In Kapitel 12 folgen nun Anweisungen wo Gott angebetet werden soll bzw. wo Ihm Opfer gebraucht werden sollen. Dabei ist vor allem wichtig, dass es hier zu keiner Vermischung der Religion im Land mit dem jüdischen Glauben kommt. Deshalb sollen die alten Opferstätten zerstört werden.
Das ist auch heute noch eine ganz wichtige Frage für uns: Versuchen wir den christlichen Glauben in unser sonstiges Leben zu integrieren oder muss sich alles andere hinten anstellen, weil Christus der Herr ist?
- Der gute Same zwischen Unkraut geht nicht.
Interessant ist auch der Hinweis auf die Erlaubnis, Fleisch zu essen, wann immer man will. Bisher war dem Volk Israel Schlachten wohl immer nur dann erlaubt, wenn entsprechend der Opfervorschriften ein Tier geopfert wurde. Doch im Gelobten Land wird es genug Fleisch geben und Gott will seinem Volk nichts Gutes vorenthalten. Und so dürfen seine Kinder Fleisch essen nach Herzenslust (V.20).
Kapitel 13 ist sehr spannend! Gott warnt eindrücklich davor, dass wir uns durch tolle Zeichen, oder familiäre Bande o.ä. von Ihm wegbringen lassen. Die Verse 2-4 haben es in sich: „Wenn ein Prophet oder Träumer unter euch aufsteht und dir ein Zeichen oder Wunder ankündigt 3 und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er dir gesagt hat, und er spricht: Laß uns andern Göttern folgen, die ihr nicht kennt, und ihnen dienen, 4 so sollst du nicht gehorchen den Worten eines solchen Propheten oder Träumers; denn der HERR, euer Gott, versucht euch, um zu erfahren, ob ihr ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebhabt.“
- Das lässt aufhorchen, oder?
- Erfahrungstheologie wird hier ganz direkt ad absurdum geführt. Wenn wir aufgrund von spektakulärer Erfahrungen das verwerfen, was Gottes Wort deutlich sagt, dann sollten wir mit Gottes Zorn rechnen. Mehr noch, es könnte sogar sein, dass Gott diese Erfahrungen bewusst dazu gebraucht, um unsere Treue zu prüfen. Lieben wir IHN so sehr, dass wir mehr danach handeln, was er uns sagt, als nach dem, was wir vor Augen haben und erleben?
Die hier angedeutete Gefahr ist auch heute genauso real wie damals. Viel zu leicht sind wir von spektakulären Dingen begeistert und fragen dann nicht mehr kritisch, ob das alles so auch Gott verherrlicht (siehe manche charismatische Auswüchse) … oder wir folgen den Götzen unserer Freunde und Verwandten evtl um des Familienfriedens willen und übersehen dabei vielleicht, dass wir damit in Unfrieden mit Gott kommen.
- Möge der Herr uns immer wieder in der Erkenntnis seines Wortes und im Gehorsam ihm gegenüber stärken!
Die Regelungen aus Kapitel 14 werden weitestgehend nicht erklärt. Es geht hier wohl gar nicht darum, dass Gott etwas gegen bestimmte Tiere etc hat, sondern einfach um die klare Separation seines Volkes von Praktiken der anderen Völker. Da Gottes Volk heute aber keine ethnisches oder territorialen Grenzen mehr kennt, ist diese „rein / unrein“ Unterscheidung so sicher nicht mehr Relevant. Das dahinter stehende Prinzip gilt aber sicher immer noch. Wir sollten immer darauf bedacht sein, das Unreine zu meiden … und unrein ist jede Versuchung und Sünde, die unsere Herzen beschmutzen (Mk. 7)
Weiter geht’s mit allerlei Anordnungen für das Volk Israel bevor sie dann ins gelobte Land einziehen dürfen.
Das Erlassjahr (in Kap. 15) wurde von Gott zum Wohle der Armen und Bedürftigen gegeben. Hier wird deutlich, dass Hilfsbereitschaft von Gott erwartet wurde und es eine Sünde ist, diese nicht zu gewähren (V.9).