In diesem letzten Kapitel wird nochmal der Fall Jerusalems beschrieben, von dem wir schon in Kapitel 39 gehört hatten. Neben dem Fall der Stadt ist dies auch der ganz persönliche Fall des Zedekia, der sich gegen Babel gestellt hatte und dann feige floh, nur um dann erleben zu müssen, wie er gefangen wurde, wie seine Söhne getötet wurde und ihm dann die Augen ausgestochen wurden.

Ab Vers 12 lesen wir dann von der Zerstörung des Tempels und ab Vers 24 von der Wegführung des Volkes.

  • Alles was der HERR einst Abraham versprochen hatte und was unter König David wahr geworden war, geht hier nun (vorübergehend) wieder verloren:
    • Gottes König … Gottes Ort … Gottes Volk.

Doch die letzten Verse geben uns einen Hoffnungsschimmer. Der König Jojachin lebt und wird freigelassen und geehrt. Das Davidische Königshaus ist nicht am Ende … und eines Tages wird ein Nachkomme des Königs für alle Zeit die Königsherrschaft antreten.

  • Dieser Herr und König ist der Retter, durch den Gott bei uns ist, der sich ein Volk sammelt, und der ewige herrschen wird.

Die ersten zehn Verse fassen nochmal zusammen, was wir schon in Kap. 50 gelesen haben: Babel wird gerichtet und Israel gerettet werden. Im Fortgang des sehr langen Kapitels lesen wir von der Allmacht des Schöpfergottes. Er hat Babel als sein Werkzeug zum Gericht über Juda benutzt, wird nun aber eben auch Babel für sein böses Handeln strafen. So wird dann Juda & Jerusalem wieder hergestellt, während Babel völlig zerstört werden wird.

  • Mich beeindruckt hier vor allem, wie uns Gott beschrieben wird. Er ist so viel größer und mächtiger als wir und er allein hat alles im Griff.
    • Für Menschen, die gegen Gott sind, muss das sehr furchterregend sein.
    • Aber für die, die durch den Glauben zu Gott gehören ist das vor allem sehr tröstlich!

Nachdem alle anderen feindlichen Nationen angesprochen wurden, wendet sich Jeremia nun den Babyloniern zu. Diese waren der größte und gefährlichste Feind von Gottes Volk und Gottes Werkzeug im Gericht (oder der Züchtigung) Judas.

Das was Jeremia hier ankündigt, geschah dann ja einige Jahrzehnte später, als die Perser aus dem Norden kommend das babylonische Reich besiegten und zerstörten.

Als Jeremia diese Worte im Namen Gottes schrieb, klang das für Babylon sicher eher lachhaft. Und es ist genau dieser Stolz, den Gott anklagt und dann eines Tages brechen wird. Hochmut kommt vor dem fall.

  • Das sollten auch wir immer wieder bedenken. Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn … aber eben nicht seiner selbst.

Gleichzeitig lesen wir hier auch von Verheißungen an Israel. Der Herr wird sein Volk wiederherstellen. Gerade das Gericht über Babylon wird Israel zur Rettung bringen, denn die Perser haben dann ja Israel (bzw Juda) erlaubt, in ihr Land zurück zu kehren.

  • Es ist immer wieder gut zu sehen, dass der HERR alles in der Hand hat und seinen guten plan ausführt.
  • Deswegen sollten wir auch in schwierigen Situationen auf ihn vertrauen und für ihn leben!

In diesem Kapitel kommen nun Gerichtsworte gegen alle möglichen Nationen. Der Herr wird alle Feinde Israels demütigen und besiegen. Aber es gibt auch hier immer mal wieder Anklänge der Hoffnung, wenn wir z.B. bzgl Ammons (in V. 6) und Elams (V.39) lesen, dass der HERR nach dem Gericht das Geschick dieser Völker wieder wenden will.

  • Tatsächlich ist das ja auch der einzige Grund, warum wir heute den Herrn kennen und anbeten können.
  • Denn obwohl auch wir aus den Heiden sind, hat der Herr sich der Nationen erbarmt und sammelt sich nun ein Volk aus allen Ländern, Völkern, Sprachen und Nationen.

Als drittes mit Juda verfeindetes Volk, das der HERR richten wird, kommt nun Moab ins Blickfeld.

Moab hat eine interessante Geschichte, da ja die Moabiter von Lot und seiner Tochter abstammen und mit Rut eine Moabiterin im Stammbaum des Herrn Jesus zu finden ist. Doch auch dieses Volk ist gottlos und wird dafür gerichtet werden. Konkret lesen wir hier die Anklagen wegen des Stolzes und des Götzendienstes dieses Volks.

Gott wird die Götzen als machtlos erweisen und den Stolz des Volkes brechen. Und doch gibt es Hoffnung, denn eines Tages soll Moab wiederhergestellt werden (V.47).

Ob diese Zusage Gottes eine konkrete Begründung hat oder es einfach Gottes freiem Ratschluss entspricht, erschließt sich mir nicht.

  • Letztendlich müssen wir uns ja eingestehen, dass wir nicht besser sind als Moab und auch wir die Gnade Gottes genießen dürfen … und das sogar ganz ohne Gericht, denn das hat Jesus für uns auf sich genommen!

Nach den Gerichtsworten gegen Ägypten folgt nun der zweite große Dauerfeind Judas, nämlich die Philister. Das Gericht kommt durch die Hände von einem Volk aus dem Norden. Damit sind wohl die Babylonier gemeint.

Im Gegensatz zum Gericht, dass der Herr durch die Babylonier über Juda brachte, gibt es für die Philister keine Zusage einer zukünftigen Wiederherstellung. Und tatsächlich gibt es dieses Volk ja heute nicht mehr.

  • Wir tun gut daran zu bedenken, dass der HERR auch die großen Mächte und starken Feinde im Griff hat.
  • Letztendlich wird sich nicht das Böse durchsetzen, sondern Gott und mit IHM alle, die auf ihn vertrauen.

Mit diesem Kapitel beginnt der letzte längere Abschnitt im Buch Jeremia.

Nun wendet sich der Fokus weg von den Anklagen und prophetischen Worten an Juda hin zu den umliegenden Nationen. In Kapitel 46 kommt als erstes Ägypten in den Fokus. Das war ja das Land, zu dem viele Menschen aus Juda flohen und wohin dann auch Jeremia verschleppt wurde.

Jeremia verkündet – wohl noch bevor er verschleppt wurde – Gottes Gericht über Ägypten. Der Herr wird Ägypten erniedrigen und die „Götter“ und Könige Ägyptens richten.

Ganz am Ende stehen zwei Verse, die ein Zuspruch an Israel sind.

Trotz allem, was der Herr über sein Volk zu sagen hatte, ist er ihm doch treu.

27 Aber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, verzage nicht! Denn siehe, ich will dir helfen aus fernen Landen und deinen Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, daß Jakob zurückkommen soll und in Frieden sein und ohne Sorge, und niemand soll ihn schrecken.

28 Darum fürchte dich nicht, du, Jakob, mein Knecht, spricht der HERR, denn ich bin bei dir! Mit allen Völkern, unter die ich dich verstoßen habe, will ich ein Ende machen; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Züchtigen will ich dich mit Maßen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen.“

  • Der HERR ist treu und steht zu seinen Erwählten. Das darf uns Trost und Ermutigung sein!

Diese Worte des Trostes an Baruch hat Jeremia deutlich vor der Zeit geschrieben, die in den letzten kapiteln behandelt wurde. Baruch ist nun mit Jeremia nach Ägypten verschleppt. Aber gerade jetzt ist es gut an das erinnert zu werden, was Gott verheißen hatte.

  • Gott ist treu und gerade in schweren Zeiten brauchen auch wir immer mal wieder die Erinnerung an das, was uns der Herr verheißen hat.

 

In den ersten 14 Versen hören wir Worte Gottes an das Volk Juda, in denen er dem Volk ihren Götzendienst und all ihr böses und ungläubiges Tun vorwirft.

Es sind die Worte eines Vaters, der zutiefst enttäuscht von seinen Kindern ist und darum ringt, sie zur Einsicht zu bringen und doch gleichzeitig weiß, dass sie nicht hören werden und er sie disziplinieren muss.

Die Antwort der Männer ab Vers 15 ist verheerend. Sie widersprechen dem Wort Gottes und rechtfertigen ihren Götzendienst und sie ihre Probleme darin begründet, dass sie den Götzendienst nicht konsequent genug ausgeübt haben.

  • Wir sehen hier, wie Verblendung funktioniert. Anstatt sich Gott wieder zuzuwenden, laufen sie noch weiter von ihm weg.

Und so hören wir dann in den Versen 20-30, dass der HERR sein Gericht verkündet.

  • Möge uns der Herr immer wieder weiche Herzen geben, damit wir uns von ihm korrigieren lassen und immer wieder zur Buße finden.