im Lesen der Bibel geben wir dem Geist Raum, uns unsere Sünden zu zeigen, uns den Weg zu weisen, uns zu trösten und zu ermutigen. Und das alles führt dazu, dass wir Gott wieder und immer mehr aus vollem Herzen loben und preisen.

Ab Vers 21 kommt dann ein Bereich, in dem ganz konkret wird, ob wir auf Gott vertrauen  – nämlich bei der Frage der Unterordnung. Letztendlich sind wir alle in verschiedenen Konstellationen zur Unterordnung aufgerufen. Wir alle sollten uns Gott unterordnen, denn ER ist der Herr. Teil dieser Unterordnung unter den Herrn ist es dann aber auch, sich in die von IHM gegebenen Ordnungen einzufügen und uns somit eben auch anderen Menschen unterzuordnen.

Das gilt im Verhältnis der Ehefrauen zu ihren Männern, der Kinder zu ihren Eltern und der Sklaven (Mitarbeiter) zu ihren Herren (Vorgesetzten). Dabei sollte auch jeweils derjenige, der in der konkreten Situation das Haupt ist, seine Rolle verantwortungsvoll ausüben und sich dabei an der Hauptschaft des Herrn orientieren.

Kap. 5,22-33 zeigt uns dabei, wie die christliche Ehe das Evangelium veranschaulichen sollte.

  • Die Herausforderung dieser Verse ist immens – sowohl für Ehemänner, wie auch für Ehefrauen.
  • Dabei ist die Ehe von Gott als Evangeliumszeugnis gegeben.

2 Samuel 2

David sucht Gottes Wegweisung und bekommt sie. So zieht er nach Hebron. Dort soll David die Königsherrschaft, die ihm schon so lange verheißen war, antreten. Doch Sauls Leute widersetzen sich. Der Feldhauptmann Sauls macht dessen Sohn Isch-Boschet zum König und so kommt es hier schon zu einer ersten Reichteilung. Der Nachfolgestreit führt zu Mord und Totschlag. Dabei übernehmen Joab (für David) und Abner (für Isch-Boschet) jeweils die Stellvertreterrolle.

Natürlich kann man das nicht immer so ableiten … aber hier lässt sich doch recht deutlich erkennen, auf wessen Seite Gott steht.

  • Was wir sicher wissen dürfen ist, dass der HERR immer auf der Seite derjenigen steht, die auf ihn vertrauen und seinem Wort treu folgen.

 

Epheser 4

Dieses Kapitel ist ein Aufruf zur Einheit unter Christen. Dabei sind nach einander zwei verschiedene Formen der Einheit im Blick.

In den ersten Versen lesen wir von der Einheit, die durch Christus bereits besteht. Das knüpft an 2,11ff an.

  • Als Kinder Gottes sind wir Geschwister im Glauben und uns verbindet mit einander viel mehr, als mit irgendwelchen Nichtchristen. Es ist unsere Verantwortung, dies auch so zu leben und der Welt so Zeugnis zu geben von der Liebe, die wir durch Gottes Geist haben und die uns verbindet.

Ab Vers 7 nimmt Paulus dann kurz die individuellen Gaben in den Blick und betont, dass diese zum Wohle der Gemeinde eingesetzt werden sollen. Dabei endet er mit einem Blick auf das Amt der Hirten & Lehrer. Diese haben eine ganz wichtige Funktion. Denn durch gute biblische Lehre sollen sie – neben der schon bestehenden Einheit in Christus – auch darauf hinwirken, dass die Gemeinde hinwächst zur Einheit in der Erkenntnis.

Diese ist eben nicht automatisch gegeben. Aber diese kann durch gute Lehre gefördert werden.

Da wo unterschiedliche Sichtweisen bestehen, fehlt es mindestens auf einer Seite offensichtlich noch an echter Erkenntnis. Da ist dann gute Lehre gefragt. Dabei soll die Wahrheit aber immer in Liebe vermittelt werden … das heißt beim Ringen um die Einheit der Erkenntnis sollten wir immer darauf bedacht sein, die grundlegende Einheit in Christus nicht zu gefährden. Diese muss die Basis sein, auf der dann eben auch in Liebe zu Gott und zu einander nach mehr Einheit in der Erkenntnis gerungen werden kann.

Beide Dimensionen der Einheit sollten also unbedingt koexistieren.

  • Wir sollten weder im Namen der schon bestehenden Einheit alle Erkenntnisunterschiede ausblenden, denn das verhindert dann die noch tiefere Einheit der Erkenntnis.
  • Noch sollten wir aufgrund von Erkenntnisunterschieden aus dem Blick verlieren, dass wir schon ganz fundamental vereint sind.

Ab Vers 17 ermahnt Paulus die Christen dann dazu, sich bewusst um ein Christus-gemäßes Leben zu bemühen. Wir leben ja immer noch in der Spannung zwischen sündigem Fleisch und dem neuen Menschen, zu dem wir durch Gottes Geist neu-geboren worden sind. Diesen neuen Menschen sollen wir immer wieder bewusst „anziehen“. Wenn wir das tun, dann werden auch im Miteinander so leben, dass Sünde und Streit keinen Raum bekommen, sondern wir eben in Gnade, Vergebung und Liebe mit einander leben.

  • Möge der HERR uns in diesem Sinne immer weiter wachsen lassen.

So können wir dann auch immer mehr zu den Menschen werden, die Gott im Prinzip schon aus uns gemacht hat.

2 Samuel 1

Das Buch 2. Samuel knüpft unmittelbar an das Buch 1. Samuel an. Am Ende vom 1. Samuel wurde vom Tod Sauls und Jontans berichtet. Zu Beginn vom 2. Buch Samuel erreicht diese Botschaft nun David. Die Botschaft des Amelkiters, der die Botschaft überbringt, ist etwas seltsam, da sein Bericht vom Tode Sauls scheinbar etwas von dem aus 1. Samuel 31 abweicht. Wenn er aber tatsächlich die Krone mitbringt, ist dieser Bericht evtl doch wahr und ergänzt den vorherigen vielleicht nur mit ein paar zusätzlichen Details. Sauls Selbstmord war wohl nicht komplett erfolgreich, so dass der Amelkiter dann noch nachgeholfen hat.
Nun hätte man ja denken können, dass David erleichtert ist, dass sein ewiger Widersacher Saul nicht mehr lebt und dies als Gottes verdientes Gericht ansieht. Doch stattdessen lesen wir von einer erstaunlichen Loyalität, die David zu Saul hat.

Es ist faszinierend und schwer nachvollziehbar, dass David nicht nur um seinen Freund Jonatan trauert, sondern auch um seinen „König“ Saul.

 

Epheser 3

In Kapitel 3 beschreibt Paulus seinen Dienst. Da der Herr ihm das große Geheimnis des Evangeliums eröffnet hat, ist er nun Bote dieser guten Nachricht mit dem Ziel, dass Menschen (v.a. Heiden) zum Glauben kommen. Das war schon immer der große Plan Gottes, der aber eben nun erst jetzt vollends offenbart wurde.

Das Ziel dieses Dienstes ist es, dass die zum Glauben gekommenen Juden und Heiden sich gemeinsam in Gemeinden sammeln, die dann durch ihr Miteinander Zeugnis geben von der vereinenden und verändernden Kraft des Evangeliums. Dieses Zeugnis der Gemeinde gilt dabei nicht nur den Menschen, sondern auch den himmlischen Mächten (3,10)

Ab 3,14 sehen wir dann ein großartiges Gebet des Paulus für die Gemeinde. Er weiß, wie sehr Christen auf die verändernde Kraft von Gottes Geist angewiesen sind, damit sie immer mehr so leben und lieben, wie Gott es für uns vorgesehen hat. Gerade das zunehmende Erkennen der Liebe Christi wird uns dabei immer weiter verändern. Und so betet Paulus eben genau dafür. Das letztendliche Ziel in allem ist, dass Gott die Ehre bekommt!

  • Dieses wunderbare Gebet bete ich für mich und für uns alle.

Der Epheserbrief beginnt – nach einem kurzen Gruß – mit einem wunderbaren Lobpreis Gottes. Dabei beschreibt Paulus das souveräne Wirken Gottes und seinen Plan, in den er seine Erwählten einbezogen hat. Was Paulus hier lehrt, wird manchmal Calvinismus genannt. Richtig ist, dass Calvin diese biblischen Wahrheiten klar und deutlich gelehrt hat. Das taten vor ihm aber auch schon Luther und Zwingli und lange vorher auch viele andere, wie zum Beispiel Augustinus. Wirklich entscheidend ist aber natürlich, dass Gott selbst diese Wahrheiten hier und an anderen Stellen durch sein Heiliges Wort lehrt. Erwählung und Prädestination sollten deswegen keine theologischen Kampfbegriffe sein. Es sind einfach biblische Worte, die unsere Herzen höherschlagen lassen sollten.

  • Wenn ich meine eigene Schwachheit sehe und meine Sündhaftigkeit, dann kann ich den Herrn nur loben und preisen, dass ER mich vor Grundlegung der Welt (und damit völlig unabhängig davon wer ich bin oder was ich tue) erwählt hat und mich dazu vorherbestimmt hat, sein Kind zu sein.

Konkret betont Paulus über Gottes Werk für uns Christen:

  • Er hat uns gesegnet mit allem geistlichen Segen
  • ER hat uns in Christus vor Grundleung der Welt erwählt, damit wir ein untadeliges Leben führen.
  • Er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein
  • In IHM haben wir die Erlösung
  • ER hat uns wissen lassen, das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss
  • In IHM sind wir als Erben eingesetzt
  • In IHM sind wir versiegelt mit dem Heiligen Geist.
  • Das entlässt mich nicht aus meiner Verantwortung zu einem Gott-gefälligen Leben – ganz im Gegenteil, es setzt mich dazu frei. Gott befähigt seine Kinder durch seinen Geist zum Lob seiner herrlichen Gnade zu leben.

Nach all diesen großartigen Wahrheiten betet Paulus für die Epheser – und dieses Gebet ist ein Gebet, dass wir auch für uns beten dürfen. Paulus betet, dass Gott den Ephesern noch mehr Erkenntnis schenkt, damit diese immer mehr verstehen, wie groß Gottes Kraft ist, die in ihnen wirkt.

  • Genau das wünsche ich uns allen!

 

Die ersten 10 Verse aus Epheser 2 sind eine großartige Zusammenfassung von dem, was alle Christen erlebt haben – auch wenn manchem Christen einzelne Aspekte evtl nicht unmittelbar klar gewesen sein mögen. Wir alle waren einst (geistlich) tot durch unsere Übertretungen und Sünden und lebten und der Herrschaft Satans und standen somit unter Gottes Zorn.Natürlich haben manche Christen schon sehr früh in ihrem Leben eine Bekehrung erlebt, dass sie sich an diese Zeit nicht unbedingt erinnern können. Und doch ist das eben der Naturzustand aller Menschen seit dem Sündenfall.

Egal wie wir unsere Bekehrung erlebt haben … letztendlich ist im Leben aller Christen das geschehen, was ab Vers 4 beschrieben wird. Dabei ist eindeutig Gott derjenige, der die Bekehrung von Menschen bewirkt. Er tut das aufgrund seiner Barmherzigkeit und Liebe und durch Christus – ganz konkret durch seine Auferstehung. Er handelt dabei in Gnade, aus der allein wir gerettet sind, durch den Glauben, der eine Gabe Gottes ist.

Wie schon in Kapitel 1, so klingt auch wieder klar durch, dass unsere Erlösung allein das Werk der freien Gnade Gottes ist. Wäre das nicht so, dann würde das ja bedeuten, dass Christen etwas zu ihrer Erlösung beigetragen hätten (und wenn es nur die richtige Entscheidung wäre, die sie im Gegensatz zu Anderen getroffen haben). Dann hätten sie ja etwas, dessen sie sich rühmen könnten. Genau das schließt unser Text hier aber eindeutig aus.

  • Das Ziel dieses Gnadenwerkes Gottes ist dann, dass wir nun auch in dem Leben wandeln, das er uns gegeben hat.

Ab Vers 11 betont Paulus, dass es auf Grundlage des Evangeliums keine Trennung unter Christen geben sollte. Durch Christus sind Juden und Heiden eins gemacht. Dabei liegt der Fokus auf den Heiden, die – wenn sie aufgrund der Gnade Gottes Christen geworden sind – nun eben Mitbürger im Reich Gottes, Heilige und Gottes Hausgenossen sind. Gottes Haus ist immer noch das gleiche wie schon im AT. Neben dem gläubigen Überrest Israels, kommen nun eben auch die gläubig gewordenen Heiden hinzu. Das unverrückbare Fundament von Gottes Haus (der Gemeinde) sind die Lehren des AT (Propheten) und des NT (Apostel). Zusammen zeugen sie von Christus.

Weil Gott in Christus zu uns Menschen kam und durch seinen Geist in den Gläubigen wohnt. brauchen wir heute keinen Tempel mehr. Juden und Heiden gehören zusammen zum Haus Gottes – dem heiligen Tempel, von dem in 2,21 die Rede ist und der das darstellt, worauf der physische Tempel im AT hingewiesen hat.

  • Dieses Kapitel zeigt uns also von Anfang bis Ende unseren souveränen und gnädigen Gott, der entsprechend seines guten Plans handelt.
  • Dieser Gott verdient unsere Anbetung und unser ganzes Leben.

Kapitel 3 beginnt mit einigen der konfrontativsten Worte des Apostels, die wir überhaupt in den Paulusbriefen finden (V.1-3). In schärfster Weise ermahnt Paulus die Galater, weil sie sich vom Evangelium entfernt haben. Dabei sollten sie doch aus eigener Erfahrung wissen, dass der Weg zu Gott und mit Gott immer nur durch den Glauben allein zu gehen ist.

Ab Vers 6 zeigt er dann, dass das ja auch schon bei Abraham so war. Abraham ist das Paradebeispiel schlechthin, dass man eben nicht erst Jude werden muss bzw sich die Anforderungen des Gesetzes erfüllen muss, denn Abraham war ja im engeren Sinne auch noch kein Jude. Das Volk ist ja erst durch seine Nachkommenschaft entstanden und das Gesetz war damals auch noch nicht gegeben. Das Gesetz kam nicht nur später, es war auch nie dazu bestimmt, Menschen zu Gott zu bringen. Im Gegenteil, es wurde uns Menschen aufgrund unserer sündigen Herzen zum Fluch. Befreien konnte uns dann erst der Christus, der dem Abraham schon verheißen war, bevor es überhaupt das Gesetz gab.

Und dann erwähnt Paulus einen Nutzen des Gesetzes. Das Gesetz hilft uns zu erkennen, dass wir einen Retter brauchen, denn es offenbart uns sehr deutlich, dass wir selber eben nicht so leben, wie es Gott gefällt. Von daher ist das Gesetz gut und hilfreich … aber eben nicht als Weg zum Heil!

  • Ich wünsche uns allen, dass wir erkennen, dass das Gesetz uns einen Segen ist, weil es uns zeigt, was Gott gefällt und wahrhaft gut für uns ist … und ich wünsche uns gleichzeitig, dass wir nie denken, dass wir das Gesetz halten müssen, um uns so Gottes Gnade zu verdienen. Im Gegenteil … als die, die Gottes Gnade erfahren haben, dürfen wir jetzt im Glauben leben und nach dem Gehorsam streben, der aus dem Glauben kommt.
  • Das ist wahre Freiheit!

 

Die ersten 7 Verse in Kapitel 4 zeigen uns in aller Klarheit, dass wir Christen gemeinsam mit Christus Erben der Verheißungen sind, die Abraham für seinen Nachkommen empfangen hatte. Das Gesetz ließ die Nachfolger Abrahams noch unmündig sein, aber durch Christus kam die Erlösung und die Kindschaft. Von daher wäre es verrückt, wieder unter das Gesetz zu gehen und sich damit in die Unmündigkeit zu begeben.

Im Fortgang des Kapitels fährt Paulus mit seinen Ermahnungen an die Galater fort, nicht in die Gesetzlichkeit zurückzufallen.

Zum Abschluss des Kapitels bringt er dann einen sicher erst mal überraschenden Vergleich. Er stellt eine Analogie her zwischen den beiden Söhnen Abrahams und den beiden Bundesschlüssen (Gesetz / Gnade). Dabei ist der Schockeffekt für jeden Juden, dass Paulus hier die Juden mit Ismael gleichsetzt. Sie sind Nachkommen nach dem Fleisch, aber eben nicht der Verheißung. Diese galt Isaak und diese gilt all denen, die allein aus Glauben zu Jesus gehören.

  • Und so dürfen wir wissen, dass wir das Israel Gottes sind, wenn im Glauben zu Jesus gehören!

 

Kapitel 5 beginnt mit den großartigen Worten: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“ Das ist eben vor allem die Freiheit von der Knechtschaft durch das Gesetz. Wer sich wieder dem Gesetz unterstellt, missachtet diese Freiheit und sagt damit letztendlich zu Gott, dass er nicht die freie Gnade Gottes in Anspruch nehmen will, sondern durch eigene Werke vor Gott bestehen will. Das ist aber zum Scheitern verurteilt.

  • Im Glauben ist Demut gefordert … wir müssen unsere Schwäche und Unfähigkeit eingestehen und dann dürfen wir uns aber eben auch auf die Gnade Gottes verlassen.

Wahrer Glaube zeigt sich dann in der Liebe. Die Werke sind dabei also die logische Konsequenz der von Gott gewirkten Veränderung. Denn den Gläubigen gibt Gott seinen Geist und dieser wirkt Veränderung und bringt Frucht. Dem Widersteht unsere Sündennatur … und so stehen wir in einem Kampf. In diesem Kampf gilt es sich zu positionieren. So wird das Fleisch immer weniger Raum haben und der Geist immer mehr gute Frucht in und durch uns hervorbringen.

  • Ich finde es wichtig hier das Zusammenwirken von Gottes Wirken in uns und unseren Mühen zu sehen. So schreibt Paulus dann eben auch zum Abschluss: „25 Wenn wir im Geist leben, so laßt uns auch im Geist wandeln.“

 

In Kapitel 6 sehen wir dann ganz realistisch auch, dass es vorkommen kann, dass ein Christ in Sünde fällt. Da haben wir dann einen Auftrag … „6:1-2  Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest.  2 Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“

Dabei gilt es aber eben auch immer ganz besonders, auf sich selbst Acht zu haben und sich selber nicht zu überschätzen. Der Aufruf ist und bleibt der, dass wir aufgrund der erfahrenen Gnade Gottes nun dazu aufgerufen sind, Gutes zu tun.

Im Briefschluss kommt Paulus dann noch ein letztes Mal auf das große Thema des Briefs zurück. Er warnt noch ein letztes Mal vor denen, die das Gesetz als zwingende Voraussetzung predigen und erinnert an die einzige zuverlässige Grundlage unserer Annahme bei Gott … und das sind eben nicht unsere Werke, sondern die Gnade Gottes … das Werk Jesu, das für alle Gläubigen gilt: „6:12-15  12 Die Ansehen haben wollen nach dem Fleisch, die zwingen euch zur Beschneidung, nur damit sie nicht um des Kreuzes Christi willen verfolgt werden.  13 Denn auch sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz nicht, sondern sie wollen, daß ihr euch beschneiden laßt, damit sie sich dessen rühmen können.  14 Es sei aber fern von mir, mich zu rühmen als allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.  15 Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur.“

  • Möge der Herr uns immer mehr seine Gnade verstehen lassen und möge ER uns dadurch ermutigen!

In Kapitel 26 sehen wir, dass David Saul (wie ja auch schon zuvor in Kap. 24) verschont, obwohl dieser ihm nach dem Leben trachtete. Und wie schon beim ersten Mal weis David die „Reue“ Sauls richtig einzuschätzen, was sich dann auch im nächsten Kapitel zeigt (27,1)

Und so kehrt David nach Gat im Philisterland zurück. Dieses Mal wird er willkommen geheißen. Nun ist es David der mit Hinterlist agiert. Er „missbraucht“ das Vertrauen Achischs und kämpft gegen Israels Feinde, täuscht aber vor, dass er Israel selbst bekämpft.

  • Einerseits ist David dabei Jemand, der Gottes Volk treu bleibt … andererseits heiligt der Zweck nicht die Mittel und so ahnen wir schon, dass David nicht der vollkommene König ist, den Gottes Volk wirklich braucht.

Als sich dann in Kapitel 28 die Philister zum Krieg rüsten, bekommt Saul Angst. Anstatt weiter Gott zu suchen, nimmt Saul die mangelnde Antwort Gottes als Rechtfertigung, sich den bösen Mächten zuzuwenden. Wie auch immer wir die Episode des beschworenen toten Samuels beurteilen, es zeigt, dass Gott über alles souverän ist und Samuel wohl an einem guten Ort ist, denn der Ruf Sauls ist eine Störung.

Nachdem Samuel Sauls Tod ankündigt, bekommt dieser noch sein Totenmahl.

In Kapitel 29 lesen wir, dass David nicht mit in den Krieg gegen Israel ziehen darf, obwohl Achisch weiter naiv bleibt. Letztendlich ist das in mehrfacher Hinsicht eine gnädige Fügung Gottes.

  • David kommt nicht in die Not, sich gegen seine Landsleute stellen zu müssen und er kehrt rechtzeitig heim, um seine Frauen etc befreien zu können (Kap. 30).

Dabei heißt es über ihn, dass er sich – inmitten von Trauer und Zorn um ihn herum – im Herrn stärkt (v.6). So erkennt er dann, was zu tun ist.

  • Möge der Herr uns allen diese Weitsicht und Klarheit im Denken und Handeln schenken!

Und dann ist David erfolgreich und zeigt auch im Sieg Weisheit und Gnade. So wie in Vers 11ff mit dem ägyptischen Mann, begegnet David auch den müden 200 mit Liebe und Nachsicht … das ist Gott-gefällig und sicher auch einfach strategisch geschickt. Schließlich beschenkt er auch noch die Israeliten und bringt sich so in gute Erinnerung. Auch hier zeigt sich Davids Geschick!

Das 1. Samuel Buch endet mit dem Ende Sauls – genau wie schon von Samuel angekündigt (Kap. 28). Der skrupellose Saul hat auch im Hinblick auf sich selbst keine Skrupel und begeht Selbstmord, bevor er den Feinden in die Hände fällt.

Letztendlich endet dieses Buch also mit dem Tod des schlechten Königs. Der wahre König richtet ihn und sein Vorläufer und Stellvertreter steht nun bereit um als historischer Wegweiser auf den ewigen König hin, die Herrschaft über Gottes Volk auf Erden zu übernehmen.

Bis zum 28.8. wird es keine Blogeinträge geben. Ich plane zwar, im Urlaub eifrig in der Bibel zu lesen, aber ich bleibe dabei offline.

1 Samuel 25

In diesem Kapitel sehen wir, dass auch David nicht frei von Torheit und Sünde ist. Erst sehen wir, wie er bzgl Nabal völlig überreagiert. Nabals Frau, Abigajil, ist ganz eindeutig die Heldin dieses Kapitels. Sie agiert weise zum Schutz ihrer Familie.

  • David erkennt an, dass sein Zorn nicht angemessen war, und dass Abigail nicht nur ihren Mann geschützt hatte, sondern auch David vor einem Fehler bewahrt hat.

David sieht Abigajils Qualitäten und nimmt sich ihrer nach dem Tod ihres Mannes an und macht sie zu seiner Frau.

  • Auch hier ist Davids Verhalten nicht richtig, da er wohl kaum mit 2-3 Frauen ein Fleisch werden konnte. Und so zeigt sich hier auch schon eine der großen Schwächen Davids.

 

Galater 2

Zu Beginn von Kapitel 2 beschreibt Paulus, wie er sich einst in Jerusalem mit den anderen Aposteln über das Evangelium besprochen hat. „Sein Evangelium“ wurde dabei als das wahre Evangelium anerkannt. Sein Verkündigungs-Auftrag galt dabei den Heiden, während Petrus seinen Dienst unter den Juden verrichtete. Doch beide Dienste hatten den selben Auftraggeber und die gleiche innewohnende Kraft. (Vers 7-8)

Im Nebensatz erklärt Paulus, dass damals auch anerkannt wurde, dass der griechische Christ Titus sich nicht hatte beschneiden lassen müsse.

An dieser Stelle mag das wie ein eher nebensächliches Detail klingen. Für den Fortgang des Briefs ist es aber sehr wichtig, da wir so eben wissen können, dass die im AT Gesetz geforderte Beschneidung nun offenbar selbst von den Juden-Christen in Jerusalem nicht mehr als notwendig angesehen wurde, um ein guter Christ zu sein.

Paulus deutet auch schon an, dass es dort aber auch einige „falsche Brüder“ gab (Vers 4), die diese Freiheit nicht anerkannten und er betont, dass er diesen Evangeliumsfeinden auch dort schon nicht nachgegeben hat. Die Apostel hingegen hatten ihn anerkannt.

Ab Vers 11 kommt Paulus dann ganz direkt zur Sache. Nachdem er seine apostolische Autorität und Anerkennung durch die Säulen der Jerusalemer Gemeinde dargelegt hatte, zeigt er hier nun, wie er später in Antiochia selbst den Apostel Petrus hatte zurechtweisen müssen.

Petrus war einst dem Evangelium dadurch untreu geworden, dass er plötzlich in eine jüdische Gesetzlichkeit zurückgekehrt war und das ganz offensichtlich nicht aus theologischen Überzeugungen, sondern aus Menschenfurcht. Doch das Gesetz ist in Christus vollendet und die jüdischen Riten sind mit Christus zu einem Ende gekommen. Was uns als Christen vereint ist der Glaube, den wir allein aufgrund der Gnade Gottes empfangen haben.

  • Daran gilt es bedingungslos festzuhalten.

1 Samuel 24

In Kapitel 24 lesen wir, dass der Herr Saul in Davids Hand gibt. Aber David ehrt den König und liebt seinen Feind. Sauls Buße mag ernst gemeint gewesen sein, war aber auf jeden Fall nicht von langer Dauer. David ist nicht nur gnädig, sondern auch weise und geht seines Weges, weg von Saul.

  • David ist auch hier ein Schatten des Herrn Jesus und ein Vorbild für uns: Voller Weisheit und Liebe, erweist er denen Gnade, die ihm nach dem Leben trachten.

 

Galater 1

Zu Beginn des Galaterbriefs erklärt Paulus wo seine Berufung herkommt. Er weiß sich von Jesus Christus und Gott dem Vater berufen und er weiß um das Evangelium des stellvertretend für Sünder gestorbenen Jesus. Damit setzt er den Ton und das Thema dieses Briefs.

Auffällig ist, dass er nicht – wie sonst immer – für die Gemeinde betet, sondern sofort zur Sache kommt und die Galater aufs Schärfste ermahnt. Die Galater stehen ganz offensichtlich in der Gefahr, sich vom Evangelium der Gnade zu entfernen.

  • Diese Gefahr ist zu allen Zeiten real, denn es gibt einen Widersacher, der uns von der Gnade Gottes lösen will.
  • Da gilt es wachsam zu sein und sich immer wieder neu auf das Evangelium zu besinnen!

Nachdem Paulus diese klare Ermahnung geschrieben hat, erinnert er an seine Berufung und seine ihm von Gott verliehene Autorität.

  • Auch diese Verse sind sehr wichtig. Letztendlich wird hier ganz klar, dass wer den Apostel ignoriert letztendlich eben auch Gott ignoriert.
  • Die Apostel wurden durch Gottes Heiligen Geist an alles erinnert, was Jesus gelehrt hat und schrieben inspiriert durch IHN die Dinge auf, die wir wissen müssen.
  • Die ganze Bibel ist also das absolut autoritative Wort Gottes und auch wir tun gut daran, die Worte des Apostels als Gottes Worte zu lesen.

Dann folgen einige biographische Ausführungen des Apostels, die wir nicht ganz eindeutig den Berichten aus der Apostelgeschichte zuordnen können. Wahrscheinlich war es so, dass sein Besuch in Jerusalem nach seiner Bekehrung (Apg 9) tatsächlich erst 3 Jahre nach seiner Bekehrung stattgefunden, denn der zu Beginn von Kapitel 2 erwähnte Besuch fand dann erst 14 Jahre später statt und der klingt sehr nach dem Besuch aus Apostelgeschichte 11,30.

  • Aber die Chronologie ist eher nebensächlich. Warum es hier primär geht, ist die Quelle seiner Autorität (Gott), die eben auch von den anderen Aposteln anerkannt wurde.