Die Bundeslade ist sicher das interessanteste „Möbelstück“ im Heiligtum. Dieser Gnadenthron Gottes zeigt uns, dass Gott eben auch schon im AT zu uns Menschen kommt und ein Gott der Gnade ist. Andererseits sehen wir hier die Cherubim-Figuren, die den Thron bewachen. Das erinnert stark an die zwei echten Cherubim-Engel, die nach dem Sündenfall den Zugang zu Gott im Garten Eden bewachten.
Gott ist heilig und der Zugang zu IHM ist nicht einfach so möglich. Wie großartig ist es doch für uns, dass wir durch Christus jederzeit zum Gnadenthron kommen können (Heb 4,16).
Die genaue Beschreibung der weiteren Utensilien und die Betonung darauf, dass die Bauleute alles genauso machten, wie es in den Kap. 25-31 beschrieben war, gibt einen Einblick in die Heiligkeit Gottes.
- Wenn wir diese Abschnitte mit einem Blick auf Gottes Heiligkeit lesen, hat das sicher auch eine ganz andere Relevanz für uns.
In Kapitel 38 geht es weiter mit der Beschreibung der Errichtung der Dinge, die zur Stiftshütte gehören. Auch der Brandopferaltar, das kupferne Becken und der Vorhof werden genauso errichtet, wie der HERR es befohlen hatte.
Ab Vers 21 sehen wir, dass das Ganze sehr teuer & wertvoll war. Ich kann mir vorstellen, dass es damals auch Leute gab, die dachten, dass man das viele Geld/Gold doch besser für andere Dinge nutzen sollte – ähnlich wie später Judas bei der Salbung des Herrn. Aber der HERR lehrt uns gerade hierdurch, wie wertvoll er ist. Wir sollten ihn mehr wertschätzen, als alles andere.
- Ich denke, dass uns das auch heute noch herausfordern darf.
Auch in Kapitel 39 bekommen wir nochmal einen recht detaillierten Bericht davon, wie das Volk Israel (bzw die beauftragten Arbeiter & Künstler) treu das tut, was der HERR angeordnet hatte. Der doppelte Bericht von all diesen Dingen (zuerst bei der Beauftragung von Gott und hier nun bei der Umsetzung) will uns deutlich vor Augen führen, dass Gott sehr genau festlegt, wie sündige Menschen mit dem heiligen Gott in Kontakt kommen können. Nachdem alles fertig gestellt ist, prüft Mose alles sehr genau. Seine Erfahrungen mit der Treue der Menschen waren ja nicht gerade positiv und Gott ist zu heilig, als dass er sich die Mühe sparen könnte.
- Wenn es um Gott geht, tun wir gut daran, alles sorgfältig zu prüfen.
Mose stellt voll Freude fest, dass alles genau so war, wie Gott es befohlen hatte! Das ist ein Echo, dass sich durch diese Kapitel und vor allem durch die letzten Verse dieses Kapitels zieht.
Jetzt ist alles vorbereitet für den absoluten Höhepunkt des 2. Buchs Mose.
Nachdem nun alle Teile für die Errichtung der Stiftshütte genau nach göttlicher Anweisung hergestellt wurden, lesen wir in Kapitel 40, dass die Stiftshütte aufgerichtet wird und die Priester formal eingesetzt werden. Auch dazu gibt Gott selbst genaue Anweisungen (v.1-15) und nochmals wird berichtet, dass Mose genauso handelte (v.16-33).
Ab Vers 34 sehen wir dann, dass Gottes Herrlichkeit in die Stiftshütte einzieht. Das muss für die Menschen damals eine unvorstellbar großartige Erfahrung gewesen sein. Der heilige Gott selbst erniedrigt und demütigt sich und zieht in ein Zelt ein, wo IHM doch die ganze Schöpfung gehört.
Was hier geschieht ist dabei nur ein Schatten von dem, was viele hundert Jahre später geschehen würde … davon schreibt Johannes: „Joh 1:14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
Was Luther hier als „wohnte“ übersetzt, ist das gleiche Wort, wie es auch für die Stiftshütte gebraucht wird. In Jesus „zeltete“ Gottes Herrlichkeit bei uns. Und so sehen wir auch schon im 2. Buch Mose, dass Gott voller Barmherzigkeit und Gnade ist. Ein wahrer „Immanuel“ = Gott mit uns.
Am Ende dieses Buches sehen wir, dass Gott schon einige große Schritte mit seinem Volk in Richtung Erfüllung seiner Verheißung an Abraham gegangen ist:
- Aus Gottes Familie ist nun ein Volk geworden. Dieses Volk hat er aus der Sklaverei gerettet. Diesem Volk hat er ein Gesetz gegeben, damit es unter Gottes Segen leben kann und zu diesem Volk ist Gott selbst gekommen.
Matthias Lohmann vor 5 Jahren