Psalm 6:

Der Psalm besteht aus zwei Teilen. Die Verse 2- 8 sind das Gebet eines Leidenden. Einerseits beschreibt er dabei seine eigene Situation und zum anderen appelliert er an Gott und bittet um sein Eingreifen. Er ruft dabei zu Gott nicht als jemand, der frei von Schuld wäre – im Gegenteil, er erkennt an, dass Gott Grund hätte, auf Ihn zornig zu sein. Aber er betet als jemand, der auf Gott vertraut und darum weiß, dass Gott auf seine eigene Ehre bedacht ist und diese will er durch sein Leben und seine Worte fördern.

Ab Vers 9 sehen wir dann das Resultat des Gebets. Der Beter hat neue Zuversicht und jetzt wird erst deutlich, dass seine Not wohl vor allem auch eine äußere Not war. In allem vertraut er dem allmächtigen Herrn, der alle Lebensumstände im Griff hat und sie ändern kann.

  • Ich wünsche mir und uns allen immer wieder diese Perspektive, so dass wir nicht anfangen, uns über unsere (ggf schwierigen) Lebensumstände zu definieren, sondern in Allem voller Vertrauen auf Gott sehen.

Psalm 9:

Auch dieser Psalm hat zwei unterschiedliche Teile, die in etwas überraschender Reihenfolge angeordnet sind. Bis Vers 13 ist es ein Triumphlied des Geretteten über seine gottlosen Feinde. Doch ab Vers 14 kommt dann ein Hilferuf. Ich hätte das eher andersherum erwartet.

  • Aber vielleicht ist es auch der Blick zurück auf vergangene Situationen, aus denen der Herr den Psalmisten gerettet hat, die ihn dann dazu bringen auch in seiner gegenwärtigen Not zum Herrn zu rufen.
  • Oder der Psalm erstreckt sich über eine längere Phase. Auf eine Zeit des dankbaren Lobpreises folgt eine Zeit von Not. Das erleben wir ja auch manchmal.

Und heilsgeschichtlich ist es auch nicht anders. Einerseits können wir Gott loben, weil ER durch Christus (seine und) unsere Feinde entscheidend besiegt hat, andererseits stehen wir in diesem Leben ja auch noch in Kampf und brauchen seinen Beistand.

Psalm 10:

Die ersten 11 Verse dieses Psalms klingen recht verzweifelt. Der Psalmist sieht das Böse in der Welt und ruft zu Gott und fragt, warum er nicht eingreift. Das ist sicherlich eine Frage, die schon viele Christen an vielen Orten und zu vielen Zeiten hatten / haben.

ABER, wir sollten nicht übersehen, dass Paulus einzelne Aussagen aus diesem Psalm in Römer 3,10ff aufgreift und verdeutlicht, dass das letztendlich uns alle beschreibt. Von daher ist es letztendlich Ausdruck der Geduld Gottes, dass er die Bösen nicht sofort richtet.

  • Nur deshalb hatten wir noch Zeit zur Buße, so dass wir gerettet werden konnten.
  • Und zugleich dürfen wir darauf vertrauen, dass der HERR die Seinen im „schlimmsten Fall“ durch den Tod hindurch rettet.

In Vers 12 kommt dann ein weiterer Ruf zu Gott. Nun klingt mehr Hoffnung durch, dass der HERR eingreifen wird. Das mündet dann in einem wunderschönen Lobpreis Gottes in den letzten drei Versen.

  • Und diese Zuversicht dürfen auch wir haben. Auch wenn es manchmal so scheinen mag, dass Gott nicht eingreift, so dürfen wir doch wissen, dass Er nicht ewige das Unrecht zulassen wird. Eines Tages wird Er als der Helfer der Armen und Schwachen und als Richter alles Bösen eingreifen.
  • Dann wird ihm nichts und niemand mehr widerstehen können. Auf diesen Tag dürfen sich all diejenigen freuen, die sich zuvor IHM zugewandt haben.

Psalm 14:

Dieser Psalm, der ebenfalls in Römer 3 zitiert wird, verkündet die generelle Gottlosigkeit der Menschen. Und doch gibt es Hoffnung. Bei allem angekündigten und verdienten Gericht ist Gott eben auch der Helfer und Retter Seines Volkes.

Der Psalm verkündet nicht, wie das geschehen wird, noch wie jemand aus der Gottlosigkeit heraus und in das Volk hinein kommt. Das wird uns dann erst in Römer 3 ab Vers 21 erklärt.

  • Jesus ist der Gerechte und allein aufgrund von Gottes Gnade und allein durch Glauben, gehören wir Christen zum ‚Geschlecht des Gerechten‘.
  • So macht der Psalm Hoffnung, ohne uns schon zu erklären, wie sich Gott ein Volk retten wird.

Wir dürfen wissen, dass Psalm 14 in Jesus Christus seine Erfüllung findet und aus Gnade, durch Glauben dürfen wir erkennen, dass wir Christen nun nicht mehr zu den Gottlosen, sondern zu dem einen Gerechten gehören.

  • Ich wünsche uns allen, dass uns diese Erkenntnis mit tiefer Freude und Dankbarkeit erfüllt.

Psalm 16:

Dieser Psalm drückt tiefe Freude, Zufriedenheit und Zuversicht aus.
Auch diesen Psalm kann dauerhaft wohl nur Jesus beten. Doch es ist meine Hoffnung, dass auch ich und wir alle immer mehr zu Menschen werden, die diesen Psalm immer häufiger aus vollem Herzen beten können.
Der Herr ist gut, was ER uns zuteilt ist gut und unsere Zukunft ist voller Freude und Fülle.
Diese Einstellung geht einher mit der Aussage aus Vers 8 … wenn wir den Herrn allezeit vor Augen haben und IHN möglichst klar sehen, werden wir festbleiben und bei IHM unsere Freude und Zuversicht finden!

  • Das wünsche ich uns allen.
  • Und lasst uns für diejenigen beten, die den HERRN noch nicht als Ihren Retter und Herrn kennen, dass sie zu dieser Zuversicht durchdringen dürfen.
  • Herr erbarme Dich, so dass noch möglichst viele in die frohe Zuversicht des Psalmisten mit einstimmen können.

Psalm 21:

In Psalm 21 betet der Psalmist zu Gott und sieht dabei auf den König. Natürlich könnte es theoretisch sein, dass David hier ganz anders als in allen anderen Psalmen sich selber in der 3. Person nennt. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass David hier einen anderen König im Blick hat. Dies mag sein Sohn sein … und beschreibt wohl doch prophetisch vor allem den König, der der wahre Nachfolger Davids war: Jesus Christus.

Letztendlich bleibt hier ein gewisses Maß an Spekulation. Auf jeden Fall aber, können wir in diesen Psalm im Hinblick auf Jesus Christus einstimmen und Gott loben und preisen, denn ER hilft den Seinen! Dabei hat Jesus – trotz allen Leidens – in besonderer Weise die Zuneigung und Hilfe seines Vaters erlebt. Und er ist der herrliche König voller Pracht und Hoheit (V.6).

Ab Vers 9 ist dann nicht mehr klar, ob der König oder der HERR im Blick ist. Auch das könnte dafür sprechen, dass der König letztendlich der HERR ist.

  • Er richtet und regiert. Und ER erhebt sich in Kraft und verdient unser Lob, weil ER der Mächtige ist (V.14).

Das Buch 2. Samuel knüpft unmittelbar an das Buch 1. Samuel an. Am Ende vom 1. Samuel wurde vom Tod Sauls und Jonatans berichtet. Zu Beginn vom 2. Buch Samuel erreicht diese Botschaft nun David. Die Botschaft des Amelkiters, der die Botschaft überbringt, ist etwas seltsam, da sein Bericht vom Tode Sauls scheinbar etwas von dem aus 1. Samuel 31 abweicht. Wenn er aber tatsaechlich die Krone mitbringt, ist dieser Bericht evtl doch wahr und ergänzt den vorherigen vielleicht nur mit ein paar zusätzlichen Details. Sauls Selbstmord war wohl nicht komplett erfolgreich, so dass der Amelkiter dann noch nachgeholfen hat.
Nun hätte man ja denken können, dass David erleichtert ist, dass sein ewiger Widersacher Saul nicht mehr lebt und dies als Gottes verdientes Gericht ansieht. Doch stattdessen lesen wir von einer erstaunlichen Loyalität, die David zu Saul hat.

  • Es ist faszinierend und schwer nachvollziehbar, dass David nicht nur um seinen Freund Jonatan trauert, sondern auch um seinen „König“ Saul.

In Kapitel 2 sucht David Gottes Wegweisung und bekommt sie. So zieht er nach Hebron. Dort soll David die Königsherrschaft, die ihm schon so lange verheißen war, antreten. Doch Sauls Leute widersetzen sich. Der Feldhauptmann Sauls macht dessen Sohn Isch-Boschet zum König und so kommt es hier schon zu einer ersten Reichteilung. Der Nachfolgestreit führt zu Mord und Totschlag. Dabei übernehmen Joab (für David) und Abner (für Isch-Boschet) jeweils die Stellvertreterrolle.

  • Natürlich kann man das nicht immer so ableiten … aber hier lässt sich doch recht deutlich erkennen, auf wessen Seite Gott steht.
  • Was wir sicher wissen dürfen ist, dass der HERR immer auf der Seite derjenigen steht, die auf ihn vertrauen und seinem Wort treu folgen.

Zu Beginn des 3. Kapitels lesen wir, dass der Kampf zwischen den Männern Davids und denen von Isch-Boschet weiter tobt. Dabei sind die Truppen Davids auf der Siegerstraße, als es auf der Gegenseite zum Streit zwischen den beiden führenden Männern (Abner & Isch-Boschet) kommt. Isch-Boschet nimmt Anstoß daran, dass sich Abner die Nebenfrau seines Vaters zur Frau genommen hat. Das könnte natürlich ein Versuch gewesen sein, sich selber einen gewissen Anspruch auf den Thron zu sichern. Vielleicht war es aber auch einfach etwas, dass Isch-Boschet ehrenrührig fand. Auf jeden Fall ist Abner nun seinerseits beleidigt und wendet sich von Isch-Boschet ab und David zu.

David seinerseits fordert nun Michal – die Tochter Sauls, die ihm einst versprochen aber dann einem anderen Mann gegebene worden war. Dabei haben wir zu Beginn des Kapitels gelesen, dass David schon mit verschiedenen anderen Frauen Kinder hatte.

  • Er war also auch nicht perfekt, sondern in diesem Bereich eher maßlos und brutal und lässt Michal ihrem Mann wegnehmen.

Abner wird dann aber auch auf Davids Seite von seiner Vergangenheit eingeholt und ermordet. Während die Trauer Davids um Saul evtl noch damit zu begründen war, dass Saul einst der von Gott eingesetzte König war, wirkt die Trauer um Abner nun doch sehr nach politischen Kalkül.

  • Wir sehen in diesem Kapitel also recht deutlich, dass der große König David, doch sehr menschlich war.
  • Wie gut, dass unser König viel größer und besser als David ist!

Aber Gott wirkt in allem, um David letztendlich zum König über ganz Israel zu machen. Die spätere Trennung zwischen Nord- und Südreich deutet sich hier aber bereits an. Eigentlich erstaunlicher als die Eskalation von Gewalt finde ich, wie schnell sich alles wieder beruhigt. Wahrscheinlich waren nicht zu viele Israeliten in die ca. 2 Jahre andauernden Kämpfe involviert … Ansonsten hätte es sicher länger gedauert, um einen tragfähigen Frieden zu erreichen.

Im Kampf behält David dann hier die Oberhand, so dass das Land nach zwei Jahren wieder vereinigt ist.

Das 4. Kapitel fängt etwas seltsam an. Die kurzen Berichte über Rechab und Baana und dann über Mefi-Boschet kommen unvermittelt. Im Anschluss verstehen wir dann aber, warum sie erwähnt werden. David bleibt sich treu und bestraft auch den Mord an seinen Feinden. Damit agiert er treu dem Gebot „Du sollst nicht töten“ bzw morden. David erkennt hier den klaren Unterschied zwischen Mord und dem Töten im Krieg oder zur rechtmäßigen Bestrafung

  • David agier hier als ein Mann, der keine Rache will, sondern Frieden … und so ist er ein Schatten des Herrn Jesus, unseres Friedefürsten! Es bleibt aber bei einem blassen Schatten, den die Verstümmelung der zum Tode bestraften Männer ist sicher völlig unnötig.

Die Psalmen, die heute im Bibelplan dran sind, sind (meist anonyme) Wallfahrtslieder.

Psalm 121:

Psalm 121 wurde wohl ursprünglich für Juden gesungen, die auf dem Weg nach Jerusalem waren. Doch letztendlich sind das Worte, die wir für unseren ganzen Lebensweg singen dürfen. Mit diesem Lied besinnen wir uns darauf, dass unser HERR unsere Hilfe und unser Schutz ist.

Ich finde diese Worte ungemein tröstlich. Sie geben uns gerade auch in schweren Stunden eine feste Zuversicht, dass der HERR nur unser Bestes will. Das heißt natürlich nicht, dass Gott uns nicht auch manchmal Dinge erleben lässt, die hart und schwer sind … aber ER steht uns in allem bei und ist so unser Helfer.

  • ER hat uns so lieb, dass er für uns ans Kreuz gegangen ist und so dürfen wir Gewiss sein, dass ER uns mit Christus alles geben wird, was wir brauchen, bis wir eines Tages in seine herrliche Gegenwart einziehen dürfen.
  • Ich wünsche Euch allen, dass Ihr um den Beistand des Herrn wisst, selbst wenn ihr es nicht spürt – und so in allen Dingen ein frohes und dankbares Herz habt!

Psalm 123:

Dieser kurze Psalm ist voller Zuversicht. Er beschreibt ein erwartungsvolles Schauen auf Gott. Dabei wartet der Psalmist in einer Notzeit darauf, Gottes Gnade zu erleben.

  • Manchmal ist dabei Ausharren gefragt. Das erleben wir ja seit gut einem Jahr inmitten der Corona-Pandemie.
  • Aber natürlich ist unsere ultimative Hoffnung nicht das Ende dieser Krise.
  • Vielmehr ist in Jesus Christus Gottes Gnade für uns ganz sichtbar geworden und durch IHN haben wir zu jeder Zeit Zugang zum Gnadenthron.

Seine Gnade ist real, doch manchmal lässt Gott uns einige Zeit leiden. Das ist hart und doch ist es niemals sinnlos.

  • So sollten wir Alles aus Gottes Hand nehmen und dabei nie die Zuversicht verlieren, dass er unsere Gebete hört und seinen Kindern gnädig ist!

 Psalm 124:

Die Perspektive dieses Psalms ist sicher den meisten unter uns erst einmal etwas fremd.
Der Psalmist fragt nicht danach, was Gott tun kann oder soll, sondern bedenkt was wäre, wenn es Gott nicht gäbe bzw wenn er nicht eingreifen würde.
Ohne Gott ist alle sinnlos und hoffnungslos. Ohne Gott würde das Böse triumphieren. Ohne Gott gäbe es keine Hoffnung.

Dabei wird deutlich, was David ohne Gottes Schutz und Hilfe zu befürchten gehabt hätte – es wäre gewesen, wie das Ertrinken im Wasser; oder das Gefressen-werden durch ein Raubtier.

Aber Gott hat eingegriffen. Er ist der Allmächtige. ER ist der liebende, treuesorgende Vater seiner Kinder!

  • Wenn wir uns darauf besinnen, werden wir mit einstimmen in den Lobpreis: „Gelobt sei der HERR.“

Psalm 125:

Dieser Psalm macht den Gläubigen Mut. Wer auf den HERRN vertraut, der hat nicht auf Sand gebaut. Die Gottlosen mögen für einige Zeit die Macht haben, aber ihre Zeit wird irgendwann vorbei sein: „der Gottlosen Zepter wird nicht bleiben“ und gerade das Wissen darum sollte die durch den Glauben gerecht gesprochenen dazu veranlassen, sich nicht auf das Unrecht der Gottlosen einzulassen.

  • Gott-vertrauen wird belohnt denn Gott ist vertrauenswürdig.

Das Problem für uns ist dabei, dass wir das immer mal wieder vergessen und dann meinen, Dinge tun zu müssen oder zu dürfen, die entgegen dem offenbarten Willen Gottes sind.
Dieser Psalm will uns davor bewahren, in dem er uns die Treue Gottes klar vor Augen führt, so dass wir uns nicht versuchen lassen, auf irgendjemand anderen und irgendetwas anders zu vertrauen, als auf Gott!

  • Ich wünsche uns, dass uns die Zusage dieses Psalms ermutigt und wir dies nie vergessen.

Psalm 128:

Dieser Psalm verspricht großen Segen. Und so zeigt uns dieser Psalm, dass es keine vernünftige Alternative zu einem Leben im treuen Gehorsam gegenüber Gott gibt.
Das war schon immer der Weg zu einem wahrhaft gesegneten Leben!

Hier wird der Segen durch viele Kinder beschrieben und das Sehen des Glücks Jerusalems.

Uns sollte dabei klar sein, dass die letztendlichen Segenszusagen Gottes an alle, die ihn fürchten, nicht vor allem und nicht zwingend auf das diesseitige Leben bezogen sind.

Gott hat einen weiteren Blick und auch das ist ja nur vernünftig. Wenn das Leben hier auf Erden nur der kurze Vorspann zu einer Ewigkeit ist, dann kann unser Ziel ja nicht primär irdischer und zeitlich begrenzter Segen sein.

Andererseits vertröstet uns dieser Psalm auch nicht auf die Ewigkeit, sondern zeigt uns, dass in der Regel Gott die Gottesfürchtigen auch schon hier auf Erden segnet.

  • Bedenkenswert ist auch, dass Kinder als ein Segen Gottes beschrieben werden. Das hat unsere Gesellschaft scheinbar ziemlich vergessen. Viel zu oft werden Kinder als ein Kostenfaktor angesehen, der gegen Karrierechancen und sonstige Lebensoptionen abgewogen werden muss. Und wenn die Rechnung dann nicht passt, wird selbst das Töten von ungeborenem Leben als Option angesehen. Möge der Herr uns als Gesellschaft da Umkehr schenken!

Die Zusagen von Gottes Segen im Hinblick auf Jerusalem war eine konkrete Zusage an Israel. Wir können diese Zusage nicht komplett 1:1 auf uns übertragen. Denn im NT sehen wir, dass Gottes Volk immer zuerst ein himmlisches Volk ist und unser Zuhause im Himmel. Das heißt, dass Israel hier auf Erden eine physische Darstellung einer viel größeren geistlichen Realität ist. In diesem Sinne tun wir gut daran, diesen Psalm in seinem heilsgeschichtlichen Kontext zu verstehen und dann zu bedenken, dass die definitive Zusage, die hier für Israel irdisch ist, für uns im Hinblick auf die Ewigkeit gilt.

  • Ich wünsche uns, dass wir dieser großartigen Zusage immer mehr glauben und dann auch entsprechend leben.

 Psalm 129:

Dieser Psalm drückt große Zuversicht aus, dass Gott den Seinen beisteht und das Böse besiegt. Dabei lesen wir hier von der Sehnsucht des Beters, dass die Bösen gerichtet werden.

  • Ich denke, dass wir alle diese Sehnsucht kennen.
  • Zugleich sollten wir nie vergessen, dass wir ohne Christus auch nur Gericht verdient hätten.
  • Vor diesem Hintergrund sollten wir die Bösen immer eben auch zur Umkehr und zum Glauben rufen. Denn sie brauchen den Retter genauso sehr, wie wir.

Psalm 130:

Diesen Psalm hat Martin Luther vertont und wir singen ihn häufiger in dem – wie ich finde, sehr schön – neu vertonten Kirchenlied „Aus tiefer Not“.

Dieser Bußpsalm ist ein klares Bekenntnis der menschlichen Sünde und des Vertrauens auf unseren gnädigen Gott, der Sündern vergibt.

  • Wer das erkennt und so auf Gott vertraut, der wird sich dann auch die Zuversicht und Geduld haben, die der Psalmist hier zum Ausdruck bringt.
  • Er weiß um Gottes Gnade und seine Erlösung.

Das dürfen auch wir wissen und so in allen Dingen auf den Herrn vertrauen!

1 Chronik 10 beschreibt parallel zu 1 Samuel 31 das Ende von König Saul. Das kommt an dieser Stelle im 1 Chronik-Buch eher unvermittelt. Das wird aber erst erkennbar, wenn man dieses Kapitel in seinem Kontext liest.

Die Bücher der Chronik liefern uns nochmal die komplette Geschichte Judas aus Sicht des Exils. Sie sind ein großer Rückblick, der im jüdischen Kanon den Abschluss bilden.

In unseren Bibeln wirken sie fast etwas deplatziert, da hier viel wiederholt wird, was gerade zuvor in den Samuel & König-Büchern erwähnt wurde.

Zu Beginn von Kapitel 28 wird beschrieben, dass sich die Philister zum Krieg rüsten. Als Saul das hört, gerät er in Panik. Anstatt weiter Gott zu suchen, nimmt Saul die mangelnde Antwort Gottes als Rechtfertigung, sich den bösen Mächten zuzuwenden. Wie auch immer wir die Episode des beschworenen toten Samuels beurteilen, es zeigt, dass Gott über alles souverän ist und Samuel wohl an einem guten Ort ist, denn der Ruf Sauls ist eine Störung.

Nachdem Samuel Sauls Tod ankündigt, bekommt dieser noch sein Totenmahl.

In Kapitel 29 lesen wir, dass David nicht mit in den Krieg gegen Israel ziehen darf, obwohl Achisch weiter naiv bleibt. Letztendlich ist das in mehrfacher Hinsicht eine gnädige Fügung Gottes.

  • David kommt nicht in die Not, sich gegen seine Landsleute stellen zu müssen und er kehrt rechtzeitig heim, um seine Frauen etc befreien zu können (Kap. 30).

Dabei heißt es über ihn, dass er sich – inmitten von Trauer und Zorn um ihn herum – im Herrn stärkt (V.6). So erkennt er dann, was zu tun ist.

  • Möge der Herr uns allen diese Weitsicht und Klarheit im Denken und Handeln schenken!

Und dann ist David erfolgreich und zeigt auch im Sieg Weisheit und Gnade. So wie in Vers 11ff mit dem ägyptischen Mann, begegnet David auch den müden 200 mit Liebe und Nachsicht … das ist Gott-gefällig und sicher auch einfach strategisch geschickt. Schließlich beschenkt er auch noch die Israeliten und bringt sich so in gute Erinnerung. Auch hier zeigt sich Davids Geschick!

Das 1. Samuel Buch endet mit dem Ende Sauls – genau wie schon von Samuel angekündigt (Kap. 28). Der skrupellose Saul hat auch im Hinblick auf sich selbst keine Skrupel und begeht Selbstmord, bevor er den Feinden in die Hände fällt.

Letztendlich endet dieses Buch also mit dem Tod des schlechten Königs. Der wahre König (Gott) richtet ihn und sein Erwählter (David) steht nun bereit um als historischer Wegweiser auf den ewigen König (Jesus) hin, die Herrschaft über Gottes Volk auf Erden zu übernehmen.

Psalm 35:

In diesem Psalm lesen wir ein sehr eindringliches Gebet von David um Rettung von Gott in Zeiten intensiver Verfolgung. David verlässt sich nicht auf seine eigenen Fähigkeiten und Strategien, sondern bittet Gott, den Kampf zu kämpfen, ihn zu schützen und seine Feinde zu besiegen.

  • Allein das kann uns schon ein sehr hilfreiches Vorbild sein. Ich muss zumindest zugeben, dass ich in Zeiten, in den ich mich angegriffen fühle, manchmal dazu tendiere, mich selbst zu verteidigen. Da möchte ich immer mehr lernen, Gott zu vertrauen.

Gerade zu Beginn ruft David dabei zweimal nach „dem Engel des Herrn“. Dieser Begriff im AT ist ja oft ein Blick auf Jesus. Andererseits erscheint es fast so, als wenn zum Ende des Gebets hin David fast prophetisch Worte niedergeschrieben hat, die eigentlich besser zu Jesus kurz vor der Kreuzigung passen, als zu David. Denn in den Versen 26 und 27 sagt der Beter ja, dass es letztendlich alles entscheidend ist, in welchem Verhältnis Menschen zu ihm stehen. Natürlich war König David ein von Gott gesalbter König – aber letztendlich ist es natürlich Jesus, an dem sich die Geister scheiden werden. David ist da nur ein typologischer (und eben nicht völlig gerechter) Vorläufer des Christus.

In den Versen 9-10 kommt eine erstaunliche und herausfordernde Aussage des Psalmisten. In mitten aller Verfolgung betet er: „9 Aber meine Seele soll sich freuen des HERRN und fröhlich sein über seine Hilfe. 10 Alle meine Gebeine sollen sagen: HERR, wer ist dir gleich? Der du den Elenden rettest vor dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen vor seinen Räubern.
Gerade in schweren Zeiten kann man ja leicht dahin kommen, dass man meint, dass Freude eben nicht wirklich möglich ist. Doch der Psalmist zeigt uns, wo wir nach Freude suchen sollen: beim immer-guten Gott, der den Seinen zu Seiner Zeit hilft.

  • Das wünsche ich mir auch für mich selbst – dass ich mich immer mehr am Herrn freue und das in allen Phasen meines Lebens.
  • Unsere Umstände werden sich ändern – aber Gott ist immer gleich. Gerade deswegen sollten wir uns immer wieder predigen: „Freut Euch in dem Herrn!“

Der Psalmist dringt in seinem Wehklagen zum Lobpreis Gottes durch. Das sehen wir dann nochmals in den Versen 18 und 27-28. Klagen. Bitten und Preisen gehen hier miteinander Hand-in-Hand.

  • Ich finde das sehr hilfreich. Hier wird weder von uns verlangt, dass wir in schweren Zeiten nie klagen dürfen, noch bleibt es beim Klagen. Und gerade da, wo wir uns im Vertrauen Gott zuwenden, werden wir im Glauben gestärkt und bekommen Gott wieder klarer in den Blick, was dann wiederum Lobpreis hervorbringen kann.

Ich wünsche uns, dass wir in guten und schlechten Zeiten, Gott immer wieder so in den Blick bekommen und dann eben auch immer wieder zum Lobpreis zurückfinden.

Psalm 54:

Dieser Psalm klingt erst einmal etwas hart. David betet in einer offensichtlichen Notlage und bittet um Hilfe. Dabei weiß sich David im Recht. Damit kann er natürlich nicht meinen, dass er frei von aller Schuld ist. Aber in diesem konkreten Fall ist er im Recht. Beides wissen wir aus Davids Leben. Er wurde gerade von Saul, aber auch von anderen Feinden zu Unrecht verfolgt. Zugleich wissen wir auch um seine Sünden.

Das hindert ihn aber nicht daran, um Gottes Beistand zu bitten und darum, dass der Herr seine bösen Feinde richten möge.

Ab Vers 6 wechselt dann der Fokus des Psalms. An die Stelle des verzweifelten Gebets rückt nun die sichere Erwartung der Rettung.

  • So geht es uns im Gebet immer mal wieder … wenn wir uns Gott zuwenden und auf IHN hören, wachsen wir im Vertrauen auf Seine Versorgung.

Ab Vers 8 wechselt der Fokus nochmal und nun geht David in den Lobpreis Gottes über.

  • Möge der Herr uns in schweren Stunden auch immer wieder ins Gebet führen, so dass wir neue Zuversicht von IHM bekommen und Ihn dann aus vollem Herzen loben können.

Psalm 63:

David betet auch diesen Psalm in einer Notzeit und doch voller Zuversicht. In der Wüste dürstet ihm nach Gott und inmitten seiner Feinde ist seine Sehnsucht, Gott zu loben.

  • Ich wünsche mir, dass ich auch immer mehr so denken und empfinden kann. Denn noch viel zu oft ist meine Sehnsucht nach dem, was mir aktuell fehlt und viel zu oft wünsche ich mir einfach leichte Lebensumstände, anstatt vor allem Gott loben zu wollen.
  • Möge der Herr es schenken, dass ich und wir alle immer dieses Verlangen nach Gott und diese Einstellung vollkommener Hingabe und des Lobpreises zu Gott gewinnen.

Letztendlich muss ich aber anerkennen, dass ich mich diesen Aussagen nur annähern kann. Umso befreiender ist es zu wissen, dass der große „Sohn Davids“, der allein diese Worte sicher in vollem Umfangt zu jeder Zeit für sich in Anspruch nehmen kann, mein Fürsprecher beim Vater ist.
Und es ist gut zu wissen, dass Er durch seinen Geist in mir wirkt, so dass ich immer mehr zu einem Menschen werde, der Gott in jeder Situation vertraut, sich nach IHM sehnt, auf Ihn hoffe, sich an IHM freut und ihn anbetet!

  • Das wünsche ich uns allen, dass wir diesen Psalm immer mehr als unseren eigenen Psalm beten können – durch Jesus Christus unseren Herrn!

Psalm 18:

Dieser Psalm zitiert 2. Samuel 22 und lässt sich deshalb (und aufgrund der Einleitung) historisch klar einordnen. Gleich zu Beginn preist David seinen Retter- und Beschützer-Gott, der ihm in schweren Zeiten zur Hilfe gekommen ist.

Dann beschreibt der Psalmist seine Not und dann das Eingreifen Gottes. Dabei klingen die Verse 20ff eher anmaßend. Allerdings finden sich ja im Kontext des 2. Samuel 22 klare Hinweise zur Sündhaftigkeit Davids. Wenn das hier so ganz anders klingt, kann das eigentlich nur dadurch erklärt werden, dass die Gerechtigkeit und Heiligkeit, von der hier die Rede ist, die Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus ist. Im Hinblick auf David können wir dann festhalten, dass seine Gerechtigkeit eben nicht auf seinen Taten basiert, sondern auf seinem Glauben, durch den er vor Gott gerecht und heilig ist.

  • So ist dieser Psalm ein Psalm, den David und auch wir Christen ganz persönlich beten dürfen – und gleichzeitig wissen wir darum, dass Vers 20ff grundsätzlich erst einmal eben nur auf den zutrifft, der für uns aller Gerechtigkeit Genüge getan hat – Jesus Christus!

David bekennt hier aber nicht nur Gott als Retter, sondern auch als den, der ihn (und uns) im Überfluss segnet. Dies wird grade ab Vers 33 deutlich.

  • Wir dürfen wissen, dass wir mit Gott alles vermögen, wozu er uns beruft – er gibt uns weiten Raum und er wird dafür sorgen, dass wir eines Tages von allen Feinden befreit sein werden.

Trotzdem sind die Verse 38ff sicher eher auf David zutreffend, als für uns. Ganz sicher sind sie kein Aufruf zu Revanchegelüsten. Diese Kämpfe kämpft Gott … und David hatte da historisch und heilsgeschichtlich eine andere Rolle als wir.

  • Mit David können wir aber auf jeden Fall tun, wovon er in Vers 50 schreibt … wir können Gott danken und ihn loben vor allen Völkern! Er hat unseren König großes Heil gegeben und mit IHM auch uns! Was für ein gnädiger und großartiger Gott!

Psalm 17:

Dieses Gebet von David trifft weder vollkommen auf ihn, noch auf uns zu. Wer von uns kann schon sagen, dass unsere „Lippen nichts trügen“ (V.1) oder, dass Gott nichts (Schlechtes) finden würde, wenn er unser Herz prüfen und läutern würde (V.3).

Von daher zeugt auch dieser Psalm letztendlich von Jesus. So wie Jesus selbst ja später auch lehren würde: „Es muß alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.“ (Luk 24:44)

Jesus ist der zweite und ewige König David. Er allein war frei von aller Schuld. Er erlebte diese Verfolgung und vertraute in aller Not auf Seinen Vater – er hatte die unumstößliche Hoffnung auf Vers 15 „Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit, ich will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bilde.“.

Doch als Christen wissen wir darum, dass wir in Christus sind und der himmlische Vater uns genauso ansieht und annimmt, wie seinen einen geliebten Sohn. Auch wir können bei Ihm Schutz, Zuflucht und eine ewige Hoffnung finden. Letztendlich drückt dieser Psalm ja ganz viel über den Charakter unseres liebenden und uns schützenden Vaters aus. Und so wie der Psalmist und so wie Jesus Christus, dürfen auch wir auf IHN vertrauen.

Von daher ist dieser Psalm ein Psalm, denn wir voller Zuversicht beten können.

  • Und wir dürfen mit dem Psalmisten auf Gott vertrauen und um seinen Schutz und Beistand wissen und eben gerade auch darum, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.
  • Denn alle, die auf den HERRN vertrauen, werden von den Toten erwachen und dann Gottes Antlitz in Gerechtigkeit sehen und satt werden.

Psalm 73:

Der Psalmist sieht, wie gut es den Gottlosen geht und dies ist für ihn eine Versuchung zum Neid. Dieses Erleben bringt den frommen Psalmisten in echte Not.

  • Ist all seine Gottes-Treue letztendlich nichts wert?
  • Ist Gott etwas ungerecht, dass er es zulässt, dass es den Gottlosen so gut geht, während der Treue leidet?
  • Oder ist Gott zu schwach und nicht fähig, dieses Unrecht zu verhindern?

Doch dann ging der Psalmist „in das Heiligtum Gottes“ (V.17) und denkt über das „Ende“ nach. Das ist die Lösung! Denn jetzt wird klar, dass Gerechtigkeit oft nicht unmittelbar kommt, aber eines Tages wird alles Unrecht gerichtet werden.

  • Auch für uns ist da oft von Nöten, „in das Heiligtum Gottes“ zu gehen, d.h. uns bewusst auf Gott zu besinnen und ggf die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen zu suchen, so dass wir die richtige Perspektive erlangen können.

Dann werden wir erkennen, dass die Bösen, denen es in dieser Welt für einige Zeit sehr gut gehen mag, eine Ewigkeit unter dem Zorn Gottes vor sich haben, es sei denn, sie erleben das, was wir Christen erleben durften, nämlich dass Jesus die Strafe für alle sühnt, die Busse tun und im Glauben zu IHM kommen.

  • Und so sollten wir einerseits Trost darin finden, dass Gott alles Unrecht richten wird und andererseits bedenken, dass auch wir nur vor Gott bestehen können, weil ER unsere Schuld gesühnt hat. Das wird dann auch unsere Einstellung gegenüber den Sündern verändern.

Schließlich erkennt der Psalmist seine eigene Dummheit, als er nicht erkannte, dass Gott wahrhaft gerecht ist (V.21ff) und er erkennt, dass Gott ihn trotz allem davor bewahrt hat, komplett vom Weg abzukommen.

  • So treu ist unser Gott!
  • Die Erkenntnis der Gerechtigkeit und Treue Gottes sollte uns ermutigen und unsere Zuversicht auf IHN stärken, genauso wie das auch der Psalmist erlebt hat.
  • Und es sollte uns, genauso wie den Psalmisten dazu veranlassen, dass Tun des Herrn zu verkünden, denn das wird diejenigen stärken, die von Zweifeln geplagt werden und es wird denen ein Zeugnis sein, die auf Abwegen sind!

In diesen Kapiteln sehen wir, dass auch David nicht frei von Torheit und Sünde ist.

Erst sehen wir, wie er bzgl Nabal völlig überreagiert. Nabals Frau, Abigail, ist ganz eindeutig die Heldin dieses Kapitels. Sie agiert weise zum Schutz ihrer Familie.

  • David erkennt an, dass sein Zorn nicht angemessen war, und dass Abigail nicht nur ihren Mann geschützt hatte, sondern auch David vor einem Fehler bewahrt hat.

David sieht Abigails Qualitäten und nimmt sich ihrer nach dem Tod ihres Mannes an und macht sie zu seiner Frau.

  • Auch hier ist Davids Verhalten nicht richtig, da er wohl kaum mit 2-3 Frauen ein Fleisch werden konnte. Und so zeigt sich hier auch schon eine der großen Schwächen Davids.

In Kapitel 26 sehen wir, dass David Saul (wie ja auch schon zuvor in Kap. 24) verschont, obwohl dieser ihm nach dem Leben trachtete. Und wie schon beim ersten Mal weiß David die „Reue“ Sauls richtig einzuschätzen, was sich dann auch im nächsten Kapitel zeigt (27,1)

Und so kehrt David nach Gat im Philisterland zurück. Dieses Mal wird er willkommen geheißen. Nun ist es David der mit Hinterlist agiert. Er „missbraucht“ das Vertrauen Achischs und kämpft gegen Israels Feinde, täuscht aber vor, dass er Israel selbst bekämpft.

  • Einerseits ist David dabei jemand, der Gottes Volk treu bleibt … andererseits heiligt der Zweck nicht die Mittel und so ahnen wir schon, dass David nicht der vollkommene König ist, den Gottes Volk wirklich braucht.

Psalm 56:

Auch in diesem Psalm hören wir David mit einer Klage in Notzeiten.
Er ruft zu Gott und bittet um Gnade und vertraut darauf, dass Gott um sein Leid weiß.

  • Schwer tue ich mich dabei aber mit Vers 8. Da bittet der Psalmist den Herrn ja, im Hinblick auf seine Feinde „gnadenlos“ zu sein.

Der Psalmist rühmt Gott und hofft auf Gottes Wort – wohl vor allem, weil er um die Zusagen aus Gottes Wort weiß.

  • Gerade in unübersichtlichen und schweren Zeiten ist eine gute Kenntnis von Gottes Wort sehr tröstlich und wichtig.

So verfällt David nicht in Panik und zweifelt auch nicht an Gott. Er weiß, dass Gottes Kinder schon immer auch durch Leidensphasen gehen mussten und er weiß, dass Gott den Seinen letztendlich beisteht.

  • Ich denke, dass manche biblische Lehre (und mancher Psalm) für uns oftmals eher theoretisch klingt und wenig mit unserer Lebenswirklichkeit zu tun haben scheint.
  • Doch es ist gut, diese Lehren (und solche Psalme) sorgfältig zur Kenntnis zu nehmen. Nur so sind wir dann vorbereitet auf schwere Zeiten.
  • Und wer durch solche Zeiten geht kann großen Trost und eine sichere Zuversicht in diesen Worten (Lehren) finden.
  • Von daher hoffe ich, dass dieser Psalm gerade auch in dieser Zeit eine Ermutigung ist – wenngleich wir natürlich nicht unter bösen Menschen, sondern einem Virus leiden.

Psalm 120:

In diesem Klagepsalm lesen wir die Worte eines Gläubigen, der mitten unter Feinden lebt.
Der Psalm gliedert sich dabei in drei Teile.
1) In Vers 1-2 ruft der Beter nach Gottes Beistand und Rettung.
2) In den Versen 3-4 stellt er seinen Feinden eine rhetorische Frage und gibt dabei in Vers 4 auch gleich die Antwort. Die Scharfen Pfeile und feurigen Kohlen sind das, was den Feinden von Gott droht.
3) In den Versen 5-7 endet der Psalm mit einer allgemeinen Wehklage.

Wir sehen hier, dass ein Leidender – trotz Gebet und Gottvertrauen und trotz der Zuversicht, dass Gott seine Feinde strafen wird – leidet.

  • Ich denke, dass wir alle diesen Psalm gut mitbeten können. Denn es gibt halt Zeiten, in denen uns hier auf Erden das Leid nicht erspart bleibt.
  • Doch gleichzeitig dürfen wir in unserer Not zu Gott kommen und darum wissen, dass er uns durch Jesus Christus eines Tages von allen Leiden befreien wird!
  • Ich freue mich auf diese Zeit!

Psalm 140:

Dieser Psalm ist sehr spannend. Zu Beginn klagt David über das Unrecht der Gottlosen. Dabei beschreibt er diese Menschen mit Worten (in Vers 4), die Paulus in Römer 3,13 zitiert umso zu zeigen, dass alle Menschen Sünder sind.

Dann folgt Davids Lobpreis Gottes – hier kommt sein Gottvertrauen zum Ausdruck. Und genau das ist dann die Basis dafür, dass er sich selber am Ende des Psalms in der Kategorie der Gerechten sieht, die der Herr vor dem bösen Treiben der Gottlosen bewahren wird.

Der Herr wird dabei für Gerechtigkeit sorgen.

Aus unserer Sicht können wir heute erkennen, dass wir einst alle Ungerechte waren (so wie die Menschen, die zu Beginn des Psalms beschrieben werden).

Die Gerechten sind dann die, die auf den HERRN vertrauen.

Und seine Gerechtigkeit kommt entweder dadurch, dass Jesus für uns vollkommen gerecht war und uns seine Gerechtigkeit zurechnet – oder dadurch, dass der Herr die Ungläubigen dann eines Tages noch richten wird.

  • Gerade dieses Wissen sollte uns dazu veranlassen, nicht selber danach zu streben, die Ungerechten zu strafen, sondern da ganz auf Gott zu vertrauen. Genau das wird dann ja in Römer 12 gelehrt, wo sinngemäß der Aufruf aus Psalm 140,11 aufgegriffen wird.

Psalm 141:

Dieser Psalm ist ein wunderbares Gebet um Bewahrung. Dabei hat der Psalmist nicht nur die Bösen um sich herum im Blick, sondern auch sein eigenes sündiges Herz. Und so betet er und dankt für Korrektur.

  • Gerade für Konfliktzeiten erscheint mir dieser Psalm ganz viel wichtige Weisheit parat zu haben.
  • Mit Gottes Hilfe den Mund halten bzw seine Worte sorgsam wählen und dabei darum zu wissen, dass man selber ja auch nicht sündenfrei ist, ist das Gebot der Stunde in solchen Zeiten.

Und dann sollte man sich intensiv darum bemühen, nicht selber Böses zu tun und einfach auf Gottes Beistand zu vertrauen.

  • Möge der Herr uns immer wieder diese Einsicht und Bewahrung schenken.

Psalm 142:

Auch in diesem Psalm hören wir einen Hilferuf. Hier wird uns gleich zu Beginn der konkrete Anlass dieses Psalms genannt. Dabei handelt es sich entweder um die Begebenheit aus 1 Sam. 22,1 oder aus 1 Samuel 24,3. Inmitten von großer Not offenbaren diese Worte das große Gottvertrauen Davids.

David hofft auf Gottes Hilfe und verspricht, Gott zu preisen und die Gerechten um sich zu sammeln.

  • Wahrscheinlich haben wir in großer Not auch schon in ähnlicher Weise zu Gott gerufen. Und das ist gut so.
  • Wir sollten dabei nicht übersehen, dass wir als Christen schon die größte und wichtigste Rettung haben … denn durch Jesus haben wir bereits die Rettung vor dem ewigen Tod.
  • Gerade deshalb sollten wir nicht vergessen, unserem Retter auch immer wieder den lobpreis zukommen zu lassen, der ihm gebührt.

Psalm 7:

Dieser Psalm mag im ersten Moment seltsam klingen. Der Beter (David) leidet offenbar unter dem bösen Treiben anderer Menschen und ruft Gott nun dazu auf, die Bösen zu besiegen. Er weiß sich dabei (in der konkreten Situation) unschuldig.

Auch wenn der Ruf nach Vergeltung für unsere Ohren seltsam klingen mag, so ist dies doch ein legitimer und weiser Ruf. David übt nicht selbst Vergeltung und sondern ruft nach Gott. Und er vertraut darauf, dass Gott eines Tages alles Unrecht richten wird und findet in dieser Gewissheit neue Zuversicht in seiner schwierigen Situation.

Im engeren Sinne konnte wohl nur der Herr Jesus diesen Psalm beten, denn er allein ist vollkommen gerecht.

  • Doch wenn wir durch den Glauben zu IHM gehören, können auch wir darauf vertrauen, dass der HERR für uns streiten wird.

Wie bei vielen anderen Psalmen auch, sehen wir in diesem Psalm eine Entwicklung auf Seiten des Psalmbeters (David). Er beginnt damit (V.1-6), dass er seine Not vor Gott bringt. Doch dann gewinnt er an Zuversicht. Er bittet den Herrn mutig um sein Eingreifen (V.7-10) und verkündet dann öffentlich, dass Gott eingreifen und gerecht richten wird und die Bösen letztendlich scheitern werden (V.11-17). All das führt zum abschließenden Lobpreis Gottes (V.18)

  • Hier sehen wir etwas, das wir hoffentlich auch selbst erleben. Gerade dann, wenn wir uns im Gebet Gott zuwenden, wird unser Glaube gestärkt.
  • Und das ist kein Placebo, sondern genau richtig. Denn was David hier verkündet ist ja wahr. Wir verlieren das nur leicht aus dem Blick!
  • Von daher wünsche ich uns allen regelmäßige Zeiten der Glaubensstärkung im Gebet.

Psalm 27:

Dieses Gebet ist ein wunderbares Gebet, in dem ganz viel Gottvertrauen und Freude an Gott und Seiner Gemeinde zum Ausdruck kommt. Zu Beginn wird der Herr als Kraftquelle und Zufluchtsort gepriesen. Der Psalmist (David) sucht seine Zuflucht beim Herrn und ist sich so gewiss, dass er die Feinde nicht fürchten muss. Gerade, weil Gott als der Helfer in jeder Not erkannt wird, sehnt sich der Beter danach, in der bewussten Gegenwart des Herrn zu leben.

  • Wir dürfen heute wissen, dass der Herr durch Seinen Geist immer bei uns ist.

David weiß um die Freude, Gott mit Anderen zusammen anzubeten. Die Gottesdienste, das Loben Gottes, aber eben auch der Schutzraum im Hause Gottes sind wohltuend, gerade wenn die Welt Gott und den Gläubigen gegenüber feindlich gesinnt ist.

  • Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns um Frieden in der Gemeinde bemühen.

Ab Vers 7 betet David dann Gottes Wort im Vertrauen darauf, dass es kein effektiveres Gebet gibt, als Gebete, die aus Gottes Wort direkt kommen. Und so sucht er nach Gottes Anweisung, das Antlitz Gottes. Schon am Ende von Vers 10 klingt dabei das feste Vertrauen auf Gottes Beistand in Antwort auf das Gebet durch.

In Vers 11 bittet David Gott um klare Wegweisung und Führung. Gerade im Wissen um die Feinde ist es gut danach zu streben, Gott-gefällig zu leben.

  • So dürfen wir um Gottes Wohlwollen wissen und darum, dass unsere Feinde uns nicht zu Recht beschuldigen können.

Vers 13 ist dann nochmals ein klarer Ausdruck des Vertrauens Davids auf Gottes Hilfe und auf das ewige Leben in der Gegenwart Gottes.

  • Ich wünsche uns allen, dass wir uns vom Psalmisten mitreißen lassen und in dieses Gebet mit frohem Herzen und festen Glauben einstimmen können!

Psalm 31:

Auch dieser Psalm ist ein Psalm Davids. Doch zugleich ist es auch ein Psalm des Herrn Jesus, der ja Vers 6 am Kreuz zitiert. Es ist nicht schwer, sich bei vielen Aspekten des Psalms vorzustellen, dass David das erlebt und gebetet hat … und auch auf Jesus trifft Vieles zu.
So haben wir wohl mal wieder einen Psalm, der von David geschrieben doch gleichzeitig auch die Worte des Herrn Jesus sind … sowohl, weil er das lebendige Wort ist und Davids Worte von Gott inspiriert waren … und auch, weil Jesus diesen Psalm erfüllt.

Aber dieser Psalm ist auch ein Gebet für uns. Gerade in der Betrachtung der Treue Gottes zu David und Jesus finden auch wir Hoffnung, um in schweren Zeiten weiter auf Gott zu vertrauen.

  • Von daher ist dieser Psalm sicher hoch-aktuell.
  • Unser Erlöser und Herr ist eben ein treuer Gott (V.6b), der Alles in seiner Hand hält, so dass eben auch unsere Zeit nicht in den Händen unserer Feinde, unserer Gesundheit oder unserer eigenen Entscheidung steht, sondern in Gottes Händen (V.16).

Der Psalm endet mit einem Aufruf: „Liebet den HERRN, alle seine Heiligen!“ und mit großartigen Zusagen: „Die Gläubigen behütet der HERR und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des HERRN harret!

  • Das wünsche ich uns – eine wachsende Liebe für Gott und festes Vertrauen auf den Gott, der die Gläubigen behütet!

Psalm 34:

In den ersten 4 Versen preist der Psalmist Gott und ruft dann auch andere dazu auf, das mit ihm zusammen zu tun. In gewisser Weise ist das also ein Aufruf zu gemeinsamem Gottesdienst.

Dann erklärt David, warum es gut und richtig ist, Gott zu loben und zu preisen. Dabei bezieht sich David wohl auf konkrete Gebetserhörung, als er in Notzeiten nach Gott rief (V.5) und schließt dann direkt von sich auf andere.

  • Gott ist der Gleiche und er ist ein treuer Helfer in Not.
  • Dabei lässt Gott Not zu … aber er rettet die Gläubigen eben letztendlich aus aller Not – spätestens durch den Tod hindurch in die herrliche Ewigkeit hinein.

Dann geht es in der 2. Hälfte des Psalms ab Vers 12 um Gottesfurcht. Danach sollen wir streben und dabei erleben, dass es besser ist, Gott zu fürchten, als die Dinge dieser Welt. Gottesfurcht führt zu heiligem Leben und dieses offenbart sich auch darin, wie wir mit Anderen leben. (V.14f).

Ab Vers 16 wird uns dann der treue, den Seinen helfende Gott vor Augen geführt.
Interessant ist dabei, dass in Vers 20 auf einmal ein Wechsel vom Plural (z.B. Vers 18 „die Gerechten“) zum Singular „der Gerechte“ auftaucht. Wie so oft in den Psalmen, scheint hier nun der eine wahrhaft von sich aus Gerechte (Jesus) in den Blick zu kommen. So wird Vers 21 ja indirekt in Joh 19,36 aufgegriffen.

Außerdem wird die Einstellung zum Gerechten zum entscheidenden Kriterium dafür, was Gott mit Menschen tun wird (v.22f).

Der Psalm endet damit, dass uns deutlich vor Augen geführt wird, dass was uns rettet eben nicht unsere eigene Gerechtigkeit ist, sondern unser „Trauen auf den Herrn“. Das muss mit der Gottesfurcht Hand-in-Hand gehen.

  • So lehrt uns dieser Psalm, dass Gott ein Retter und ein gnädiger Gott ist, der denen beisteht, die ihn fürchten und auf ihn vertrauen.
  • Mögen wir darauf vertrauen und so erleben, dass Gott für uns ist!

Psalm 52:

Die ersten zwei Verse verweisen uns auf den Kontext, in den hinein dieser Psalm geschrieben wurde. Davon lesen wir im 1. Samuel 22. Doeg ist ein Verräter und wird dann noch zum Werkzeug Sauls und tötet die Priester.
David spricht in Psalm 52 Worte des Gerichts über Doeg. In Vers 8 macht David eine interessante Bemerkung: „die Gerechten werden es sehen und sich fürchten und werden seiner lachen“

  • Wer sind diese Gerechten?

Es sind Menschen wie David und wir. Es sind Sünder, die sich in Angesicht des Gerichts Gottes fürchten … und doch sind sie Gerechte. Aber eben nicht, weil sie selber gerecht. Aufgrund ihres Glaubens (an Jesus Christus) wird ihnen ihr Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet, so wie das eben schon bei Abraham war – der vorausschauend an den Heiland glaubte und so, wie wir alle durch Glauben vor Gott bestehen können.
Doch wegen der uns immer noch eigenen Sünde, erleben wir Gericht eben immer auch als etwas, dass uns Angst macht, denn wir wissen, dass wir das letztendlich auch verdient hätten.

Das Gelächter ab Vers 9 ist deshalb auch nicht das von Menschen, die selber „besser“ sind, sondern von Menschen, die auf Gott vertrauen.

  • Diese Lachen basiert sicher auf der Erleichterung zu wissen, dass man selber aufgrund seines Gottvertrauens keine Strafe fürchten muss.

Der Psalmist erhebt sich dabei nicht über die Ungerechten, sondern bekennt sein Vertrauen auf Gott – dankt IHM und wartet geduldig auf Gottes Eingreifen.

  • Ein solches Leben im Glauben wünsche ich uns auch – gerade auch in schweren Zeiten, wie der, die David hier erleben musste.