Offenbarung 22

Die ersten 5 Verse gehören inhaltlich noch zu Kapitel 21. Sie geben uns einen weiteren Einblick in die Herrlichkeit der neuen Schöpfung. Der Segensstrom Gottes wird mitten in der Stadt am Thron Gottes beginnen und Fülle mit sich bringen. Die Menschen dürfen dann auch wieder zum Baum des Lebens – der ja im Garten stand, aus dem die ersten Menschen verbannt wurden.

  • Der Fluch ist vorbei. Es herrscht wieder umfassender Segen.

Das Bild der Fülle, das wir hier sehen, erinnert also an den Garten Eden und doch ist es noch mehr. Was im Garten begann, endet in einer Stadt, die aber auch viel Grün und frisches Wasser hat. Aber viel wichtiger – jetzt leben Menschen aus allen Völkern mit Gott und sie sind nicht nur in seinem Ebenbild (die Sünde ist verbannt, so dass die Ebenbildlichkeit wieder vollkommener ist), sondern auch mit seinem Namen versehen und versiegelt. Anders als im Garten Eden ist es nun nicht mehr möglich, den Segen zu verlieren. Denn jetzt haben die Menschen Herzen, die sich nicht mehr gegen Gott wenden werden und es gibt auch keinen Verführer mehr. Alles ist Licht und alles ist herrlich!

Ab Vers 6 beginnt dann der Epilog. Jetzt berichtet Johannes wieder den Hintergrund zu der Offenbarung, die gerade berichtet hat. Diese wurde ihm von einem Engel gezeigt, den er nicht anbeten soll. Anbetung gebührt Gott allein … und doch ist es nachvollziehbar, dass Johannes nach all der Herrlichkeit, die der Engel im gezeigt hat, in Anbetung übergehen will.

In diesen Versen wird auch nochmal deutlich, warum Johannes diese Offenbarungen zu sehen bekam und weitersagen sollte. Der Herr wird bald kommen und deshalb sollen die Gläubigen gerade auch in schweren Zeiten daran festhalten und darauf vertrauen, dass alle Trübsal bald ein Ende haben wird. Der Herr wird wiederkommen und dann kommt die Herrlichkeit mit Ihm.

Die Verse 18 und 19 sind eine sehr klare Ermahnung, Gottes Wort ernst zu nehmen und so, wie er es uns gegeben hat, anzunehmen.

  • Gottes Wort genügt. Dem ist nichts hinzuzufügen und Gottes Wort ist von zentraler Bedeutung deshalb sollten wir auf alles, was es uns lehrt, gut Acht geben.
  • Wir können die Bedeutung von Gottes Wort gar nicht hoch genug einschätzen!

Doch eines Tages werden wir es nicht mehr brauchen – dann werden wir vor dem Herrn stehen von Angesicht zu Angesicht. Das wird herrlich sein.

  • Eine für mich persönlich immer wieder wichtige und herausfordernde Frage ist dabei, ob ich mit Johannes beten kann „ja, komm, Herr Jesus!“
  • Kannst Du das beten? Betest Du das? Und wenn nicht, was hält Dich davon ab?
  • Lasst uns die Götzen erkennen, die uns von diesem Fokus ablenken und dann Buße tun, damit wir aus vollem Herzen beten können „ja, komm, Herr Jesus!“

Amen! „Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“

Über diesen Link könnt Ihr den Bibelleseplan direkt in Euren Google-Kalender aufnehmen.

https://goo.gl/EyjR1v

Vielen Dank an Ralf Eichler für die Erstellung des Kalenders!

Im Jahr 2019 plane ich, jeweils Mo-Fr ein Kapitel aus den Prophetenbüchern zu lesen. Auf diese Weise kommen wir in einem Jahr durch alle 5 „großen“ und die 12 „kleinen“ Propheten.

Hier findet Ihr den Bibelleseplan zum Ausdrucken.

Offenbarung 21

Die letzten beiden Kapitel der Offenbarung bringen uns zurück zu einen Zustand, der sogar noch besser ist, als es das Paradies einst war.
In Kapitel 21 finden sich viele großartige Zusagen … „Und er [Gott] wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“

Im Fortgang bekommen wir dann einen Blick auf das, was sein wird. Der neue Himmel und die neue Erde gehen einher mit einem neuen Jerusalem. Die Beschreibung ist etwas schwer einzuordnen. Wahrscheinlich will uns dieses Bild nicht erklären, wie genau das aussehen wird, sondern einfach deutlich machen, dass es herrlich sein wird. Riesen-Perlen-Tore, Gold, wie Glas … Edelsteine überall … Licht und keine Dunkelheit, offene Tore …. Das alles zeigt uns Fülle, Frieden, Herrlichkeit.
Und auch die Menschen dort werden vollkommen heilig sein – es wird keine Sünde mehr geben, denn in diese Herrlichkeit ziehen nur die ein, die zu Gott gehören (die im Lebensbuch des Lammes stehen) und die Gläubigen werden dann vollkommen umgestaltet sein, so dass wir heilig sein werden, so wie Gott heilig ist.

  • Diese Vision gibt Fokus; darauf leben wir zu und das ist unsere Berufung. So schreibt Paulus ja im Philipper 3,13-14: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“
  • Ich wünsche uns – gerade auch für das Neue Jahr, dass das unser Leben ausmacht

Offenbarung 20

Zu diesem Kapitel und dazu wie dieses Kapitel auszulegen ist, sind schon viele Bücher verfasst worden- Doch schon allein der Umstand, dass davon sonst nie – zumindest nicht explizit – die Rede ist, lässt mich die Frage danach, was das ist und wann es ist / sein wird, sehr vorsichtig beantworten.

Grundsätzlich halte ich hier zwei Lesarten für möglich:
Entweder ist dies ein zukünftiges 1000-jähriges Reich, das auf die Geschehnisse aus Kapitel 19 folgt. Dann steht uns vor dem endgültigen Übergang zu einem neuen Himmel und einer neuen Erde noch eine glorreiche Zeit bevor, die dann aber in einem letzten Tiefpunkt enden wird. Erst danach kommt dann die Herrlichkeit. Das Kapitel kann mehr sehr leicht so lesen und verstehen … was mich da aber vorsichtig sein lässt sind zwei Dinge:
– Zum einen passt ein solches Bild von der Zukunft nicht so richtig zur heilsgeschichtlichen Entwicklung, den wir im Rest der Bibel beschrieben sehen. Das schon gar nicht, wenn vor dem 1000-jährigen Zeit noch eine Zeit der Trübsal kommt. Das wäre dann ja ein auf und ab von Trübsal zu 1000-jährigem Reich – zu Zeit des Kampfes – zur Herrlichkeit. Der Rest der Bibel scheint uns aber zu sagen, dass wir in einer umkämpften Zeit leben, in der sich das Reich Gottes weiter ausbreitet, während gelichzeitig der Widerstand noch weiter zunehmen wird, bis dann der Herr wiederkommt und mit Ihm die ewige Herrlichkeit.
– Zum anderen ist die Beschreibung selbst so, dass man sich fragen kann, ob hier wirklich nur zukünftige Dinge beschrieben werden, die auf Kapitel 19 folgen. Das Kapitel kann sicher auch so verstanden werden, dass die Verurteilung des Satans das ist, was auch schon in Offb 12,9 beschrieben wird und ggf auch in Lukas 10,18.
Das Ergebnis ist ja dann, dass Satan die Völker nicht mehr verführt und das erleben wir ja in dieser Zeit. Das Evangelium breitet sich von den Juden zu den Völkern aus. Diejenigen, die in dieser Zeit schon auferstehen (also die 1. Auferstehung erleben) werden beschrieben als: „die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand“. Diese Beschreibung scheint eine sehr bestimmte Gruppe von Gläubigen (Märtyrern) zu beschreiben, evtl diejenigen, die bei Jesu Tod aus den Gräbern kamen (Mt 27:52-53: „Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.“).

Nach dieser Lesart würden wir zur Zeit im „1000-jährigen Reich“ leben. Das wäre dann das Reich Gottes, welches mit Christus gekommen ist.

  • Aber wie gesagt, ich will hier vorsichtig sein und akzeptiere, dass es biblische Argumente sowohl für den Prämillenianismus, wie auch für den Amillenianismus gibt.
    Ich tendiere zu Letzterem – wobei die Tendenz malstärker und mal schwächer ist J) … und schöpfe daraus die Zuversicht, dass es nach einer kurzen Zeit des noch bevorstehenden Kampfes, zur endgültigen Herrlichkeit kommt.
    Aber wenn vorher auch noch ein 1000-jähriges Reich kommt, dann soll es so sein und auch darüber würde ich mich freuen. Wichtig ist: eines Tages wird aller Kampf ein Ende haben und dann werden wir beim Herrn sein, alle Zeit!

Offenbarung 19

Dieses Kapitel nimmt uns mit in den Tag des Kommens des Herrn und des Gerichts. Nach der Zeit der Trübsal kommt der Herr. Die Gläubigen loben und preisen IHN und das Hochzeitsfest des Lammes ist nun bereitet. Dann kommt der Bräutigam –  das Lamm – das Wort Gottes – der Christus.

Mit ihm kommt ein himmlisches Heer. Doch dieses Kommen des Christus ist nicht nur ein Freudenfest. Er bringt auch Gericht und Vererben über alle Ungläubigen. Dabei steht hier das Gericht über das Tier und den falschen Propheten im Fokus.

  • Dieses Kapitel sollte einerseits unsere Herzen höher schlagen lassen, ob der großen Verheißungen und gleichzeitig zeigt es uns die Schrecken der Hölle und erinnert uns daran, wie dringlich und wichtig das Weitersagen des allein selig machenden Evangeliums ist.

Offenbarung 18

Dieses Kapitel beschreibt den Fall der großen Stadt Babylon. Dabei scheint das Kapitel den Fall Babylons in historischer Folge zu beschreiben. Das Kapitel endet mit der Ankündigung der vollkommenden und endgültigen Vernichtung Babylons.
Auch in diesem Kapitel ist es zwischen den verschiedenen Auslegungsschulen zum Buch der Offenbarung umstritten, was hier genau beschreiben wird.

  • Präteristen sehen hier den Untergang Roms,
  • Futuristen beziehen das auf das Endgericht.
  • Da ich tendenziell am ehesten zu einer idealistischen Auslegung tendiere, sehe ich da keine Not, das genau zu verorten. Ich denke, dass die Macht Satans bereits mit dem ersten Kommen des Herrn an Weihnachten stark eingeschränkt wurde. Jesus selbst sah ihn fallen (Lk 10,18) … doch seine vollständige Niederlage kommt erst noch. Von daher sieht meines Erachtens die Ankündigung am Ende des Kapitels (18,21ff) auf den Tag des Endgerichts … ob die Verse davor unsere Zeit beschreiben, oder das alles noch kommt, ist für mich nebensächlich.

Alles entscheidend ist für mich das Wissen darum, dass die Hure Babylon besiegt wird und der Herr triumphieren wird.

  • Und so macht uns dieses Kapitel Mut, gerade auch in schweren Zeiten, wenn es so aussieht, als wäre diese Welt völlig außer Kontrolle geraten, am Herrn festzuhalten!

Offenbarung 17

Das heutige Kapitel führt uns wieder zurück zur Zeit vor dem Gericht.
Das Bild von der Hure Babylon zeigt uns die Natur der Gottlosigkeit. Freizügiger Sex und Trunkenheit dominieren. Inmitten von großem Wohlstand gibt man sich ganz den Gelüsten hin.

  • Das ist sicher nicht nur ein Zukunftsszenario. Das findet sich auch heute schon in manchen Gegenden.

In Vers 14 wird ist dann die Rede von einem Kampf gegen das Lamm. Dieser Kampf tobt in gewisser Weise natürlich auch schon längst, wenngleich der Höhepunkt und die letzte Schlacht noch in der Zukunft liegt. Unter anderem aus den vorherigen Kapiteln wissen wir, wie dieser Kampf ausgehen wird.

  • Das Lamm wird siegen!

Und wir sehen, dass auf der Seite des Lammes die „Berufenen und Auserwählten und Gläubigen“ stehen. Das sind natürlich nicht drei Gruppen, sondern es ist eine Aufzählung von Attributen, der gleichen Gruppe.

  • Wenn wir Christus als unseren Retter und Herrn kennen, dann dürfen wir wissen, dass wir in diesem Bericht vorkommen. Das sollte uns dazu motivieren, uns immer wieder klar zu positionieren.
  • Die „Hure“ will uns alle verführen mit Wohlstand, Sex und Trunkenheit. Und wir alle sind zu einem bestimmten Grad dafür empfänglich. Doch in seiner großen Liebe zeigt uns Gott hier die wahre Natur dieser Dinge … und ihr Ende, so dass wir uns immer wieder neu gegen die Versuchung stellen!

In diesem Sinne wünsche ich uns einen Tag, geprägt vom Schauen auf den Mensch-gewordenen Gott, der durch seine entschiedene Nachfolge den Kampf für uns gewonnen hat und uns nun durch seinen Geist dazu befähigt, den Versuchungen zu widerstehen, die auf uns zukommen.

Wir Christen dürfen zum Lamm gehören und werden als die Seinen eines Tages mit ihm triumphieren. Dann wird es keine Versuchungen mehr geben und wir werden uns nach nichts mehr sehnen, denn wir werden in der Fülle Gottes leben!

Auch im Neuen Jahr möchte ich den Bibel-Blog weiterführen. Für 2019 habe ich mir vorgenommen, die Prophetenbücher des AT intensiver durchzuarbeiten. Dazu werden wir jeden Wochentag ein Kapitel eines Prophetenbuchs lesen.

Die Wochenenden bleiben weiter „frei“. Zum einen gibt das denen etwas Luft, die mal in einer Woche nicht ganz mitgekommen sind. Und zum anderen möchte ich ermutigen, am Samstag jeweils intensiver den Bibeltext zu lesen, der dann am Sonntag gepredigt wird. Am Sonntag macht es dann sicher auch Sinn, vor oder nach dem Gottesdienst den Predigttext zu lesen.

Der Bibelleseplan für 2019 folgt in den nächsten Tagen.

Offenbarung 16

Nachdem wir schon mehrfach Bilder vom Endgericht vor Augen geführt bekommen haben, scheint uns dieses Kapitel das Gericht und vor allem die Ausgießung von Gottes Zorn nochmals in besonders drastischen Bildern zu zeigen.
Das klingt jetzt nicht gerade schön und passt sicher auch nicht zu einer oft verbreiteten Theologie eines „lieben“ Gottes, der auch mal Fünfe gerade sein lässt. Doch eines Tages werden wir Gott dafür loben und preisen, dass ER ein gerechter Gott ist, der Unrecht gerecht strafen wird. Die Sehnsucht danach haben wir ja zumindest immer dann, wenn wir selber Unrecht erleiden.
Von daher ist es gut zu wissen, dass eines Tages aller Gerechtigkeit Genüge getan wird.
Und noch viel besser ist es, dass wir wissen dürfen, dass Jesus das Unrecht und damit den Zorn Gottes für all diejenigen auf sich genommen hat, die IHN als ihren Retter und Herrn anerkennen.

  • Ich finde es im Prinzip unfassbar, dass Jesus all den hier beschriebenen Zorn für mich auf sich genommen hat.

Was für eine Liebe – was für Gnade!