Offenbarung 15

Direkt nach dem Bericht über das kommende Gericht, bei dem die Ungläubigen Gottes Zorn erleben werden, kommt nun ein Loblied auf Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit (v.1-4), bevor dann ab Vers 5 noch ausführlicher über Gottes kommendes Zorn-Gericht berichtet wird.

Die Hölle wird ja gelegentlich als Ort der völligen Trennung von Gott beschrieben. Das allein wäre schon sehr schlimm – und doch ist die Hölle noch viel schlimmer. Denn es ist der Ort, an dem Gottes Zorn Raum haben wird und an dem gleichzeitig nichts mehr von Gottes Barmherzigkeit, Gnade und Liebe sein wird. Damit ist die Hölle das komplette Gegenteil der ewigen Herrlichkeit. Dort wird Gottes Barmherzigkeit, Gnade und Liebe komplett triumphieren und sein Zorn wird dort nicht existieren, denn dort wird es keine Sünde geben.

  • Deshalb können wir dann ja auch seine Heiligkeit und Gerechtigkeit nicht nur „aushalten“, sondern aus vollem Herzen feiern!

Ab Vers 5 sehen wir dann, dass es etwas Schreckliches ist, in die Hände eines zornigen Gottes zu fallen. Verdient hätten wir das alle. Umso dankbarer sollten wir Gläubige dafür sein, dass Christus den Zorn Gottes auf sich genommen hat und uns seine Gerechtigkeit zugerechnet hat.

Mit Christi Gerechtigkeit umkleidet und dann im Himmel von aller Sündhaftigkeit befreit, werden wir unbeschwert mit einstimmen in das herrliche Loblied, das wir in den Versen 3 und 4 hören: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.“

  • Ich wünsche uns, dass wir in dieses Lied mit einstimmen können.

Offenbarung 14

Nachdem in Kapitel 13 die Tiere und damit die Feinde Gottes im Fokus standen, kommt nun ein Blick auf den Herrn Jesus und seine Engel.
Dieses Kapitel zeigt uns, wer tatsächlich triumphiert. Das Kapitel beginnt mit großartigem Lobpreis.
Dabei sind die 144.000 die Lobpreisenden. Ob das die gleichen 144000 wir in Kapitel 7 sind, ist umstritten. Es ist auch nicht klar, ob sie symbolisch für alle Gläubigen stehen, oder ob es sich hier um eine besondere Gruppe handelt – was ich aufgrund der Bezeichnung „Erstlinge“ (v.5) für wahrscheinlicher halte.
Was aber zentral und leicht zu verstehen ist, ist, dass diese 144.000 trotz der Verführung durch die Tiere, sicher zu Gott gehören. Sie sind von Gott erkauft und gehören so zu ihm. Das Blut Jesu ist wirksam … wen ER erkauft hat, den hält er auch fest. Das geht einher, mit einem besonderen Leben der „Erkauften“. Wer zu Gott gehört, hat ein neues Herz und lebt für ihn, wobei die Beschreibung als „untadelig“ wohl erst auf den Zustand nach dem Tod zutrifft, denn erst dann werden die Gläubigen umgestaltet, so dass sie nicht mehr sündigen werden.

Ab Vers 6 kommt dann der Bericht von der Botschaft und dem Gericht durch die Engel. Der erste Engel verkündet das Evangelium … und dann kommt das Gericht.

  • Ich denke, dass wir mitten in dieser Zeit leben – das Evangelium wird verkündet und das Gericht ist nicht mehr fern. Deshalb gilt der Aufruf aus Vers 7 uns allen: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre“ … genauso wie die Zusage aus Vers 12 und 13.

Vers 12 mag erst mal so klingen, als wenn hier auf einmal Werkegerechtigkeit auftaucht. Jedoch ist das Halten der Gebote nicht die Bedingung zur Erlösung, sondern das Zeichen, an dem man den Glauben an Jesus erkennt. Dabei wissen wir, dass niemand im perfekten Gehorsam lebt. Aber wer eben im bewussten und fortgesetzten Ungehorsam lebt zeigt damit, dass er Jesus nicht glaubt (und nicht an Jesus glaubt) und ein solcher Mensch muss das Gericht fürchten.

In Vers 14 kommt dann einer, „gleich einem Menschensohn“ ins Bild. Das ist ja eine häufige Beschreibung für Jesus, die auf Daniel 7 zurückgeht. Jesus kommt, um die zu ernten, die zu IHM gehören. Danach kommt dann ein Engel, der wohl die sammelt, die ins Gericht kommen.
Eines Tages wird es also diese zwei Gruppen geben.

  • Der Tag ist nicht fern. Noch müssen wir Christen ausharren. Das ist manchmal schwer, aber Gott gibt uns diese Zeit noch, damit wir noch Andere in sein Reich hineinrufen können. Eines Tages wird es zu spät sein (siehe auch 2. Petrus 3). Von daher ist Evangelisation und der Aufruf zum Glauben dringlich!

Offenbarung 13

Die zwei Tiere, die hier beschrieben werden, sind ganz offensichtlich Feinde Gottes und große Verführer. Doch wenngleich sie so ganz anders als Gott selbst sind, so sind sie in manchen Dingen auch wieder ganz ähnlich. Sie haben Macht, sie sprechen mächtige Worte, sie erwarten und bekommen Anbetung und sie können Wunder tun und Anhänger „versiegeln“.
Und genau deshalb kommen so manche Verführer unter dem Deckmantel des christlichen Glaubens.

Große Reden, Macht und Wunder allein sind nicht zwingend Zeichen dafür, dass etwas von Gott ist. Das kann uns alles blenden und wir sollten sehr sorgfältig Acht darauf haben, was gelehrt wird und worum es letztendlich geht.

  • Nur da wo etwas zur Ehre Gottes geschieht und nur da wo etwas in Übereinstimmung mit Gottes Wort geschieht, ist es auch wirklich von Gott.
  • Von daher sollten wir uns vor einem reinen „Erfahrungs-Christentum“ hüten. Ohne echte biblische Erkenntnis stehen wir in der Gefahr, verführt zu werden.

Die Ausleger sind sich wiederum uneinig darüber, wann diese Biester auftauchen werden. Manche erwarten sie erst in der Zukunft am Ende der Trübsal. Ich habe jedoch den Eindruck, dass es zumindest Vorläufer solcher „Tiere“ auch schon heute gibt. Ich danke Gott, dass Er uns sein Wort und seinen Geist gegeben hat und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, so dass wir darin Schutz vor diesen Verführern finden können!

Und doch muss uns klar sein, dass der HERR das zulässt und auch Christen leiden werden. Dabei macht Vers 10 deutlich, dass all das nur deshalb geschieht, weil der allmächtige Gott das zulässt. In diesen Zeiten ist Geduld und Glaube gefragt … und diesen gibt uns der Herr. Das darf uns Zuversicht geben, dass – wenn wir selber Verfolgung wegen des Glaubens erleben müssen – der Herr uns treu erhalten wird.

Offenbarung 12

Auch dieses Kapitel ist wieder voller Symbolik, was dazu führt, dass die Auslegungen teilweise weit auseinander gehen.
Zu Beginn bekommen wir einen Blick auf Jesu Geburt – aber dann auch auf seinen Tot (es ist ja die Rede vom Blut des Lammes, v.11) und von seiner Himmelfahrt. Das geht einher mit der Verwerfung des Satans. Er ist nicht länger der große Ankläger – vielmehr ist jetzt Christus zur rechten Gottes als unser Fürsprecher. Satan zieht nun auf Erden umher wie ein hungriger Löwe.
Sein erster Angriff galt dem Sohn (Jesus) und dann seiner „Mutter“. Dabei ist sicher nicht Maria gemeint, sondern überhaupt die Gläubigen (manche würden sagen, dass es hier nur um Israel geht). Satan versucht sie mit dem, was aus seinem Mund kommt, zu töten (das ist wohl ein Hinweis auf seine Verführungen). Wo das scheitert, geht er in den offenen Angriff über (v.17).

  • Das alles ist Angst-einflößend. Aber wir haben schon viele Zusagen davon gehört, wie Gott die Seinen schützen wird.
  • Dieses Kapitel sollte uns aber klar machen, dass wir trotzdem noch Verführungen und Bedrängnisse erleben werden. Das ist nicht sonderlich schön – aber doch gut zu wissen. Denn so können wir alles, was wir erleben, richtig biblisch einordnen.

2 Könige 25

Nach dem Bericht über die Zerstörung Jerusalems und der Wegführung des Volkes in das babylonische Exil, kommt ganz am Ende des 2. Buchs Könige ein Hoffnungsschimmer. Der Nachkomme Davids wird begnadigt und lebt. Die Königsfamilie bleibt also bestehen und eines Tages wird es einen Nachkommen von König David geben, der für alle Zeit auf dem Thron sitzen wird: Denn Gott ist treu, auch wenn wir untreu sind.

Wenngleich Gott gerecht richtet, werden diejenigen, die wahrhaft zum HERRN gehören verschont. Das darf unsere sichere Hoffnung sein. Eines Tages wird Gottes wahrhaftiges Volk frei von aller Sünde, dem König aller Könige dienen.

  • Auf diesen Tag dürfen wir uns freuen – gerade auch dann, wenn wir erkenne, dass wir eben auch nicht viel besser und treuer sind, als die Untreuen in Juda.

 

Offenbarung 11

Die Vermessung des Tempels zu Beginn ist sicher ein Bild für die Bewahrung der wahren Anbeter. Gott kennt die Seinen und zieht eine klare Grenze zwischen den Seinen und denen, die auf Distanz bleiben (im Vorhof).

Dann kommt ein Bericht über das Zeugnis, den Tod und die Auferstehung der zwei Zeugen.

  • Mir ist nicht ganz klar, auf wen das hinweist und wann das geschehen wird – aber es hat mich beten lassen, dass auch ich so ein Zeuge sein möge, der treu Gottes Wort verkündet und dabei bereit dazu ist, dafür auch zu leiden … und wenn nötig sogar bereit wäre, dafür zu sterben.
  • Gleichzeitig ermutigt mich dieser Bericht, weil wir sehen, dass Gott die Seinen selbst durch den Tod hindurch bewahrt und sie zu neuem Leben bringt und sie dann in Seine Gegenwart holt.

Wir lesen hier aber eben auch vom kommenden Gericht über alle Gottlosigkeit in dieser Welt (V13).

Und dann kommt der Bericht über das Erklingen der 7. Posaune. Hier sehen wir, dass mit der Posaune der Herr Jesus kommt, die Gläubigen gerettet und belohnt und die Feinde Gottes gerichtet werden. Die Posaune kündigt also das 2. Kommen des Herrn an. Zu dieser Zeit wird er die Gemeinde für alle Ewigkeit zu sich nehmen und seine Feinde für alle Zeit verdammen und Christus wird von da an für alle Ewigkeit sichtbar regieren.

  • Es ist gut zu wissen, dass Gott die Seinen kennt, und ER eines Tages gerecht richten wird und wir Gläubigen wissen dürfen, dass uns ein himmlischer Lohn erwartet, wenn wir hier auf Erden für Christus leben (und wenn nötig auch für ihn sterben).

2 Könige 24

In Kapitel 24 geht es rapide bergab. Nachdem es unter Josia nochmal für einen kurzen Moment so aussah, als würde Alles besser werden, sehen wir hier nun, dass die Zeit für das Gericht Gottes gekommen ist. Babylon besiegt Juda und führt es in die Gefangenschaft.

Juda war sich wahrscheinlich zu sicher, dass Gott schon auf sie Acht haben würde und kein Gericht kommen würde.

  • Ich habe oft den Eindruck, dass manche angebliche Christen in unserem Land genauso blind und naiv leben. Es wird schon Alles gut gehen, wenn man sich irgendwie Christ nennt. Dabei leben sie in völliger Rebellion gegen Gott und sein heiliges Wort. Das wird Gott nicht für alle Zeit zulassen. Eines Tages wird Er auch das richten.
  • Wir tun gut daran, für DEN zu leben, der noch treuer und größer als Josia ist – für König Jesus. Denn nur durch IHN können wir vor dem Gericht gerettet werden.

 

Offenbarung 10

Wie schon in Kapitel 7, als der Bericht über die 7 Siegel unterbrochen wurde, kommt es auch hier wieder zu einer Pause, vor dem Erklingen der 7. Posaune. Johannes hat eine weitere Begegnung mit einem Engel Gottes, der aber nicht der 7. Engel zu sein scheint (von dem dann am Ende von Ka. 11 die Rede ist) und dessen Beschreibung an Christus erinnert.

Sein Reden führt zu sieben Donnern, über die Johannes uns aber nichts weiter mitteilen darf.

  • Wir sehen hier, dass Gott alles genau nach Plan durchführt – entsprechend den Offenbarungen und Verheißungen, die er den Propheten gegeben hat (v.7).

Das was Gott zu sagen hat bekommt Johannes in Form einer Schriftrolle (eines Büchleins), die er essen soll. Johannes soll also das Wort Gottes – wort-wörtlich – in sich aufnehmen. Die Beschreibung, dass es im Mund „süß“ aber im Magen „bitter“ ist, vermittelt den Eindruck, dass das was Gott ankündigt, im ersten Moment leichter verdaubar zu sein scheint, als es das dann ist.
Diese bittere Wahrheit soll er dann verkünden.

  • Auch wenn mir manches in diesem Kapitel nicht klar ist, so nehme ich daraus mit, dass Gott uns das offenbart, was wir wissen müssen und dass wir seinem Wort durch die Propheten und Apostel vollkommenem Glauben schenken dürfen.
  • Von daher sollten wir immer wieder begierig die Bibel lesen, denn hier spricht Gott zu uns!

2 Könige 23

Dann lässt Josia das Buch des Gesetzes öffentlich lesen und schließt einen Bund mit Gott. Das Problem dabei ist aber eben immer wieder, dass die Menschen ihre Zusagen letztendlich nicht halten.

  • Das öffentliche Lesen von Gottes Wort war damals trotzdem revolutionär. Die Menschen hören Gottes Stimme!
  • Ich bedauere manchmal, dass wir dem öffentlichen Lesen von Gottes Wort nur wenig Aufmerksamkeit schenken und das auch in unseren Gottesdiensten meist eine eher untergeordnete Rolle einnimmt und längere Lesungen fast nie vorkommen.

Josia räumt dann noch weiter auf und erweist so seine Ernsthaftigkeit im Lobpreis Gottes, Das zeigt sich dann auch im Passamahl.

Und so kommt es zu dieser wunderbaren Bewertung des Königs Josia: „23:25  Seinesgleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum HERRN bekehrte, ganz nach dem Gesetz des Mose, und nach ihm kam seinesgleichen nicht auf.“

Doch letztendlich kommt das alles zu spät. So lesen wir direkt danach die gerechten und doch tragischen Worte: „23:26-27   Doch kehrte sich der HERR nicht ab von dem Grimm seines großen Zorns, mit dem er über Juda erzürnt war um all der Ärgernisse willen, durch die ihn Manasse erzürnt hatte.  27 Und der HERR sprach: Ich will auch Juda von meinem Angesicht tun, wie ich Israel weggetan habe, und will diese Stadt verwerfen, die ich erwählt hatte, Jerusalem, und das Haus, von dem ich gesagt hatte: Mein Name soll dort sein.“

  • Doch – Gott sei Dank – war diese Verwerfung nur vorübergehend!

Schließlich lesen wir, dass König Josia im Krieg getötet wird. Und dann folgen wieder zwei schlechte Könige.

  • Wie gut, dass unser König ewig lebt!

 

Offenbarung 9

Dieses Kapitel ist voller Gericht. Es erinnert zu Beginn ein wenig an die 10 Plagen. Und wie bei den 10 Plagen, so werden auch hier die von Gott Auserwählten und Versiegelten verschont. Das heißt nicht, dass sie nicht auch viel Chaos und Leid erleben werden, aber sie werden vor dem Gericht Gottes verschont.
Auf der anderen Seite sehen wir was denen blüht, die gegen Gott rebellieren und Ihn nicht als Retter und Herrn anerkennen. Sie werden sich danach sehnen, einfach sterben zu dürfen, denn das Gericht Gottes wird viel schlimmer sein, als einfach „nur“ der Tod. Manche werden dann umkommen; und die, die überleben, werden in ihrer Feindschaft gegen Gott weiter verhärtet werden, so dass sie keine Buße tun.

  • Im Anbetracht des Berichts vom Gericht preise ich den HERRN, dass wir allein aufgrund der Gnade Gottes und durch den Glauben an Jesus Christus das hier beschriebene Gericht nicht fürchten müssen, sondern dieser Zeit im festen Gottvertrauen entgegensehen dürfen.
  • Und wir dürfen Gott im Gebet darum bitten, dass ER noch vielen Menschen die Erkenntnis der Wahrheit und neue Herzen schenkt, so dass noch viele aus dem Gericht gerettet werden.

2 Könige 22

Nach den schlechten Königen aus Kapitel 21 lesen wir in Kapitel 22 von einem der besten Könige Judas – von König Josia. Er bringt das Haus des Herrn in Ordnung, er findet das Buch des Gesetzes und demütigt sich unter dem Wort. Das verhindert nicht mehr das Gericht über Juda, aber Josia bekommt die Zusage, dass er in Frieden sterben darf.

  • Hier sehen wir, dass Josia nicht das vermochte, was Jesus später tun könnte. Seine Treue reichte nicht aus, dass dadurch das ganze Volk gerettet würde.
  • Aber seine Buße und sein Glaube retten ihn.
  • Von daher sollte uns Josia ein Vorbild sein!

 

Offenbarung 8

Der Zusammenhang von Vers 1 und dem, was ab Vers 2 folgt ist nicht ganz eindeutig. Manche Ausleger sehen Vers 1 als komplett separat – es ist der Abschluss des Berichts aus Kap.4-7 und steht für den kompletten Frieden und die ewige Ruhe am Ende aller Zeiten. Demnach beginnt dann in Vers 2 eine neue Vision, die uns wiederum mitnimmt von der Zeit vom 1. Kommen bis zum 2. Kommen des Herrn. Der Fokus liegt hier vor allem nochmals auf dem Gericht.
Andere sehen hier eine zeitliche Abfolge und denken, dass die 7 Posaunen noch auf die Zeit der Stille nach der Öffnung des 7. Siegels folgt. Das war offensichtlich die Position desjenigen, der die Kapiteleinteilung vorgenommen hat. Ich denke, allerdings, dass wir den Zusammenhang tendenziell anders lesen würden, wenn wir 8,1 als letzten Vers von Kapitel 7 lesen würden … von daher tendiere ich eher dazu, davon auszugehen, dass mit Vers 2 eine neue Vision beginnt.

Wie dem auch sei – mit den Posaunen bekommen wir einen Blick auf das Gericht über die Welt. Dieser Bericht macht Angst. Die Worte aus Vers 13 „weh, weh, weh“ sind gut nachvollziehbar.

  • Es ist tröstlich, dass das was hier beschrieben wird, nicht unkontrolliert abläuft, sondern von Gott so geplant ist. ER hat inmitten des Chaos und Gerichts Alles im Griff!
  • Keine „Naturkatastrophe“ sollte uns denken lassen, dass Gott uns verlassen hat oder die Dinge außer Kontrolle geraten sind. Gott wirkt alles und durch alles … dabei dürfen wir aber eben auch das wissen, was in den letzten Kapiteln schon sehr deutlich wurde: Gott bewahrt die Seinen inmitten all dieser Dinge.
  • Mit Bonhoeffer will ich da sagen „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Morgen und am Abend und ganz gewiss an jedem neuen Tag“!

2 Könige 21

Mit Manasse und Amon lesen wir in Kapitel 21 von zwei sehr schlechten Königen in Juda. In Vers 10ff macht Gott dann deutlich, dass Juda auch keinen Freifahrtsschein hat und für diese Sünden gerichtet werden wird. Dabei sehen wir, dass das ganze Volk wegen seiner gottlosen Könige mitleiden muss. Das mag uns ungerecht erscheinen.

Andererseits ist gerade der Umstand, dass der König repräsentativ für das Volk steht unsere große Hoffnung und Zuversicht. Denn Jesus ist der perfekte König, durch den alle gesegnet werden, die ihn als ihren HERRN anerkennen!

  • Ich bin so dankbar, ihn als König zu haben!

 

Offenbarung 7

Die Auslegung dieses Kapitels ist umstritten. Klar ist, dass nach den ersten Siegeln eine Pause kommt, während der Gott bestimmte Menschen zum ewigen Heil versiegelt.

Heiß diskutiert wird vor allem, in welchem Verhältnis die Verse 4-8 zu den Versen 9-12 stehen.
Stehen die 144.000 für die Vielzahl aller Gläubigen (dann wären sie die, von denen ab Vers 9 die Rede ist), oder sind die 144.000 besonders heilige Menschen (evtl. analog zu 14,1-4) oder sind sie Juden, die am Ende zum Glauben kommen (ggf Römer 11)?
Was die Sache nicht leichter macht, ist die ungewöhnliche Liste der Stämme, die nicht den Listen im AT entspricht. Die Reihenfolge ist schon anders, aber vor allem auch die Zusammensetzung. So wird von den beiden Söhnen nur Manasse erwähnt, aber nicht Ephraim – aber ganz ungewöhnlich, Joseph (der Vater von Manasse und Ephraim). Der Stamm Dan wird nicht erwähnt, dafür aber Levi.

  • Ich weiß, dass es dazu alle möglichen Interpretationen gibt und jeder scheint sich da seiner Sache sehr sicher zu sein. Ich bekenne mich dazu, dass ich hier keine Klarheit habe.
  • Was klar ist, ist dass Gott alles im Griff hat. Er rettet seine Auserwählten und er bewahrt sie.
  • Ich tendiere dazu es so zu verstehen, dass das, was Johannes in den Versen 4-8 HÖRT, das ist, was er dann ab Vers 9 SIEHT.

Diese Verse (9-12) zeigen uns, dass Gottes Verheißung an Abraham aus 1. Mose 12,3 erfüllt ist.  Menschen aus allen Geschlechtern der Erde stehen vor dem Thron Gottes und beten Gott an. Der Missionsauftrag wird eines Tages zu einem erfolgreichen Abschluss kommen. Das Wissen darum sollte uns nicht passiv machen, sondern umso zuversichtlicher und begieriger darin, an diesem großen Werk mitzuarbeiten.

Schließlich sehen wir, dass die Anbeter die sind, die durch die Trübsal gegangen sind und nun den Segen und die Fülle Gottes erleben dürfen. Was wir hier lesen (v.a. Vers 16-17) klingt fast identisch zu dem, was zu Beginn von Kapitel 21 beschrieben wird. Und ich persönlich tendiere dazu zu denken, dass es auch das Gleiche beschreibt, d.h., dass die Offenbarung uns in mehreren Zyklen die gleichen Dinge offenbart … von Jesu Thronbesteigung – durch eine Zeit des Kampfes und der Trübsal – hin zur ewigen Herrlichkeit.

  • Auf dieses großartige Ziel dürfen wir zu-leben … mit der festen Gewissheit, dass Gott zu jeder Zeit alles im Griff hat und auf die Gläubigen Acht hat und sie zum ewigen Heil bringen wird.

2 Könige 20

In Kapitel 20 lesen wir von der Ankündigung des Todes Hiskias und der Gnade von 15 zusätzlichen Jahren. Sehr interessant ist, dass diese Bewahrung sowohl die Antwort auf Hiskias Gebet, wie auch die Erfüllung von vorheriger Prophetie (19,34 – 20,6) ist. Das ist das Mysterium des Ratschlusses Gottes und von Gebet.

In Seiner Freude agiert Hiskia dumm. Durch das Vorzeigen seines Reichtums weckt er die Begehrlichkeiten, die letztendlich zur Exilierung Judas führen werden.

Zum Ende seines Lebens agiert Hiskia wieder selbstsüchtig. Er scheint sich mehr darüber zu freuen, dass Juda erst später besiegt werden wird, als sich darüber zu grämen, dass er Judas Niedergang verursacht hat.

 

Offenbarung 6

Mit dem 6. Kapitel setzt sich die Vision aus Kap 4 & 5 fort … und doch beginnt hier nun etwas Neues.
Mit dem Öffnen der Siegel wird Johannes (und wir mit ihm) mitgenommen, in die Abläufe der Dinge, die zwischen Jesu Himmelfahrt und Seiner Wiederkehr geschehen werden. Ich halte nicht allzu viel davon, diese Dinge an festen historischen Ereignissen festzumachen oder darüber zu spekulieren, was genau schon geschehen ist.
Grundsätzlich scheinen die sieben Siegel (ähnlich wie dann spätere Berichte) aber die komplette Geschichte bis zum Ende aller Dinge zu beschreiben und zumindest das 6. (und 7.) Siegel sind von daher sicher noch nicht geöffnet worden. Noch wichtiger finde ich die Erkenntnis, dass es Jesus ist, der die Siegel öffnet und der diese Dinge im Griff hat.

  • Alles Leid und alles Chaos was wir ggf in dieser Welt erleben ist niemals ein Indiz dafür, dass der Herr die Kontrolle verloren hat, sondern dafür, dass wir uns auf die Endzeit zubewegen.

Wie sehr Gott die Kontrolle über alle Dinge hat zeigt sich z.B. beim 5. Siegel … selbst die Anzahl der Märtyrer ist vorherbestimmt. Das darf uns Trost und Zuversicht geben. Wir sind deshalb aber natürlich nicht aus unserer Verantwortung entlassen, das zu tun, wozu Gott uns berufen hat. Aber in allem dürfen wir wissen, dass Gott alles fest im Griff hat und er alles zu einem guten Ende bringen wird.
Genau das zeigt uns der Herr durch den Bericht in unserem heutigen Kapitel.

  • Ich lobe und preise unseren allmächtigen Herrn, der alles – Siegel inklusive – in seiner Hand hält und dafür sorgen wird, dass denen die Gott lieben und nach seinem Ratschluss berufen sind, alle Dinge zum Besten dienen werden!