Jesaja 13

Ab Kapitel 13 beginnt dann ein längerer Abschnitt mit Gerichtsworten über die Nationen.

Zu Beginn steht dabei Babel im Blickpunkt. Das muss für die damaligen Zuhörer überraschend gewesen sein. Der große Feind von Gottes Volk zur Zeit Jesajas war ja Assyrien. Assyrien wird dann aber nur relativ kurz in Kapitel 14 erwähnt.

Babylon wurde erst später zu einer Weltmacht. Aber Jesaja beschreibt das kommende Gericht und da ist Babel der bedeutendere Feind, da Babel ja später Jerusalem und den Tempel zerstört hat und den Nachkommen von König David abgesetzt hat.

  • Letztendlich sind das tröstliche Worte, weil hier deutlich wird, dass das Böse nicht endgültig siegen wird, sondern von Gott zur Rechenschaft gezogen wird.
  • Doch bis zum endgültigen Gericht ist es unser Auftrag NICHT einfach auf das Urteil über die Bösen zu warten, sondern sie zur Umkehr und Rettung zu rufen.
  • Darin zeigt sich die Feindesliebe, zu der Jesus uns aufruft … und die er uns Gott-sei-Dank entgegengebracht hat.

Jesaja 12

Kapitel 12 ist der Abschluss des ersten Teils des Jesaja-Buchs, den wir im Rahmen unserer aktuellen Predigtserie behandeln. In diesem Lobpreis wird der Herr für Sein Heil gepriesen. Es ist ein Lobpreis, in den wir in gewisser Weise heute schon einstimmen können. Andererseits kommt er im Kontext der Worte über das zukünftige Friedensreich. Aber letztendlich ist es ja aus AT Sicht oft auch so, dass der Tag des Herrn den Zeitraum von Jesu Geburt bis zu seiner Wiederkehr umfasst.

  • Auf jeden Fall dürfen wir jubilieren, dass der Herr nicht ewig zornig geblieben ist und wir IHN als den Herrn unseres Heils kennen.

Jesaja 11

Zu Beginn von Kapitel 11 lesen wir vom Geist-erfüllten Nachkommen Davids, mit dem ein großes Friedenreich kommen wird. An dem Tag werden die Gläubigen aus allen Nationen zum Herrn kommen. Manche Ausleger sehen hier einen Hinweis auf ein zukünftiges 1000jähriges Reich, andere eher das ewige Reich Gottes. Ich tendiere zu letzterem … auf jeden Fall habe ich die Zuversicht, eines Tages in diesem Friedensreich leben zu können.

  • Und diese Zuversicht darf jeder haben, der auf den reis aus dem Stamm Isais vertraut. Wenn er – Jesus – wiederkommt, wird alles Leid ein Ende haben.
  • Dann werden alle Gläubigen den HERRN in seiner Herrlichkeit sehen werden.
  • Und dann wird die ganze Welt von seiner Herrlichkeit erfüllt sein und alles Leid und aller Streit (selbst der in der Tierwelt) wird dann ein Ende haben!

Jesaja 10

Die ersten 4 Verse sind eine Fortsetzung der Gerichtsworte aus Kapitel 9, die in Vers 4 mit dem Refrain enden, der schon in Kap. 9,11; 16; 20 zu hören war. Diese Worte gelten Israel.

Ab Vers 5 bis verkündet der Herr dann sein Urteil über die Assyrer. Diese wurden zwar vom HERRN gebraucht, um Israel zu strafen, aber sie sollten sich niemals einbilden, dass sie irgendetwas selber tun könnten, wenn der HERR das nicht zugelassen hätte.

  • Das ist sicher ein Denkfehler und eine Sünde, derer auch wir uns immer mal wieder schuldig machen.
  • Vor allem aber sehen wir hier, wie der HERR alles lenkt und selbst die Bösen & das Böse benutzt, um seinen Plan auszuführen.

Ab Vers 20 hören wir dann Worte der Hoffnung. Gott ist eben auch ein Gott der Gnade und Barmherzigkeit, der nicht auf ewig zornig bleibt. Und so greift ER ein und rettet einen Überrest aus Israel – und zwar so, wie ER auch heute noch rettet, durch Bekehrung hin zu Gott.

  • Wenn auch die Erwählung Israels bedingungslos war, so ist die Rettung eben auch immer von Bekehrung abhängig – oder in anderen Worten, die Erwählten erkennt man daran, dass sie sich dem HERRN zuwenden.

Im Fortgang sehen wir dann Gott als den HERRN, der himmlischen Herrscharen, der stärker ist, als alle Nationen und bei dem sich die Seinen immer sicher geborgen wissen dürfen.

Jesaja 9

Nach den Christus-Verheißungen der ersten 7 Verse lesen wir Gerichtsworte über das Nordreich Israel mit dem Refrain: „BEI ALL DEM LÄSST SEIN ZORN NOCH NICHT AB, SEINE HAND IST NOCH AUSGERECKT.“

Der Zorn Gottes über Sünde ist real … so sehr Gott ein Gott der Liebe ist, so real ist eben auch sein Zorn und wir tun gut daran, beides zu erkennen. Israel hatte Gott zu einem Kuschelgott gemacht und war ihm untreu geworden. Das hatte genauso Konsequenzen, wie das böse Treiben der Assyrer, durch die Gott das Nordreich richten ließ.

  • Doch wir dürfen wissen, dass Gottes Zorn in Christus getilgt wurde und wir ihn nicht mehr fürchten müssen, wenn wir durch den Glauben zu Christus gehören.

Jesaja 8

In Kapitel 8 lesen wir dann von der Geburt des Propheten-Sohns. Dieser kommt als ein Zeichen des kommenden Gerichts über Israel & Syrien und somit eben auch als Verheißung der kommenden Rettung Judas vor der Syrisch-Israelitischen Allianz.

Die Machthaber in Juda sehen darin den Erfolg ihrer eigenen Strategie der Kooperation mit Assyrien – doch dann müssen sie erleben, dass die Assyrer die viel größere Bedrohung sind.

In der zweiten Hälfte des Kapitels sehen wir dann, dass Jesaja trotz aller Ankündigungen des kommenden Gerichts Gott treu und voller Zuversicht bleibt, während Viele weiter nicht nach Gott fragen und auf ihn vertrauen.

  • Doch das ist genau das, wozu Jesaja Juda – und indirekt auch uns – aufruft. Wir sollen und dürfen auf Gott vertrauen, der die Seinen nicht für ewig leiden lassen wird – denn er ist ein Gott des Heils!

Kapitel 7

In Kapitel 7 sehen wir dann, wie Jesaja den König von Juda (Ahas) zum Glauben an Gott ruft. Ahas vertraut auf militärische Allianzen doch Gott erklärt ihm durch Jesaja, dass diese Allianzen nicht funktionieren werden.

  • Auch das ist uns sicher nicht fremd. Wie oft machen wir unsere Pläne ohne Gott nur um das feststellen zu müssen, dass wir die Dinge nicht im Griff haben.
  • Möge der Herr uns da immer wieder die Weisheit und Demut geben, auf ihn zu vertrauen.

Gott bietet Ahas dann ein Zeichen zur Glaubensstärkung an, das dieser scheinheilig ablehnt. Doch Gott gibt ihm dennoch das Zeichen des Immanuel. Wir dürfen heute wissen, dass Jesus die völlige Verkörperung dieses Zeichens ist. Doch es erscheint plausibel davon auszugehen, dass auch Ahas schon eine (geringere) Erfüllung dieser Zusage erleben durfte.

Am Ende des Kapitels wird dann deutlich, dass die Allianzen von König Ahas scheitern. Assyrien wird sich gegen Juda wenden und auch Ägypten wird Juda unter Druck setzen.

  • Das was in den letzten Versen beschrieben wird, könnte auch die Situation sein, von der wir in schon ganz zu Beginn in Kap. 1 gelesen haben und über die ich am Sonntag predigen werde.

Kapitel 6

In diesem Kapitel bekommen wir einen großartigen Einblick in die Herrlichkeit und die Heiligkeit Gottes. Jesaja hat diese Vision und in Anbetracht der Heiligkeit Gottes überkommt ihn größte Gottesfurcht. „Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.“

  • Ich kann aufgrund meines Bekehrungserlebnisses zumindest ein klein bisschen von dem nachempfinden, was Jesaja hier erlebt. Das ist lebensverändernd, weil es unser Gottesbild revolutioniert. Das umso mehr, wenn man dann noch erlebt, wie Gott dann seine Gnade verheißt.

Jesaja erlebt hier die Gnade Gottes, durch die er Schuldvergebung erfährt und seine Sünden gesühnt werden. Das setzt ihn dann zum Dienst frei … und so ist er bereit, sich von Gott senden zu lassen: „Hier bin ich, sende mich!“

  • Das wünsche ich uns allen, dass wir uns von Gott senden lassen.

Gleichzeitig sehen wir hier dann auch sofort, dass es kein Zuckerschlecken ist, als Gottes Bote in die sündige Welt gesandt zu sein. Und Jesaja bekommt dann auch noch von Gott gesagt, dass seine Worte kein Gehör finden werden … das erinnert an Jesu Erklärung, warum er in Gleichnissen spricht – das war ja Teil des Textes aus Lukas 8, den ich an Sylvester gepredigt habe. (Da bin ich allerdings kaum darauf eingegangen)

  • Ganz offensichtlich verfolgt Gott größere Ziele und gebraucht dazu Dinge, die uns im ersten Moment keinen Sinn zu machen scheinen.
  • Im Bezug auf Jesu Gleichnisse kann man evtl daran denken, dass gerade der Unglaube vieler Menschen dazu geführt hat, dass 1) Jesus tatsächlich ans Kreuz geschlagen wurde und 2) dass das Evangelium zu den Heiden kam.
  • Ich denke, dass wir hier einfach darauf vertrauen sollten (und dürfen), dass Gott immer gute Ziele verfolgt, auch wenn wir sein Handeln nicht immer verstehen.

Jesaja 5

Nach den hoffnungsfrohen Worten über das, was Jerusalem einst sein soll, geht der Blick nun wieder zurück, auf die damalige Situation und das bevorstehende Gericht. Mit diesem Kapitel endet dann auch der Vorspann, der uns einführt in die Situation, in die hinein Jesaja seinen berufen wird, wovon dann in Kapitel 6 berichtet wird.

Gott spricht die Sünden Judas in poetischer Form und doch zugleich sehr direkt an. Er gebraucht das Bild vom Weinberg und beschreibt, wie er alles getan hat, damit dieser Weinberg (sein Volk) gute Frucht bringt. Und doch geschieht das Gegenteil. Satt „Rechtsspruch“ und „Gerechtigkeit“ muss der Herr mit ansehen, wie Juda „Rechtsbruch“ und „Schlechtigkeit“ tut. (V.7)

Ab Vers 8 erklärt der HERR dann durch sechs „Weh“-Rufe, in welcher Weise Juda ihm Untreu geworden ist.

  • Dabei sehen wir deutlich, dass der HERR für alles steht, was gut und richtig und schön ist und eben gegen alles steht, was schlecht und falsch und abscheulich ist.

Ab Vers 25 lesen wir dann schließlich von Gottes Zorn über die Sünde und vom Gericht als logische Konsequenz.

  • So schrecklich diese Worte klingen, so wichtig ist es doch, das zu hören. Gott ist immer der Gleiche und sein Zorn über Gottlosigkeit und Sünde ist real. Eines Tages wird das Gericht kommen, dass durch die Assyrer und Babylonier nur andeutungsweise kam. Und die einzige Hoffnung ist dann gerade bei Gott zu finden.
  • So sollten wir Menschen zur Buße und zum Glauben rufen, auf das sie nicht Gottes Zorn, sondern seine Gnade und ewige Liebe erfahren!

Jesaja 4

Vers 1 von Kapitel 4 gehört ziemlich eindeutig noch zu Kapitel 3, da es immer noch um die Frauen geht, von denen ja in der zweiten Hälfte von Kap. 3 die Rede war. Ab Vers 2 lesen wir dann wieder hoffnungsfrohe Worte, die ähnlich wie der Abschnitt zu Beginn von Kap. 2 einen Blick in die Zukunft gewährt. Bei allem Gericht über Juda und Jerusalem wird es doch einen Überrest geben. Der wird hier mit den Worten beschrieben: „Und wer da wird übrigsein in Zion und übrigbleiben in Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeder, der aufgeschrieben ist zum Leben in Jerusalem.“

  • Hier lesen wir einige sehr bedeutende Aussagen. Die, die übrigbleiben sind die, die zum Leben aufgeschrieben sind. Vielleicht kann man das auch anders auslegen aber für mich klingt das sehr eindeutig danach, dass Gott die bewahrt und rettet, die er auserwählt hat.
  • Und die, die dann übrigbleiben, werden HEILIG heißen.

IHR LIEBEN: diese großartige Zusage gilt auch uns! All die, die der Herr allein aufgrund seiner souveränen Gnade durch den Glauben gerettet hat, heißen „Heilige“!

  • So werden die Gläubigen immer wieder in den NT Briefen bezeichnet und so dürfen auch wir uns bezeichnen lassen.
  • Noch sind wir Heilige, die noch nicht komplett heilig leben … aber eines Tages werden wir in allen Belangen heilig sein.
  • Diese Zusage sollte uns, genauso wie die Gläubigen zur Zeit Jesajas, Hoffnung geben und frohmachen.