Wie sich schon erahnen ließ, misstraut das Volk Juda dem Herrn und tut genau das, wovor sie gewarnt wurden. Sie klagen Jeremia an, gelogen zu haben … aber letztendlich ahnen sie, dass er Recht hat. Das Problem wird in Vers 7 deutlich benannt. „Sie wollten der Stimme des Herrn nicht gehorchen“.

Der mit nach Ägypten verschleppte Jeremia verkündet dann, dass der Plan der Männer aus Juda nicht aufgehen wird. Ägypten ist mitnichten ein sicherer Ort des Schutzes vor Nebukadnezar.

  • Herr schenke uns, dass wir auf Dich vertrauen … auf Dich allein!

Das in Lande verbliebene Volk ist verunsichert. Und so kommen sie zu Jeremia und erfragen, wie der Herr zu ihnen steht und wie es weitergehen wird.

Die Worte, die Jeremia dann im Auftrag Gottes spricht, sind eigentlich sehr ermutigend. Der Herr verkündet dem Volk seine Versorgung und seinen Schutz. Es gibt nur eine Bedingung. Das Volk muss ihm vertrauen und nicht nach Ägypten fliehen. Wenn sie das tun, wird der Herr sie strafen.

Wiederum können wir schon erahnen, was passieren wird.

Es ist einfach traurig zu sehen, wie Menschen immer wieder den Verheißungen Gottes letztendlich nicht glauben und stattdessen ihre eigenen Wege gehen. Noch trauriger ist es, dass wir selbst oft so handeln L

Was wir in Kapitel 40 schon erahnen konnten, geschieht nun. Der Babylonische Statthalter Gedalja wird ermordet. Jischmael ermordet aber nicht nur ihn, sondern dann auch gleich noch viele andere. Diese sind Männer aus Juda, die einfach den Statthalter anerkannt hatten.

Doch Johanan, der schon geahnt hatte, dass Jischmael Böses vorhatte, befreite die Menschen aus dem Volk Juda.

Wie sich dieser Bericht heilsgeschichtlich einordnen und auf uns anwenden lässt, erschließt sich mir gerade nicht.

  • Ich hoffe, dass ihr da wacher seid und klarer sehr und denkt J

 

In den ersten Versen lesen wir nochmals von Jeremias Freilassung und davon, wie der Oberste der Leibwache der Babylonier erkennt und verkündet, dass der Sieg der Babylonier über Juda letztendlich Gottes Werk war.

  • Das ist schon eine sehr tiefe und überraschende Erkenntnis für einen Mann, der ja nicht zu Gottes Volk gehörte.

Ab Vers 7 lesen wir dann von den Menschen, die in Juda bleiben durften. Offenbar schätzten sie den Statthalter der Babylonier, der ihnen ein gutes Leben erlaubte. Sie profitierten davon, das die Reichen Bürger weggeführt worden waren, so dass sie nun in ihren Häusern leben und genug zu essen haben konnten.

Diese positive Einstellung gegenüber Gedalja ist dann wohl auch der Grund dafür, dass sie ihn vor einem Mordkomplott warnten. Doch Gedalja war sehr gutgläubig und konnte sich das nicht vorstellen.

  • Man kann schon ahnen, was passieren wird. Aber dazu kommen wir dann morgen.

Der letzte halbe Vers aus Kapitel 38 (in manchen Übersetzungen ist die schon 39,1) dient quasi als Überschrift für Kapitel 39: „Und es geschah, daß Jerusalem erobert wurde.“

Genauso wie es der HERR durch Jeremia angekündigt hatte, kommt es nun auch. Die Babylonier erobern Jerusalem. Zedekia muss das nun auch einsehen. Er versucht noch zu fliehen … irgendwie scheint er immer noch zu hoffen, dass Jeremias Prophetie nicht eintreffen wird. Aber Gottes Wort irrt sich nie. Und so wird Zedekia gefangen genommen und muss dann mit ansehen, wie seine Söhne getötet werden, bevor man ihm dann die Augen aussticht und ins Exil führt.

  • Die Babylonier sind grausam. Das letzte was Zedekia in seinem Leben sehen musste, war die Tötung seiner Söhne. Doch letztendlich sind die Babylonier eben auch die Werkzeuge Gottes im Gericht über den ungläubigen König.

Jerusalem wird zerstört und viele Menschen müssen ins Exil. Nur die Unterschicht darf im Land bleiben.

Schließlich lesen wir, dass die Babylonier Jeremia bewusst verschonen, und dass auch Ebed-Melech verschont wird.

  • Letztendlich wendet sich hier also das Blatt und es wird allen offenbar, dass Jeremia ein treuer Bote Gottes war.
  • Das sollte gerade die ermutigen, die im treuen Dienst am Herrn Widerstand erfahren und auf Ablehnung stoßen. Der HERR ist treu und steht den Seinen bei.
  • Spätestens in der Ewigkeit werden wir das alle klar und deutlich erkennen … und manchmal zeigt der HERR das eben auch schon hier auf erden.

Im ersten Teil des Kapitels lesen wir einen Bericht, der ganz ähnlich dem ist, was wir auch schon in Kapitel 21 gelesen haben. Uns wird hier nochmal in etwas anderen Worten berichtet, wie Jeremia das Volk in Juda warnte, sich freiwillig in die Hände der Babylonier zu geben.

Hier lesen wir nun, dass das dazu führte, dass Jeremia aus dem Verkehr gezogen und in einen Brunnen geworfen wurde. Wiederum ist es letztendlich König Zedekia, der Jeremia rettet. Zedekia hat weiter Interesse, von Jeremia zu hören. Doch letztendlich vertraut er mehr auf die Szenarien, die er sich selber ausmalt, als auf das Wort Gottes.

  • Das ist wirklich ein trauriges Bild eines Menschen, der ein gewisses Interesse an Gott hat, aber letztendlich nicht bereit ist, Gott wirklich zu vertrauen.
  • Möge der Herr uns da weichere Herzen schenken, die Gott mehr vertrauen, als unseren eigenen Gedanken und Ängsten.

In diesem Kapitel machen wir nun wieder einen Zeitsprung nach vorne, hinein in die Regierungszeit des Nachfolgers des Nachfolgers von König Jojakim, König Zedekia.

Er war durchaus wissbegierig und ließ Jeremia zu sich reden. Aber er war nur ein Hörer des Wortes und kein Täter des Wortes. Jeremia verkündet ihm das kommende Gericht.

Ab Vers 11 wirkt es so, als hätte Jeremia mit seinem Dienst abgeschlossen und will nun Jerusalem verlassen, bevor die Feinde zurückkommen und die Stadt niederbrennen. Doch aufgrund einer falschen Verdächtigung landet er im Gefängnis.

  • Ich kann mir vorstellen, dass Jeremia so manches mal gefragt hat, warum der Herr immer wieder solche Sachen zuließ.

Dann sehen wir wieder Zedekia, der wiederum neugierig ist und Jeremia ruft um zu hören, was der HERR zu sagen hat. Auch jetzt hört er nicht auf Gottes Wort. Aber zumindest kümmert er sich um Jeremia und erleichtert seine Haft.

  • Auch das ist interessant. Gott gebraucht den gottlosen König, um Jeremias Situation zumindest ein wenig zu verbessern.
  • Wir sollten hier aber vor allem lernen, dass wir einen König brauchen, der Gottes Wort hört und danach handelt. In Jesus haben wir diesen König.
  • Und wir sollten nun selber Menschen sein, die auf Gottes Wort hören und dann auch Täter seines Wortes sind.
  • In allem dürfen wir wissen, dass der HERR uns nicht jedes leid erspart, aber für uns sorgt!

Kapitel 36 steht sehr offensichtlich nicht in der Chronologie der Ereignisse zur Zeit Jeremias, denn es sieht zurück zur Zeit, als Jojakim König in Juda war, während wir ja zuletzt immer wieder von Zedekia gehört haben, der erst nach Jojakim und Jojachin König wurde.

In diesem Kapitel lesen wir, wie die Prophetien Jeremias überliefert wurden. Er hatte einen treuen Gefährten, Baruch, der die Prophetien, die Jeremia vom Herrn empfing, niederschrieb. Das Ziel war, dass das Volk die warnenden Worte hören und dann Buße tun würde. Anfänglich könnte man noch denken, dass der Plan aufgeht, da es einige Leute gibt, die die Botschaft ernst nehmen und den König informieren.

Doch dann lesen wir, dass der König die Worte des Herrn nicht ernstnahm. Er ließ sie verbrennen und zeigte damit seine Verachtung für Gottes Wort. Das würde für ihn und das Volk fürchterliche Konsequenzen haben.

  • Wir tun gut daran, Gottes Wort sehr ernst zu nehmen.
  • Ich sehe mit großer Sorge, dass Gottes Wort vielerorts inzwischen relativiert wird. Und ich befürchte, dass auch das sehr ernst Konsequenzen haben wird. Denn Gott lässt sich nicht spotten.
  • Möge der HERR uns eine immer höhere Achtung vor seinem Wort schenken und die Demut, uns von Ihm belehren und wo nötig auch korrigieren zu lassen.

Nochmals verdeutlicht der HERR, wie untreu sein Volk ist. In diesem Kapitel tut er dies durch einen Kontrast. Der Herr sendet Jeremia, um die Rechabiter in den Tempel einzuladen und ihnen dort Gastfreundschaft zu gewähren und ihnen Wein anzubieten.

Doch die Rechabiter lehnen das ab, da ihr Vater ihnen verboten hatte, Wein zu trinken.

Der Gehorsam der Rechabiter gegenüber ihrem Vater dient dann als Kontrast für den Ungehorsam Judas gegenüber Gott.

Während der Herr den Rechabitern am Ende Segen verheißt, wird das Volk Juda für seinen Ungehorsam gerichtet werden.

  • Nun können wir einerseits jubilieren, dass Jesus für uns vollkommen gehorsam war. Zum anderen sollten aber auch wir danach streben, Gehorsam zu sein und dabei darum zu wissen, dass auf einem Leben im Gehorsam Gottes Segen liegt.

Mit Kapitel 34 beginnt ein neuer Abschnitt. Nach den ermutigenden Kapiteln 30-33 folgen nun wieder Warnungen und Gerichtsworte.

Bedenkenswert ist dabei, dass der Herr deutlich macht, dass – wenn gleich eine übermächtige Streitmacht gegen Juda kämpft – es letztendlich ER selbst ist, der Zedekia in die Hände der Babylonier ausliefern wird.

  • GOTT ist der Allmächtige. Die Übermacht hätte Juda nichts antun können, wenn der HERR schützend seine Hand über das Volk gehalten hätte.
  • Andererseits ist es aber eben auch so, dass uns alle Macht nichts nützt, wenn Gott sich gegen uns stellt. Wir sind voll und ganz abhängig von IHM!

Ab Vers 8 folgt dann eine konkrete Anklage. Juda hatte über eine lange Zeit das göttliche Gebot missachtet, die Leibeigenen im 7 Jahr wieder zu befreien. In der großen Not wurde das dann wohl gemacht … aber nur für eine kurze Zeit, dann merkte das Volk, dass es doch praktisch war, Sklaven zu haben und nahm die eigentlich Freigelassenen wieder zu Sklaven.

  • Einen solchen Bruch des Bundes, den der Herr mit seinem Volk geschlossen hatte, wird der Herr nicht tolerieren. Und so wird hier nochmal klar, dass das Gericht Gottes verdient ist.
  • Ich danke Gott, dass ich wir durch den Gnadenbund in Christus vor IHM bestehen können, obwohl auch wir oft recht halbherzig sind.
  • Und ich bete für mich und uns, dass wir IHM immer treuer werden!