Im Zentrum dieses wunderschönen Lobpreis-Psalms steht die Gnade und Barmherzigkeit Gottes. Gleichzeitig wird Gott als ein vollkommen gerechter Gott gepriesen.
Das ist ja ein Nebeneinander, das sich im AT immer wieder findet (z.B. in der Selbstbeschreibung Gottes in 2. Mose 34).
Wie Gnade und Gerechtigkeit zusammen passen offenbart Gott uns dann erst in Jesus Christus. Weil Jesus unsere Strafe auf sich genommen hat und somit der Gerechtigkeit Gottes Genüge getan hat, können wir Gott Gnade und Barmherzigkeit genießen.

Und doch gibt es dieses Nebeneinader eben auch schon im AT. Der Psalmist bezeugt das ja in wunderbaren Worten. Dabei erkennt er an, dass Gott so viel größer ist, als wir Menschen.
Das menschliche Leben ist kurz und vergänglich … doch Gott ist ewig.

  • Im Wissen um Gottes Größe und Gnade tun wir gut daran uns nie auf uns selbst, sondern immer auf Gott zu verlassen, denn ER sorgt für die, die IHN anerkennen, IHN lieben und IHN fürchten
  • „Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“

Dieser Psalm wird manchmal als der fünfte „Bußpsalm“ bezeichnet. Allerdings steht dabei meines Erachtens Buße nicht unbedingt im Zentrum.
Der Psalmbeter leidet und es kann gut sein, dass dies ein Israelit während der Zeit des Exils ist. Er sieht dabei seine wenigen Tage noch in der Gefahr, durch die Feinde und das Leid weiter verkürzt zu werden. Demgegenüber sieht er auf den ewigen Gott, der alles geschaffen hat und noch sein wird, wenn alles andere längst vergangen ist.

Und offenbar gewinnt er im Laufe des Gebets neue Zuversicht. Aus Verzweiflung entsteht Hoffnung und daraus wächst feste Zuversicht.
Der Psalm scheint mir dabei ein wenig ein Auf und Ab widerzuspiegeln. Aber so ist das ja bei uns allen. Doch der Blick auf Gott, also echte Anbetung ist nicht nur das, was Gott gebührt. Es ist auch etwas, dass uns im Glauben stärkt.

  • So möchte ich uns ermutigen, immer wieder bewusst Zeit zu nehmen, um Gott zu loben und zu preisen!

Dieser Psalm Davids ist offensichtlich ein Psalm des größeren Davids – des Herrn Jesus Christus. Denn das, was David hier verkündet stimmt in letzter Konsequenz weder für König David, noch für irgendjemand anderen. Keiner von uns hat ein vollkommen redliches Herz und handelt immer umsichtig.

Jesus allein ist so … er ist allwissend, allmächtig und vollkommen gut!
Jesus allein stellt sich immer auf die Seite der Unterdrückten und der frommen Diener.
Und Jesus allein wird eines Tages Alles und Alle gerecht richten.

  • Ich preise den Herrn dafür … und ich möchte immer mehr so werden, wie Er ist.
  • Ich möchte immer mehr „in Ihm“ wachsen, damit dieser Psalm immer mehr auch auf mein Leben zutrifft.
    • HERR, schenke mir ein immer mehr verändertes Herz, das ich voll Lob für Dich, für Deine Gnade und Dein Recht bin.
    • Hilf mir, umsichtig und redlich zu handeln und mit redlichem Herzen zu wandeln.
    • Mach mich immer mehr zu jemandem, der das Böse hasst und das Gute liebt und den Treuen und Frommen beisteht.
    • Danke Herr, dass Du in uns lebst, so dass wir von Dir immer weiter umgestaltet werden können, in Dein Ebenbild hinein!

Auch in diesem Psalm hören wir einen Aufruf zum Lobpreis Gottes in aller Welt! (V.1)
Der Lobpreis Gottes – das „jauchzen“ – sollte dann einhergehen, bzw seinen Ausdruck darin finden, dass wir dem Herrn mit Freuden dienen (V.2)

Die Grundlage aller Anbetung ist die Gottes-Erkenntnis und das Wissen darum, dass unser Schöpfer uns nun auch „zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide“ gemacht hat. In anderen Worten: Vers 3 lehrt uns, dass unsere Erlösung immer ganz und gar das Werk des Herrn ist.

Natürlich müssen wir uns dem Herrn zuwenden – und doch ist selbst unser Glaube eben nicht unser Werk, sondern eine Gabe Gottes. Er ist der Anfänger (und Vollender) unseres Glaubens. Er hat in uns das gute Werk begonnen … „Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.“

Das war ganz offensichtlich so im Hinblick auf Israel, dass Gott nach seiner freien Wahl als sein Volk erwählt hat und das gilt eben auch für alle, die jemals zu „seinem Volk und zu seiner Herde“ gehören.

  • Das sollte uns demütig und dankbar machen und die Gewissheit geben, dass der, der uns errettet hat, uns auch sicher ans Ziel bringen wird.
  • Das entbindet uns nicht von der Verantwortung, für Ihn zu leben. Darin zeigen wir ja, dass wir wahrhaft zu Ihm gehören. Aber es setzt uns frei zu einer demütigen, dankbaren, frohen und unverkrampften Nachfolge.

Und ein solches Leben und ein solches Bekenntnis ist der beste Lobpreis, den wir Gott je bringen können.

Ich wünsche uns allen, dass wir in Wort und Tat bekennen mögen, was der Psalmist in Vers 5 bekennt: „Denn der HERR ist freundlich, / und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.“

In diesem Lobpreispsalm wird der HERR als König Israels und aller Schöpfung gepriesen. Dabei steht in diesem Psalm die Heiligkeit Gottes im Mittelpunkt.

Wir tun gut daran Gottes Heiligkeit zu bedenken, denn das ist ja nicht nur ein Attribut Gottes, es ist etwas dem wir nacheifern sollen, wie es die Bibel sowohl im AT, wie auch im NT lehrt.
Weil Gott heilig ist, sollen auch wir heilig sein, denn als Gottes Kinder, sollen wir den Charakter unseres himmlischen Vaters widerspiegeln.

Gottes Heiligkeit zeigt uns aber natürlich eben gerade auch, dass wir noch nicht heilig sind … im Sehen auf den heiligen Gott sehen wir auch unsere Sünden. Das mag unangenehm sein, aber es ist auch hilfreich.

  • Zum einen bringt uns das dazu, immer wieder neu unsere Abhängigkeit von Gottes Gnade zu erkennen und so eben immer in enger Abhängigkeit von Gott zu leben.
  • Zum anderen erkennen wir, wo wir Veränderung brauchen und wie wir wirklich sein sollten.

In Vers 8 sehen wir dann etwas, dass für uns widersprüchlich klingen mag. Dort heißt es über Gott „du, Gott, vergabst ihnen und straftest ihr Tun.“
Gottes Vergebung und Sein gerechtes Richten werden hier nicht als Gegenpole beschrieben. Irgendwie kommen Gottes Gnade und Seine Gerechtigkeit zusammen.

  • Und gerade damit weißt uns der Psalm auf Jesus hin, der die verdiente Strafe für unsere Sünden auf sich genommen hat und durch den wir gleichzeitig die Vergebung Gottes erfahren dürfen. Das galt auch schon für die Gläubigen im AT, wie uns Röm 3,25-26 lehrt.
  • Und so sehen wir, dass unser heiliger Gott eben auch ein Gott der Gerechtigkeit und Gnade ist. Dieser König verdient unsere Anbetung und unseren Lobpreis!

Dieser Psalm wird manchmal als ein Weihnachtspsalm beschrieben, denn hier wird das Kommen des Herrn verkündet (v.9). Das geht einher mit dem Jubel aller Schöpfung und der Ausbreitung des Heils zu aller Welt Enden (v.3f).

Andererseits klingt hier auch schon die Rückkehr des Herrn an, wenn er alle Welt richten und sein Volk endgültig erlösen wird.

  • Wir können so oder so auf jeden Fall schon jetzt in diesen Lobgesang mit einstimmen.

Der Herr verdient unser Lob und wir haben jeden Grund uns an IHM zu erfreuen, wenn wir erleben durften wie ER auch in unser Leben gekommen ist.

  • An dieser Freude sollten wir anderen Menschen Anteil geben, in dem wir IHN loben … und das nicht nur durch Lieder und in Worten, sondern durch den Lobpreis unseres ganzen Lebens (Röm 12,1) und unser mutiges und frohes Zeugnis.
    So sind wir dann auch Teil der Erfüllung der wunderbaren Zusage dieses Psalms, denn wir sollen Gottes Boten sein, die seine frohe Kunde aller Welt verkünden (Mt. 28,18ff; Apg 1,8).
  • Ich wünsche uns, dass unsere Herzen immer wieder neu erfüllt werden mit der Freude, die es nur beim Herrn gibt und ich wünsche uns, dass wir dann aus dem Überfluss unseres Herzens unseren HERRN bekennen … in Wort und Tat!

Und auch dieser Psalm ist ein wunderbarer Lobpreis des Herrn. Er wird hier wiederum als König der ganzen Schöpfung beschrieben.
Dabei beschreibt dieser Psalm den König als sichtbaren Herrscher und letzten Richter. Der Psalmist sieht auf den HERRN nicht mit den Augen, sondern im Glauben und vertraut so auf die Verheißungen Gottes, die Er uns durch sein Wort gegeben hat.

Und der Psalmist sieht prophetisch in die Zukunft, denn eines Tages wird Gottes Herrschaft für alle Welt sichtbar werden und ER wird die ganze Schöpfung richten.

  • Das ist gewiss und doch müssen wir noch ausharren und bis dahin im Glauben leben. In seiner großen Liebe hat Gott uns sein Wort gegeben, so dass wir die Zukunft kennen und voller Zuversicht leben können!
  • Und weil wir vergesslich sind und das, was vor Augen ist uns leicht ablenkt, brauchen wir die Erinnerung aus Gottes Wort immer wieder – jeden Tag, so dass wir nicht vom guten Weg abkommen.
  • Ich preise Gott für sein Wort und die großartige Zukunft, die Er Seinen Kindern verheißen hat und auf die dieser Psalm einen Blick wirft.

Psalm 96 greift auf den Lobpreis Davids aus 1. Chronik 16 zurück.

Dieser Psalm ruft Gottes Volk dazu auf, zum Segen für alle Völker zu werden. Das ist der ursprünglichste Auftrag an Gottes Volk und Teil seiner Bundesverheißung an Abraham (1. Mo 12 / 17).

  • Das AT zeigt uns dann nur sehr wenig davon – erst in Christus wird erkennbar, dass das Volk Gottes aus allen Völkern Stämmen, Sprachen und Nationen bestehen wird. Und so blickt dieser Psalm voraus in die Zeit, in der das Volk Gottes kein ethnisches Volk mehr sein wird.
  • Weil Gott treu zu seinem Plan steht und dieser Psalm so in Erfüllung gegangen ist, dürfen wir auch als Menschen aus Heidenvölkern mit in diesen Lobpreis einstimmen.
  • Als diejenigen, die aus Gnade, durch Glauben zu Gottes Volk gehören, sollten wir nun auch Andere in das Reich Gottes hineinrufen, so dass der Lobpreis Gottes sich weiter ausbreitet – denn es gibt nur den einen wahren Gott und König und ihm gebührt aller Lobpreis und alle Ehre und wir Menschen werden nur bei IHM wahres Glück und dauerhaften Frieden finden.

Die erste Hälfte des Psalms ist ein wunderbarer Lobpreis Gottes. Er wird hier als der Schöpfer und König über alle Schöpfung gepriesen.

  • Unser Gott und König verdient es, von uns mit dankbarem und frohem Herzen angebetet zu werden.
  • Wir tun gut daran, auf das zu sehen, was Er getan hat und zu bedenken, wer er ist, denn in Anbetracht der Größe Gottes, werden wir uns IHM in richtiger Weise nähern.

Ab Mitte von Vers 7 nimmt der Psalm eine Wendung. Hier sieht der Psalmist zurück auf das ewige klagende Volk Israel und die Konsequenzen ihres Klagens. Im Hebräerbrief wird in Kapitel 3 dieser Psalm zitiert und eine Lehre aus der Geschichte Israels für die Gläubigen unserer Zeit gezogen. Wir sollten uns vorsehen, dass wir unsere Herzen nicht verhärten. Denn Anteil haben wir an Christus nur dann wahrhaft bekommen, wenn wir die Zuversicht in ihm von Anfang bis Ende festhalten (Hebr 3,14).

  • Wer Gott also wirklich als den großen und herrlichen König erkennt, wird ihn für alle Zeit anbeten und in IHM bis zum Ende seine Zuversicht finden.
  • Das wünsche ich uns!

Gleich zu Beginn ruft der Psalmist Gott dazu auf, Vergeltung gegen die zu üben, die sich gegen Gott und Gottes Volk aufspielen.

Nach diesem Aufruf kommt die Klage, wie lange Gott das Unrecht noch zulassen wird. Anscheinend gab es einflussreiche gottlose Menschen, die den Armen und Schwachen Menschen in Gottes Volk böses taten und dabei wohl davon ausgingen, dass Gott dies nicht sehen und sich nicht darum kümmern würde.

  • Das scheint ja bis heute das Denken der Gottlosen zu sein.
  • Sie verkennen, dass Gott Alles sieht und weiß (V.8-11) und eines Tages alles Böse richten wird (V.22).

Der Psalmist erkennt in allem Klagen den souveränen Herrn, der selbst das Leid seiner Kinder gebraucht, um sie zu heiligen (V.12-15) und sie eines Tages aus allem Leid retten wird.

Der Psalm springt dabei hin und her von einem Gebet zu Gott, einem Anerkennen der Dinge, die Gott tut, und Worten, die eher eine Reflektion über die eigene Situation darstellen.

  • Mich erinnert das daran, dass wir gerade in schwierigen Situationen diese Balance brauchen, zwischen …
    • dem Beten zu Gott, dass er helfen möge,
    • dem Anerkennen, dass Gott Alles im Griff hat und gut machen wird,
    • und dem sich selber predigen.
  • Wenn wir dabei stehen bleiben, nur Fragen zu unserer Situation zu haben, werden wir ggf verzweifeln und vom guten Weg abkommen.
  • Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder Gott zuwenden und uns darauf besinnen, dass er gut und allmächtig ist und eines Tages gerecht richten und sein Volk von allem Leid befreien wird.

Der Psalm endet mit genau dieser Erkenntnis. Ich wünsche uns, dass uns diese Erkenntnis ermutigt und stärkt!