In diesen Kapiteln wird uns gezeigt, wie David zum König gemacht wird und wirklich von allen Stämmen als König anerkannt wird. Dabei wird seine Leidenszeit unter Saul fast vollständig ausgeblendet. Es geht hier wohl vor allem darum, David als den vom ganzen Volk anerkannten König zu präsentieren, dem Menschen aus allen Stämmen froh und treu dienten.

Das bestätigt den Anspruch des Hauses Juda auf den Thron und es zeigt uns, dass Gott treu zu seinen Zusagen steht, denn er hatte ja schon durch Jakob Juda den ewigen Thron versprochen.

Überhaupt ist das David-Bild, dass wir im 1. Chronik gezeigt bekommen, ein sehr positives Bild. Da ist nichts falsches dran (Gott lügt nicht) aber die Betonung liegt auf seiner positiven Seite und zeigt uns somit David als legitimen Vorläufer des Herrn Jesus.

Mit Kapitel 5 beginnt nun der Bericht über die Herrschaft Davids in ganz Israel damit, dass Jerusalem nun endlich eingenommen wird und zur Stadt Davids wird. Dieser Bericht ist parallel zu den Worten aus 1. Chronik 11.

David zeigt, dass er ein guter Herrscher ist und setzt fort, was Josua in Treue zu Gottes Wort begonnen hatte und vertreibt die Feinde Israels. Dabei sehen wir, dass David in allem Handeln darauf bedacht ist, Gottes Willen zu erkennen und danach zu handeln.

  • Auch das ist ein wichtiges Vorbild. Ich handle viel zu oft recht eigenständig. Möge der Herr in mir und uns allen wirken, dass wir immer mehr und immer bewusster in Abhängigkeit von Ihm agieren.
  • Die Bemerkung über die weiteren Frauen des Davids steht in diesem Kontext ohne Bewertung … aber uns muss klar sein, dass das natürlich nicht gut und richtig ist. David ist ein guter König und doch braucht eben auch er einen Erlöser.

In Kapitel 7 lesen wir recht kurze Berichte über die Stämme, die später zum Nordreich Israel gehörten. Der Autor berichtet also deutlich weniger über die Stämme im Ostjordanland und im Nordreich, die dann ja 722 v.Chr. zerstört wurden, während das Südreich inkl der Leviten den Rahmen bilden bzw im Zentrum stehen … denn diese Stämme kehrten dann ja aus dem babylonischen Exil zurück und Jesus war dann ja in gewisser Weise der Erbe der beiden Linien … der sowohl der Königsherrschaft, wie auch der eine und letzte Hohepriester.

In Kapitel 8 wird nochmal sehr ausführlich auf den Stamm Benjamin eingegangen. Benjamin hat ja keine sehr glorreiche Vergangenheit. Am Ende vom Buch Richter war das ja der sündige Stamm schlechthin und der Versager-König Saul stammte auch von Benjamin ab.

Trotzdem kriegt Benjamin hier viel Raum … sicher weil eben der Teil des Stammes, der in der Nähe von Jerusalem lebte, letztendlich teil des Südreichs Juda wurde. Und natürlich führt uns dieser Bericht ja auch erst hin zu König Saul … und somit hören wir hier halt etwas von seinem Stammbaum.

Der Anfang von Kapitel 9 ist seltsam, da wir ja in Vers 1b einen großen Sprung in die Zukunft machen und dort die Rede von Judas Wegführung ins Babylonische Exil die Rede ist … und dann kommt ein Vorgriff auf eine Zeit, die scheinbar sogar über das hinausgeht, wo dann das 2. Buch Chronik endet. Ab Vers 35 sind wir dann aber wieder zurück beim Stammbaum von König Saul …

Psalm 81:

Dies ist ein sehr ungewöhnlicher Psalm. Er beginnt noch recht „normal“ mit einem Aufruf zum Lobpreis Gottes, den Gott selbst angeordnet hatte.

Ab Vers 7 spricht dann Gott selbst. Was jetzt folgt klingt gar nicht mehr so fröhlich. Gott hält seinem Volk einen Spiegel vor und zeigt, wie auf sein treues rettendes Handeln immer wieder Rebellion folgte.

  • Diese Rede Gottes könnte uns verzweifelt zurücklassen, wenn wir keinen Retter hätten, der uns mit Gott versöhnt und uns von aller Schuld befreit hat.

Doch in seiner großen Barmherzigkeit hat Gott uns in Christus einen Weg aus der Not bereitet, in die wir uns alle hineinbegeben haben. Deshalb dürfen wir wissen, dass die im Konjunktiv formulierten Zusagen, uns gelten.

  • Preis den Herrn für seine Gnade.
  • Lasst uns immer mehr danach streben, so zu leben, dass der HERR Gefallen an uns hat!

Psalm 88:

Dieser Klagepsalm ist recht „trostlos“. Der Psalmist erkennt in allem Leid zwar klar und deutlich, dass Gott allmächtig ist und doch sieht er eben nur das Leid, das Gott zulässt.

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass sich manche Christen, die verfolgt und bedrängt werden, sich so fühlen können.

Wer so leidet braucht unser Gebet und den Zuspruch, der biblischen Verheißungen, z.B.

dass Gott uns verheißen hat, dass für Seine Kinder einmal alles Leid zu einem Ende kommen wird … und in der Tat, dieser Zeit Leiden leicht sind im Vergleich zur Herrlichkeit danach (Röm 8,18; 2. Kor. 4,17).

Psalm 92:

Der Titel dieses Psalms lautet „Ein Psalmlied für den Sabbattag.“ Und dieses Psalmlied ist ein Anbetungslied, in dem Gott als gnädiger, wahrhaftiger und mächtiger Gott gepriesen wird.
Der Psalmist weiß um Gottes Charakter und seine Taten und all das fördert seinen Lobpreis.

  • So wird es uns allen immer wieder gehen – je mehr wir uns auf Gott besinnen, desto mehr werden wir ihn anbeten.

Der Psalmist tut das scheinbar inmitten von einer ihm feindlich gesinnten Welt. Doch er fürchtet seine Feinde nicht, weil er um Gottes Beistand weiß.

  • Auch das ist eine Erinnerung, die wir immer wieder brauchen. Gott ist für uns, wenn wir uns ihm zuwenden. Er behütet und versorgt uns und eines Tages wird er uns vollends von allem Übel erlösen.

Auf diese Hoffnung sieht und vertraut der Psalmist und das dürfen wir auch! Dabei erwähnt der Psalmist in Vers 13 „den Gerechten“ und lenkt so unseren Blick auf den, der für uns zur Gerechtigkeit wurde und uns so auch zu „Gerechten“ gemacht hat.
Wie immer mal wieder sehen wir in den Versen 13 & 14 wie aus dem einen Gerechten, der „grünt und wächst“ eine Vielzahl von denen werden, die gepflanzt sind „im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen“.

  • Durch Christus empfangen auch wir den Segen, den ER durch seinen Gehorsam für uns errungen hat.
  • Und diese Gewissheit führt uns in den Lobpreis unseres gnädigen, wahrhaftigen und mächtigen Herrn!

Psalm 93:

Dieser kurze Psalm zeigt uns Gott als den König aller Schöpfung. Das Reich Gottes war einst vollkommen, nachdem ER Alles geschaffen hatte und bevor die ersten Menschen gegen Gott, den König aller Könige, rebelliert hatten. Seitdem wird Gott nur noch von den Gläubigen als König erkannt.
Das bedeutet aber nicht, dass Gott nicht immer noch der mächtige König ist. So wie es Vers 2 zum Ausdruck bringt: „Von Anbeginn steht dein Thron fest; du bist ewig.“

Wir Menschen staunen manchmal darüber, wie majestätisch die Natur ist, aber dabei verkennen wir manchmal, dass der Schöpfer noch viel größer und majestätischer ist, als alle Schöpfung.

Erkennen werden wir das nur, wenn wir uns von Gottes wahrhaftigem und gewissen Wort informieren lassen. Der Psalmist erkennt, dass der Gott, der sich in seiner Schöpfung offenbart, sich uns noch viel klarer in Seinem Wort offenbart.
Da sehen wir dann, dass Gott ein heiliger und ewiger Gott ist und nicht „nur“ ein Schöpfer, der einst diese Welt gemacht hat.

Diese Erkenntnis ist auch für uns Christen wichtig. Unser Gott, ist sowohl unser Retter, der uns durch die Wiedergeburt geistliches Leben gibt … und er ist unser heiliger HERR, der uns durch Sein Wort jeden Tag den Weg weist und bei uns ist, alle Tage.

  • Ich preise Gott dafür, dass er sich uns durch seine Schöpfung und sein Wort als perfekten König offenbart!

Psalm 36:

Die ersten 5 Verse zeigen uns den gottlosen Menschen. Hier klingt es so, als handle es sich dabei um bestimmte Menschen, im Gegensatz zu Anderen, die eben nicht so sind.
Paulus greift allerdings Vers 2 in Römer 3 auf und betont, dass diese Beschreibung grundsätzlich erst einmal auf alle Menschen zutrifft. Gerade das hilft dann auch den Rest des Psalms zu verstehen.

Wie kann es zu einem so prompten Wechsel zwischen dem Nachdenken über die Gottlosigkeit des Menschen und dann ab Vers 6 die Güte und Liebe Gottes kommen?

  • Die Antwort ist, dass es eben gerade die Güte und Liebe Gottes ist, die aus vormals Gottlosen, Menschen macht, die durch Gottes Gnade aus der Gottesferne und Blindheit ggb geistlichen Dingen befreit wurden und nun Gott erkennen, ihn lieben, fürchten und IHM nachfolgen.

Bei Gott „ist die Quelle des Lebens“ (v.10) und erst in Gottes Licht erkennen wir Dinge. Jesus Christus ist das Licht und Gott hat uns die Augen geöffnet, so dass wir nun anstatt der Finsternis das Licht erkennen, darin leben und es lieben (Joh 3,19).

So kann der Psalmist dann ab Vers 11 aus der Position eines Menschen schreiben, der nicht mehr den Gottlosen zugerechnet werden kann, sondern zu Gott gehört.

  • Diesen wunderbaren Wandel haben wir (wenn wir denn Christen sind) erleben dürfen und dafür dürfen wir Gott loben und preisen – jeden Tag neu.

Der Psalmist gibt uns die passenden Worte dafür: „HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, und dein Recht wie die große Tiefe. HERR, du hilfst Menschen und Tieren.
Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“

AMEN!

Psalm 39:

Dieser Psalm ist zugleich eine Warnung vor vorschneller Rede und eine Ermutigung zum Reden zu Gott.
Zu Beginn bemüht sich der Psalmist darum, zu schweigen, damit er nicht mit seiner Zunge sündigt. Und doch brennt ihm sein Herz und so wendet er sich dann ab Vers 5 an Gott.
Dabei bekennt er die Endlichkeit seines Lebens. Das zu erkennen und darum zu wissen, dass wir danach vor Gott stehen werden, ist eine gute Basis für alle anderen Worte und Taten. Der Psalmist vertraut auf Gott – er hofft auf Gott (V.8). Diese Hoffnung ermutigt ihn dann zum Gebet um Hilfe.
Nachdem er sich so Gott zugewandt hat, will er nun bewusst wieder schweigen … wobei sich das wohl nicht auf sein Reden zu Gott bezieht, sondern darauf, dass er vor seinen Widersachern schweigt und es Gott überlässt einzugreifen. So betet er dann auch weiter zu Gott.

In all dem erkennt der Psalmist an, dass auch er nicht ohne Schuld vor Gott ist. Er kommt nicht selbstgerecht und fordernd, sondern demütig bittend. Dabei erkennt er in seinem Leid scheinbar auch das züchtigende Wirken Gottes. Deshalb bittet er abschließend darum, dass Gott von ihm ablassen möge.

  • Wir sehen hier Jemanden, der sehr vorsichtig mit seinen Worten ist und Gottes Größe und Allmacht anerkennt, genauso wie auch seine Gnade und Rettung. Dabei erkennt der Psalmist, dass unser Leben begrenzt ist und wir eines Tages vor Gott stehen werden.
  • Diese Erkenntnis macht weise … und von dieser Weisheit möchte ich lernen und meine Worte immer sorgfältiger abwägen und immer mehr im Gottvertrauen leben!

Psalm 77:

In diesem Psalm klagt Asaf sein Leid und fragt sich, warum Gott nicht eingreift. Er weiß darum, dass Gott allmächtig ist und fragt sich, warum Gott Dinge so führt, dass seine Umstände so schwer sind. Er hat den Eindruck, dass Gott sich geändert hat (V.11) – zumindest deshalb, weil er scheinbar keine Gnade zeigt, wo er doch sonst gnädig war.

Doch in all seinen Klagen und Zweifeln bleibt der Psalmist demütig! Er macht keine definitiven Aussagen und sondern stellt Fragen.

  • Ich denke, dass uns das ein Vorbild sein sollte. Wir wollen unsere Begrenzung akzeptieren und nicht über Gott urteilen
  • Aber wir dürfen auch mal fragen und Zweifel haben und müssen diese nicht verstecken. Gerade dann, wenn wir sie aussprechen ist die Chance gut, dass wir Antworten finden.

Schließlich bedenkt der Psalmist die Taten des Herrn aus der Vergangenheit (V.12ff). Gerade das gibt ihm wieder Zuversicht. Der Gott, der in aller Geschichte treu getan hat, was er verheißen hat, wird sich nicht ändern. Und so gibt der Psalmist zumindest indirekt die Antwort auf seine eigene Frage.

  • Es ist immer wieder gut über Gottes Handeln in der Geschichte nachzudenken. Denn das hilft uns, Gott besser kennen zu lernen, so wie wir ja auch unser Vertrauen in Menschen auf das Gründen, was wir von ihnen wissen.

Gott hat sein Volk durch Mose aus der Feindschaft und Sklaverei gerettet. Und er hat uns verheißen, dass einer, größer als Mose, uns eines Tages aus der Sklaverei der Sünde und aus aller Feindschaft dieser Welt befreien wird. Noch müssen wir uns gedulden.

  • In Christus haben wir die Zusage und im Heiligen Geist auch einen Unterpfand.
  • Und eines Tages werden wir dann das endgültige gnädige Eingreifen des Herrn erleben. „Kamm Herr Jesus, komm“!

Psalm 78:

Psalm 78 ist ein ausführlicher Rückblick auf die Geschichte von Gott mit seinem Volk.
Der Psalmist zeigt uns den treuen, gnädigen, sein Volk rettenden und versorgenden Gott – und er zeigt uns ein Volk, das immer wieder gegen Gott rebelliert, sündigt und untreu ist.

Es ist bemerkenswert, wie Gott zwar die Schuld Israels nicht ignoriert, sondern darüber immer wieder zornig wird und Israel richtet … aber in all dem doch auch immer wieder ein Gott der Gnade ist. Seine Gnade ist dabei aber nicht universell. Viele erleben die rettende Gnade Gottes nicht und so endet der Bericht auch mit dem Hinweis, „Er verwarf das Zelt Josefs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,“ … aber dann heißt es:

68 sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er lieb hat. 69 Er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, wie die Erde, die er gegründet hat für immer, 70 und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden; 71 von den säugenden Schafen holte er ihn, dass er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel. 72 Und er weidete sie mit aller Treue und leitete sie mit kluger Hand.“

Gottes Gnade ist also ein freies Geschenk und nichts, was wir von Gott fordern könnten. In der Tat haben wir alle nur seinen Zorn verdient. Denn trotz seiner großen Liebe zu uns und all seiner Hilfe und Geduld, wenden wir uns – so wie Israel – immer wieder von ihm ab.
Und doch sind wir dann manchmal schnell dabei, im Angesicht von Leid Gott anzuklagen und IHN in Frage zu stellen. Stattdessen sollten wir anerkennen, dass wir größeres Leid verdient hätten und Gott für seine Gnade zu danken und dafür, dass er uns eines Tages aus aller Not retten wird.

Dass wir leben und Gutes erleben ist allein der allgemeinen Gnade Gottes zuzurechnen.

Und wenn wir dann auch noch erfahren durften, wie Gott uns mit seiner erwählenden Liebe Glauben geschenkt und uns bedingungslose Zusagen für die Ewigkeit gegeben hat, dann sollte uns das unbeschreiblich froh und dankbar machen.

  • Möge Gott uns dabei helfen, dass wir aus der Geschichte Israels lernen und uns als treuer und dankbarer erweisen und entschiedener für Gott leben!

In Kapitel 6 lesen wir den zweitlängsten Bericht zu einem Stamm. Nach dem längsten Bericht über das Königsgeschlecht Juda, findet hier nun auch das Priestergeschlecht Levi ausführliche Erwähnung. Das Kapitel liest sich sicher für die Meisten unter uns recht zäh. Und doch ist es Gottes Wort und deshalb lesenswert. Der besondere Fokus auf Levi macht deutlich, wie wichtig der Dienst am Herrn ist.

Dabei ist es sicher von Bedeutung, dass das Geschlechtsregister der Leviten mitten zwischen den anderen Stämmen kommt, so wie die Leviten eben auch zwischen den anderen Stämmen lebten.

Zentral ist hier auch das Thema des Opferdienstes, aber auch des musikalischen Lobpreises.

  • Während Jesus als DER Hoheprietser das ein-für-alle Mal Opfer gebracht hat, sind wir alle dazu aufgerufen, Gott mit Liedern aber auch mit unserem ganzen Leben zu loben!

Nach dem Fokus auf Abraham in Kap. 1 und Juda in Kap. 2, ist in diesem Kapitel David die zentrale Figur.  Auch wenn wir noch nicht wüssten, um wen es sich bei David handelt oder warum seine Linie besonders bedeutend ist, so würde hier doch klar werden, dass ER irgendwie wichtig ist.

Genau da knüpft dann ja auch das NT in Matthäus 1,1 an: „Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“

  • In allem was wir hier lesen, klingt nichts danach, als ob sich diese eine Linie irgendwie durch einen besonders guten Charakter hervorhebt.
  • Es ist allein Gottes Gnadenwahl, nach der wir von Adam über Noah und Abraham zu David bis hin zu Jesus kommen … und genauso geht es dann auch weiter, so dass wir nichts zu protzen haben, über unsere Zugehörigkeit zu Jesus.
  • Das ist allein Gnade und so preise ich meinen HERRN und Gott für seine freie, unverdiente Gnade!

Interessant ist hier neben dem Fokus auf der Königslinie auch die Erwähnung eines weiteren Sohnes Davids, nämlich Nathans. In Lukas 3 wird Nathan als der Sohn Davids erwähnt, von dem wohl Maria, die Mutter Jesu abstammte.

Das finde ich vor allem auch deshalb interessant, weil es ja der Prophet Nathan war, der David einst mit seiner Sünde mit Batseba konfrontiert hatte. Offenbar ehrt David diesen mutigen Propheten, der ihn konfrontiert hatte, indem er einen Sohn nach ihm benennt.

  • Ich wünsche uns, dass wir zum einen auch immer eine Kultur haben, in der wir uns nicht scheuen, einander in Liebe und Sanftmut zurecht zu weisen, wenn das erforderlich sein sollte.
  • Und ich wünsche uns, dass wir dann auch eine solche Wertschätzung für diejenigen entwickeln, die uns mutig konfrontieren, so dass wir zur Buße geführt werden.

Auch in Kapitel 4 geht es um die Nachkommen Judas. Dieser Stamm hat eindeutig die größte Bedeutung für die weitere Geschichte Israels, da aus diesem Stamm das Südreich Juda hervorging, auf das nach dem Ende des Nordreichs im Jahr 722 v.Chr. der Name Israel überging.

Aus diesem Stamm sollte der Messias (Jesus) komm, in dem die Verheißungen für Israel ihre Erfüllung fanden/finden.

In den ersten 20 Versen liegt der Schwerpunkt nochmals auf der Nachkommenschaft von Perez bzw Hezrons, des ersten Sohns von Perez. Dabei bilden die anderen Geschwister den Rahmen.  Dabei greift der Schreiber auf das zurück, was er bereits zu Beginn von Kapitel 2 berichtet hatte. Denn auch in Kap. 2, Vers 3-4 war ja bereits von Shela und den Nachkommen Perez und Hezron die Rede. Nachdem dann in Kapitel 4, ab Vers 4 Perez und Hezron und seine Nachkommen erwähnt werden, kommt dann in den Versen 21-23 nochmals Schela in den Fokus. Diese Berichte bilden eine Klammer um den ausführlichen Bericht über die Nachkommen Judas.

Die zweite Hälfte des Kapitels beschreibt dann – deutlich kürzer – die Nachkommenschaft Simeons. Dieser Stamm wird hier mit Juda erwähnt, weil er später in Juda aufging und damit – zusammen auch noch mit Benjamin – das Südreich bilden würde. Neben den Nachkommen, werden hier auch Städte und Siedlungsräume beschrieben.

  • Ich muss zugeben, dass ich mich schwer tue in diesem Text konkrete Anwendungen zu finden. Aber eines ist klar – diese Berichte zeigen uns, dass die Bibel den Anspruch hat, nachvollziehbare Fakten zu berichten. Und so sollten wir sie dann eben auch lesen.

Nach der ausführlichen Darstellung der Nachkommen Judas und dem kurzen Bericht über die Nachkommen Simeons am Ende von Kapitel 4, lesen wir in Kapitel 5 recht kurze Zusammenfassungen der Nachkommenschaft weiterer Söhne Israels. Hier werden die Stämme erwähnt, die östlich des Jordans verblieben waren. Dabei wird betont, dass der erstgeborene Ruben, sein Erstgeburtsrecht aufgrund seiner Sünde an Josef verloren hatte. Hier wird dann auch gleich deutlich, dass das Erstgeburtsrecht nicht zwingend bedeutet, dass das die Linie der Herrscher ist, denn das fällt den Nachkommen Judas zu.

  • Ich denke, dass uns das gleich zwei wichtige Dinge lehrt:
    • Gott sieht und bestraft Sünde … und so verliert Ruben das Erstgeburtsrecht
    • Gott erwählt nach seiner freien Gnadenwahl und so bestimmt er entsprechend seiner Verheißung, dass Juda das Königsgeschlecht sein soll.

Ansonsten werden in dieser Kette von Nachkommen immer mal wieder kurze Berichte aus der Geschichte Israels erwähnt, die uns an Gottes Charakter erinnern und uns mal schlimme Sünden und mal besonderen Glauben zeigen.

Psalm 49:

Dieser Psalm greift die Frage auf, warum die Gläubigen oft leiden, während es den Gottlosen oft gut zu gehen scheint.

Der Psalm gibt eine ganz einfache Antwort. Er zeigt uns, dass all das, was die Gottlosen haben (Reichtum, Ehre, Herrlichkeit, etc) ihnen mit dem Tod genommen wird. Aber genau dann, werden die Gläubigen ihren Lohn erhalten. Diese Welt kann also bestenfalls eine sehr kurzfristige Rendite geben. Langfristig folgt zwingend der Bankrott. Aber wer hier auf Erden auf Gott vertraut, wird nach dem Tod ein großes Erbe empfangen.

Die Verse 8-10 zeigen uns dabei, dass keiner jemals den Preis für eine Seele bezahlen kann. Der Preis ist für uns unbezahlbar … und so weist uns der Psalm auf Jesus Christus hin, der allein den Preis zahlen konnte und dies auf Golgatha auch getan hat.

  • Und wenn wir zu IHM gehören, sind wir für alle Zeit sicher und geborgen. Dann haben wir wahrhaft gar nichts mehr zu fürchten.

Psalm 84:

Dieser Psalm ist ein frohes Danklied dem Gott, der uns nahe gekommen ist.
Da wo wir aufgrund unserer Sünde aus seiner Gegenwart verstoßen wurde, hat Gott immer wieder Wege bereitet, damit sein Volk Ihm nahekommen kann.

Erst die Stiftshütte, dann der Tempel, von dem in diesem Psalm die Rede ist und dann kam er uns in Jesus – dem wahren Tempel Gottes – ganz nahe. Seit Pfingsten lebt er nun in denen, die aufgrund seiner Gnade, durch den Glauben, zu Ihm gehören.

Von daher müssen wir nicht erst zu einem Haus gehen. ER ist bei uns und wir können Ihn immer und überall anbeten, denn eine Zeit ist gekommen „in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit“ (Joh 4,23).
Ein Echo in diesem Psalm sind die „wohl dem …“ Aussagen:

5 Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. SELA.

6 Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!

13 … wohl dem Menschen, der sich auf dich verläßt!“

  • Und gerade weil das so ist, sollte unser Lobpreis noch froher sein, als der, der in diesem Psalm zum Ausdruck kommt. Lasst uns in die Schlussworte mit einstimmen:
    „Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; / der HERR gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!“

Psalm 85:

Dieser Psalm zeigt uns den Psalmisten als einen Gläubigen, der um Gottes Gnade weiß, diese aber im Moment nicht erlebt. Und so betet er zu Gott und bittet IHN um Gnade und Heil. Dabei ist dies weniger eine persönliche Situation, als vielmehr eine nationale. Es ist quasi ein Gebet um eine neuerliche Erweckung für ein Land, das einst aufgrund der Gnade Gottes eine Erweckung erlebt hatte.

Es ist nicht klar, was genau der historische Kontext dieses Psalms ist. Wahrscheinlich ist es eine Zeit des Gerichts Gottes. Der Psalmist weiß um das Dilemma, dass ein vollkommen gerechter Gott, Sündern nicht einfach so gnädig sein kann.
Und so ist das Gebet aus Vers 11 wirklich das, was wir alle brauchen: „dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen“

Dieses Gebet und dieser Psalm finden in Jesus Christus ihre Erfüllung, denn in ihm sind Gnade und Gerechtigkeit zusammengekommen.

  • ER hat die Strafe auf sich genommen, die wir verdient hätten … und hat so aller Gerechtigkeit Genüge getan. Und gerade deshalb können wir Gottes Gnade genießen.
  • Ich preise Gott dafür, dass wir wissen dürfen, dass Seine Gerechtigkeit so eben nicht unser Untergang ist – sondern uns Freiheit und Frieden erwarten, weil ER ein Gott der Gnade ist.

Psalm 87:

Dieser Psalm zeigt uns, dass Gottes erwählte Stadt und alle Völker nicht für immer verfeindet bleiben werden. Denn das Loblied auf Zion (Jerusalem) geht einher mit dem Blick auf Nationen, die in der Geschichte Feinde Israels waren.

Das herrliche an Juda ist das, was dort gepredigt wird: herrliche Dinge über Gott und seinen Heilsplan für alle Völker. Und so wird sich die herrliche Botschaft (das Evangelium) von Jerusalem ausbreiten, hin zu allen Völkern, so dass Menschen aus allen Völkern einst zur „Stadt Gottes“ (zum neuen Jerusalem) gehören werden.

  • Die Erfüllung dieses prophetischen Psalms zeigt sich dann in den Sendungsworten von Jesus an seine Jünger in Apg 1,8 „ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“
  • Gerade weil das Evangelium von Jerusalem zu allen Nationen ging, werden eines Tages Menschen aus allen Völkern dem himmlischen Jerusalem angehören, auf das das irdische Jerusalem hinweist.
  • Und wir sind heute gesegnet, weil die Botschaft dieser herrlichen Dinge auch zu uns gekommen ist und wir so – aus Gnade, durch den Glauben – schon heute das Bürgerrecht im Himmel haben!

Psalm 43:

In diesem Psalm lesen wir von bösen Menschen, unter denen der Psalmist leidet. In dieser Situation fühlt sich der Psalmist von Gott verlassen. Doch es bleibt nicht bei Anklage und Resignation – der Psalmist wendet sich Gott zu und ruft um Hilfe. Dabei ruft er nach Gottes Licht und Wahrheit, so als ob es Personen wären. In der Tat ist dann auch das Licht der Welt gekommen (Jesus, Joh 1; 9,5) und Gottes Geist ist der Geist der Wahrheit, der uns leitet.

Letztendlich wird das Gebet des Psalmisten im Leben aller Christen beantwortet. Gott ist durch Jesus Christus mit seinem Licht in die Welt gekommen und hat es in uns Licht werden lassen. Und ER leitet uns durch den Geist der Wahrheit, der uns tief in Gottes Wort hineinführt.

Der Psalmist ahnt schon in seinem Beten zu Gott, dass dieses Gebet beantwortet werden wird und so kann er dann wieder zuversichtlich mit dem Refrain in Vers 5 enden.

  • Das können wir auch so erfahren. Wenn wir uns Gott zuwenden erleben wir oft schon im Bitten, dass wir neue Hoffnung und Zuversicht gewinnen.
  • In diesem Sinne wünsche ich uns, dass wir immer mehr danach streben, zu Gott zu kommen und dort dann Hilfe und Zuversicht finden.

 

Psalm 44:

Die ersten 9 Verse sind ein Blick zurück auf Gottes Handeln in der Vergangenheit. Das, was wir selbst erlebt, gehört und gelesen haben, sollte uns in unserem Gottvertrauen stärken und uns zum Lobpreis animieren.

Ab Vers 10 folgt dann aber eine sehr direkte Anklage gegen Gott. Der Psalmist hat keinen Zweifel an der Souveränität Gottes. In allem Leid und aller Verfolgung, die er durch Menschen erfährt, erkennt er Gottes Handeln. Er weiß, dass Gott all das sofort beenden und verändern könnte und weil Gott es nicht tut, klagt der Psalmist den Gott an, den er eben noch gepriesen hat und von dem er eben noch gesagt hat: „Täglich rühmen wir uns Gottes und preisen deinen Namen ewiglich.“

Was wir dann ab Vers 18 lesen ist sehr interessant. Der Psalmist verkündet ganz selbstbewusst seine Treue Gott gegenüber … und ist gerade deshalb voller Klage gegen das Unheil, das er erlebt und das Gott zulässt.

Zum einen ist bedenkenswert, dass der Psalmist nicht meint, dass Gott damit nichts zu tun habe. Er erkennt, dass alles was geschieht nur deshalb geschehen kann, weil Gott es zulässt.

  • Ich höre gerade aktuell immer mal wieder Theologen, die meinen, Gott vor Klagen in Schutz nehmen zu müssen, weil aus ihrer Sicht Gott ja nicht für das Schlechte verantwortlich sein kann.
  • Aber das stimmt einfach nicht und macht Gott klein. Gott ist der HERR über alles und nichts geschieht, was er nicht zulässt.

Zum anderen lesen wir hier, dass der Psalmist das Leid als ungerecht empfindet und genau das dann ja auch Gott vorwirft.

  • Auch dazu haben manche Theologen eine seltsame Antwort. Sie sehen diese Aussage als falsch an. Wenn Du leidest, muss das mit eigener Schuld zu tun haben.
  • Natürlich stimmt es, dass alle Menschen Sünder sind, aber nicht jedes Leid ist eine göttliche Strafe. Das hat Jesus selber sehr klar gelehrt. (siehe z.B. Joh 9,1-3)

Tatsächlich greift Paulus in Römer 8,36 Vers 23 auf und wendet ihn auf Christenverfolgung an. Das heißt, das dieses Leid tatsächlich „unverdient“ ist. Aber Gott ist mitten dabei und steht den Seinen bei … und er hat immer auch etwas vor mit dem Leid, das wir auf Erden erleben.

Letztendlich müssen wir also zwei Dinge festhalten:

  • Gott verspricht uns für unsere Zeit hier auf Erden kein sorgenfreies, einfaches Leben. Vor der großartigen Herrlichkeit stehen die Leiden dieser Zeit (siehe z.B. Röm 8,17-18).
  • Es ist für uns oft auch unmöglich bestimme Geschehnisse sofort richtig einzuordnen. Manchmal erleben wir Schlechtes und erkennen noch nicht, wie Gott das zum Guten gebrauchen wird. Josef hat dies erlebt und gibt uns ein beeindruckendes Zeugnis davon (1. Mose 50,20).
  • Und natürlich trifft das auch auf den Kreuzestod Jesu zu. Die Jünger waren darüber sicher verzweifelt und verkannten, dass das Kreuz eben nicht bedeutete, dass Gott untreu war und wir eine Niederlage erleben mussten, sondern dass Gott gerade am Kreuz seine Treue und Liebe demonstriert und dort den alles entscheidenden Sieg errungen hat.

Der Psalmist endet seine Klage mit einem direkten Aufruf an Gott. Das ist der Weg, den auch wir im Leid und in unseren Zweifeln gehen sollten. Durch diesen Psalm zeigt Gott uns, dass es okay ist, wenn wir ihm unsere Klagen und Zweifel bringen. Gott hält das aus und kennt uns in all unseren Beschränkungen. Wichtig ist nur, dass wir uns in all diesen Dingen eben nicht von IHM abwenden, sondern, dass wir uns ihm zuwenden und bei ihm Hilfe suchen.
In dieser Hinsicht sollte der Psalmist uns ein Vorbild sein.

Und so können wir dann irgendwann vielleicht auf diese Ereignisse zurückblicken und den Psalm wieder von vorne anfangen und Gott für sein gnädiges und mächtiges Eingreifen preisen!

Die Bücher Chronik fassen im Prinzip die gesamte Zeit des AT zusammen, wobei das Volk Juda im Zentrum steht.

Kapitel 1 ist dabei ein kurzer Rückblick auf das, was uns in der ersten Hälfte des 1. Mose berichtet wird. Auf den ersten Blick liest sich das sehr langweilig … aber wenn wir das Ziel erkennen, dann wird es spannend. Letztendlich zeigen uns die beiden Chronik-Bücher Gottes Treue und die Vorfahren des Herrn Jesus und bereiten uns so auf Sein Kommen vor!

Nachdem zu Beginn von Kapitel 2 die 12 Söhne Jakobs/Israels genannt werden, sehen wir dann, wie das 1.  Buch Chronik verschiedene Stilmittel gebraucht, um dem Leser zu zeigen, auf wen es ankommt. Dazu wird zuerst und mit Abstand am ausführlichsten die Nachkommenschaft Judas beschrieben. Das füllt die nächsten Kapitel.

Wo ich dabei gleich hängengeblieben bin, waren die Worte aus Vers 7: „Der Sohn Karmis ist: Achan, der Israel ins Unglück brachte, als er sich am Gebannten vergriff.“ Achan hatte einst gedacht im Verborgenen sich etwas aneignen zu können, obwohl es ihm von Gott verboten war. Doch was er meinte im Verborgenen zu tun, wurde so bekannt, dass es sogar in der Chronik berichtet wird.

  • Wir tun gut daran, alles was wir tun sehr bewusst vor Gott zu tun!