Jesaja 23

Auch in Kapitel 23 hören wir Gerichtsworte. Es ist unklar, ob der letzte Vers ein Hinweis auf Bekehrung und Hoffnung oder auf völliges Gericht ist. Ersteres erscheint mir wahrscheinlicher. Dabei ist dann aber unklar, wie die 70 Jahre aus Vers 15 zu verstehen sind. Das könnte die Zeit des babylonischen Exils Judas sein – denn Tyrus blieb sicher nicht unverschont, als die Babylonier kamen. Oder es steht symbolisch für die Zeit, bis das Evangelium auch Tyrus erreichen würde.

Auf jeden Fall sehen wir, wie Gott mächtig eingreift und richtet (V.9) und dann, wie er wiederum mächtig eingreift und Dinge so verändert, dass das was vormals böse war, dann letztendlich ihm dient.

  • Ich wünsche uns, dass wir nie ersteres erfahren und dafür alle letzteres auch aus unserem Leben bezeugen können!

Jesaja 22

Nach den Gerichtsworten über die Nationen, kommt jetzt wieder Jerusalem in den Fokus. Das Bild zu Beginn zeigt uns, wie aus der einst so stolzen Stadt eine Ruine wird. Die Truppen werden besiegt und die Kämpfer fliehen (V.2-4) und hinter all dem steht Gott (V.5).

Im Fortgang wird dann berichtet, wie sich die Menschen auf den Krieg vorbereitet haben (V.8-11) und dabei aber eben Gott ganz außer Acht gelassen haben.

Statt Gottes Ruf zur Buße zu hören, verließ man sich auf sich selbst und feierte fröhliche Feste (V.12-13). Der HERR sieht das alles und wird das richten!

  • Lasst uns Menschen sein, die Gottes Ruf zur Buße immer wieder hören und in allen Dingen immer zuerst auf den Herrn vertrauen!

Die zweite Hälfte des Kapitels zeigt uns Gottes Worte über zwei Führer. Schebna ist einfach ein schlechter Führer, den Gott absetzen wird. Eljakim kommt besser weg. Aber letztendlich kann auch er nicht all das tragen, was auf ihn geladen wird.

  • Gottes Volk braucht einen besseren Führer. Einen der vollkommen gut ist und einen, der die Last der Sünde der ganzen Welt tragen kann.
  • Wie gut, dass dieser HERR gekommen ist!

Jesaja 21

In Kapitel 21 hören wir Gerichtsworte über Babylon ohne Andeutungen von Gnade. Der Herr wird gerecht richten. Diese Worte sind hart aber wir tun gut daran, eben auch das anzuerkennen und einzugestehen, dass dies das gute Recht Gottes ist.

Vor allem aber sollten wir bedenken, dass im Buch der Offenbarung Babylon symbolisch für alles Böse steht. Das wird Gott richten und das ist unsere Hoffnung.

Bis dahin werden sich gerade auch die, die treu an Gott festhalten, manchmal so fühlen, wie es in Jes 21,10 beschrieben wird „zerdroschen und zertreten“. Gerade dann ist es gut zu wissen, dass der HERR dem Bösen eines Tages ein Ende macht.

Und es ist tröstlich zu wissen, dass dann auch alles Böse, das noch in unseren Herzen ist, ein Ende haben wird.

Jesaja 20

Nachdem Jesaja in den Kapiteln 18 & 19 bereits längerfristige Prophetien gegen Kusch & Ägypten gesprochen hatte, kommt in diesem Kapitel ein Hinweis auf eine Prophetie, die sich noch während des Dienstes von Jesaja erfüllt hat.

Dabei bestand die Prophetie vor allem in der Handlung Jesajas (sein entblößt und barfüßig Umhergehen). Genau das sollten die Menschen dieser beiden Länder erleben, wenn sie durch Assyrien besiegt würden.

  • Diese kurze historische Referenz zeigt uns zum einen, wie fehlgeleitet die Menschen waren, die ihre Hoffnungen einfach auf die Hilfe dieser Nationen gesetzt haben (V.6).
  • Zum anderen sehen wir durch diese recht kurzfristige und leicht nachvollziehbare Erfüllung dieser Prophetie, wie Glaubwürdig auch der weiter in der Zukunft liegenden Zusagen sind.

Jesaja 19

Auch in diesem Kapitel lesen wir von Gottes Gericht – aber eben auch davon, dass Gott ein Gott der Gnade ist und so Menschen aus allen Völkern und Nationen zu IHM kommen werden.

Das wird hier sehr deutlich, wenn wir Gottes an Ägypten gerichteten Worte hören. Neben Gericht entsprechend dem Ratschluss Gottes (19,17) lesen wir eben auch von Rettung (v.20).

Das mündet in Vers 22: „Und der HERR wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum HERRN, und er wird sich erbitten lassen und sie heilen.“

  • Ich preise Gott dafür, dass ER trotz all meiner Sünden ein Gott der GNADE ist!

Jesaja 18

Diese Prophetie über Kusch (das ist wohl Äthiopien) zeigt uns zugleich den Gott, der eines Tages richten wird und den Gott, zu dem eines Tages Menschen aus allen Völkern, Stämmen, Sprachen und Nationen kommen werden.

Anfänglich könnte man denken, dass das böse Volk (Kusch) einfach machen kann. Doch Gott sieht alles … und er sieht nicht einfach nur zu. Er wird eingreifen. Hier wird angekündigt, dass er richten wird, unmittelbar bevor eine reiche Ernte eingefahren werden kann.

  • Gottes Gericht kommt also nicht immer so schnell, wie wir uns das vielleicht wünschen würden, wenn wir selber unter Bösem leiden.
  • Zugleich kommt Gottes Gericht zu einer Zeit, wo diejenigen, die gerichtet werden, es wohl nicht erwarten.
  • Beides sollten wir im Blick haben!

Doch dieses Kapitel nimmt in Vers 7 noch eine zweite Wendung. Hier wird nun beschrieben, wie das Volk, das einst dem Volk Gottes Dinge geraubt hat, eines Tages zum Berge Zion kommen wird, um Geschenke darzubringen und den einen wahren Gott anzubeten.

  • Auch das ist eben wahr. Auch aus feindlichen Völkern werden Menschen zum Thron Gottes kommen. Das ist ja gerade unsere Hoffnung als Menschen aus einem Volk, das einst von Gottes Volk (zurecht) als heidnisch angesehen wurde.
  • Und wir tun gut daran, uns nicht als Volk über andere Völker zu erheben. Denn auch Menschen aus diesen Völkern wird Gott gnädig sein. Er ist halt nicht der Gott einer Nation oder eines Volkes, sondern der HERR der ganzen Welt!

Jesaja 17

In Kapitel 17 kommt dann Damaskus in den Fokus. Auch die Hauptstadt Syriens wird gerichtet werden. Diese Worte klingen leider sehr aktuell, auch wenn Jesaja natürlich das Syrien (Aram) seiner Zeit ansprach.

In allem Gericht über die Nationen dürfen wir aber auch wissen, dass Gott eben auch der Retter von Menschen aus allen Völkern ist.

Und so dürfen wir zum Herrn Jesus gehören und darum wissen, dass auch heute noch der Gnadenthron Gottes bereit ist, jeden zu empfangen, der mit Busse und im Glauben zu IHM kommt.

Genau dazu ruft Jesaja Gottes Volk auf.

Jesaja 16

In Kapitel 16 geht es – wie schon in Kapitel 15 – weiter um Moab. Auch dieses Volk, das immer wieder ein Feind von Gottes Volk war, wird gerichtet werden. Doch es gibt auch Hoffnung. In Kapitel 16,4-5 lesen wir vom Gnadenthron, zu dem auch Menschen aus Moab kommen können … so wie ja schon lange zuvor die Moabiterin Rut Gnade und Aufnahme in Israel gefunden hatte.

  • Das ist die Hoffnung, die alle Heiden haben dürfen, die sich Jesus Christus zuwenden.

Doch der Fortgang des Kapitels lässt erahnen, dass die Moabiter damals diese Einladung nicht wahrgenommen haben. Auch heute noch gibt es viele Menschen, die dem Ruf zum Gnadenthron nicht nachkommen und so noch viel mehr leid erwarten müssen.

  • Möge der Herr uns da treue Rufer sein lassen und möge er unser Rufen dazu gebrauchen, dass noch viele Menschen umkehren.

Jesaja 15

In diesem Kapitel setzt Jesaja seine Gerichtsworte über die Nationen fort.

Die Worte über Moab klingen fürchterlich. In der Haut der Moabiter möchte ich nicht stecken.

Und doch weiß ich, dass auch ich dieses Gericht verdient gehabt hätte.

Jesaja 14

Zu Beginn des Kapitels spricht der HERR durch Jesaja seinem Volk sein Erbarmen zu. Das tut er – wohlgemerkt – noch bevor er es für seine Untreue strafen wird. Diese Worte müssen für die ursprünglichen Hörer / Leser seltsam gewesen sein. Denn hier steckt ja der Niedergang drin … aber eben mit der Zusage der Rettung danach.

Das führt dann auch zum Triumph- bzw Spottlied ab Vers 4.

Letztendlich ist es so, dass Gott sowohl die historischen Nationen für ihre Gottlosigkeit gestraft hat … und dies doch gleichzeitig nur ein Schatten des Gerichts über alle Gottlosigkeit war, das eines Tages kommen wird. In gleicher Weise war auch das Triumphlied der Gläubigen aus „Jakob“ nur ein leises Echo des Triumphlieds, das am Ende der Zeit erklingen wird.

  • Und unser Lobpreis im hier und jetzt ist eben auch ein solches Echo … oder auch das Üben, für den herrlichen Tag, an dem Gott vollends triumphieren und uns von allem Bösen befreien wird!

Ab Vers 24 richtet Jesaja dann seinen Blick auf Assyrien. Assyrien war ja eigentlich die viel unmittelbarere Gefahr für Israel zur Zeit Jesajas. Aber auch diese werden gerichtet werden.