In den ersten 7 Versen hören wir eine letzte Klage über die Gottlosigkeit in Juda zu Beginn. Wie schon in Kapitel 1 sehen wir hier, dass Micha darunter leidet.

  • Das sollte uns herausfordern uns zu fragen, wie es uns mit der Gottlosigkeit um uns herum geht?
  • Stellen wir uns ihr mutig entgegen?

Doch das Buch endet nicht mit der Klage, sondern führt uns hin zur Hoffnung auf unseren barmherzigen und gnädigen Gott. Die Demütigen und Gottesfürchtigen werden erleben, dass Gott sie in Liebe annimmt. Ihre Gebete werden erhört werden und Gott wird sich all derer erbarmen, die sich IHM in Buße und im Glauben zuwenden.

Und so endet das Buch mit dem großartigen Lobpreis: „18 Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erläßt die Schuld denen, die übriggeblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig!  19 Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.  20 Du wirst Jakob die Treue halten und Abraham Gnade erweisen, wie du unsern Vätern vorzeiten geschworen hast.“

In Kapitel 6 ruft Micha sein Volk zu einem ihm wohlgefälligen Gottesdienst. Dabei hören wir in den Versen 6-7 eine Stimme, die durch Fragen deutlich macht, dass wir niemals gut genug für Gott sein können. Was können wir sündige Menschen schon tun, um mit dem Heiligen Gott im Reinen zu sein.

Vers 8 gibt uns die Antwort auf diese Frage: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“

Die zweite Hälfte des Kapitels zeigt uns, dass Juda diesen Aufruf nicht angenommen hat. Und so kommt Gottes Urteil und seine Strafe über das Volk.

  • Auch wir hätten diese Strafe verdient. Aber jeder der glaubt darf wissen, dass Jesus diese Strafe für uns getragen hat und perfekt erfüllt hat, was der Herr in Vers 8 fordert!

Kapitel 5 beginnt in den ersten Versen mit einer ganz bekannten Christus-Prophetie.

Dabei betont Gott, dass ER seinen Hirten senden wird und dieser aus Bethlehem kommen wird.

Zuvor kommt jedoch noch eine Zeit des Leidens, und erst danach wird Seine Herrlichkeit die Welt erfüllen.

  • In gewisser Weise ist dies nun geschehen.

Das babylonische Exil war eine Zeit des Leidens für Michas Zuhörer (Juda) und jetzt wird die Herrlichkeit des Herrn aller Welt verkündet. Und doch gibt es hier natürlich auch eine zukünftige Perspektive.

  • Noch gibt es Leid und das wird noch weiter zunehmen, bevor dann der HERR wiederkommt, er alle seine Feinde besieht und mit Seiner Herrlichkeit alle Welt erfüllen wird.

In dieser Zwischenzeit tut Gott genau das, wovon Micha in den Verse 6-8 zeugt: Er gebraucht einen gläubigen Überrest, der dieser Welt zum Segen werden soll und dem Niemand wehren kann.

  • Diese Verheißung gilt auch uns. Auch wenn wir Leid und Widerstand erfahren, so sind wir letztendlich doch sicher geborgen in Gottes Hand (Röm 8,31ff).

Letztendlich wird Gott alle seine Feinde vernichten und das Ausrotten, was ihm Konkurrenz macht: sowohl den Götzendienst in unseren Herzen, wie auch die äußeren Feinde.

Nach den harten Gerichtsreden zuvor, lesen wir in Kapitel 4 wieder hoffnungsfrohe Worte. Nach dem Gericht wird Gott sein Volk wiederherstellen. Sein Zorn bleibt nicht für immer bestehen. Der gläubige Überrest wird erleben, dass Gott sich ihrer wieder erbarmen wird.

Das ist die Zuversicht für die Gläubigen damals in Israel genauso wie für uns hier und heute. Und wir dürfen dabei zurücksehen auf das 1. Kommen Jesu und in die Zukunft, hin zu seiner Wiederkehr.

Kapitel 4 hat wohl Beides im Blick. Manches ist schon geschehen … doch vollkommen wird das Friedensreich erst bei seiner Wiederkehr aufgerichtet werden.

  • Und darauf dürfen wir uns freuen … gerade auch in Zeiten, in denen das Leben für Gott mal schwer sein mag.

In Kapitel 3 finden sich nochmals scharfe Worte gegen die Führer in Israel. Sie beuten diejenigen aus, denen sie dienen sollten und die Propheten sagen das, was die Reichen hören wollen. Unrecht und Korruption regieren.

In Vers 8 erklärt Micha seinen Auftrag: „Ich aber bin voll Kraft, voll Geist des HERRN, voll Recht und Stärke, daß ich Jakob seine Übertretung und Israel seine Sünde anzeigen kann.“

Und genau das tut er dann auch und so verkündet er das kommende Gericht über Juda/Jerusalem.

Uns sollten diese Worte herausfordern:

  • Sind wir gerecht?
  • Haben wir Acht auf die Armen und besonders schutzbedürftigen?
  • Sagen wir treu das, was Gott zu sagen hat, ganz egal mit wem wir reden?

In Kapitel 2 ist eine scharfe Kritik an den Leitern im Volk. Sie missbrauchen ihre Stellung und beuten die Armen und Schwachen aus. Micha warnt, dass Gott sie genauso behandeln wird, wie sie die Schwachen und Armen behandeln. Doch seine Warnungen werden nicht ernst genommen. Die Leiter haben ein Gottesbild, in dem es keinen Platz für einen richtenden Gott gibt.

  • Ich befürchte, dass das auch heute oftmals der Fall ist. Die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes wird heruntergespielt und stattdessen hat man sich einen Kuschel-Jesus erdacht, der uns liebt und immer geduldig ist und vergibt und keine Erwartungen an uns hat.
  • Natürlich ist unsere Erlösung aus Gnade allein … aber wer ein solches Gottesbild hat und letztendlich den Willen Gottes ignoriert, der muss sich fragen lassen, was genau er damit meint wenn er sagt, dass er an Jesus (bzw Gott) glaubt.

Doch Micha ist auch ein Prophet mit einer frohen Botschaft. Die letzten beiden Verse weisen unseren Blick hin auf den kommenden Hirten und Herr – auf Jesus!

Micha war ein Zeitgenosse von Jesaja, der sowohl dem Nordreich Israel, wie auch dem Südreich Juda gepredigt hat. Dabei klagt er vor allem die Gottlosigkeit in Juda (Jerusalem) an.

Die Gottesdienste im Tempel ehren nicht mehr Gott, sondern sind eine Vermischung von Religiösität mit Elementen, die Gott nicht ehren. Deshalb kündigt Micha das Gericht Gottes an. Die Assyrer werden Samarien (Israel) zerstören und dann auch nach Juda kommen und dort einige kleine Städte westlich von Jerusalem besiegen.

Gott ruft die Menschen durch Micha dazu auf, auf sein Wort zu hören. Doch im Gegensatz zu Ninive zur Zeit Jonas kommt es hier nicht dazu, dass die Menschen Buße tun.

Das macht Micha tief betroffen – so dass er „klagt und heult“ … und auch das offenbart uns etwas darüber, wie Gott selbst die Sünden der Menschen sieht. Es lässt Gott nicht kalt, wenn wir gegen seinen guten Willen handeln.

  • Möge der Herr uns Gehorsam schenken und die Bereitschaft, auf sein Wort zu hören.
  • Und möge ER uns ebenso betroffen machen, über die Sünden um uns herum, so dass auch wir die Menschen mutig zur Umkehr aufrufen, auf dass nach vielen gerettet werden.

Wenn wir auf die ersten drei Kapitel zurückblicken stellen wir fest: dass es Gottes Wille ist, dass Jona nach Ninive geht und er gebraucht selbst einen Fisch dazu, damit dies auch wirklich geschieht.  Der Herr erklärt seinen „Willen“, dass Ninive wegen seiner Bosheit zerstört werden soll. Doch dann tut Ninive Buße und der Herr ändert seinen „Willen“ im Hinblick auf Ninive und er verschont die Stadt (vorerst).

In Kapitel 4 sehen wir nun, dass Jona erkennt, dass es Gottes „Wille“ war, dass gerade durch die Androhung der Zerstörung, Ninive Buße tut und verschont wird.

Jona weiß, dass Gott der seine Geschöpfe liebt und deshalb „sein Wort“ sendet und so Menschen zur Umkehr bringt und rettet.

  • Ich preise Gott für die Menschen, die mir das Wort Gottes nahegebracht haben – und ich preise Gott dafür, dass er mich durch sein Wort zur Buße gebracht hat und mir ein neues Leben gegeben hat!

Doch Jona ist nicht nach Lobpreis zumute, denn Ninive ist die Hauptstadt des größten Feindes von Israel, Assyrien. Und so sehen wir am Ende des Buchs einen verärgerten, hartherzigen Jona, der lieber Tod wäre als mit ansehen zu müssen, dass der HERR Ninive Gnade und Barmherzigkeit zeigt.

Der Herr hilft Jona durch eine Staude einen Einblick in seine Herzenshaltung ggb den Verlorenen zu geben.

  • Wir erfahren nichts darüber, wie Jona darauf reagiert.
  • Letztendlich ist dieser offene Ausgang eine Anfrage an uns. Können wir uns darüber freuen, wenn der HERR anderen Menschen in Gnade und Barmherzigkeit begegnet?
  • Möge das immer mehr so sein!