Nachdem Jeremia die harten Gerichtsworte verkündet hat, wird er von denen, gegen die er im Auftrag Gottes gesprochen hatte, geschlagen und eingesperrt.

Das veranlasst ihn, Gott und seine Berufung von Gott in Frage zu stellen. Er würde am liebsten schweigen und sich verkriechen, aber erlebt, dass Gottes Wort ihn so durchdringt, dass er nicht schweigen kann (V.9b).

Trotzdem will er nicht mehr. Wir hören hier sehr verzweifelte Worte eines Mannes, der unter der Last seines schweren Dienstes leidet.

  • Möge der HERR all diejenigen, die ihm treu dienen und ihn bezeugen, vor einer solchen Depression bewahren!

Nachdem Jeremia in Kap. 18 bei einem Töpfer selber Anschauungsunterrichte bekommen hat, soll er nun abermals zum Töpfer gehen, nun aber, um einen Krug zu kaufen.

Während in Kap. 18 zumindest noch die Hoffnung da war, dass der Töpfer den Ton nochmal nutzt, um neu anzufangen, ist der Krug nun dazu da, eine noch drastischere Lektion zu lehren.

Jeremia soll führende Männer mitnehmen und dann den Krug zerschlagen.

So soll es auch dem Volk ergehen. Dabei kündigt der HERR durch Jeremia die schrecklichen Dinge an, die bei der Belagerung durch die Babylonier geschehen würden – unter anderem, dass Essen der eigenen Kinder …

  • Auch in diesem Kapitel sehen wir wieder das ganze Ausmaß der Sündhaftigkeit des Volkes.
  • Und wir sehen, wie der HERR diese Sünden nicht ungestraft lassen wird.
  • Ich muss zugeben, dass ich Jeremia um seinen Dienst nicht beneide und ich bin so dankbar, dass ich ein Prediger der guten Nachricht des Evangeliums sein darf.

Der HERR sendet Jeremia zu einem Töpfer. Durch die Beobachtung dort, will der HERR ihn etwas lehren. Denn Gott ist wie ein Töpfer und wir Menschen sind wie der Ton in seiner Hand. Wenn das, was er gemacht hat, ihm nicht gefällt, hat er jedes Recht nochmal neu anzufangen.

Natürlich hat dieses Gleichnis Grenzen. Wir sind lebendige Steine (1. Petrus 2) und doch sind wir eben Geschöpfe Gottes und damit ist er der rechtmäßige Töpfer (siehe dazu auch Röm 9).

Die Botschaft für Jeremia ist, dass der HERR mit dem „Ton“ (Israel) nicht einverstanden ist und es deshalb richten wird.

Dabei macht der HERR deutlich, dass er Israel immer wieder zur Umkehr gerufen hat, aber das Volk mit bösem und verstocktem Herzen schlimmer ist, als selbst die gottlosen Heiden.

Von daher kommt sein Gericht zurecht.

  • Wir sollten hier sowohl die Geduld Gottes sehen, wie auch seinen rechtmäßigen Anspruch. Und vor allem sollten wir immer wieder schnell dabei sein, umzukehren, wenn wir auf Abwegen unterwegs waren.

Am Ende des Kapitels lesen wir, dass das Volk aber eben nicht Buße tut, sondern lieber den Botschafter Gottes (Jeremia) als Feind zu bekämpfen.

  • Das veranlasst Jeremia zu einem Gebet, durch das er die Bestrafung des bösen Volkes fordert.
  • So ein Gebet mag uns erstmal krass erscheinen … und doch ist es sicher gut nachvollziehbar. Und natürlich dürfen wir Gott bitten, das Böse zu richten. Doch dabei sollten wir immer auch Raum für seine Gnade lassen, ohne die wir ja selber vor Gott nicht bestehen könnten.

Nachdem der Herr deutlich macht, dass Er um alle Sünden weiß und diese auch strafen wird, kommt in den Versen 5-11 ein Kontrast, der neben dem Gericht eben auch den Weg des Segens beschreibt. Dabei greift Jeremia auf die Worte aus Psalm 1 zurück (V.7-8).

  • Lasst uns solche Menschen sein, die sich auf den Herrn verlassen und das tun, indem wir auf Gottes Wort hören und beständig darüber nachdenken.

Gleichzeitig sehen wir aber auch das Grundproblem aller Menschen, wenn es in Vers 9 heißt: „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?

  • Es ist gut zu wissen, dass der HERR uns in seiner großen Gnade mit dem Glauben auch ein neues Herz gegeben hat.

Im Fortgang lesen wir dann weitere Warnungen Gottes – wer ihn verlässt, wird zuschanden werden und dann lesen wir ein Gebet Jeremias, der offenbar erkennt, dass auch er Hilfe und Rettung braucht – sowohl im Inneren (heil mich), wie auch im Äußeren (lass die zuschanden werden, die mich verfolgen).

Schließlich bekommt Jeremia noch einen Auftrag (ab V.19). Er soll den Königen und dem ganzen Volk verkünden, dass der einzige Weg zum Heil und Segen der ist, den Anordnungen Gottes zu folgen.

  • Das klingt nach Werkegerechtigkeit … aber letztendlich ist das aber eben doch einfach Ausdruck des Glaubens und Vertrauens auf Gott.
  • Die Werke an sich würden sicher immer noch zur Verdammnis führen. Aber wenn sie anfangen, auf den Herrn zu vertrauen und das durch gehorsam sichtbar wird, dann gibt es Hoffnung.
  • Letztendlich dürfen wir wissen, dass JESUS selbst derjenige ist, der diese Gebote für uns gehalten hat, so dass wir durch IHN vor Gott bestehen können.

Die erst Hälfte dieses Kapitels setzt die Gerichtsworte der vorherigen Kapitel fort. Hier lesen wir nun Ankündigungen davon, dass der Tot so normal sein wird, dass man gar nicht mehr trauert und es besser ist, nicht zu heiraten und keine Kinder zu haben, weil man so weniger trauern muss.
Doch nach dem schlimmen Fazit, „weil ich euch keine Gnade mehr erweisen will“ in Vers 13, folgen endlich mal wieder, die Hoffnung geben.

Ab Vers 14 kündigt der Herr eine Zeit der Wiederherstellung an. Und nicht nur das, selbst die Heiden sollen dann zum Herrn kommen.

  • Genau das dürfen wir nun seit fast 2000 Jahren erleben.
  • Und doch sollten wir auch die Warnungen nicht mißachten, denn der HERR ist immer noch ein heiliger Gott, der Gottlosigkeit und Sünde hasst.

Nachdem Jeremia in Kapitel 14 für das Volk Juda im Gebet zu Gott eingetreten war, erklärt Gott nun, dass selbst die Fürsprache von Mose und Samuel nichts daran ändern würde, dass er sein Volk richten wird.

  • Wiederum ist es sehr tröstlich, dass wir einen Fürsprecher bei Gott haben, der größer und besser selbst als Mose und Samuel ist: Jesus Christus, der als ewiger Sohn Gottes das Gericht auf sich genommen hat, so dass wir die Vergebung erfahren können, um die Jeremia damals noch vergeblich bat.

Jeremia klagt dann ab Vers 10 über seinen schweren Dienst mit Worten wie „Weh mir“ und „Ach Herr“. Das was Jeremia über sich in Vers 16 sagt ist etwas, von dem ich mir wünsche, dass es immer mehr auch mich beschreiben möge (und zugleich weiß ich, dass es leider oft noch nicht so ist): „Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.“

Ab Vers 19 lesen wir dann, dass der Herr Jeremia eine großartige Zusage macht. Diese Zusage dürfen auch heute alle für sich in Anspruch nehmen, die dem Herrn treu dienen und mutig sein Wort verkünden:

19 Darum spricht der HERR: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen! 20 Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, 21 und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.“

  • Das ist meine feste Zuversicht!

Als Juda eine schlimme Dürre erleben muss du noch dazu militärisch angegriffen wird, ruft Jeremia zu Gott um Hilfe. Jeremia erkennt die Ursache des Übels und weiß, wer allein helfen kann: „7 Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich gesündigt haben. 8 Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer.“

  • Doch Jeremias Ruf verhallt.
  • Es würde eines größeren und besseren Propheten bedürfen, der für Gottes sündiges Volk eintritt, damit der Herr seine Gnade zeigt.
  • Und vor allem würde es mehr als nur Worte durch diesen größten Propheten und den ewigen Sohn Gottes gebrauchen, so dass Gott trotz Gnade weiter gerecht sein kann.
  • Danke Jesus, für deinen stellvertretenden Sühnetod.
  • Und danke, dass Du lebst!

In der ersten Hälfte des Kapitels gebraucht Jeremia sehr bildhafte Prophetie. Erst tut er durch das Vergraben und damit Zerstören des zuvor erkauften Gürtels bildhaft das, was der Herr mit dem sündigen Volk Juda tun wird. Es war sein Volk. Er hatte es sich erkauft. Er hatte es bei sich gehabt … aber dann hatte es sich von ihm gelöst und war im Dreck und so ist es für ihn nutzlos geworden.

  • Das Bild ist drastisch und das Urteil vernichtend.

Das zweite Bild ist wohl nur ein Wortbild. Doch die Botschaft ist auch hier sehr klar. Die führenden Männer des Volkes sind wir Weinkrüge geworden … voll Wein.

  • Der Herr wird diese Weinkrüge zerschmettern.

Darauf aufbauend kommen dringende Warnungen an Juda, zu Gott umzukehren, bevor es zu spät ist. Vers 23 macht deutlich, dass das letztendlich unmöglich ist „Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine Flecken? So wenig könnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Böse gewöhnt seid.

  • Das entlässt uns natürlich nicht aus der Verantwortung für unsere bösen Taten … aber es zeigt, dassdas Problem in unserer Sündennatur liegt. Deswegen braucht es Gottes Eingreifen und eines neuen Herzens, damit sich Menschen bekehren können.

Die letzten Worte zeigen das ganze Ausmaß der Sünde Judas und das bevorstehende Gericht: „

24 Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem Wind aus der Wüste. 25 Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe, spricht der HERR: Weil du mich vergessen hast und dich auf Lügen verläßt, 26 will auch ich dein Gewand hochheben, daß deine Schande sichtbar werde. 27 Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja, deine Greuel auf den Hügeln und im Felde. Weh dir, Jerusalem! Wann wirst du doch endlich rein werden?“

  • Wir hätten nichts Anderes verdient … doch der HERR hat sich erbarmt und uns einen Retter gesandt!

Nachdem Jeremia im letzten Kapitel erleben musste, dass er gerade wegen seiner treue zu Gott Widerstand erfährt, klagt er nun darüber, dass es den Gottlosen scheinbar so gut geht.

  • Diese Klage ist nachvollziehbar, da wir das ja auch hier und heute immer mal wieder feststellen müssen. Aber natürlich ist das nur eine eher kurzfristige Sicht. Langfristig stimmt das nicht.

Der Herr macht dann ab Vers 7 deutlich, dass er das Böse natürlich sieht. Und er klagt darüber, dass das Volk selbst dann noch nicht umkehrt, wenn der HERR richtend eingreift.

Wirklich erstaunlich sind dann die abschließenden Verheißungen Gottes, der seinem Volk zusagt, dass er sich nach einer Zeit des Gerichts wieder über Juda erbarmen wird.

  • Hier sehen wir Gottes große Treue und Gnade, die auch unsere einzige Hoffnung ist.

Zu Beginn hören wir eine Erinnerung an den Bundesschluss, den der Herr mit seinem Volk beim Geben des Gesetzes eingegangen ist. Die Verheißung dieses Bundes hingen am Gehorsam. Und genau da hat Israel versagt, wie der Herr sehr deutlich macht.

Jeremia sollte das dem Volk verkünden und muss erfahren, dass das Volk darauf reagiert, indem es sich gegen Jeremia stellt und zu seinem Schrecken einen Plan schmiedet, um ihn aus dem Weg zu räumen.

  • Es hätte weder Jeremia damals, noch sollte es uns heute überraschen, wenn das mutige Eintreten als Sprachrohr Gottes auf Widerstand stößt.

Wenngleich wir uns wünschen und auch wissen dürfen, dass der HERR seine Zeugen auch dazu gebraucht, um Menschen wirklich zur Umkehr zu bringen, wird es eben auch immer Menschen geben, die die Botschaft und die Botschafter Gottes ablehnen.

  • Im Wissen um Gottes Beistand sollten wir trotzdem nicht zurückschrecken und immer bedenken, dass der ewige Lohn im Himmel für treue Diener Gottes viel größer sein wird, als alle zu befürchtenden vorübergehenden Nachteile auf Erden.