Und auch in Kapitel 9 lesen wir Worte des Gerichts. Obwohl Gott das Volk in seiner Gnade zu seinem Volk gemacht hatte und in viel Geduld mit ihm hatte, hat sich Israel immer wieder von ihm abgewandt. Das wird Gott letztendlich nicht akzeptieren.

Wir sehen hier, wie sehr wir darauf angewiesen sind, dass Gott mehr für uns tut, als uns zu lieben und geduldig mit uns zu sein. Wir brauchen neue Herzen … eine Wiedergeburt.

  • Gott sei Dank für dieses Geschenk. Nur so werden wir ihn wahrhaft erkennen und Ihm treu bleiben.

In Kapitel 8 betont Hosea weiter, dass Israel zwar ab und an behauptet, zu Gott zu gehören, doch ihre Taten offenbaren den Unglauben.

Anstatt den von Gott eingesetzten König zu ehren, hat sich Israel eigene Könige gesucht. Anstatt Gott anzubeten, haben sie sich Götzen gemacht. Und Gottes Gebote übertreten sie ständig.

Bei all dem reden sie aber wohl noch recht fromm daher. Doch Gott legt keinen großen Wert auf Lippenbekenntnisse. Wahrer Glaube offenbart sich im Leben und da wird sichtbar, wie gottlos Israel ist.

  • Das darf uns herausfordern, denn auch wir geben uns immer mal wieder falschen Herrn und unseren Götzen hin und missachten die göttlichen Gebote.
  • Mir wird immer wieder deutlich, wie sehr ich auf Gottes Gnade angewiesen bin, die uns in Jesus Christus erreicht hat.

Die Anklage gegen Israel wird fortgesetzt. Dabei bringt Gott hier gleich vier Gleichnisse, durch die ER betont wie gottlos, dumm, blind und böse Israel ist. Sie merken gar nicht, wie schlimm ihr Handeln ist und sie suchen Hilfe bei Mächten, die ihnen nicht helfen können. Denn der Herr wird dem bösen Treiben ein Ende machen und das Volk zur Rechenschaft ziehen.

  • Möge der Herr uns die Weisheit geben mit IHM zu leben und Hilfe und Schutz bei IHM zu suchen.

Zu Beginn von Kapitel 6 scheint es so, als täte Israel sie Busse. Aber nicht alles, was wie Buße klingt und aussieht ist tatsächlich Buße. Das macht Gott hier ganz deutlich. Was wir hier sehen ist wohl eher ein Bereuen der Konsequenzen der Sünde, als eine wirkliche Herzensänderung und Umkehr.

  • Doch das ist es, was Gott will … damals wie heute … keine Opfer, sondern Liebe und ein Streben nach der Erkenntnis Gottes, die dann tätig wird.

Ab 6,7 kommt dann nochmals eine krasse Zusammenfassung der Untreue und der radikale Sünden Israels.

  • Möge der HERR uns helfen, IHN immer im Blick zu haben, so dass wir IHM treu bleiben. Und lasst uns den HERRN preisen, dass ER uns treu ist, selbst da wo wir untreu geworden sind.

In den ersten Versen lesen wir die Fortsetzung der Anklage gegen die Priester und das Königshaus des Nordreichs Israel, das auch Ephraim genannt wird.

Ab 5,8 folgt auf die Anklage das Gericht. Dabei richtet sich das Gericht sowohl gegen das Nordreich Israel, wie auch gegen das Südreich Juda.

Im letzten Vers dieses Kapitel kündigt der Herr an, dass inmitten des Gerichts eine Umkehr stattfinden wird: „15 Ich will wieder an meinen Ort gehen, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen; wenn’s ihnen übel ergeht, so werden sie mich suchen“

  • Das ist auch für uns recht typisch. Not lehrt beten (was ja eine Form der Hinwendung zu Gott ist).
  • Die Frage ist dabei, ob wir aus tiefstem Herzen unsere Sünde erkennen und uns davon ab- und dem Herrn zuwenden ODER ob wir primär die Konsequenzen der Sünde bereuen. Das ist keine wahre Buße und führt letztendlich bestenfalls dazu, dass wir den sündigen Begierden unserer Herzen beim nächsten Mal einfach etwas anders folgen, in der Hoffnung, dass die Sünde da keine Konsequenzen hat.
  • Hier brauchen wir alle immer wieder Gottes Hilfe, denn wahre Buße ist immer etwas, das der Geist Gottes in uns wirken muss.

Jetzt kommen harte Worte. Gott klagt Israel an. Das Volk, samt der Priester, wird gerichtet werden. Gott lässt sich den Götzendienst und die Gottlosigkeit nicht auf ewig gefallen.

Ab Vers 4 lesen wir dann, dass die Priester und Propheten als geistliche Leiter in besonderer Weise angeklagt und zur Rechenschaft gezogen werden.

  • Dies gilt ja auch heute noch, wie wir in Jakobus 3,1 sehen.

Gerade deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass ich immer wieder von Gemeindemitgliedern höre, dass sie für uns Älteste beten. Das brauchen wir – denn nur mit Gott Hilfe werden wir so leben, lehren und leiten, wie es IHM gefällt und gut für SEINE Gemeinde ist.

Dieses kurze Kapitel bildet den Abschluss des ersten Teils des Buchs. Gott ruft Hosea dazu auf, seine Frau wieder anzunehmen und zeigt damit, was er für sein untreues Volk tun wird. Doch wir lesen hier auch, dass dies keine intime Beziehung sein wird.

Der Herr erklärt damit, wie er sich einerseits seines Volkes annehmen wird und doch zugleich eine Zeit bevorsteht, in der die Beziehung zum Herrn noch nicht in Ordnung sein wird.

Doch das Kapitel endet mit einer frohen Botschaft. Eines Tages wird die Beziehung wieder heil sein.

Genau dazu würde der Herr dann in Jesus Christus zu seinem Volk und in diese Welt kommen. Und so dürfen wir wissen, dass wir durch den Glauben bei Gott schon liebende Annahme gefunden haben. Und wir dürfen wissen, dass der HERR eines Tages als der Bräutigam wiederkommen wird, und dann wird unsere Gemeinschaft mit dem Herrn vollkommen ungetrüt sein.

  • Darauf dürfen wir uns schon freuen.

Hier lesen wir davon, wie Hosea seine Klage gegen seine untreue Frau vorbringt. Das ist natürlich ein Abbild davon, wie Gott Menschen sieht, die sich von Ihm abgewandt haben. Doch vor allem ist es letztendlich ein Ruf an das Volk, zu Gott zurückzukehren. Dahinter steckt ja die Überzeugung, dass der gerecht richtende Gott einen Weg finden wird, denen Gnade zu erweisen, die zu ihm umkehren. Hosea glaubt also in gewisser Weise an das Evangelium, bevor dieses in Christus vollständig offenbart wird.

Im Fortgang lesen wir aber auch, dass Gomer nicht versteht, wie treu ihr Ehemann für sie gesorgt hat … genauso wie Israel 8und oftmals auch wir) übersehen, wie treu der HERR für uns sorgt.

Ab Vers 16 sehen wir dann ein Bild davon, wie Gottes Treue die Untreue seines Volks überwindet. Das darf uns Ermutigung sein, wenn wir mal gegen Gott gehandelt. Der Weg zurück steht offen. Und gerade weil der HERR so treu und gut ist, sollten wir immer wieder zu ihm kommen und immer mehr mit ihm und für ihn leben.

Das Buch Hosea nimmt uns historisch mit zurück in eine viel frühere Zeit, als die der Propheten, die wir zuletzt behandelt haben. Er lebte wohl noch vor Jesaja (ggf teilweise zeitgleich) und versah seinen Dienst noch vor dem Zerfall des Nordreichs Israel.

Während der Prophet Daniel uns basierend auf der Zeit des babylonischen Exils (also im 6. Jhdt vor Christi) vor allem die Souveränität Gottes zeigt, offenbart uns Gott durch den Propheten Hosea aus der Zeit vor dem Zerfall Israels in der Mitte des 8. Jhdts vor Christi Geburt, Gottes große, bedingungslose Liebe, die er trotz unserer Sünden und trotz Seines gerechten Zorns über unsere Sünde, für uns hat.

Gleich zu Beginn in Kapitel 1 illustriert der HERR seine große Liebe für sein untreues Volk, indem er Hosea den Auftrag gibt, eine Prostituierte zu heiraten. Auch seine Kinder haben symbolische Bedeutung, da ihre Namen etwas über Israel aussagen.

Gott lässt Hosea dabei von Anfang an klar wissen, dass die Dinge in seinem Leben Botschaften für Israel sind. Das muss schon sehr krass gewesen sein. Doch gleichzeitig ist es faszinierend, wie Gott uns durch Hosea zeigt, wie wir IHN behandeln (bzw wie Israel es damals tat … aber wir sind ja nicht zwingend viel besser) … und, dass ER uns trotzdem weiter liebt.

  • IHR LIEBEN: darüber sollten wir nachdenken. So viel Liebe! Solch bedingungslose Liebe! So viel Geduld … so viel Gnade!
  • Preis den Herrn!!!!!!

Die ersten drei Verse dieses letzten Kapitels im Buch Daniel nehmen uns mit in die Endzeit. Dabei wird deutlich, dass Trübsal sicher etwas ist, das wir auch jetzt schon kennen. Doch dann wird die Trübsal noch viel größer sein, als jemals zuvor.

Und dann kommt die Auferstehung der Toten. Die Reihenfolge, die wir hier sehen, scheint mir vorsichtig auf eine amilleniaistische Endzeitposition hinzudeuten.

Interessant ist auch, dass Daniel diese Worte noch nicht ganz verstehen kann und diese wohl erst vollends verstanden werden, wenn diese Dinge eintreten. Dann werden diese Worte für die Gläubigen ein Trost sein. Auch das gilt es zu bedenken, wenn wir solche apokalyptischen Berichte lesen. Wir tun gut daran, mit unserer Auslegung vorsichtig und in gewisser Weise vorläufig zu sein.

So sollten wir meines Erachtens die Kapitel 10-12 ähnlich wie die Offenbarung lesen. Die wesentlichen Dinge sind klar. Gott hat alles im Griff – er führt seinen Plan aus und er wird eines Tages Alles und Alle richten und denen gnädig sein, die auf ihn vertrauen. Die Details sind hingegen schwer zu verstehen und vollends werden wir sie wahrscheinlich erst verstehen, wenn dies alles geschieht.

Ich würde deshalb im Hinblick auf apokalyptische Texte immer sehr vorsichtig sein, eine zu fixe Auslegung zu haben. Trotzdem – oder besser, gerade deswegen – tun wir gut daran, diese Kapitel zu kennen. Da muss ich sicher noch einige Mal lesen, bevor ich die Dinge wirklich im Kopf habe ….

  • Daniel zeigt uns auf jeden Fall unseren allmächtigen Gott, der auch die Zukunft fest im Griff hat. Das darf uns Ruhe und Zuversicht geben … und das wünsche ich uns allen.