Psalm 116 ist ein Lobpreispsalm, den der Beter nach Bewahrung in einer besonderen Notsituation betet. Manche Ausleger meinen, dass dies die Worte Jonas sind, da die Verse 15-16 sehr nach dem Gebet Jonas nach seiner Rettung klingen. Aber das ist Spekulation.
Offenbar war er in großer Not und von Feinden bedrängt oder falsch angeklagt. Doch dann besann er sich auf Gott, flehte zu IHM um Hilfe und erlebte dann, wie Gott ihm zur Hilfe kam. Daraus entsteht dann der Lobpreis!

  • Mich fordert das heraus, mehr zu beten – sowohl in schwierigen Situationen zu Gott zu rufen, wie auch ihm zu danken, für all das, was er für mich getan hat.

Ab Vers 9 kommt dann aber noch ein weitergehender Aspekt in den Blick: „Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen“.
Das scheint auf ein ewiges Leben hinzuweisen … und das ist die ultimative Bewahrung, die jeder bei Gott findet, der sich dem Retter und Herrn Jesus Christus zuwendet.
Er wird uns aus aller Not erretten. Eines Tages werden alle Ankläger verstummen, alle Feinde ihre Waffen strecken und alle Leiden ein Ende haben.

Der Psalm deutet das nur an. Doch wir dürfen das heute wissen, denn im Fortgang seiner fortschreitenden Offenbarung hat Gott uns weiter beschrieben, was hier nur angedeutet wird.

Und so dürfen wir in jeder Situation auf den Herrn vertrauen, ihn um Hilfe bitten und darum wissen, dass ER uns auf jeden Fall „letztendlich“ helfen wird … und oftmals eben auch schon zuvor auf vielerlei Weise.

  • Diesen Herrn dürfen wir loben und preisen und IHM dürfen wir danken!

Der Aufruf aus Vers 1 macht deutlich, dass der Beter vor allem auf Gottes Ehre und seinen Ruf bedacht ist. Dabei appelliert er an Gott und bittet um Hilfe sehr wahrscheinlich während er bzw das Volk bedrängt wird.
Die Verse 2-8 zeigen uns dann erst einmal, wie nutzlos die Götzen der Heiden sind. Eventuell war eine Gefahr für Israel, den Götzen der scheinbar überlegenen Heiden mehr zu vertrauen, als dem einen wahren Gott. Doch das wäre absurd.

  • Auch uns tut es gut immer wieder daran erinnert zu werden, dass Götzen nicht helfen können. Viel zu leicht tauschen ja auch wir Gott gegen irgendwelche Götzen ein.

Ab Vers 9 kommt dann der Aufruf an Israel, dem HERRN zu vertrauen. Dieser Aufruf kommt dreimal jeweils mit dem Zusatz: „Er ist ihre Hilfe und Schild.“ Und dann kommen Zusagen, dass der HERR sein Volk segnen wird.
Nach all diesen großartigen Zusagen, die uns dazu bringen sollten, uns voll und ganz dem Herrn hinzugeben, kommt zum Abschluss eine etwas seltsame Aussage: „Die Toten werden dich, HERR, nicht loben, keiner, der hinunterfährt in die Stille; aber „wir“ loben den HERRN von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!“
Der Kontrast ist also der zwischen den Toten und denen, die den Herrn loben, bis in die Ewigkeit!

  • Es gibt also offensichtlich Menschen, die nicht „sterben“ … das gilt zuerst für Jesus und dann für alle, die in IHM sind.
  • Die Toten sind hingegen die, die nicht zu Christus gehören und deshalb de ewigen Tot ererben werden.

ABER, die den Herrn fürchten, haben großartige Zusagen von Gott und werden IHN loben, von nun an bis in Ewigkeit!

  • Lasst uns das tun!

Dieser Psalm ist voller Poesie. Die Natur bezeugt die Macht des Herrn. Und dieser kümmert sich liebevoll um sein Volk.
Der Psalmist erinnert daran, wie Gott Israel aus Ägypten befreit und ins gelobte Land gebracht hat. Damals hat sich alle Schöpfung in den Dienst des Schöpfers gestellt und dabei eben auch in den Dienst von Gottes Volk.
Und das war nur ein Schatten der großen Erlösung, die Gott durch Jesus gebracht hat, der Gottes Volk aus der Sklaverei der Sünde befreit hat, um es in die ewige Herrlichkeit zu bringen.

Dort wird dann alle Schöpfung komplett umgestaltet werden. Dann wandeln sich nicht nur Felsen in Seen und Steine in Wasserquellen – da wird dann alles neu gemacht und diese gefallene Welt wird einer neuen Schöpfung Platz machen!

  • Auf diese glorreiche Zukunft dürfen wir mit einer festen Zuversicht hoffen.
  • Und bis dahin dürfen wir wissen, dass der HERR Macht hat über seine ganze Schöpfung. Er kann Dinge ändern und tun, die wir für unveränderbar halten.

Das macht mir gerade auch in seelsorgerlich schwierigen Situationen Mut mit Gottes Wirken zu rechnen.

In diesem Lobpreispsalm, wird die Hoheit des Herrn gepriesen. Die Hoheit Gottes wird hier in verschiedenen Worten immer wieder neu beschrieben. Er ist ewig, er ist höher als alle Völker, seine Herrlichkeit kennt keine Grenzen und er ist allgegenwärtig.
Ab Vers 7 kommt dann sein Kümmern um die Menschen in den Fokus. Er ist ein barmherziger Gott, der sich um die kümmert, die Not leiden.

  • Ist das nicht wunderbar?
  • Der hoch erhabene HERR sieht bis zu uns auf die Erde herunter und kümmert sich dabei um die Niedrigsten.
  • Während sich die Hohen der Gesellschaft oft nur mit denen abgeben, die ebenso Ansehen und Rang haben, ist unser HERR so ganz anders.
  • Und das darf uns ein Vorbild sein, so dass wir Christen auch immer gerade die im Blick haben, die aus Sicht dieser Welt ganz unten sind.

Dieser Psalm zeigt uns (ähnlich wie Psalm 1 und einige andere Psalmen) den Kontrast zwischen dem Gerechten und Gottesfürchtigen auf der einen Seite und den Gottlosen auf der anderen Seite.
Wenn wir den Psalm direkt auf uns hin anwenden, dann bekommen wir ein Problem. Denn wenn wir ehrlich sind, können wir uns nicht komplett als gottesfürchtig und gerecht bezeichnen. Denn von uns kann zum Beispiel wohl kaum sagen, „Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht; sein Herz hofft unverzagt auf den HERRN.“ (V.7)

  • Deswegen tun wir gut daran diesen Psalm – wie überhaupt das ganze AT – zuerst danach zu hinterfragen, was diese Worte mit Christus zu tun haben.
  • Dann werden wir erkennen, dass uns dieser Psalm unseren Herrn offenbart.
  • Wenn wir aber durch Glauben zu IHM gehören, dann umkleidet uns seine Gerechtigkeit und dann können wir uns in die Kategorie des Gerechten einordnen, ohne dem Anspruch dieses Psalms in allen Dingen gerecht zu werden.
  • Und dann dürfen wir uns mit Gottes Hilfe immer mehr verändern (lassen), so dass wir immer mehr so werden wie der, der uns in diesem Psalm als der Gerechte vorgestellt wird.

Dieser Psalm ist ein ganz klassischer Lobpreispsalm.
Hier werden keine konkreten Werke Gottes identifiziert, sondern sein Charakter wird gepriesen. Er ist ein Gott der großen Werke – was ER tut ist großartig und wunderbar.

Dabei ist er sich immer treu – ER ist gerecht, gut, gnädig und barmherzig.

Gerade die Treue und Zuverlässigkeit Gottes stehen hier im Fokus und es ist gut, sich immer wieder daran zu erinnern. Unser Gott ist selbst dann treu und steht zu seinen Verheißungen, wenn wir untreu und kleingläubig sind.

  • Möge unser guter Herr uns immer wieder neu seine Güte, Treue, Gnade und Barmherzigkeit erkennen lassen!

Der direkte Christusbezug dieses Psalms sollte offensichtlich sein. Denn wenngleich dies ein Psalm Davids ist, werden diese Worte im NT ja mehrfach direkt auf Jesus hin angewandt. Hier sehen wir also die Fürsorge des Vaters für Seinen einen geliebten Sohn.
Der HERR (Gott der Vater), sprach also zu Davids Herrn (Jesus) und er gebot ihm, sich zu seiner Rechten zu setzen.

  • Diese Szene spielt sich wohl im Himmel nach der Himmelfahrt Jesu ab und David bekommt einen prophetischen Blick darauf.

Gott der Vater steht treu zu seinem Wort und so ist es gewiss, dass Jesus ewig herrschen und als ewiger Priester agieren wird. Ab Vers 5 sehen wir dann, dass der Herr (Jesus) selbst eines Tages alles (alle Könige) richten wird. Er ist der König der Könige.

  • Dieser Psalm zeigt uns Jesus als den ewigen Triumphator!
  • Für Ihn dürfen wir leben und dann brauchen wir nichts zu fürchten.

Dieser Psalm ist ein Ruf nach dem Eingreifen Gottes. Der Psalmist bittet Gott um Hilfe und darum, den gottlosen Feind zu bestrafen. Vers 8 wird in Apg 1 zitiert und dabei auf Judas angewandt, so dass es naheliegt, dass die ersten Christen diesen Psalm als einen Psalm Jesu verstanden haben.
Auch wenn manche Worte für uns zu hart klingen mögen, um aus dem Munde Jesu zu stammen, so ist doch der Anspruch dieses Psalms so, dass er kaum aus einem anderen Munde stammen kann.

  • Wie dem auch sei – dieser Psalm ermutigt uns, in jeder Not im Gebet zu Gott zu kommen und darum zu bitten, dass ER Gerechtigkeit schafft.
  • Gerade weil wir nicht Christus sind, ist das immer der sichere Weg, denn wenn wir selber versuchen, Gerechtigkeit zu schaffen, ist die Gefahr groß, dass wir mehr Schaden als Segen verursachen.

Gott hingegen macht immer alles richtig und er ist viel besser dazu in der Lage, den Armen und Schwachen zu helfen und Gerechtigkeit zu üben.

  • Diese Erkenntnis sollte uns dankbar machen.

Der Psalmist endet mit einem großen Versprechen, das uns herausfordern sollte: „Ich will dem HERRN sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen vor der Menge.“

  • Möge es so sein!

Psalm 108 ist ein weiterer wunderbarer Lobpreis, der uns zugleich sehr herausfordert.

Können wir mit David sagen: „2 Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen. Wach auf, meine Seele! 3 Wach auf, Psalter und Harfe! Ich will das Morgenrot wecken. 4 Ich will dir danken, HERR, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.“?

Solche Lieder sind schnell gesungen und doch ist zumindest mein Herz ganz oft nicht bereit und ich bin manchmal eher still und leise „unter den Völkern“ und „unter den Leuten“. Da wünsche ich mir Veränderung und ein Herz, das wirklich immer bereit ist Gott zu loben und ihn froh vor allen Menschen zu bezeugen.

  • Herr, schenke mir ein solches Herz … reinige es neu jeden Tag und hilf mir aus dem Überfluss meines Herzens von Dir zu reden!

Erst nachdem David diesen Lobpreis angestimmt hat und Gottes Gnade und Treue gelobt hat, kommt dann sein Gebet. David bittet Gott seinem Volk beizustehen und die Feinde zu besiegen. David erkennt hier sehr genau auf wen Verlass ist und er weiß, dass Menschenhilfe nichts nütze ist.

  • Natürlich können Menschen helfen und als Christen sollten wir stets hilfsbereit sein.
  • Doch die Hilfe, die wir wirklich brauchen, kann nur von Gott kommen. In bestimmten Situationen hilft Gott dabei durch andere Menschen. Aber die existenziellste Hilfe musste von Ihm selbst kommen: In Jesus Christus unserem Retter, der uns die Hilfe gebracht hat, die wir alle mehr brauchen, als alles andere.

David weiß, wo die Hilfe herkommen muss, die wahrhaft und ewiglich hilft. Und so lobt er Gott, der in seiner Gnade und Treue den sendet (und nun gesandt hat), den er verheißen hatte!
Und so sollten wir erst recht Gott loben und ihm unsere Herzen zuwenden!

Ganz ähnlich wie in Psalm 106 sehen wir auch hier die Treue und Barmherzigkeit Gottes und die Untreue der Menschen.
Dabei sehen wir hier neben geschichtlichen Rückblicken auch die Beschreibung von „alltäglichen Situationen“. Immer wieder finden sich Menschen in Not und immer wieder rufen sie dann in ihrer Not zum Herrn, der ihnen dann hilft.
Das Resultat davon sollte dann das sein, wozu der Psalm in seinem Echo immer wieder aufruft: „Die sollen dem Herrn danken für seine Güte / und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.“

Doch wir Menschen sind oft viel zu undankbar. Wir vergessen das Gute, das wir erfahren. Wir erleben Segen von Gott, doch oftmals nehmen wir das gar nicht richtig wahr.
Und so wird Gott zu unserem Weihnachts- und Feuerwehrmann.

  • Wir denken, dass Er einfach dazu da ist, um Wünsche zu erfüllen und in Notsituationen schnell zur Hilfe zu kommen.

Doch er ist der Herr, dem Anbetung gebührt und dem wir mit unserem ganzen Leben dienen sollten.

  • Möge der Herr uns zu den Menschen machen, nach denen der Psalmist am Ende fragt: „Wer ist weise und behält dies? Der wird merken, wie viel Wohltaten der HERR erweist“