Dieser sehr persönliche Psalm zeigt uns, wie David auf den Herrn vertraut. In den Versen 1b-3 hören wir den sicher gut gemeinten Ratschlag an ihn, vor den Bösen zu fliehen. Aber er vertraut auf Gottes Beistand und seine Hilfe.

  • Daraus sollten wir sicher nicht ableiten, dass es nicht manchmal auch weise sein kann, sich vor Angriffen zurückzuziehen.
  • Was wir aber auf jeden Fall lernen sollten ist, in allen Dingen auf den gerechten und gnädigen Gott zu vertrauen, der den Seinen beisteht.

In diesem Psalm lesen wir vom Kontrast zwischen „dem Gerechten“ und „den Frommen“ auf der einen Seite und „den Gottlosen“ auf der anderen Seite. Interessant ist, dass der Gerechte im Singular steht … wohl ein Hinweis aus den EINEN, der wahrhaft gerecht ist. Und die Frommen sind diejenigen, die auf ihn vertrauen und so dann auch gerecht gesprochen sind und deshalb – im Gegensatz zu den Gottlosen – das Gericht nicht fürchten müssen.

Gott ist gut und gerecht und steht denen bei, die auf IHN vertrauen!

  • In diesem Sinne wünsche ich uns Zuversicht und Gottvertrauen gerade auch in schwierigen Lebenslagen.

Die ersten 11 Verse dieses Psalms klingen recht verzweifelt. Der Psalmist sieht das Böse in der Welt und ruft zu Gott und fragt, warum er nicht eingreift. Das ist sicherlich eine Frage, die schon viele Christen an vielen Orten und zu vielen Zeiten hatten / haben. Gerade auch heute am 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Ausschwitz kann man sich fragen, warum der HERR das Böse der Nazi-Diktatur so lange gewähren ließ.

ABER, wir sollten nicht übersehen, dass Paulus einzelne Aussagen aus diesem Psalm in Römer 3,10ff aufgreift und verdeutlicht, dass das letztendlich uns alle beschreibt. Von daher ist es letztendlich Ausdruck der Geduld Gottes, dass er die Bösen nicht sofort richtet. Nur deshalb hatten wir noch Zeit zur Buße, so dass wir gerettet werden konnten. Und zugleich dürfen wir darauf vertrauen, dass der HERR die Seinen im „schlimmsten Fall“ durch den Tod hindurch rettet.

In Vers 12 kommt dann ein weiterer Ruf zu Gott. Nun klingt mehr Hoffnung durch, dass der HERR eingreifen wird. Das mündet dann in einem wunderschönen Lobpreis Gottes in den letzten drei Versen.

  • Und diese Zuversicht dürfen auch wir haben. Auch wenn es manchmal so scheinen mag, dass Gott nicht eingreift, so dürfen wir doch wissen, dass Er nicht ewige das Unrecht zulassen wird. Eines Tages wird Er als der Helfer der Armen und Schwachen und als Richter alles Bösen eingreifen.
  • Dann wird ihm nichts und niemand mehr widerstehen können. Auf diesen Tag dürfen sich all diejenigen freuen, die sich zuvor IHM zugewandt haben.

Dieser Psalm hat zwei unterschiedliche Teile, die in etwas überraschender Reihenfolge angeordnet sind. Bis Vers 13 ist es ein Triumphlied des Geretteten über seine gottlosen Feinde. Doch ab Vers 14 kommt dann ein Hilferuf. Ich hätte das eher andersherum erwartet.

Aber vielleicht ist es auch der Blick zurück auf vergangene Situationen, aus denen der Herr den Psalmisten gerettet hat, die ihn dann dazu bringen auch in seiner gegenwärtigen Not zum Herrn zu rufen.

Oder der Psalm erstreckt sich über eine längere Phase. Auf eine Zeit des dankbaren Lobpreises folgt eine Zeit von Not. Das erleben wir ja auch manchmal.

Und heilsgeschichtlich ist es nicht anders. Einerseits können wir Gott loben, weil ER durch Christus (seine und) unsere Feinde entscheidend besiegt hat, andererseits stehen wir in diesem Leben ja auch noch in Kampf und brauchen seinen Beistand.

Psalm 8 ist ein herrlicher Lobpreis unseres allmächtigen Schöpfers und Herrn.

Ich finde es sehr passend, dass wir in mitten von Psalmen, die die Bedrängnis und das Leid der Beter betonen, einen Lobpreispsalm finden.

  • Auch wir tun gut daran, uns immer mal wieder aus unseren Umständen zu lösen und auf Gott zu sehen. Wenn wir IHN dann wieder klarer in den Blick bekommen, wird alles Klagen verstummen und stattdessen Lobpreis erklingen!

Der Psalmist staunt vor allem darüber, dass der HERR uns Menschen zur Krone seiner großartigen Schöpfung bestimmt hat und erkennt an, dass das nichts ist, was wir verdient hätten. Es ist Ausdruck der erwählenden Gnade Gottes, der das einfach so bestimmt hat.

Deswegen bildet sich der Psalmist auch nichts darauf ein, sondern preist Gott!

  • Möge das auch unsere Reaktion sein!

Wie bei vielen anderen Psalmen auch, sehen wir in diesem Psalm eine Entwicklung auf Seiten des Psalmbeters (David).

Er beginnt damit (V.1-6), dass er seine Not vor Gott bringt. Dabei ist er anfänglich noch eher fragend und unsicher, ob der Herr ihm helfen wird.

Doch dann gewinnt er an Zuversicht. Er bittet den Herrn mutig um sein Eingreifen (V.7-10) und verkündet dann öffentlich, dass Gott eingreifen und gerecht richten wird und die Bösen letztendlich scheitern werden (V.11-17).

All das führt zum abschließenden Lobpreis Gottes (V.18)

  • Hier sehen wir etwas, das wir hoffentlich auch selbst erleben. Gerade dann, wenn wir uns im Gebet Gott zuwenden, wird unser Glaube gestärkt.
  • Und das ist kein Plazebo, sondern genau richtig. Denn was David hier verkündet ist ja wahr. Wir verlieren das nur leicht aus dem Blick!
  • Von daher wünsche ich uns allen regelmäßige Zeiten der Glaubensstärkung im Gebet.

Dieser Psalm mag im ersten Moment seltsam klingen. Der Beter leidet offenbar unter dem bösen Treiben anderer Menschen und ruft Gott nun dazu auf, die Bösen zu besiegen. Er weiß sich dabei (in der konkreten Situation) unschuldig.

Auch wenn der Ruf nach Vergeltung für unsere Ohren seltsam klingen mag, so ist dies doch ein legitimer und weiser Ruf. Der Beter übt nicht selbst Vergeltung und sondern ruft nach Gott. Und er vertraut darauf, dass Gott eines Tages alles Unrecht richten wird und findet in dieser Gewissheit neue Zuversicht in seiner schwierigen Situation.

Im engeren Sinne konnte wohl nur der Herr Jesus diesen Psalm beten, denn er allein ist vollkommen gerecht.

  • Doch wenn wir durch den Glauben zu IHM gehören, können auch wir darauf vertrauen, dass der HERR für uns streiten wird.

Der Psalm besteht aus zwei Teilen. Die Verse 2- 8 sind das Gebet eines Leidenden. Einerseits beschreibt er dabei seine eigene Situation und zum anderen appelliert er an Gott und bittet um sein Eingreifen. Er ruft dabei zu Gott nicht als jemand, der frei von Schuld wäre – im Gegenteil, er erkennt an, dass Gott Grund hätte, auf Ihn zornig zu sein. Aber er betet als jemand, der auf Gott vertraut und darum weiß, dass Gott auf seine eigene Ehre bedacht sind … und diese will er durch sein Leben und seine Worte fördern.

Ab Vers 9 sehen wir dann das Resultat des Gebets. Der Beter hat neue Zuversicht und jetzt wird erst deutlich, dass seine Not wohl vor allem auch eine äußere Not war. Er sah aber eben in allen den allmächtigen Herrn, der alle Lebensumstände im Griff hat und sie ändern kann.

  • Ich wünsche mir und uns allen immer wieder diese Perspektive, so dass wir nicht anfangen, uns über unsere (ggf schwierigen) Lebensumstände zu definieren, sondern in Allem voller Vertrauen auf Gott sehen.

Die ersten Worte dieses Psalms fordern mich sehr heraus. „HERR, höre meine Worte, merke auf mein Reden! Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott; denn ich will zu dir beten. HERR, frühe wollest du meine Stimme hören, frühe will ich mich zu dir wenden und aufmerken.

Bei mir ist es selten so, dass ich zu Gott rufe und fürchte, dass ER mich nicht hört. Vielmehr rufe ich viel zu oft nicht zu ihm, obwohl ich weiß, dass Er mich hört L

Aber gerade im Wissen um meine Schwachheit und mein Versagen kann ich nur voller Staunen und Dankbarkeit mit einstimmen, wenn der Psalmist sagt: „Ich aber darf in dein Haus gehen durch deine große Güte und anbeten vor deinem heiligen Tempel in deiner Furcht.“

Ich bete für mich und für uns alle, dass das, was der Psalmist am Ende betet, auch auf uns zutreffen möge: „Laß sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich laß sie rühmen, denn du beschirmest sie. Fröhlich laß sein in dir, die deinen Namen lieben!

Jeden Grund dazu haben wir … nur ist es eben trotzdem noch viel zu oft so, dass unsere Freude an anderen Dingen hängt. Wahrscheinlich beten wir gerade deswegen so selten …

  • Vater, schenk mir ein Herz, dass sich immer mehr an Dir freut – gerade auch in Zeiten, in denen ich keine solche Verfolgung erlebe, wie der Psalmist. Und schenke mir ein Herz, dass sich beständig Dir im Gebet zuneigt!

In diesem Gebet betet David konkret für Strafe für seine Feinde. Er erkennt richtiger Weise an, dass Sünder vor Gott nicht bestehen können. Gerade das könnte diesen Psalm auch bedrohlich klingen lassen. Dies vor allem, wenn wir bedenken, dass Vers 10 ja in Römer 3,13 zitiert wird und dabei auf alle Menschen hin angewandt wird.

Von daher zeigt uns dieser Psalm, dass keiner aufgrund seiner Werke vor Gott bestehen kann. Gleichzeitig zeigt uns der Psalm jemanden, der genau diese Zuversicht hat … und das macht Hoffnung.

Christus ist der Eine, auf den Vers 10 niemals zutraf und durch IHN allein können dann auch wir um Gottes Beistand, Barmherzigkeit und Gnade wissen!

  • Das ist die Zuversicht des Psalmisten und das darf auch unsere Zuversicht sein: „8 Ich aber darf in dein Haus gehen durch deine große Güte und anbeten vor deinem heiligen Tempel in deiner Furcht.“
  • Unsere Gerechtigkeit findet sich IN CHRISTUS und so können wir vor Gott bestehen: „12 Lass sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich lass sie rühmen, denn du beschirmest sie. Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben! 13 Denn du, HERR, segnest die Gerechten, du deckest sie mit Gnade wie mit einem Schilde.“

Die Worte zu Beginn sind nicht einfach nur ein Ruf zu Gott. Es beinhaltet Worte, in denen anerkannt wird, dass Gott uns Gutes tut: „Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst“ und erkennt an, dass es immer ein Ausdruck der Gnade Gottes ist, wenn ER unsere Gebete erhört: „sei mir gnädig und erhöre mein Gebet!“

Die Verse 3-6 sind dann wohl nicht an Gott, sondern an Davids Feinde (ihr Herren) gerichtet. Er ruft sie zur Buße und dazu, Gott-gefällig zu leben. Interessant ist, dass Paulus Vers 5 „Zürnet ihr, so sündiget nicht“ in meinem Bibelstundentext für Donnerstag aus Eph 4 aufgreift und damit Christen dazu aufruft, nicht wie die Heiden zu leben. Überhaupt sind diese Worte ähnlich den Anordnungen aus Eph 4,25ff. Er lehrt sowohl, was sie nicht tun sollen, wie auch das, was sie tun sollten.

Nach einer allgemeinen Aussage zu Beginn von Vers 7: „Viele sagen: »Wer wird uns Gutes sehen lassen?«“ … folgt ein wunderbares Gebet: „HERR, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes!“, bevor er dann am Ende des Psalm Gott lobt und preist: „Du erfreust mein Herz, ob jene auch viel Wein und Korn haben. Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.“

  • So bete ich für mich und uns alle: „HERR, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes!“ … im festen Vertrauen auf Gottes gnädige und gute Versorgung!