Josef spielt seinen Brüdern hier (nur scheinbar) übel mit. Die Motivation dafür wird nirgends beschrieben und natürlich ist vorstellbar, dass hier auch ein wenig Revanchegelüste eine Rolle gespielt haben dürften. Aber wesentlich ist das wohl vor allem ein Test der anderen Brüder, ob sie sich wirklich verändert haben oder auch den anderen Sohn der Rahel im Stich lassen. Die Brüder sind sich ihrer Sache sicher und bieten quasi die Todesstrafe für den an, bei dem der Becher gefunden werden sollte. Die Geschichte hätte sie da eigentlich vorsichtiger machen sollen, denn komplett auf der Unschuld der Brüder zu vertrauen ist ja doch eher naiv … selbst wenn es in diesem Fall letztendlich zutrifft.

Und dann kommt es zum scheinbaren „worst case“ – ausgerechnet bei Benjamin wird der Kelch gefunden. Doch das ist die Gelegenheit für Juda, sich als geläuterte Person zu erweisen und genau das tut er. Er bietet sich selbst an – als Stellvertreter für den (vermeintlichen) Sünder Benjamin und aus Liebe zu seinem Vater. Damit tut Juda hier das, war sein großer Nachkomme später in noch viel größerem Umfang nicht nur angeboten, sondern dann auch getan hat!

In Kapitel 45 sehen wir ganz tief in die Seele von Josef. Er ist sehr angerührt von seinem Vater zu hören … und sehr berührt davon, dass sein Bruder Juda sich so verändert hatte und so viel Liebe für Seinen Vater hat. Josef ist voller Gnade und Liebe und er erkennt, dass der souveräne Gott hinter allen Geschehnissen steht – gerade auch hinter denen, die für ihn erstmal sehr schlimm und schmerzhaft waren.

  • Ich wünsche uns, dass wir alle dieses feste Vertrauen auf den allmächtigen Gott haben, der alle Dinge so gebraucht, dass sie seinen Kindern letztendlich zum Besten dienen.

In Vers 17 sehen wir, dass der Pharao nun das befielt, was Josef ohnehin schon geplant hatte. Vers 24 ist fast etwas witzig: „Damit entließ er seine Brüder, und sie zogen hin. Und er sprach zu ihnen: Zanket nicht auf dem Wege!“ … ein guter Rat an die Brüder J

In Kapitel 46 sehen wir, dass Jakob/Israel überraschend schnell bereit ist, das verheißene Land zu verlassen … aber Gott bestätigt ihm das und macht ihn Mut, den Weg nach Ägypten zu gehen. Und Gott verheißt ihm, die Rückkehr.

Wir sehen dann, dass das Volk Gottes damals noch nicht mehr war, als eine Großfamilie. Doch das sollte sich dann in Ägypten ändern.

Am Ende des Kapitels sehen wir, dass Josef trotz aller Loyalität zum Pharao, in erster Linie das Beste seiner Familie sucht. Er sorgt dafür, dass seine Familie das fruchtbarste Land bekommt, aber vor allem eben auch dafür, dass es abgesondert bleibt und sich nicht (zu sehr) mit den Ägyptern vermischt.

Zu Beginn von Kap. 41 sehen wir, dass Gott auch die Träume vom ungläubigen Pharao bestimmt. Der Herr offenbart dem Pharao was ER tun wird und er führt es so, dass der Pharao offen darüber redet, so dass der Schenk sich an Josef erinnert und dem Pharao von ihm erzählt.

  • Der Pharao muss schon ganz schön verzweifelt gewesen sein, dass er einen ausländischen Gefangenen auf Vorschlag eines Dieners zu Rate zieht.

Josef betont dann wiederum, dass Gott selbst die Träume gibt und interpretiert. Er gibt Gott in allen Dingen die Ehre. Gleichzeitig gibt Josef dann auch gleich noch einen Rat (V.33ff) und sicher ist Josef nicht ganz überrascht, dass er selber dann derjenige ist, den der Pharao einsetzt, um das umzusetzen. Trotzdem ist es schon ziemlich spektakulär, wie Josef Karriere macht.

Ab Vers 47 sehen wir dann, dass Josef basierend auf seiner ihm von Gott geschenkten Erkenntnis der Zukunft handelt. Ich kann mir vorstellen, dass diese Maßnahmen in den guten 7 Jahren nicht unbedingt populär waren. Aber das spielt eben keine große Rolle, wenn man die Zukunft kennt und das klar im Blick hat.

  • Das ist eben auch ein Ausdruck des Gottvertrauens, dass man Maß hält und auf Gott hört, auch wenn es augenscheinlich nicht notwendig erscheint. So war das ja auch schon bei Noah, als er auf trockenem Grund lebend die Arche baute, weil der HERR ihm gesagt hatte, dass schlimme Zeiten kommen werden und nur sein Gehorsam (Glaube) ihn retten würde.
  • Das wünsche ich auch uns. Der HERR hat uns die gewisse ewige Zukunft offenbart. Lasst uns nun auch entsprechend leben.

In Kapitel 42 sehen wir dann, dass sich das Blatt gewendet hat. Jetzt stehen die 11 Brüder in großer Not vor Josef (auch wenn sie ihn noch nicht erkennen) und brauchen Hilfe, nachdem sie ihn einst in große Not gebracht und jede Hilfe verwehrt hatten. Aber Josef ist voller Gnade und damit wiederum ein Schatten Christi im AT.

Die Prüfung des Josef (V.15ff) sah auf den ersten Blick für die Brüder sicher ganz anders aus, als es Josef letztendlich im Sinn hatte. Aber trotzdem oder evtl gerade deswegen, bestehen sie die Prüfung – auch wenn Jakob vorerst verhindert (V.29-38), dass die Brüder tun, was Josef verlangt.

Manches bleibt hier unklar. Warum Josef seine Brüder in Kap. 42 wieder nach Hause geschickt hatte, anstatt sich gleich zu erkennen zu geben, genauso, wie der Umstand, dass es wohl weder Vater noch Brüder groß stört, dass Simeon noch in Ägypten ist und sicher sehnsüchtig auf die Brüder wartet. Erst das Ende des zurückgebrachten Essens lässt Vater & Brüder umdenken, so dass sie nun wieder gen Ägypten ziehen.

Der Bericht ist dann durchaus dramaturgisch „wertvoll“. Vor allem aber offenbart er uns die Herzenshaltung Josefs, auch wenn seine Brüder davon noch nicht viel mitbekommen.

  • In gewisser Weise geht es ihnen evtl so, wie uns manchmal. Wir verstehen unsere Lebensumstände manchmal nicht und ahnen noch gar nicht, wie Gott in seiner Gnade bereits am Werk ist.

Der Josefsbericht wird unterbrochen. Hier erfahren wir, wie Juda zu dem Nachkommen kommt, durch den die Verheißung in Richtung Jesus weitergehen wird. Das ist alles andere als ruhmreich. Jesu Vorfahre Perez ist das Produkt mindestens einer Mischehe und eines Akts der Hurerei. Preis den Herrn, dass es letztendlich nicht um „reines Blut“, sondern um „reine Herzen“ geht und dass Gott diese Seinen adoptierten Kindern in seiner Gnade gibt.

Ab Kapitel 39 schwenkt der Fokus zurück auf Josef. In der Sklaverei in Ägypten scheint sich das Blatt zu wenden. In Potifars Haus etabliert sich Josef schnell und gewinnt sogar die Gunst der Frau des Hausherrn … aber das ist letztendlich nicht unbedingt gut.

Josef weiß um den Gott, der alles sieht und er weiß darum, dass er seinen Herrn hintergehen würde. Und Josef so widersteht er der Versuchung und flieht der Sünde. Die Konsequenz seines richtigen Verhaltens ist erst einmal schlecht! Das ist sicher eine Glaubensprüfung für ihn gewesen.

Doch wir erfahren hier, dass Gott überall mit Josef ist, so dass der Herr ihm sowohl als Sklave, wie auch als Gefangenem Gelingen schenkt. Für Josef war das aber sicher erstmal kein wirklicher Trost

Kapitel 40 wird morgen zusammen mit Kapitel 41 mein Predigttext sein. Hier lesen wir, dass zwei Diener des Pharaos zu Josef ins Gefängnis gebracht werden. Und nun wird aus dem Träumer aus Kapitel 37 ein Traumdeuter. Josef macht ganz deutlich, dass Seine Fähigkeit nicht wirklich die „seine“ ist, sondern Gottes. Das ehrt Gott und ist schlichtweg wahr.

  • Ich befürchte, dass wir viel zu oft Geistesgaben als etwas sehen, dass wir haben und auf das wir stolz sind, anstatt immer wieder deutlich zu machen, dass alles was wir haben von Gott ist und alles was uns gelingt, nur deshalb gelingt, weil Gott Gelingen schenkt.

Und wiederum läuft es zumindest vorerst nicht gut für Josef. Der Mundschenk vergisst Josef einfach, nachdem er aus dem Gefängnis freikommt.

  • Wie oft denken wir an die Menschen, die uns beigestanden haben und uns Gutes getan haben? Hat bei uns Dankbarkeit eine längere Halbwertzeit, als z.B. Zorn?
  • Und vor allem, wie oft gedenken wir des HERRN selbst?
  • Wie dankbar sind wir Gott für das, was ER in Jesus Christus für uns und bisher in unserem Leben getan hat?
  • Vertrauen wir darauf, dass Gott auch in und durch die Irrungen und Wirrungen unseres Lebens wirkt?

In den Kapiteln 34 & 35 sehen wir, wie sich die ältesten drei Söhne Jakobs dafür disqualifizieren, Erben der Verheißung zu sein.

In Kapitel 34 lesen wir von der abscheulichen Vergewaltigung von Dina. Es ist gut nachvollziehbar, dass ihre Brüder darüber sehr zornig werden. Dann sehen wir, dass Jakobs Söhne Simeon und Levi viel von ihrem Vater gelernt haben. Sie agieren sehr hinterlistig – sind dabei aber viel brutaler als Ihr Vater. Letztendlich zeigt sich, wie gefährlich es ist, sich von Schmetterlingen im Bauch leiten zu lassen und vor allem, seine Triebe nicht zu kontrollieren.

  • Wir sehen hier, dass um es immer falsch ist, Kompromisse einzugehen, auch nicht um des Friedens willen. Die Kinder Gottes sollen nach Reinheit streben und sich nicht mit den Gottlosen vermischen!
  • Trotzdem ist natürlich diese Gewalttat nicht der richtige Weg!
  • Das sieht auch Jakob so und deswegen werden Simeon & Levi dann in Kapitel 49 auch ausdrücklich bei der Weitergabe des besonderen Segens übergangen.

Kapitel 35 beginnt mit einer neuerlichen Segenszusage Gottes an Jakob. Nach dem Drama vom Ende von Kap. 34 ist der Auftrag, weiterzuziehen sicher auch zum Schutz von Gottes Volk. Warum Jakob dann scheinbar weiß, dass seine Familie fremde Götter hat, bleibt unklar – vielleicht hat er ja den von Rahel mitgenommen Hausgott Labans entdeckt? Auf jeden Fall befiehlt er die Reinigung. Und das ist auch gut so, denn Unreinheit und Götzendienst sind vor Gott nicht akzeptabel.

Ab Vers 9 haben wir schon wieder eine Segenszusage Gottes an Jakob. Das klingt alles sehr vertraut. Gott wiederholt Seine Versprechen für vergessliche und glaubensschwache Menschen. Scheinbar hatte Jakob seinen neuen Namen (den er ja bereits in Kap. 32 erhalten hatte) bisher noch nicht wirklich angenommen. Zumindest wurde er ja bisher immer noch als Jakob benannt. Es ist auch interessant, wie im Folgenden, die beiden Namen immer wieder abwechselnd vorkommen.

Warum Jakob dann von Bethel weiterzieht, ist mir nicht ganz klar. Auf jeden Fall kommen sie letztendlich nach Bethlehem – und diese Stadt wird ja noch wichtig als Geburtsstadt von König David und König Jesus. Auf dem Weg wird nun erst mal Benjamin geboren und die geliebte Rahel stirbt dabei.

Die Sünde des Ruben (V.22) bleibt hier vorerst eine kleine Randnotiz und man könnte sich fragen, ob Jakob das einfach so hinnimmt … bis wir dann in Kap. 49 zu Seinen letzten Worten kommen. Da wird dann deutlich, dass sich hier nun auch Ruben als Erbe der Verheißung disqualifiziert.

Der Geschlechtsregister Esaus in Kapitel 36 bereitet uns darauf vor, dass die friedliche Trennung der Brüder Jakob und Esau nicht friedlich blieb, sondern die Nachfolger Esaus (die Edomiter) später zu erbitterten Feinden Israels wurden. Das wird in Vers 1 und Vers 8 betont und dann ist ab Vers 31 nur noch von den Edomitern die Rede.

  • Rein menschlich ist Esau ja nicht schlechter als Jakob (eher im Gegenteil) … aber er ist eben nicht der von Gott erwählte Sohn der Verheißung (wie Paulus in Römer 9,10ff deutlich wird.)

In Kapitel 37 geht es nun weiter mit Jakobs Familie und damit beginnt die sogenannte Josefs-Geschichte. Josef ist in vielen Dingen ein Schatten des Herrn Jesus Christus. Ein „Hirte“, verachtet von seinen „Brüdern“, die ihm Leid antaten und umbringen wollten. Nach langer Leidenszeit aber dann der „von den Toten“ zurückgekehrte, der seine Brüder gnädig empfängt und Ihnen alles gibt, was sie zum Leben brauchen. Und das sind nur ein paar Dinge …

Dabei ist die Bezeichnung von Josef in Vers 3 durch Jakob etwas seltsam – eigentlich ist ja Benjamin „der Sohn seines Alters“. Ab Vers 4 sehen wir dann, dass Eifersucht eine große Gefahr für alle Beteiligten ist!

  • Lasst uns immer wieder daran arbeiten, jeglichen Gedanken des Neids und der Eifersucht an Gott abzugeben und ihm keinen Raum in uns zu geben.

Josef provoziert den Hass seiner Brüder, durch seine Worte. Er spricht zwar nur die Wahrheit, aber ob das wirklich gesagt werden musste? Aber letztendlich sind diese Worte für uns geschrieben, so dass wir erkennen, dass Gott treu tut, was er (auch durch träume) verheißt. Jakob ist klug genug, die Worte seines Sohnes nicht komplett zu ignorieren. Das klingt ein bisschen nach Maria, als sie Worte der Hirten hörte.

Ab Vers 12 sehen wir den Bericht aus menschlicher Sicht. Was hier geschieht, ist ohne Wenn und Aber einfach nur böse! Aber Gott nutzt das Böse, um Gutes hervorzubringen. Das wird hier noch nicht gesagt. Dass Gott in all diesen Dingen genau das tut, was Er vorhat, wird erst später deutlich. Aber die Träume Josefs lassen uns erkennen, dass Gott nicht einfach ein Schachspieler ist, der reagiert, sondern, dass Er hinter allem Geschehen steht und durch gute und böse Taten letztendlich Sein gutes Werk vollbringt.

  • Ich preise Gott, dass Er der souveräne Herrscher über alle Dinge ist!

Interessant ist, dass Ruben trotz aller Missachtung, die er seinem Vater im Fall von Bilah gezeigt hatte, nun versucht, Josef zu beschützen. Und auch Juda ist zumindest weniger brutal gesinnt, als seine Brüder. Und so landet Josef in Ägypten, als Sklave im Haus des Potifar.

Das Buch 1. Mose ist voller deja vu’s. So wie einst Sarah ihren Mann Abraham, so fordert nun Rahel Jakob dazu auf, die Dienerin zu schwängern. Und damit beginnt der große Wettstreit ums Kinderkriegen. Obwohl Jakob weiß, dass Kinder ein Geschenk von Gott sind, lässt er sich letztendlich doch auf Rahels Plan ein.

Dann kommt der seltsame Bericht über den Streit über die Liebesäpfel. Was auch immer Liebesäpfel sind, letztendlich kann es sich hier ja wohl nur um Aberglaube handeln. Und wiederum macht Jakob bei allem mit, anstatt als Verantwortung zu ergreifen und seine Frauen zurecht zu weisen. Und doch segnet Gott wiederum dieses an sich gottlose Treiben – das nenne ich einen wahrhaft gnädigen Gott!

Nachdem der Erbe der Verheißung, Juda ja auch erst das 4. Kind war, wird dann später nochmals deutlich, dass Gott sich nicht an menschliche Hierarchien bindet. Und so kommt der „Held“ des Rests des 1. Buch Mose (Josef) erst als vorerst letztes Kind zur Welt.

Ab Vers 25 sehen wir, dass Jakob in seinem Schwiegervater einen adäquaten Geschäftspartner gefunden hat J. Man betrügt sich gegenseitig. Die Strategie, mit der Jakob gefleckte Viecher zeugen lässt, klingt wiederum nach einem Aberglauben. Aber aus welchem Grund auch immer, schenkt der HERR auch hier Gelingen.

  • Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz kapiere, was es damit auf sich hat.

Zu Beginn von Kap. 31 lesen wir, dass Gott selbst Jakob nach Hause schickt. Ab Vers 5 berichtet Jakob von dem, was Gott getan hat – auch wenn sich nicht leugnen lässt, dass er selber da gezielt nachgeholfen hat. Wie dem auch sei, Jakob ist trotz aller seiner Betrügereien und Sünden von Gott geliebt und gesegnet.

  • Das darf auch uns ein Trost sein. Gottes Liebe für uns hängt eben nicht davon ab, dass wir besonders liebenswürdig sind. Denn dann dürften wir wohl kaum Hoffnung haben, vom heiligen Gott wirklich geliebt zu sein. Aber Gottes Liebe ist voraussetzungslos.

Im Fortgang (ab Vers 14) sehen wir, dass die Frauen auch eher materiell denken und selbstsüchtig handeln. Das gipfelt darin, dass Rahel den Hausgott stiehlt. Dabei ist das ja schon auch recht lächerlich – einen Gott, den man stehlen und verstecken kann, kann ja nun ganz sicher nicht helfen.

  • Der eine wahre Gott greift dann ein und spricht sogar zu dem Mann mit dem abhanden gekommenen Hausgott und beschützt so seinen Erwählten.

In Vers 32 sehen wir dann, dass Jakob ein bisschen schnell dabei ist, die Todesstrafe zu verhängen. Doch Rahel lügt weiter und wird nicht entdeckt. Letztendlich schließen dann Laben und Jakob Frieden.

  • Hier wird nochmal sichtbar, wie der Herr letztendlich Jakob beschützt und reich gesegnet in das gelobte Land zurückziehen lässt.

In Kap. 32 sehen wir, dass die Betrügereien der Vergangenheit Jakob jetzt sehr ängstlich machen.

  • So geht es ja vielen Betrügern. Im Moment der Sünde agieren sie oft überraschend ruhig aber irgendwann holen sie ihre vergangenen Sünden ein und machen ihnen Probleme und Angst.

Das Gebet ab Vers 10 ist ein gutes Gebet – Jakob zitiert Gottes Zusagen und findet darin Zuversicht. So sollten wir auch immer mal wieder beten. Lobpreisgebete ehren Gott und stärken unseren Glauben! Und doch erscheint Jakob nur bedingt ermutigt (v.21)

Ab Vers 24 lesen wir den Bericht von Jakobs Ringkampf mit dem Engel Gottes (Christus?). Jakobs Verlangen danach gesegnet zu werden, war sehr groß. Erst erschwindelt er sich den Segen seines Vaters und jetzt kämpft er verzweifelt um den Segen Gottes.

  • Ich wünsche mir, dass ich und wir alle auch immer mehr danach streben, Gottes Segen zu erfahren – nicht durch Betrügereien und Kämpfe, sondern durch den „normalen Weg“ des Gehorsams.

Gott gibt Jakob einen neuen Namen – Israel. Gott hat die Autorität neue Namen zu verleihen. Die Bedeutung des Namens ist erstaunlich „du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen”, wobei es hier sicher nicht darum geht, dass Jakob gegen Gott gewonnen hat, sondern aus dem Kampf / der Prüfung erfolgreich hervorgegangen ist.

Zu Beginn von Kap. 33 sehen wir, dass Jakob nun mutig vorangeht. Die Rückkehr des reumütigen Jakobs hat schon irgendwie Anklänge an das Gleichnis vom verlorenen Sohn, wobei Esau eher die Rolle des Vaters, als des Bruders einnimmt. ER ist der gnädige und vergebungsbereite Bruder.

Nach Abrahams Kauf von Sarahs Grab, erwirbt Jakob jetzt (v. 19) das zweite Stück Erde (von dem berichtet wird) im versprochenen Land. Wenngleich das Land später mit Gewalt eingenommen wird, so sind zumindest die Anfänge hier sehr klein aber zivil.

Und nun baut auch Jakob einen Altar und benennt ihn nach seinem Gott und sich selbst.

Interessant ist dabei, dass Jakob nun offensichtlich doch nicht zu Esau geht, obwohl er ihm das ja zugesagt hatte. Das ist einerseits gut und richtig, denn so bleibt er im gelobten Land. Und vielleicht traut er dem Frieden auch nicht so ganz.

Auch wenn Jakob der „Täuscher“ ist, ist doch seine Mutter Rebekka viel mehr die Anstifterin und Täuscherin. Aber Jakob macht munter mit bei der Täuschung von Vater Isaak.  Und trotz allen Betrugs geschieht hier genau das, was Gott ja schon in 25,23 angekündigt hatte.

  • Ich lobe Gott, dass wir Ihn mit unseren Sünden nicht aufhalten, sondern ER selbst durch unsere Sünden wirkt und Seinen Willen vollbringt!

Interessant ist auch, wie die Flucht Jakobs letztendlich von Rebekka so geplant wird, dass er letztendlich vom Vater gesandt wird, um dort den Willen der Eltern zu tun und eine Frau aus der eigenen Familie zu heiraten. Und so lesen wir dann zu Beginn von Kap. 28, dass Issak nicht mehr zornig auf Jakob ist, der ihn ja betrogen hatte, sondern ihn jetzt ganz bewusst segnet und ihm sagt, wo er seine Frau finden soll, nämlich nicht bei den Fremdlingen, so wie Esau, sondern innerhalb der Familie.

  • Wir dürfen daraus lernen, dass es auch für uns nicht völlig beliebig ist, wen wir heiraten. Christen sollen innerhalb der „Familie Gottes“ heiraten. Sich fremde (gottlose) Ehepartner zu nehmen, ist hingegen etwas, das Gottes Kinder nicht tun sollten.

Dann sehen wir, dass Esau es nun wohl Seinen Eltern auch recht machen will und so nimmt er sich nun eine (dritte) Frau, aus der eigenen Familie und doch macht er wieder alles falsch, weil er offensichtlich nicht bedenkt, dass die Nachkommen Ismaels eben nicht die Erwählten Gottes sind.

  • Der gute Wille allein genügt halt nicht – wir müssen eben auch wissen, was Gott gefällt und was nicht! Deswegen ist es so wichtig, unsere Pläne immer wieder mit Gottes Wort und somit mit seinen Plänen abzugleichen.

Ab Vers 10 zeigt Gott sich dem Jakob, segnet ihn und wiederholt seine Zusage, die schon Abraham und Isaak bekamen. er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Am Ende sehen wir dann noch eine interessante Aussage. Jakob gelobt Gott den 10ten Teil von allem zurück zu geben, von allem, was Gott ihm gibt.

  • Es ist immer wieder gut, sich klar zu machen, dass wir nicht den Zehnten geben, sondern 90% von dem, was Gott uns gegeben hat, behalten dürfen.

In Kapitel 29 sehen wir, wie der Täuscher selber getäuscht wird. Und wir sehen, dass „wahre Liebe wartet“. 7 Jahre arbeitet Jakob für seine Rahel und bekommt dann doch zuerst die Lea. Eine Woche später bekommt er dann auch Rahel als 2. Ehefrau. Allerdings muss er dann für sie nochmal 7 Jahre arbeiten.

  • Hier ist zu bedenken, dass wir diesen Text nur im größeren Zusammenhang richtig verstehen. Denn aus unserer Sicht ist ja nicht nur Labans Verhalten böse. Auch der Umstand, dass Jakob sich dann einfach eine zweite Frau nimmt, ist natürlich kein Vorbild für uns.

Die Botschaft in diesem Text ist eine Andere. Wir sollten erkennen, dass Gott wieder inmitten der Betrügereien und Lieblosigkeiten der Menschen alles im Griff hat. Und er agiert so ganz anders, als wir es tun würden. Die ungeliebte Lea kriegt nicht nur einen Mann. Sie bringt auch die ersten vier Stämme hervor und dabei auch den Stamm Juda und damit den Vorfahren des Herrn Jesus.

  • Wir sehen also: Jakob wählt Rahel – aber Gott erwählt Lea, um durch Sie die Segenslinie hin zum HERRN fortzusetzen.

Kapitel 24 ist ein wunderbarer Bericht darüber, wie Abraham für seinen Sohn eine Frau suchen lässt. Er sendet seinen Knecht, damit er aus der erweiterten Familie Abrahams eine gottesfürchtige Frau für Isaak finden möge. Dabei sehen wir, wie Gott alle Dinge lenkt und die Menschen in allen Dingen Gottesfürchtig und gehorsam sind. Selbst Abrahams Knecht betet zu Abrahams Gott, erlebt Gebetserhörung und preist Gott dafür.

  • Doch bei allem, was wir hier an menschlicher Weisheit und an Glauben sehen ist klar, dass der entscheidende Faktor nicht das Handeln der Menschen ist. Gott handelt entsprechend seiner Verheißung.
  • Von daher tun wir gut daran, nicht primär die Menschen als Vorbilder zu betrachten, sondern Gott für seine Treue zu loben.

In Kapitel 25 wird dann berichtet, dass Gott Abraham selbst in ganz hohem Alter nochmal heiratet und er noch weitere Kinder geschenkt. Bemerkenswert ist dann, dass Abrahams entscheidet, dass sein ganzes Erbe komplett an seinen Sohn Isaak gehen soll, denn Abraham weiß, dass Isaak der Sohn der Verheißung ist. Gleichzeitig sorgt er aber auch für seine anderen Söhne und er sendet sie fort, so dass es nicht zu Bruderstreit und Eifersucht kommt. Einzig Ismael ist noch in der Nähe als Abraham stirbt und ist dann auch beim Begräbnis von Abraham dabei. Das ist wohl ein Ausdruck der Liebe, die auch zwischen Abraham und seinem ersten Sohn bestand. In Vers 11 lesen wir davon, dass Gott den Isaak segnet und somit seine Verheißungen bestätigt.

Gottes Treue und Versorgung zeigt sich aber auch bei Ismael. Er hatte 12 Söhne und 12 Stämme. Da war er seinem Bruder wohl eine Generation voraus. Trotzdem ist klar, durch welchen Sohn die Verheißungen erfüllt werden sollten.

  • Es ist schon wirklich interessant, dass der Islam hier nun in Ismael den Sohn der Verheißung sieht. Das ist mehr als nur ein Irrtum … das ist wohl eine bewusste Abkehr von dem, was Gott selbst gesagt hat.

Ab Vers 19 kommt dann ein Bericht, der nochmals verdeutlicht, dass Gott ein erwählender Gott ist. Das war ja schon bei Abraham zu erkennen: Gott hat ihn erwählt – sein (oftmals eher wankelmütiger) Glaube war ja nur die Konsequenz davon, dass Gott sich ihm offenbart hatte. Genauso war es auch bei Isaak, dem verheißenen Sohn. Ismael war nicht schlechter, aber Gott hatte einfach einen anderen Plan. Bei Jakob und Esau ist das jetzt noch deutlicher. Sie sind Zwillinge und schon vor ihrer Geburt trifft Gott seine Wahl. Diese hatte nicht damit zu tun, dass Gott irgendwie wusste, wie sich die beiden entwickeln würden, sondern einfach mit seiner freien Gnadenwahl. (siehe dazu auch Römer 9,10-18)

Allein schon der Umstand, dass Rebekka – nachdem sie eigentlich unfruchtbar war – Kinder hat, läßt erahnen, dass Gott hier etwas ganz Besonderes vorhat. Der Bericht über Jakob und Esau klingt ein bisschen so wie der von Kain und Abel – zwei Söhne, die unterschiedlich sind und miteinander Streit haben. Dabei ist hier die Rollenverteilung anders herum. Der Jäger ist hier nun der, der bei Gott keine Annahme findet.

Am Ende des Kapitels sehen wir dann sehr deutlich, dass die Zwillinge nun wahrlich beide nicht gerade die Super-Jungs waren. Der eine ist ein hinterlistiger Betrüger und der andere ein Dummkopf.

  • Ist es nicht ermutigend, dass der HERR auch mit solchen Leuten Geschichte schreibt? ?

In Kapitel 26 wiederholt Gott seine Zusagen an Isaak, die er zuvor mehrfach seinem Vater Abraham gegeben hatte. Isaak erweist sich als der legitime Erbe seines Vaters, denn er offenbart den gleichen Kleinglauben und verleugnet seine Frau und behauptet sie sei seine Schwester, so wie es zuvor sein Vater schon zweimal mit Sarah getan hatte. Dabei belügt er sogar den gleichen König (Abimelech), den zuvor schon Abraham belogen hatten (Kap. 21).

  • Während Isaak feige agiert, sehen wir, wie der König der Philister, wiederum voller Gnade handelt und dann auch noch zum Beschützer von Isaak und Rebekka wird

Der Herr segnet Isaak immer weiter – die hundertfältige Ernte ist ja ein großer Segen. Davon spricht Jesus dann später ja auch im geistlichen Sinne im Sämann-Gleichnis.

Ab Vers 15 sehen wir dann, dass Isaak zum Brunnenbauer wird. Er zieht weiter, bis er im „Weiten Raum“ friedlich siedeln kann. Ach das mag zu einem gewissen Grad für uns als Vorbild taugen. Gott hat sicher keinen Gefallen an den vielen Territorialkriegen – und auch im übertragenen Sinne wäre es sicher oft weiser, wir würden mal nachgeben und „weiter ziehen“.

  • Doch vor allem sehen wir hinter all diesen Dingen wieder die Hand Gottes, der Isaak durch all diese Dinge an den Ort bringt, wo er ihn haben will.

Ihr Lieben,

gestern sprach mich jemand in der Gemeinde darauf an, ob es evtl Mitleser beim diesjährigen Bibelleseplan gäbe, die Interesse an einem gelegentlichen Austausch zum Gelesenen hätten. Wer daran Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden – ich würde Euch dann miteinander in Verbindung bringen und ihr könnt dann für Euch klären, ob ihr euch auf YouVersion entsprechend vernetzen oder ein anderes Medium dafür nehmen wollt.

Euch allen eine gesegnete Woche.

In Kapitel 20 erleben wir ein deja vu. Abraham hat aus der Zeit in Ägypten (Kap 12) nichts dazu gelernt. Dabei ist mir völlig unklar, warum Abraham und Sarah überhaupt in eine Region umziehen, die Abraham später als gottlos bezeichnet. Vor allem aber ist es schockieren, dass Abraham seine Frau weggibt, obwohl Gott ihm doch gerade gesagt hatte, dass sie in einem Jahr einen Sohn gebären würde (18,14). Das heißt, dass sie ja innerhalb der nächsten Monate schwanger werden müsste. Wie kann es dann sein, dass er seine Frau gerade in dieser Zeit weggibt? Obwohl Sarah sehr alt und hochbetagt ist (18,11) muss sie eine sehr hübsche Rentnerin gewesen sein.

  • Wiederum sehen wir, dass Abraham nur sehr bedingt als Vorbild taugt.
  • Andererseits sollten wir Abraham nicht vorschnell verurteilen, sondern anerkennen, dass wir oft ähnlich dumm und ungläubig handeln.

Was aber wirklich hervorsticht ist, dass Gott in seiner großen Gnade wiederum eingreift und Schlimmeres verhindert und dann das Gebet des Abrahams hört und auch den angeblich so gottlosen Abimelech heilt.

Und so kann Sarah dann doch schwanger werden. Zu Beginn von Kapitel 21 sehen wir dabei, dass Gott zu seinem Wort steht. Dreimal heißt es in den ersten zwei Versen, dass Gott tat, was er gesagt hatte.

  • Die Botschaft für uns ist klar: Gottes Worten dürfen wir absolut vertrauen, denn Gott ist absolut vertrauenswürdig!

Der Sohn heißt Isaak, was so viel wie „Gelächter“ oder „Lachen“ bedeutet. Das stimmt in mehrfacher Hinsicht. Beide Eltern haben einst auf die Ankündigung des Sohnes mit spöttischem Lachen reagiert und nun lachen sie vor Freude.

Doch die Freude der Sarah wird getrübt durch Ismael und so will sie ihn und seine Mutter zum zweiten Mal aus dem Weg schaffen. Beim ersten Mal war Abraham passiv geblieben, doch Gott hatte Hagar und das Kind gerettet (Kap. 15). Dieses Mal agiert Abraham anders und stellt sich schützend vor Hagar und Ismael. Doch Gott greift ein und fordert Abraham auf, das zu tun, was seine Frau will.

Das ist sicher kein Vorbild für uns, denn Abraham hatte Recht damit, sich schützend vor Hagar und ihren Sohn zu stellen. Doch Gott hat einen anderen Plan und so rettet er Hagar und Ismael nicht durch Abrahams eingreifen, sondern ganz direkt, in dem ER das tut, was wir alle brauchen – ER öffnet Hagar die Augen, auf das sie erkennt, wo Rettung zu finden ist.

  • Das ist ein wunderbares Bild für geistliche Erkenntnis. Gott zwingt Hagar nicht, gerettet zu werden. Aber er schenkt Ihr die Erkenntnis, die sie natürlich freudig dazu gebraucht, um ihre Rettung zu ergreifen.
  • In gleicher Weise muss Gott uns geistliche Erkenntnis des Evangeliums geben. Wem er das schenkt, wird voller Freude Buße tun und glauben. Der Glaube ist somit ein Gnadengeschenk Gottes und doch auch eine Verantwortung des Menschen. Aber jeder, dem ER die Augen für die Herrlichkeit des Evangeliums auftut, wird eben auch glauben, weil es absurd würde, trotz geistlicher Sünden- und Evangeliums-erkenntnis, nicht zum Retter zu kommen.

Ab Vers 22 lesen wir dann einen Bericht davon, wie Abraham einen Bund mit Abimelech schließt und dabei sein Eigentum der Stätte Beerscheba anerkannt bekommt, die später Teil des gelobten Landes sein wird.

Die ersten 19 Verse aus Kapitel 22 sind sehr bekannt. Sie haben eine Vielzahl an Bezügen zu Jesus und ein paar interessante Nebenaspekte. Im Zentrum steht nun ausnahemsweise mal ganz positiv der Glaube Abrahams. Er vertraut darauf, dass Gott einen guten Plan hat und selbst den Sohn der Verheißung durch den Tod hindurch retten und wieder lebendig machen kann (siehe Hebr. 11,17ff). Wenngleich Isaak das nicht wirklich erleben musste, würde das genau das sein, was später ein anderer Sohn erleiden musste.

  • Dieser Sohn ist genauso wie Isaak ein einziger und geliebter Sohn. Jesus bezieht diese Worte in einem Gleichnis auf sich selbst (Mk 12,6ff).
  • Dieser Sohn trug das Holz den Berg herauf, auf dem er sterben sollte. Wiederum sehen wir das bei Isaak und später bei Jesus.
  • Doch da wo für Isaak ein stellvertretendes Opferlamm gefunden wird, so dass Isaak gerettet werden kann, wird Jesus selbst zum stellvertretenden Opferlamm, damit wir gerettet werden können.

Dieser Bericht endet dann mit der Wiederholung der Segenszusagen Gottes. Diese beruht nicht auf dem was Abraham getan hat, denn Gott hatte diese Zusagen schon zuvor gegeben und zwar ohne Bedingungen. Aber durch Abrahams Glauben werden sie hier nochmals bestätigt. Gott ist treu und tut, was er sagt!

Dabei ist diese Segenszusage noch nicht vollständig erfüllt. Noch gibt es unerreichte Völker, noch sind die Feinde nicht vollkommen besiegt und noch haben wir nicht das himmlische Jerusalem bezogen. Und doch sehen wir schon teilweise Erfüllungen. Gottes Volk ist heute sehr eindeutig multi-ethnisch, der Feind ist gebunden und das Reich Gottes breitet sich aus, und wir haben bereits das himmlische Bürgerrecht.

  • In Anbetracht der uns hier offenbarten Treue Gottes sollten wir deshalb fest darauf vertrauen, dass Gott auch die vollkommene Erfüllung seiner Verheißungen schenken wird.

Ähnlich wie schon in Kap 21 beim Bund von Abraham mit Abimelech, durch den die Stätte Beerscheba als Abrahams Eigentum anerkannt wird, die später Teil des gelobten Landes sein wird, verhält es sich in Kap 23 mit der Grabstätte für Sarah. Hier wird noch deutlicher betont, dass Abraham rechtmäßig Land mitten im gelobten Land erwirbt. Als Grabstätte ist dies nicht nur ein vorübergehender Besitzanspruch, sondern eine ewige Stätte. Gott wird diesen Rechtsanspruch entsprechend seiner ja schon Kap 12 gegebenen Landverheißung später immer wieder durchsetzen und seinem Volk dieses Land immer wieder zurückgeben, wenn sie es verloren haben.

Zu Beginn von Kapitel 17 lesen wir nochmals eine großartige Zusage Gottes. Hier wird nun deutlich, dass die Zusagen eines Nachkommens (Samens) Abrahams tatsächlich im Singular stehen. Das NT hilft uns, das besser zu verstehen. Der Same ist letztendlich eben nicht Isaak, sondern Jesus. Isaak ist nur eine vorläufige und teilwiese Erfüllung dieser Gottesverheißung, die dann erst in Jesus ihr wirkliches „Ja und Amen“ findet (2. Kor 1,20).

  • So sind auch wir Kinder Abrahams, wenn wir durch den Glauben zu Jesus gehören und so werden auch wir eines Tages Erben der Verheißung sein, dass Gott seinem Volk einen Ort schenken wird, wo es in vollkommenen Frieden, seine Segnungen erfahren wird.

Ab Vers 9 lesen wir von der Einsetzung der Beschneidung – Gott schenkt seinem Volk sichtbare Zeichen seines Bundes.

  • So wie später dann ja auch das Passamahl und so wie uns heute die Taufe und das Abendmahl als sichtbare Zeichen gegeben sind.

Der Mann, dem sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet wurde, zeigt uns dann in Vers 17, dass sein Glaube genauso schwach und schwankend war, wie es unserer oft ist.

  • Wenn wir unseren Glauben selbst bewahren müssten, würden wir wohl alle scheitern. Aber der Herr ist treu und macht uns immer wieder deutlich, dass ‚unser‘ Glaube eben vor allem ‚sein‘ Werk ist. Er ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens (Heb 12,2) und er wird das gute Werk, das er in uns begonnen hat, auch vollenden (Phil 1,6). Preis den Herrn, dass Er mit uns Zweiflern und Kleingläubigen so geduldig ist!
  • Gott ist treu – und auch wenn die Beschneidung dann zuerst an Ismael vollzogen wird, hat Gott eben doch einen anderen Sohn erwählt und will durch ihn seine Geschichte mit seinem Volk weiterführen bis hin zu dem SOHN, den er vor aller Zeit als unseren Erlöser ausersehen hat (1. Pet 1,20).

Gott ist gut – IHM dürfen wir vertrauen! Und wir dürfen darauf vertrauen, dass ER uns auch dann immer wieder aufhilft und Gnade erweist, wenn unser Glaube mal schwach ist und wir vom richtigen Weg abgekommen sind.

Dann folgt in Kapitel 18 der seltsame Bericht davon, dass Bei Abraham drei Männer erscheinen. Irgendwie erkennt Abraham dabei, dass Gott da ist. Später wird dann deutlich, dass wir hier wohl tatsächlich wieder eine AT Erscheinung des Herrn haben (18,22), während die beiden anderen „Männer“ Engel sind (19,1).

Abraham begegnet Gott jetzt so, wie es sein sollte – voller Demut und Gastfreundschaft. Wiederum sagt der HERR Abraham die Geburt eines Nachkommens zu. So wie Abraham zuvor, lacht nun Sarah über diese „unrealistische“ Zusage. Doch der Herr antwortet mit großartigen Wort (V.14): Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?

  • Diese Frage sollten wir immer mal wieder durchdenken und die darin implizit beinhaltete Antwort immer wieder neu erkennen!

Sarah wird mit ihrem (sündigen) Unglauben konfrontiert. Wie so oft, wenn Menschen mit Sünde konfrontiert werden, ist auch ihre Reaktion das Leugnen der Sünde, statt echter Buße.

  • Herr, schenk uns die Bereitschaft, unsere Sünden offen einzugestehen und gerade so immer wieder zu bekennen, dass wir Dich als unseren gnädigen Retter brauchen!

Ab Vers 16 lesen wir dann über „Verhandlungen“ die Abraham mit dem Herrn führt. Abraham meint, dass es in Sodom sicher einige Gerechte gibt, die das Gericht Gottes nicht verdienen. Dabei verkennt Abraham, dass aus sicher selbst nicht einmal Lot, Lots Frau und die zwei Töchter gerecht sind und es verdienen würden, gerettet zu werden. Es gibt keine Gerechten, es sei denn Gott macht uns durch den Glauben dazu. Gericht über die Ungläubigen ist also nie ungerecht und Rettung ist immer nur Gnade! Ohne Gnade gehören wir alle zu Sodom und hätten nichts Besseres verdient!

Zu Beginn von Kapitel 19 sehen wir, wie Lot sich inmitten perverser Sodomiter selbst ziemlich pervers verhält und den Triebtätern seine jungfräulichen Töchter anbietet.

  • In Mitten von Sünde ist unser eigener Blick auf das Richtige halt eben auch oft getrübt.

ABER in seiner großen Gnade greift Gott ein. Es gibt eine bessere Lösung und so rettet Gott Lot und seine Familie.

In Vers 14 sehen wir das Drama des Unglaubens. Lot will Rettung bringen und wird verlacht. Ganz ähnliches erleben auch heute noch viele Menschen, denen das Evangelium bezeugt wird. Sie lehnen Jesus und Seine Zeugen ab und gehen lachend ihrem Verderben entgegen.

  • Herr, gib mir mehr Liebe und Mut, diesen Menschen nach besten Kräften zu helfen, die Wahrheit zu erkennen und so gerettet zu werden.

Und dann rettet Gott! Selbst da wo Lot noch zögert, bringt ER die Seinen zur Rettung. Lots Frau sollte uns dabei eine Warnung sein. Sie flieht nicht konsequent vor der Sünde Sodoms, sondern sieht wehmütig zurück, was ihr zum Verderben wird. Das erinnert an die Warnung Jesu aus Lukas 9,62: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“

Doch auch die Geretteten sind noch Sünder – So wie ihr Vater zuvor, so leiden auch die Töchter Lots unter ethischer Verwirrung. Der Wunsch nach Nachkommen war so groß, dass alle Mittel Recht erschienen.