Kapitel 54

In Kapitel 54 erklingt ein Aufruf zur Freude. Die „Unfruchtbare“ wird viele Kinder haben … und selbst die Heiden werden dazu gehören. Das erinnert sehr an die Worte aus Galater 4,21ff.

Die vielen Kindern Gottes sind alle, die allein aus Gnade, allein durch den Glauben Teil von Gottes Volk und Familie geworden sind.

Gottes Gnade rettet dabei nicht nur – sie bewahrt uns auch fest und sicher im Friedensbund Gottes (v.10). Ab Vers 11 bekommen wir dann scheinbar einen Blick auf das ewige Jerusalem … zumindest klingt das so, da hier ja die Edelsteine beschrieben werden, von denen wir dann wieder am Ende der Offb lesen.

Dabei sieht Jesaja eben sehr weit in die Zukunft und dabei verschwimmen die Horizonte immer mal wieder etwas. Die Auslegung ist dann schwierig und so kommt es dann manchmal zu Streit darüber, welche Rolle ggf ein zukünftiges 1000jähriges Reich in seinen Prophetien spielt.

Ich halte mich da mal ganz raus und möchte unseren Blick einfach darauf lenken, dass der HERR in seiner großen Gnade Alles getan hat, damit wir eines Tages für alle Ewigkeit in seiner herrlichen Gegenwart sein dürfen und mit dieser Zuversicht auch heute schon mit und für den HERRN leben dürfen.

Kapitel 53

Dieses Kapitel ist sicher eine der deutlichsten Beschreibungen des Evangeliums im AT.

Aus Zeitgründen komme ich aber leider jetzt nicht dazu, das weiter zu kommentieren.

Kap 53,10 liefert eine interessante Randnotiz. Einerseits kann Gott natürlich keinen Gefallen daran gehabt haben, dass sein geliebter Sohn leiden musste. Und die Bibel lehrt ja auch, dass Gott kein Gefallen am Tod selbst der Gottlosen hat. Und doch hat er in anderer Weise Gefallen am Leiden“ und dem Tod des Gottesknechts … denn genau dieser war ja notwendig, damit wir leben können.

  • Das sollte uns sehr dankbar machen.

Gleichzeitig lesen wir eben auch, dass er den Tod überwunden hat.

  • Und das ist erst recht Grund zu Dankbarkeit.

Kapitel 52

Zu Beginn von Kapitel 52 lesen wir vom kommenden Heil. Dabei muss die Erlösung nicht verdient werden. Sie kostet uns nicht (auch wenn sie Gott ganz viel gekostet hat). Dire Erlösung kommt durch eine Botschaft, die von Freudenboten verkündet wird.  Und so rettet Gott sein erwähltes Volk.

Das ultimative Ziel ist dabei, dass Gottes Name nicht verlästert, sondern wieder großgemacht wird. (V.5)

Ab Vers 7 kommt ein herrlicher Lobgesang auf Gottes Rettung und Retter.

  • Ich hoffe, dass wir da mit Freuden Ja und Amen zu sagen können.

Ab 52,13 beginnt dann das letzte und bekannteste Gottesknechtslied. Hier werden das Kommen und das Werk des Messias angekündigt. Doch so klar diese Worte auch sein mögen, viele Juden lesen diese Verse und erkennen trotzdem nicht, dass Jesus der hier beschriebene Messias ist.

Letztendlich bedarf es eben des gnädigen Eingreifens Gottes, der uns das Herz auftun muss, damit wir sein Wort verstehen und Jesus als den Christus erkennen und uns IHM im Glauben zu wenden.

  • Deshalb haben wir keinen Grund zum Stolz, sondern sollten allein Gott für unsere Rettung preisen und IHM alle Ehre geben.

Kapitel 51

Die ersten 8 Verse beinhalten 4 Aufrufe an Gottes Volk zu hören und zu erkennen, dass der Herr der Allmächtige ist, der sein Volk treu führt und versorgt.

  • Das sind Worte, die wir auch immer wieder hören müssen. Die Bibel zeigt uns unseren treuen und mächtigen Vater und darin ist viel Trost.

Ab Vers 9 ändert sich dann wohl die Richtung. Hier rufen nun Menschen zu Gott. Vielleicht sind diese Gebete das Resultat der Erinnerung aus den Versen davor. Denn wir uns klar wird, wer Gott ist, dann stärkt das unser Gebet.

  • Das Lesen der Bibel kann also unser Gebet informieren und stärken.

Ab Vers 12 ist es dann wieder der Herr, der das Volk anspricht. Seine Worte sind für die Einen Ermutigung, für andere eher eine Ermahnung und Warnung.

  • Genau das tut Gottes Wort. Es gibt Zuspruch und ermutigt die Treuen und es warnt die Zweifler und Sünder.

Kapitel 50

Zu Beginn erklärt der Herr, warum Israel versklavt werden wird: Israel ist um seiner Sünden willen verkauft worden (V.1). Und am Ende kommt dann nochmal eine Anklage – keiner fürchtet den Herrn und niemand gehorcht seiner Stimme (V.10).

Doch dazwischen erklärt der HERR erst ganz allgemein seine Macht (V.2-3) und dann hören wir die Worte eines Treuen, der Gottes Hilfe erfährt. Diese Worte gehören in den Mund des einen vollkommen Treuen – Jesus – aber sie treffen in gewisser Weise auch auf jeden anderen zu, der auf Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, vertraut.

  • Deswegen müssen wir das Gericht Gottes nicht fürchten, sondern darum wissen, dass ER denen nahe ist, die auf ihn vertrauen.
  • Das ist ein großer Trost und verdeutlicht, wen wir zugleich fürchten sollten und aber auch vollkommen vertrauen können.

Kapitel 49

In Kapitel 49 hören wir das zweite Gottesknechtslied. Mal klingt es so, als sei der Knecht das gesamte Volk Israel (bzw Juda) und mal wird sehr deutlich, dass es hier nur um Jesus gehen kann.

Die Haltung von Gott Vater ist zumindest in gewissen Dingen beiden gegenüber identisch. Der Vater liebt seinen Knecht und tat das schon immer. Er sorgt für seinen Knecht und wird ihn auch aus größter Not retten. Doc während Israel Gott immer wieder untreu war, ist Jesus der wahre und größere Gottesknecht, der immer treu war und ist und durch den Gottes Segen zu aller Welt kommt.

Nachdem in den Kapiteln davor vor allem die Rettung von Gottes Volk aus der Feindschaft Babels im Blick war, offenbart sich hier nun der Gottesknecht als der Retter nicht nur der Juden, sondern auch von Menschen aus allen Völkern (v.6). Dabei wird das dann internationale (globale) Volk Gottes so zahlreich sein, dass die alten Grenzen nicht mehr ausreichen werden.

  • Eines Tages wird alle Welt erkennen, dass der HERR, der eine Retter und Erlöser ist.

Jesaja 48

In Kapitel 48 wird deutlich, dass wir selbst Gottes erwähltes Volk von Natur aus nicht auf Gott hörte. So wie es in Vers 8 heißt: „Du hörtest es nicht und wußtest es auch nicht, und dein Ohr war damals nicht geöffnet. Ich aber wußte sehr wohl, daß du treulos bist und man dich nennt »Abtrünnig von Mutterleib an«.“

Das klingt verehrend … aber die nächsten Verse zeigen uns dann den Gott der Gnade, der um seinetwillen Sünder rettet.

  • Letztendlich handelt eben auch Gott so, wie auch wie handeln sollten, allein zu seiner Ehre (soli deo gloria).

Im Fortgang sehen wir dann aber neben dem souveränen Rettungshandeln Gottes auch einen Hinweis auf die menschliche Verantwortung. Immer wieder kommt hier und in den folgenden Kapiteln der Aufruf „Höre auf mich“ (und ähnliches).

Doch letztendlich ist es Gott, der sein Volk rettet … gerade auch indem ER Seinen Geist sendet (v.16). Und so lehrt und leitet der Herr die Seinen.

  • Unser Privileg heute ist noch viel größer. Denn heute haben alle Kinder Gottes seinen Geist, der uns lehrt und führt.
  • Möge der Herr uns dabei helfen, seinem Geist Raum zu geben, indem wir die Sünde meiden und unseren Herrn stets im Blick behalten.

Jesaja 47

In Kapitel 47 ist nun wieder Babel im Blick. Den Feinden von Gottes Volk droht Gottes Gericht. Vers 4 zeigt dabei den einzigen Zufluchtsort.

  • Das ist immer wieder spannend. Der einzige Ort, an dem wir Schutz vor dem Gericht Gottes finden, ist bei Gott selbst!

Doch Babylon vertraut sich selbst, seiner eigenen Kraft und Weisheit.

  • Auch das erleben wir auch heute noch. Immer wieder vertrauen die Gottlosen sich selbst … doch spätestens im Tod müssen sie erkennen, dass sie völlig machtlos sind.
  • Möge der Herr da harte Herzen weich und stolze Menschen demütig machen, auf dass sie IHN erkennen und ewiges Leben finden.

Jesaja 46

In Kapitel 46 sehen wir schließlich einen starken Kontrast zwischen den unnützen Götzen der Babylonier (das trifft natürlich auf alle Götzen zu) und dem einen wahren Gott, der wahrhaft helfen kann!

Das Haus Jakob und der ganze Überrest von Israel werden dazu aufgerufen, auf den einen wahren Gott zu hören. Er allein ist der Retter, der uns zur Herrlichkeit bringt (V.13)

  • Auch das gilt es auch heute noch zu bedenken … alle unsere Götzen sind nutzlos. Lasst uns immer wieder in unseren Herzen suchen, welche Götzen sich breitmachen und diese dann rausschmeißen und alleine Gott dienen!
  • Aber vor allem, lasst uns auf Gott hören und IHM allein vertrauen.

Jesaja 45
Die ersten Verse gehören inhaltlich noch zu Kapitel 44 mit der Prophetie des Wirkens von Cyrus, der das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft entlassen hat.
Die Verse 45,9ff klingen dann sehr ähnlich wie Römer 9 und werden da ja teilwiese auch zitiert. An beiden Stellen lesen wir letztendlich eine Ermahnung, Gott als Gott anzuerkennen und ihn nicht durch unsere menschlichen Gedanken in Frage zu stellen. Ich denke wir tun alle gut daran, diese Worte zu hören.
 Ich bin immer wieder erschrocken, wenn ich erleben muss, wie klare biblische Lehren aufgrund von menschlicher „Logik“ verworfen werden … und das selbst durch Christen. Andererseits weiß ich, dass auch ich aufpassen muss, dass ich nicht das in den Text hineinlese (und anderes überlese) was zu meiner Theologie passt.
 Ich wünsche uns allen die Demut vor Gott, zu der Jesaja hier aufruft!
Ab Kap. 45,14 lesen wir dann eine herrliche Verheißung davon, die Gott in aller Welt angebetet werden wird. Er ist der Retter von Menschen aus Allen Völkern, Ländern und Nationen. Diese Verheißung ist eine Grundlage für unsere Rettung. Auch das hat Jesaja schon damals gesehen und im Auftrag Gottes verkündet und Gottes Wort ist absolut vertrauenswürdig … auch das betont Jesaja hier sehr deutlich!
 Von daher sollten auch wir die Lehre von der völligen Vertrauenswürdigkeit der Schrift hoch halten.