Dieser Lobpreispsalm würde es heute – wenn er auch noch so schön vertont würde – schwer haben, in ein Gesangbuch aufgenommen zu werden. Denn dieser Lobpreis des „furchtbaren“ Richter-Gottes passt ja nicht unbedingt zu dem, was heute meist gesungen wird.

Und doch ist das eben auch ein Aspekt von Gottes Charakter und etwas, dass wir bedenken sollten. Gott ist die Liebe. Aber er ist auch heilig und gerecht und wird keine Sünde ungestraft lassen.

Deshalb sollten wir uns ihm einerseits voller Liebe und Zuversicht zuwenden und andererseits auch immer angemessene Gottesfurcht haben. Die spannende Frage ist, ob wir Gott mehr lieben, wenn wir um seine Heiligkeit, Gerechtigkeit und die angemessene Gottesfurcht wissen?

  • Ich bin überzeugt davon, dass wir – je besser wir Gott kennen lernen – IHN immer mehr lieben werden.
  • Und diese Liebe wird gepaart sein mit gesunder Gottesfurcht, bis wir eines Tages – frei von aller Sünde – vor IHM stehen werden. Dann wird nur noch Liebe bleiben.
  • Das darf unsere frohe Zuversicht sein.

Dieser Psalm ist geprägt von Dankbarkeit, Zuversicht, Freude und Lobpreis.
Es lässt sich aber zumindest erahnen, dass diese Zuversicht nicht darauf schließen lässt, dass die Umstände des Psalmisten besonders leicht und gut wären.

Immerhin ermahnt er hier die Ruhmprediger und spricht vom Gericht über die Gottlosen.

Aber der Psalmist hat eben die Zuversicht, dass die Ruhmprediger und die Gottlosen nicht triumphieren werden.

  • Und diese Zuversicht, die zum Lobpreis Gottes führt, wünsche ich uns allen!

Nachdem wir in Psalm 73 den Psalmisten bereits in einer Situation erlebt haben, in der er aufgrund äußerer Umstände an Gott zweifelte, bis er im Hause des Herrn die Ewigkeitsperspektive einnahm und dann erkannte, dass Gott eines Tages alles gerecht richten wird, sehen wir hier nun wiederum den Psalmisten in großer Not.

Wiederum stellt er die „warum“ und „wie lange noch“ Fragen und wiederum lesen wir nicht davon, dass Gott dann eingreift.

Dieses Mal findet der Psalmist Trost in der Rückschau auf das, was der HERR bereits getan hat. Er erinnert sich daran, dass Gott von „alters her“ den Seinen geholfen hat (v.12ff). Weiterhin bedenkt er die Allmacht Gottes, wie sie sich in der Schöpfung offenbart. Das gibt dem Psalmisten Trost und Zuversicht, wenngleich seine Fragen nach dem „warum“ und „wie lange noch“ erst einmal unbeantwortet bleiben.

  • Ich wünsche uns ebenso die Fähigkeit, unseren Glauben auch auf das zu gründen, was Gott in der Geschichte getan hat und darin Zuversicht zu finden, gerade auch dann, wenn wir mal nicht verstehen, warum bestimmte Dinge geschehen und Gott scheinbar untätig bleibt.

Der Psalmist sieht, wie gut es den Gottlosen geht und dies ist für ihn eine Versuchung zum Neid. Dieses Erleben bringt den frommen Psalmisten in echte Not.

  • Ist all seine Gottes-Treue letztendlich nichts wert?
  • Ist Gott etwas ungerecht, dass er es zulässt, dass es den Gottlosen so gut geht, während der Treue leidet?
  • Oder ist Gott zu schwach und nicht fähig, dieses Unrecht zu verhindern?

Doch dann ging der Psalmist „in das Heiligtum Gottes“ (v.17) und denkt über das „Ende“ nach. Das ist die Lösung! Denn jetzt wird klar, dass Gerechtigkeit oft nicht unmittelbar kommt, aber eines Tages wird alles Unrecht gerichtet werden.

  • Auch für uns ist da oft von Nöten, „in das Heiligtum Gottes“ zu gehen, d.h. uns bewusst auf Gott zu besinnen und ggf die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen zu suchen, so dass wir die richtige Perspektive erlangen können.

Dann werden wir erkennen, dass die Bösen, denen es in dieser Welt für einige Zeit sehr gut gehen mag, eine Ewigkeit unter dem Zorn Gottes vor sich haben, es sei denn, sie erleben das, was wir Christen erleben durften, nämlich dass Jesus die Strafe für alle sühnt, die Busse tun und im Glauben zu IHM kommen.

  • Und so sollten wir einerseits Trost darin finden, dass Gott alles Unrecht richten wird und andererseits bedenken, dass auch wir nur vor Gott bestehen können, weil ER unsere Schuld gesühnt hat. Das wird dann auch unsere Einstellung gegenüber den Sündern verändern.

Schließlich erkennt der Psalmist seine eigene Dummheit, als er nicht erkannte, dass Gott wahrhaft gerecht ist (v.21ff) und er erkennt, dass Gott ihn trotz allem davor bewahrt hat, komplett vom Weg abzukommen.

  • So treu ist unser Gott!
  • Die Erkenntnis der Gerechtigkeit und Treue Gottes sollte uns ermutigen und unsere Zuversicht auf IHN stärken, genauso wie das auch der Psalmist erlebt hat.
  • Und es sollte uns, genauso wie den Psalmisten dazu veranlassen, dass Tun des Herrn zu verkünden, denn das wird diejenigen stärken, die von Zweifeln geplagt werden und es wird denen ein Zeugnis sein, die auf Abwegen sind!

In diesem Psalm betet der König für seinen Sohn. Das scheint also ein Gebet von König David für Salomo zu sein … aber letztendlich findet das Gebet in Jesus Christus, dem Nachkommen Davids und dem ewigen König seine Erfüllung.

Wir sehen hier im Prinzip zwei sehr ähnliche Abschnitte, die Verse 1-11 und 12-17. Jeweils wird zuerst dafür gebetet, dass der König gerecht herrschen und dabei vor allem ein Verteidiger der Schwachen und Armen sein möge. Und dann in den Versen 5-11 und nochmals in den Versen 15-17, wird für eine reich gesegnete Herrschaft, die sowohl ewig, wie auch allumfassend sein möge, gebetet.

  • Gerade der zweite Aspekt macht deutlich, dass dieses Gebet erst in Jesus seine Erfüllung findet.
  • Das wird wohl nirgends deutlicher, als in den Versen 17-18: „Sein Name bleibe ewiglich; solange die Sonne währt, blühe sein Name. Und durch ihn sollen gesegnet sein alle Völker, und sie werden ihn preisen. 18 Gelobt sei Gott der HERR, der Gott Israels, der allein Wunder tut!“

Und so endet der Psalm damit, dass der Beter Gott für Seine Macht und Herrlichkeit preist.

In diesen Lobpreis dürfen wir einstimmen, denn wir kennen den Sohn Davids, den ewigen König Jesus Christus. Er ist der barmherzige und gerechte Herr, der für alle Zeit und über Alles herrscht.

  • Ist es nicht wunderbar, einen so guten, mächtigen und ewigen König zu haben?

Dieser Psalm ist ein wunderbares Gebet eines von klein-auf gläubigen Mannes.
Er bittet um – und vertraut auf – Gottes gnädige Hilfe in aller Not und Bedrängnis. Die genauen Umstände sind nicht klar, aber der Gläubige muss offensichtlich Spott und Feindseligkeiten ertragen, vertraut aber in all dem auf Gott.

Ein besonderes Anliegen ist es für den Beter, dass Gott ihn auch im Alter bewahrt. Gerade wenn die eigene Kraft nachlässt, wird die Abhängigkeit vom Allmächtigen erst so richtig deutlich.

  • Das ist nicht nur eine Last, sondern sicher auch ein Segen des Alters, da wir Jüngeren evtl oftmals gar nicht so klar erkennen, wie Abhängig wir von Gott sind.

Der Psalmist bittet Gott aber nicht nur um Hilfe, er verspricht IHM auch seinen Lobpreis und sein Dank.

  • Und das ist angemessen. Gott verdient unseren Lobpreis, weil ER Gott ist und wenn wir erleben, wie ER in der Geschichte und konkret in unserem Leben wirkt, sollten wir IHM dafür auch danken.
  • In diesem Sinne wünsche ich mir für mich selbst und auch Euch eine Woche voller Gott-vertrauen und Dankbarkeit.

Der Psalmist schreit zu Gott in großer Not und bittet um rasche Hilfe und Rettung. Dieser Ruf bildet die Klammer um diesen Psalm und erklingt sowohl am Anfang (V.2), wie auch am Ende (V.6) des Psalms.

Dazwischen findet sich in den Versen 3-4 ein Aufruf dazu, dass Gott die Feinde besiegen und bzw oder sie zur Umkehr bringen möge.
Vers 5 ist im Kontrast dazu ein Aufruf, dass Gott alle die segnen möge, die nach IHM fragen, sein Heil lieben und Gott loben.

  • Letztendlich müssen wir anerkennen, dass wir alle grundsätzlich davon abhängig sind, dass Gott sich unser als unser Helfer und Retter offenbart – so dass wir Jesus als den Retter erkennen und bei Ihm die Hilfe finden, die wir alle dringend brauchen.

Als Christen kennen wir diesen Helfer und Retter und dürfen uns nun auch mit allen anderen Nöten in großer Zuversicht an ihn wenden. Und dann dürfen wir mit einstimmen, in das Gebet des Psalmisten, auch andere Menschen zur Umkehr zu bringen.

  • Ich wünsche uns allen, dass wir immer mehr lernen, auf Gottes Gnade zu vertrauen dann sagen zu können, dass wir uns an Gott erfreuen und in IHM fröhlich sind!

Dieser Psalm ist auf den ersten Blick etwas verwirrend. Einerseits werden verschiedene Verse im NT zitiert und auf Christus hin angewandt – einige Verse macht Christus sich sogar selbst zu eigen. Da schreibt David dann also prophetisch.
Doch dann beinhaltet der Psalm auch Worte, die nicht zu Christus passen. So deutet der Psalmist an, dass er Torheit und Schuld hat (v.6). Das ist dann ganz offensichtlich nur David selbst.
Am schwersten zu verstehen ist dann aber das Ende des Psalms. Hier lesen wir, wie der Psalmist Gott darum bittet, seine Feinde zu strafen, ihnen Ungande zu zeigen und sie aus dem Buch des Lebens zu tilgen – während Jesus für seine Feinde betet, Gottes Gnade bringt und Alle rettet und im Glauben vollendet, die im Buch des Lebens stehen.

  • Ich denke, dass das NT uns bewusst Jesus als den ungerecht Leidenden aus Psalm 69 zeigt, der aber so ganz anders auf sein Leid reagiert und mit seinen Feinden umgeht, als David.
  • Jesus ist der größere Sohn Davids, der uns einen noch besseren Weg offenbart. Von daher ist der Psalm erst im Blick auf Jesus und den Kontrast David vs Jesus vollkommen zu verstehen … wie so vieles im AT.

Das NT hilft uns, das AT umfassender zu begreifen, weil das volle Verständnis eben erst durch Jesus Christus kommt (2. Kor 3,14 / Lukas 24,25ff; 44ff).

 

  • Möge unser Leben immer mehr ein Leben der treuen Nachfolge des gnädigen Herrn Jesus sein, der als Unschuldiger für uns Sünder gelitten hat und uns gerade dadurch Gnade und ewiges Leben gebracht hat!

Gott ist der allmächtige Herr, dem niemand widerstehen kann und der eines Tages für alle sichtbar triumphieren wird. Das macht dieser Psalm sehr deutlich.
Dabei sieht der Psalmist zurück auf den Exodus und sieht voraus auf Jesus. So wird Vers 19 im Epheser 4 im Bezug auf Jesus zitiert.

Der Herr ist dabei kein skrupelloser Krieger, sondern ein barmherziger und sein Volk treu versorgender Herr.
Der Psalm führt uns durch die Befreiung von Gottes Volk hin zum Einzug in das Heiligtum und endet dann mit einem Aufruf zum Lobpreis Gottes. Dabei ist es interessant zu sehen, dass Gottes Volk ein Volk vieler Völker ist.

Und so ist dieser Psalm eben nicht nur ein Blick zurück auf die Geschichte Israels, sondern auch eine Zusage für uns, die wir eines Tages in der Herrlichkeit des Herrn den mächtigen Sieger preisen werden.

In diesem Gebet wird der Hohepriesterliche Segen erbeten und zwar mit dem Fokus, dass dies zum Zeugnis für alle Menschen werden möge.
Das Volk Israel betet, dass es als Geschlecht von Priestern alle Völker zur Anbetung Gottes rufen wird. Das wurde zu AT Zeiten von Israel kaum so gelebt und Jonah ist sicher das drastischste Beispiel dafür. Doch seit der Zeit der Apostelgeschichte haben sich dann die Juden, die Jesus als den Messias erkannten, tatsächlich aller Welt zugewandt, so dass wir heute tatsächlich mit einstimmen können, in den Lobpreis Gottes.

Und eines Tages wird es dann tatsächlich keine unerreichten Völker mehr geben. Dann wird dieser Psalm seine vollständige Erfüllung finden.

Wie großartig ist es, dass wir daran teilhaben dürfen, in dem wir als Gottes Zeugen unseren Herrn in aller Welt (und an Ort und Stelle) bekannt machen dürfen.

  • Und so bete ich für uns, dass Gott uns durch diesen Blick in die Zukunft ermutigt!