Psalm 6:
Der Psalm besteht aus zwei Teilen. Die Verse 2- 8 sind das Gebet eines Leidenden. Einerseits beschreibt er dabei seine eigene Situation und zum anderen appelliert er an Gott und bittet um sein Eingreifen. Er ruft dabei zu Gott nicht als jemand, der frei von Schuld wäre – im Gegenteil, er erkennt an, dass Gott Grund hätte, auf Ihn zornig zu sein. Aber er betet als jemand, der auf Gott vertraut und darum weiß, dass Gott auf seine eigene Ehre bedacht ist und diese will er durch sein Leben und seine Worte fördern.
Ab Vers 9 sehen wir dann das Resultat des Gebets. Der Beter hat neue Zuversicht und jetzt wird erst deutlich, dass seine Not wohl vor allem auch eine äußere Not war. In allem vertraut er dem allmächtigen Herrn, der alle Lebensumstände im Griff hat und sie ändern kann.
- Ich wünsche mir und uns allen immer wieder diese Perspektive, so dass wir nicht anfangen, uns über unsere (ggf schwierigen) Lebensumstände zu definieren, sondern in Allem voller Vertrauen auf Gott sehen.
Psalm 9:
Auch dieser Psalm hat zwei unterschiedliche Teile, die in etwas überraschender Reihenfolge angeordnet sind. Bis Vers 13 ist es ein Triumphlied des Geretteten über seine gottlosen Feinde. Doch ab Vers 14 kommt dann ein Hilferuf. Ich hätte das eher andersherum erwartet.
- Aber vielleicht ist es auch der Blick zurück auf vergangene Situationen, aus denen der Herr den Psalmisten gerettet hat, die ihn dann dazu bringen auch in seiner gegenwärtigen Not zum Herrn zu rufen.
- Oder der Psalm erstreckt sich über eine längere Phase. Auf eine Zeit des dankbaren Lobpreises folgt eine Zeit von Not. Das erleben wir ja auch manchmal.
Und heilsgeschichtlich ist es auch nicht anders. Einerseits können wir Gott loben, weil ER durch Christus (seine und) unsere Feinde entscheidend besiegt hat, andererseits stehen wir in diesem Leben ja auch noch in Kampf und brauchen seinen Beistand.
Psalm 10:
Die ersten 11 Verse dieses Psalms klingen recht verzweifelt. Der Psalmist sieht das Böse in der Welt und ruft zu Gott und fragt, warum er nicht eingreift. Das ist sicherlich eine Frage, die schon viele Christen an vielen Orten und zu vielen Zeiten hatten / haben.
ABER, wir sollten nicht übersehen, dass Paulus einzelne Aussagen aus diesem Psalm in Römer 3,10ff aufgreift und verdeutlicht, dass das letztendlich uns alle beschreibt. Von daher ist es letztendlich Ausdruck der Geduld Gottes, dass er die Bösen nicht sofort richtet.
- Nur deshalb hatten wir noch Zeit zur Buße, so dass wir gerettet werden konnten.
- Und zugleich dürfen wir darauf vertrauen, dass der HERR die Seinen im „schlimmsten Fall“ durch den Tod hindurch rettet.
In Vers 12 kommt dann ein weiterer Ruf zu Gott. Nun klingt mehr Hoffnung durch, dass der HERR eingreifen wird. Das mündet dann in einem wunderschönen Lobpreis Gottes in den letzten drei Versen.
- Und diese Zuversicht dürfen auch wir haben. Auch wenn es manchmal so scheinen mag, dass Gott nicht eingreift, so dürfen wir doch wissen, dass Er nicht ewige das Unrecht zulassen wird. Eines Tages wird Er als der Helfer der Armen und Schwachen und als Richter alles Bösen eingreifen.
- Dann wird ihm nichts und niemand mehr widerstehen können. Auf diesen Tag dürfen sich all diejenigen freuen, die sich zuvor IHM zugewandt haben.
Psalm 14:
Dieser Psalm, der ebenfalls in Römer 3 zitiert wird, verkündet die generelle Gottlosigkeit der Menschen. Und doch gibt es Hoffnung. Bei allem angekündigten und verdienten Gericht ist Gott eben auch der Helfer und Retter Seines Volkes.
Der Psalm verkündet nicht, wie das geschehen wird, noch wie jemand aus der Gottlosigkeit heraus und in das Volk hinein kommt. Das wird uns dann erst in Römer 3 ab Vers 21 erklärt.
- Jesus ist der Gerechte und allein aufgrund von Gottes Gnade und allein durch Glauben, gehören wir Christen zum ‚Geschlecht des Gerechten‘.
- So macht der Psalm Hoffnung, ohne uns schon zu erklären, wie sich Gott ein Volk retten wird.
Wir dürfen wissen, dass Psalm 14 in Jesus Christus seine Erfüllung findet und aus Gnade, durch Glauben dürfen wir erkennen, dass wir Christen nun nicht mehr zu den Gottlosen, sondern zu dem einen Gerechten gehören.
- Ich wünsche uns allen, dass uns diese Erkenntnis mit tiefer Freude und Dankbarkeit erfüllt.
Psalm 16:
Dieser Psalm drückt tiefe Freude, Zufriedenheit und Zuversicht aus.
Auch diesen Psalm kann dauerhaft wohl nur Jesus beten. Doch es ist meine Hoffnung, dass auch ich und wir alle immer mehr zu Menschen werden, die diesen Psalm immer häufiger aus vollem Herzen beten können.
Der Herr ist gut, was ER uns zuteilt ist gut und unsere Zukunft ist voller Freude und Fülle.
Diese Einstellung geht einher mit der Aussage aus Vers 8 … wenn wir den Herrn allezeit vor Augen haben und IHN möglichst klar sehen, werden wir festbleiben und bei IHM unsere Freude und Zuversicht finden!
- Das wünsche ich uns allen.
- Und lasst uns für diejenigen beten, die den HERRN noch nicht als Ihren Retter und Herrn kennen, dass sie zu dieser Zuversicht durchdringen dürfen.
- Herr erbarme Dich, so dass noch möglichst viele in die frohe Zuversicht des Psalmisten mit einstimmen können.
Psalm 21:
In Psalm 21 betet der Psalmist zu Gott und sieht dabei auf den König. Natürlich könnte es theoretisch sein, dass David hier ganz anders als in allen anderen Psalmen sich selber in der 3. Person nennt. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass David hier einen anderen König im Blick hat. Dies mag sein Sohn sein … und beschreibt wohl doch prophetisch vor allem den König, der der wahre Nachfolger Davids war: Jesus Christus.
Letztendlich bleibt hier ein gewisses Maß an Spekulation. Auf jeden Fall aber, können wir in diesen Psalm im Hinblick auf Jesus Christus einstimmen und Gott loben und preisen, denn ER hilft den Seinen! Dabei hat Jesus – trotz allen Leidens – in besonderer Weise die Zuneigung und Hilfe seines Vaters erlebt. Und er ist der herrliche König voller Pracht und Hoheit (V.6).
Ab Vers 9 ist dann nicht mehr klar, ob der König oder der HERR im Blick ist. Auch das könnte dafür sprechen, dass der König letztendlich der HERR ist.
- Er richtet und regiert. Und ER erhebt sich in Kraft und verdient unser Lob, weil ER der Mächtige ist (V.14).